Die Erschaffung der Weltenkugel

Vor dem Beginn der Zeit herrschte nur Dunkelheit - ein aufblähendes immer größer werdendes Nichts. Doch winzige Lichtpunkte kitzelten die Dunkelheit, sodass sie niesen musste und Saatkörnchen aus ihr heraussprangen. Die Lichtpunkte sammelten sich, umschlossen die Samen und ließen sie immer größer werden. So wurden vier Urgötter geboren, die gemeinsam das Universum mit unzähligen Galaxien, Sternen, Planeten, Welten und deren Lebewesen erschufen.

Da sich die Götter bei ihrer Schöpfung immer zusammen entscheiden mussten, wollten sie eines Tages eine Welt erschaffen, die nur nach den eigenen Vorlieben entstehen sollte. Aus jeder Galaxie, die sie bisher erschaffen hatten, nahmen sie einen kleinen Teil, umhüllten ihn mit einem Element und formten so vier Weltenkugeln.

Doch keiner der vier konnte die anderen davon überzeugen, dass seine Welt die schönste wäre und so kam es zum Streit zwischen den Göttern. Sie schossen Blitze und Donner aufeinander und kämpften mit allerlei Zaubern gegeneinander, sodass die vier Weltenkugeln hin und her schaukelten und immer schneller in Bewegung gerieten, bis sie letztendlich zusammenstießen.

Jedoch anstelle wieder voneinander abzuprallen, schluckten sie sich gegenseitig und formten so eine noch größere Welt - die Weltenkugel Elaqitans, die nun ein Klumpen aus Luft, Erde, Feuer und Wasser geworden war.

Elaqitan wäre im Chaos versunken. Doch aus der Kraft der vier Elemente entstand nach und nach eine Insel, die alles an sich band, es ordnete und langsam die vier Kontinente der Elemente formte.
The world of elements in its creation
by Blue Fairy 74 via Midjourney

Die Urgötter sahen, was sie angerichtet hatten und wollten den Schaden beheben. So pflanzte jeder von Ihnen ein Samenkorn in die Mitte der Insel, woraus sich nach und nach ein kleiner Stamm entwickelte, die zu einem kräftigen und prächtigen Weltenbaum heranwuchsen. Aus seinen Wurzeln entsprangen Landschaften mit Bergen, Flüssen, Gewässern und Wüsten. Aus den Samen seiner Blüten entwickelte sich das Leben.

Nun entdeckten die Urgötter, dass auf der Weltenkugel noch Platz war. So entschlossen sie sich, einen weiteren Kontinent zu erschaffen. Auch hierzu entnahmen sie ihren Galaxien einen Teil, doch umhüllten sie diesen nicht mit einem Element. Sie formten daraus ein neues Elaqitel und setzen es ohne eine Verbindung zum Weltenbaum abseits der anderen Kontinente. Landschaften flossen aus der Mitte heraus und verbreiteten sich über das ganze Land. Die Götter pflanzten einen weiteren Samen in die Mitte, doch wuchs dieses Korn nicht in die Höhe. Es wucherte hinab in die Unterwelt und umschloss dort unterirdisch das gesamte Elaqitel. Nun sprossen viele farbige, verschiedenartige Pilze aus dem Boden, die ihre Sporen freisetzten, was auch hier zur Entwicklung des Lebens führte.

Die Urgötter sahen sich ihr Werk an. Elaqitan mit seinen fünf Kontinenten war entstanden und sie waren zufrieden.

Verbreitung

Vor allem auf Brictælgis und Téshán ist der Mythos Teil der Geschichte. Pilger aus Téshán reisten zum Weltenbaum und gründeten in der Blattkrone den allwissenden großen Tempel von Elaqitan.

Von hier aus zogen Priester hinaus in die Welt und verbreiteten die Legende auf den anderen Elaqitels. Bis auf Uluriqi gibt es auf allen Kontinenten Aufzeichnungen über die Schöpfungsgeschichte.

 
Aqi Talúsix - Baum der Elemente
Material | Oct 22, 2023
Holy temple of Aqila
Building / Landmark | Oct 21, 2023

 

Erschaffungsmythen der einzelnen Kontinente

Historische Quellen

Bei Ausgrabungen im Jahre 1.065 AEC in Tæn Wôtris auf Brictælgis entdeckte man alte Steintafeln, die um das Jahr 7.000 BEC datiert wurden. Die Steintafeln umfassten unter anderem die ältestens Darstellungen der Erschaffung Elaqitans. Leider wurden die Tafeln bei einem verheerenden Brand 1.545 AEC zerstört. Kopien auf Pergamenten existieren nur noch in Bruchstücken.

Steintafeln von Tæn Wôtris
Document | Mar 15, 2024

Auf alten Königlisten aus Vindurien, einer alten Zivilisation von Téshán, ist mehrmals der Name "Eqilateus" zu finden. Die Aufzeichnungen der Königlisten beginnen jedoch erst im Jahre 5.625 BEC mit Tâqíl I. - König der Feenelfen von Vindurien.

