Fatafest

Das Fatafest ist ein Weiblichkeitsfest, das meist um den sechzehnten Namenstag einer weiblichen Person herum gefeiert wird.

Geschichte

Das Fatafest leitet sich vom rhoynischen Wort fata für Mädchen ab. Es stammt noch aus der rhoynischen Vergangenheit und beschreibt ein Fraubarkeitsritual, das in mehreren Schritten die neue Lebensphase beschreiben soll.
Während alle Waisen des Grünblut dieses Ritual unabhänig vom Stand vollziehen und in kleinem Rahmen feiern, machen alle adeligen Familien, auch solche die der Religion der Sieben folgen, ein großes Fest daraus, zu dem viele Verwandte eingeladen werden.

Durchführung

Das Ritual besteht aus acht Schritten, die in dieser Reihenfolge absolviert werden müssen, am besten am Ufer des Grünblut, es ist aber auch überall möglich, wo etwas Wasser vorhanden ist.
  1. Erste Steckfrisur
  2. Das Mädchen wird zum Fluß oder einem Wassergefäß gebracht, dort mit dem Kopf eingetunkt, dann mit Seifenschaum eingeschäumt und zuletzt mithilfe des Haarnadelsets aus Fischgräten mit einer Steckfrisur geschmückt. Der übrige Schaum wird im Fluss oder in dem Wasserbecken abgewaschen.
  3. Erste Bewässerung
  4. Danach muss das Mädchen ein kleines Feld pfügen oder umgraben und mit Wasser aus dem Fluss oder einem Brunnen bewässern.
  5. Krabbenopfer
  6. Dann muss das Mädchen eine lebende Krabbe oder ein aus einer Substanz hergestelltes Krabbenimitat im Fluss ertränken oder in den Brunnen werfen und warten, bis die Krabbe tot ist. Sodann muss sie laut sagen: "Immer siegt die Schildkröte über die Krabbe."
  7. Huhnkocherei
  8. Seine Eltern oder andere Erwachsene geben dem Mädchen nun neun Stücke Hühnerfleisch, die sie in einem Kochtopf zubereiten muss, unter dem neun Krabbenschalen oder aus Holz nachgeschnitzte Krabbenschalen verbrannt werden. Die Stücke muss es dann mit einer Sauce seiner Wahl abschmecken, von jedem abbeißen und den Rest an seine Eltern, weitere Familienangehörige oder Gäste verteilen.
  9. Sieben Fragen
  10. Die älteste anwesende Person, die noch sprechen kann. muss dem Mädchen nun sieben Fragen stellen. Bei der richtigen Antwort erhält das Mädchen eine Tasse Wasser zu trinken, bei einer falschen Antwort wird ihm das Wasser über den Kopf geschüttet. Die Fragen lauten:
    • Wer ist der schönste Fluss der Welt (Die Rhoyne)?
    • Wodurch wird Schönheit erzeugt (Das Wasser)?
    • Wer hat das Wasser erschaffen (Der Honig)?
    • Woher hat der Honig seine Süße (Von der Schildkröte)?
    • Warum hat die Schildkröte einen harten Panzer (Um sich gegen die aggressive Krabbe zu schützen)?
    • Wie stark ist die Schildkröte (So stark, dass sie Rohrkolben zerbeißen kann)?
    • Wohin zieht sich eine Schildkröte nach dem Tod zurück (In den silbernen Drachenpfeffersumpf)?
  11. Schlaflied
  12. Egal, ob die Fragen richtig oder falsch beantwortet wurden, im Anschluss richtet das Mädchen ein Bett für seine Eltern her. Sind sie anwesend, so legen sie sich vor allen in das Bett und werden vom Mädchen zugedeckt, das dann ein Schlaflied für sie singen muss. Sind seine Eltern tot oder abwesend, muss es zusätzlich zum Bette noch zwei Strohpuppen basteln, die an seine Eltern erinnern und diesen Puppen das Schlaflied singen.
  13. Beischlaf
  14. Die Bürgermeisterin wählt einen verheirateten Mann aus, der dem Mädchen als Fatakönig dient und mit dem es vor dem Bett seiner Eltern nach besten Kräften eine sexuelle Erfahrung teilen muss.
  15. Marajucalikör
  16. Die achte Aufgabe besteht darin, so viel Maracujalikör zu trinken, bis man eine Krabbe nicht mehr von einer Schildkröte unterscheiden kann. Dafür muss das Mädchen nach jeder Schnapsrunde zwei bronzene Skulpturen betrachten und benennen. Sobald es sich zum ersten Mal täuscht, dürfen alle anderen Mädchen und Frauen auch Likör trinken, während die Männer sich zurückziehen.

Komponenten und Hilfsmittel

Ein Fluss oder ein Wasserbecken sind zu dem Ritual so nötig wie ein Haarnadelset aus Fischgräten, ein Pflug oder eine Schaufel, eine echte oder imitierte Krabbe, ein Huhn mit Kochtopf, Bettzeug, je eine Schildkröten- und eine Krabbenfigur sowie ausreichend Maracujalikör.
Wenn dieser nicht verfügbar ist, darf auch anderer, hochprozentiger Alkohol getrunken werden.

Teilnehmer

Neben dem Mädchen spielen seine Eltern, der Fatakönig und die weiblichen Gäste zentrale Rollen im Ablauf des Rituals. Die Eltern können im Notfall auch durch Strohpuppen ersetzt werden.

Einhaltung

Der beliebteste Ort für die Feier des Fatafestes ist die Stadt Göttergnad mit ihrem umfangreichen Fluss- und Brückensystem. Auch Zitronenhain und die Plankenstadt sind beliebte Ort dafür.
In Vaiths Helm, Vaiths Panzer und Vaiths Schuh gibt es ebenfalls beliebte Stellen am Flussufer, allerdings sind diese Ortschaften weniger glanzvoll und daher seltener von berühmten Mädchen besucht.
Eine Besonderheit stellt die Siedlung Vaith dar, denn dort gibt es regelmäßig Demonstrationen der Gläubigen des Tempels des Krabbengottes, die gegen die antikrabbischen Elemente des Festes protestieren. Daher gibt es in Vaith eine ganz kleine Gruppe, die beim Fatafest die Rolle von Schildkröte und Krabbe vertauscht, also ein Schildkrötenopfer darbringt und den Sieg der Krabbe lobt.
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