Brùdda - Zungentopf

"Master Grimgol wieviel Honigtau werden wir für die Initiation brauchen?"

"Nun, dieses Jahr wollen drei Kobolde erwachsen werden."

"Ah, wir brauchen also drei Dornenstichlinge. Und um diese gut einlegen zu können, sollte es mindestens ein halber Krug voll sein, oder?"

"Sehr richtig junger Atrox, sehr richtig."

Unterhaltung zwischen einem Druiden 3. Klasse und 1. Klasse
bei der Vorbereitung des Initiationsritus der Âdocôdix -


Brùdda gehört zu den wichtigsten Pflanzen auf Brictaelgis. Sie wächst hauptsächlich an den Hängen der Drûddâci in etwa 2.000 bis 3.200 Metern Höhe und gab einer ganzen Vegetationszone des Gebirges seinen Namen. Ihren eigenen - Zungentopf - verdankt sie dem reichhaltigen Nektarangebot im Inneren und den spitzen Blütenblättern. Ihr Nektar bildet die Grundlage für Honigtau - einem wesentlichen Bestandteil für den Initiationsritus der Kobolde.


Brudda vegetation in the greenlings
by Blue Fairy 74 - Drawing recreated by MJ


 


Blue Fairy 74
Brùdda - Nectar basket

Physiologie

Die Pflanze gehört zu den mehrjährigen Nachtschattengewächsen und kommt natürlich vor allem in den gemäßigten Lagen der brictaelgischen Gebirge vor.   Sie wächst in Anhängigkeit der Höhenlagen der Grünlinge und kann zwischen 70 und 90 Zentimetern hoch werden. Ihre etwa vier bis sechs krautig ausgefransten Blätter wachsen entsprechend des Blütenstands in die Länge und umhüllen die aufsteigende Blüte wie einen Mantel.   Die Blüte besteht aus einem gelben mit orangen Punkten versehenen Lampion, aus dem sich orange-rosa Blütenblätter hinausschieben. In der Mitte der Blüte wachsen rosa Staubfäden heraus, die Insekten anlocken. Der Griffel befindet sich innerhalb der Blüte und ist von süßem Nektar umgeben.

Überblick

Wissenschaftlicher Name:
Lili BRUDDASA milaestis
Gewöhnlicher Name: Brùdda - Zungentopf
Linie: Zungenblüter
Abstammung: Nektarreiche
Lebensraum: Drûddâci - Grünlinge
Lebenserwartung: mehrjährige Staude
Höhe: 70 cm bis 90 cm, je nach Höhenlage
Erscheinung: krautige Blätter, gelbe Lampionhülle mit orange-rosa Blütenblättern, gelbe birnenförmige Früchte
Nahrung: kalkhaltige Böden
Fortpflanzung: Wurzelrhizome, Früchte
Nutzen: Honigtau, Öl aus Früchten


 

Wachstum & Fortpflanzung

Brùdda vermehrt sich durch flache Rhizome oder durch die Früchte, die im Inneren des Lampions heranwachsen, wenn diese nicht geerntet werden. Die Pflanze wächst am Besten auf kalkhaltigen Böden und kann Temperaturen zwischen -10° bis 25° Celsius überstehen.   Während Brictâdi und Lârisâdi, wenn die ersten Frühlingsregen über die Grünlinge gezogen sind, beginnen sich die Blätter des Zungentopfs eng anliegend und den zarten, noch grünen Blütenlampion umhüllend, nach oben zu schieben. Erst wenn der Lampion nach etwa 25 Tagen seine Größe von 20 bis 30 Zentimetern erreicht hat, fallen die Blätter seitlich auf den Boden und liegen wie eine Rosette um den Blütenstiel.   Mit dem Abfallen der Blätter färbt sich der Lampion innerhalb einer Woche gelblich und es entwickeln sich orangefarbene Punkte. Gleichzeitig schieben sich die orange-rosafarbenen Blütenblätter und Staubfäden heraus.
Cross sections of flower and fruit by Blue Fairy 74
Im Inneren des Lampions entsteht um den Griffel ein Nektarreservoir, das bis zu einem halben Liter betragen kann.   Der Zungentopf blüht etwa eine Woche und verströmt einen süßen lilienähnlichen Duft, um Zungenschnäbler und Honigwanzen anzulocken, die während der Befruchtung der Staubgefäße mit einem nach Vanille und Honig schmeckenden Nektar belohnt werden.   Nach der Befruchtung entwickelt sich im Inneren des Lampions ein Fruchtkörper, der etwa zehn Zentimeter lang wird und den Nektar nach und nach wie eine Fruchtblase in sich aufsaugt und für die Überwinterung einlagert.   Während Lântâdi fallen die Lampions ab und enthüllen die gelben und orange gepunkteten Früchte, die durch die Winde auf dem Boden kullernd vertreut werden und auf den nächsten brictaelgischen Frühling warten, um zu keimen oder von Mooshühnern gefressen zu werden.


 

Nutzung

Die Kobolde, die in den Städten der Grünlinge leben, haben sich auf die Kultivierung und Nutzung der Brùdda spezialisiert und arbeiten hauptsächlich als Nektarsammler, -wanker, Früchtepflücker oder Ölmüller.
 
Auch wenn Brùdda so weit oben in den Bergen der Grünlinge wächst, ist sie die ertragreichste Pflanze für Blütennektar. Während der Blütezeit zapfen Nektarsammler der Âdocodix den Saft und füllen ihn in kleine handliche Fässer. In den Wankereien in den Grünlingen wird der Nektar von Honigwanzen zu Honigtau weiterverarbeitet und von dort aus an Druiden in ganz Brictaelgis verkauft. Druiden verwenden den Honigtau um den Blauen Dornenstichling, einen sehr starken Zauberpilz, darin einzulegen.
Bumble Bug by Blue Fairy 74
Die reifen Früchte werden von Pflückern gesammelt und in Ölmühlen wird das enthaltene Öl aus den Früchten gepresst. Das Öl hat ein leichtes Vanillearoma und wird in der brictaelgischen Küche zur Verfeinerung von süßen Salaten und Kuchen verwendet. Seifensieder verwenden das Öl zur Herstellung von Parfüms, Cremes oder Seifen aufgrund der feuchtigkeitsspendenen und intensiv pflegenden Eigenschaften.

Honigtau

In den Nektarwankereien wird der Nektar an Honigwanzen verfüttert, die wie Bienen gehalten werden.   Auch Honigwanzen legen Waben an, in die sie den ausgeschiedenen Honigtau für ihre Brut füllen. Die Waben werden geschleudert und der dünnflüssige sehr zitronen-goldfarbige Honigtau wird in Gläser abgefüllt. Der Inhalt ist bei guter Lagerung über fünf Jahre haltbar.   Ein Glas Honigtau mit einem halben Liter Inhalt kostet 2 Aelgis. Pro Jahr werden etwa 5.000 Gläser verkauft, damit ist Honigtau eines der wichtigsten Exportgüter der Region.

 

Als Antwort auf die inoffizielle Herausforderung von Basic Dragon




Cover image: Plants of Brictaelgis by Blue Fairy 74 - Midjourney-Collage

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