Liebe im Zeichen des Feuers
"Frauen haben die Macht hier! Gib Dich Männern nur hin, um Nachkommen zu zeugen - aber lass es, sie zu lieben. Sie vergelten Deine Liebe mit Macht über Dich."Tika Ungo - Heilerin des Safambiordens 4.353 BEC -
Auf Layida haben sich durch das tausend Jahre alte Matriarchat einige Traditionen entwickelt, die zwar die Liebe feiern, jedoch auch eng mit der Machtrolle der layidischen Frauen im Zusammenhang stehen. Männer werden nicht von allen als ebenbürtig betrachtet. Besonders von Frauen in höheren Positionen wird es vermieden, selbst zu lieben, um nicht Gefahr zu laufen, ihre Macht zu gefährden. Auf dem Land und in den Städten der einfachen Bevölkerung wird dagegen die Liebe groß gefeiert.
Die layidischen Farben der Liebe sind safrangelb, orange und purpur. Purpur steht für die Macht der Liebe. Safrangelb symbolisiert Sinnlichkeit, Begierde und Lustempfinden. Orange bedeutet Vertrauen und Wärme.
Als Kiani in Zimuniya zu den alljährlichen Liebesfestspielen ankam, war die Stadt bereits von einer sinnlichen Leichtigkeit ergriffen. Viele Vergnügungen wie Maskenbälle, Heldenkämpfe in der Arena, Tänze oder Lyrische Vorstellungen, die alle nur einem Zweck dienten - Liebe in allen möglichen Formen zu finden, warteten auf zahlreiche Gäste aus allen Teilen Layidas.
Kiani saß in einer Sänfte, die von vier Männern getragen wurde. Durch die Vorhänge konnte sie auf die Straßen und Häuser blicken, ohne dass jemand sie sehen konnte. Düfte von Patchouli und Orangenblüte mischten sich mit den Gerüchen exotischer Gewürze. Im Hintergrund spielte rhythmische Musik, die in Kiani den Wunsch zu tanzen, auslösten. Sie ließ die Sänfte anhalten, stieg aus und ließ sich von den Klängen zum Marktplatz treiben.
Dort hatten sich bereits mehrere Paare gefunden, die ihre Körper im Rhythmus der Trommeln eng aneinander schmiegten und in einem tranceähnlichen Zustand miteinander tanzten. Auf einer Bühne stand ein Mann, der den Gott der glühenden Liebe Jayadiba verkörperte und eine Feuershow darbot. Kiani beobachtete die Szenerie vom Rand bis sie die Hand eines gutaussehenden Layikani ergriff und an seinen Körper zog. Sie folgte seinen Bewegungen und lies sich voll und ganz von ihm führen.
Der Unbekannte zog Kiani weiter in die Mitte des Platzes. Pheromone tanzten mit den Paaren unsichtbar durch die Luft und liesen die Paare Zärtlichkeiten und Küsse miteinander tauschen. Kianis Tanzpartner stand hinter ihr und küsste ihren Hals und ihre Schultern, während er fest ihre Hüften an seinen Körper presste. Kianis Haut kribbelte und Schmetterlinge erwachten in ihrem Inneren. Doch sie wusste, dies war nur ein flüchtiger Augenblick und nur der Auftakt für ihre Reise an deren Ende vielleicht die Liebe stand.
Rund um die Liebe
Jayadibu ist der Gott der glühenden Liebe. Der 6. Jayadimtu gilt als Feiertag für die Liebenden. Die Häuser werden mit layidischen Blumen geschmückt und viele Paare geben sich an diesem Tag das Jawort.
In Zimuniya finden jährlich die Liebsfestspiele im Monat Jayadimtu statt, die mehrer Tage dauern und viele hochrangige Layikani in die Stadt locken, die nach einem geeigneten Gatten für sich oder ihre Töchter suchen.
Arrangierte Ehen
"Es bedarf einer Glut und nicht nur einem Glimmen, um Feuer zu erzeugen."Layidisches Sprichwort-
Man könnte glaben, dass aufgrund des Matriarchats Töchter höher geachtet werden als Söhne. Doch stimmt dies nur teilweise. Söhne versorgen als Ehemänner später den Hof der Schwiegereltern. Unverheiratete Töchter sind dazu berufen, Feuermagie zu praktizieren.
Da nur Frauen mit vielen Feuermalen Zugang zur Feuermagie haben, wird bei den Auserwählten darauf geachtet, dass sie mehr Feuermale als andere Männer ihrer Gemeinschaft aufweisen. Dadurch können auch Söhne eine hohe Stellung für ihre Eltern bedeuten. Weisen sie viele Feuermale an den Schläfen auf, ist die Möglichkeit groß, dass auch ihre Nachkommen und vor allem Töchter viele Male haben werden.
Dies hat zur Folge, dass es in alten adeligen Linien eine ausgeprägte Heiratspolitik und arrangierte Ehen gibt. Eltern können hohe Mitgiften für ihre Söhne aushandeln. Da ihre Söhne in den Haushalt der Ehefrau ziehen, ermöglicht ihnen die Mitgift später ein Auskommen, falls sie keine eigenen Töchter haben, die sie verheiraten können.
Während der Trauungszeremonie fragen die Mütter der Braut und des Bräutigams nach dem "Jawort". Sollte eine der Mütter bereits verstorben sein, so wird die Rolle von einer älteren Schwester oder Tante übernommen.