 

Religion & Glaube

Die Religion des Elaqismus ist durch die hohe Anzahl von Tempeln vor allem auf Téshán verbreitet. Auf Brictælgis wird der Elaqismus eher frei praktiziert und die Schöpfungsgeschichte durch Druiden der Brictælgica weitergegeben. Auf Layida gibt es einige Gruppen, die sich vom Elaqismus abgespaltet haben.

 

Literatur & Kunst

Im Kloster von Makori auf Layida wird die "Eqilateus-Saga" aus dem Jahre 513 BEC aufbewahrt, die auf kunstreich verzierten Pergamenten die Pilgerreise von Eqilateus von Vindurien im Jahre 8.642 BEC in Reimen schildert.

Eqilateus von Vindurien
Character | Apr 13, 2024

Vor allem in den Tempeln auf Téshán erzählen Deckengemälde und Glasmosaike von der Schöpfungsgeschichte.

Auf Téshán und Brictælgis ist der ursprünglichste der Mythen zu finden. Elaqitan wurden von den Urgöttern der Nacht "Nystix" und des Himmels "Lyais" sowie den Urgöttinnen des Tages "Ophine" und der Unterwelt "Uona" erschaffen.

Nystix erschuf die Erdenwelt. Lyais erschuf die Welt der Luft. Die beiden Urgöttinnen Ophine und Uona erschufen die Welten des Wassers und des Feuers.
The four gods of the universe by Blue Fairy 74 - Midjourney-Collage

Téshàn Element Luft

Bei den Tésháni glaubt man, dass Eqilateus von Vindurien die Weltenschöpfung in mehreren Träumen miterlebt hat und das Geschehene in mündlichen Überlieferungen an seine Nachfahren weitergab.

Brictaelgis Element Erde

Nach den Brictælgica war Eqilateus von Vindurien einst auf einer Pilgerreise zum Weltenbaum. Je näher er dem Weltenbaum kam, um so öfter hatte er Visionen von der Schöpfungsgeschichte, die er nach seiner Heimreise seinen Nachfahren erzählte.

Layida Element Feuer

Laut den Layikani war die Tagesgöttin mit dem Nachtgott sowie der Himmelsgott mit der Unterweltsgöttin verheiratet. Aus ihrer Vereinigung gingen vier Götter der Elemente hervor. Jedoch in einem Anfall von Schwäche, erlag die Göttin der Unterwelt den Liebesbekundungen des Nachtgottes und gebar ihm heimlich einen weiteren Sohn. Als dies der Gott des Himmels erfuhr, soll er so wütend gewesen sein, dass er das uneheliche Kind tötete und sein Blut an der Stelle Elaqitans vergoss, an der sich heute Idaka befindet.

In Trauer um ihren Sohn ließ die Göttin der Unterwelt eine Insel entstehen und pflanzte einen Samen in ihre Mitte. Die Tränen der Halbgeschwister bewässerten den Samen, aus dem der Weltenbaum wuchs. Zusätzlich opferte jeder von ihnen einen Teil seines Körpers und legte ihn an die Wurzelenden des Baumes, woraus sich die vier Kontinente der Elemente entwickelten.

Ulűri̋qi̋ Element Wasser

Zwar haben auch auf Uluriqi Priester versucht, die Schöpfungsgeschichte von Eqilateus zu verkünden, jedoch fand sie hier nicht so eine große Verbreitung. Im Bewusstsein der Ulűqírīrī geht man davon aus, dass einst die Drachengöttin Mǐqȍtl allein im Weltenmeer lebte und sich eines Tages mit dem Himmelsgott Lùhû vereinte. Bevor sich die Drachengöttin in den Weltenbaum verwandelte, gebar sie aus der Vereinigung fünf Götter, die die einzelnen Kontinente zum Leben erweckten.

Idaka Ursprung der Menschheit

Auf Idaka handelt es sich um einen reinen Mythos. Hier glaubt man nicht an die Schöpfungsgeschichte. Laut einigen Forschern entstand Elaqitan bereits vor über 200.000 Jahren. In wissenschaftlichen Datierungen wurde dies mittels Gesteinsproben von allen Kontinenten bestätigt. Man nimmt an, das Elaqitan durch Kollision mit anderen Himmelskörpern entstand, bei der genügend elementares Material auf die Oberfläche gelangte, was zur Entstehung der Kontinente und Lebewesen führte. Warum sich jedoch die Fähigkeiten der Idaker von denen der Bewohner der anderen Kontinente unterscheidet, konnte bis heute nicht geklärt werden.


Cover image: Die Urgötter erschaffen die Weltenkugel by Blue Fairy 74 - Midjourney-Collage

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