Da nur Frauen mit vielen Feuermalen Zugang zur Feuermagie haben, wird bei den Auserwählten darauf geachtet, dass sie mehr Feuermale als andere Männer ihrer Gemeinschaft aufweisen. Dadurch können auch Söhne eine hohe Stellung für ihre Eltern bedeuten. Weisen sie viele Feuermale an den Schläfen auf, ist die Möglichkeit groß, dass auch ihre Nachkommen und vor allem Töchter viele Male haben werden.
Dies hat zur Folge, dass es in alten adeligen Linien eine ausgeprägte Heiratspolitik und arrangierte Ehen gibt. Eltern können hohe Mitgiften für ihre Söhne aushandeln. Da ihre Söhne in den Haushalt der Ehefrau ziehen, ermöglicht ihnen die Mitgift später ein Auskommen, falls sie keine eigenen Töchter haben, die sie verheiraten können.
Während der Trauungszeremonie fragen die Mütter der Braut und des Bräutigams nach dem "Jawort". Sollte eine der Mütter bereits verstorben sein, so wird die Rolle von einer älteren Schwester oder Tante übernommen.
Tiala stand neben ihrer Schwester Mabika und hielt ihre Hand, deren Nägel sich in Tialas Haut bohrten. Mabikas Gesicht war durch einen safranfarbenen Schleier verhüllt und sollte von ihrem Bräutigam erst kurz vor der Hochzeitsnacht gelüftet werden. Doch Tialas schmerzende Hand verriet ihr, dass ihre Schwester besorgt war. Sie hatte ihren zukünftigen Ehemann nie zuvor gesehen. Die Ehe sowie die Mitgift hatten Mabikas Mutter und zukünftige Schwiegermutter ausgehandelt und nach einem Jahr der rituellen Vorbereitungen auf die Ehe, würde Mabika heute heiraten.
Die Trauung fand im Innenhof des Elternhauses statt, der mit vielen gelben, purpurnen und orangefarbenen Blumen und Girlanden geschmückt war. In der Mitte des Hofs lagen ein paar getupfte Felle von Rüsselkamelen, worauf eine gepolsterte Bank stand. Ein Baldachin mit Schals in den gleichen Farben spendete dem zuküftigem Ehepaar Schatten in der heißen Sonne. Um den Baldachin standen die Eltern der Brautleute und verwandten Gäste.
Tiala führte ihre Schwester unter den Baldachin und legte Mabikas Hände in die des Bräutigams. Dieser zog eine Hand an seine Brust und eine Hand an die Wange seines Gesichts. Anschließend fragte die Mutter des Bräutigams: "Nimmst du unser Geschenk an?", was Mabika mit: "Zu Ehren Jayadibus, dem Gott der glühenden Liebe, sei Dank eurem Hause." bejahte. Als nächstes stellte Mabikas Mutter die gleiche Frage, jedoch antwortete diesmal die Mutter des Bräutigams mit derselben Antwort. Damit war das Ehesprechen gegeben und der Ehemann wurde in Tialas Familie aufgenommen.
Polygamie
"Je güldener die Truhe, desto bunter die Flammen."Layidisches Sprichwort-
Polygamie ist unter den Layikani ebenfalls weit verbreitet und hat zwei wesentliche Vorteile. Erstens steigt das Prestige einer Layikani, da sie über einen großen Reichtum verfügen muss, wenn sie mehrere Männer haben kann.
Zusätzlich weiß sie oft nicht, wer der Vater eines ihrer Kinder ist. Dadurch werden weder Männer noch Kinder bevorzugt oder haben eine höhere Stellung als andere, was Probleme bei der Erbfolge oder andere Rivalitäten vermeidet.
Mittel gegen die Liebe
Trotz des andauernden Matriarchats ist es der Spezies der Feuerläufer nie gelungen, das während des Akts ausgeschüttete Oxytozyn zu verhindern oder sogar gänzlich auszulöschen.
Aus diesem Grund gibt es einige Zauber, um der Liebe nicht zu erlegen. Leider haben sie den Nachteil, dass sie immer wieder angewandt werden müssen, da sie nicht als Dauerzauber manifestiert werden können.
Zusätzlich werden Laykani darin ausgebildet, ihre Liebes-Gefühle auszuschalten. Doch bedarf dies jahrelanger Übung. Viele Layini legen den Schalter einmal in ihrem Leben um und aktivieren ihn niemals wieder. Sie glauben, dass die Aktivierung nach jahrelanger Abstinenz einen Liebes-Rausch mit hohem Suchtpotenzial auslöst.
Verlangen
"Denke mit Herz und liebe mit Verstand."Layidisches Sprichwort-
Zur Layini aufgestiegene Layikani sind nach der Funkensymbiose nicht mehr in der Lage, schwanger zu werden und für Nachkommen zu sorgen. Bei ihnen steht rein das körperliche Verlangen im Vordergrund, um sich mit einem Mann einzulassen, denn Liebe würde ihre magischen Fähigkeiten beeinflussen.
Viele Layini können ihre Gefühle für Männer kontrollieren. Dies bedeutet jedoch nicht, dass sie kein Mitgefühl haben, ganz im Gegenteil. Mitgefühl leitet ihren Umgang mit Feuermagie. Doch Gefühle für einem Mann blockieren dieses Mitgefühl und lähmen ihre Kräfte.
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