Heriot der Geopferte †
Als Sohn eines Totengräbers kam Heriot schon früh und beinahe täglich mit dem Tod in Berührung. Freunde hatte er keine. Denn wer mit dem Totengräber verkehrt den ereilt schon bald selbst der Tod - so erzählte man es sich jedenfalls. So war Heriot meist für sich alleine. Er nutze seine Freizeit dafür um so viel über den Tod herauszufinden wie nur möglich. Sein Vater konnte ihm nicht mehr erzählen wie jeder andere auch. Also ging er immer wieder in den Wald um Tiere zu fangen und diese dann zu töten. Er erhoffte sich zu erfahren was passiert wenn einer Kreatur dass Leben entwich. Wirklich schlauer wurde er dadurch zwar nicht, doch eines Tages, als Heriot gerade seine selbst gebauten Fallen im Wald überprüfte fand er einen jungen Elfen, etwa im gleichen Alter wie er selbst, der dabei war ein gefangenes Kaninchen mit Haut und Haaren zu verspeisen.
Als Heriot auf sich aufmerksam machte reagierte der Junge zunächst ängstlich und wich zurück. Doch schnell konnte Heriot ihn überzeugen, dass er ihm nichts Böses wolle. Der Elf stellte sich als Yokai vor. Sein Dorf wurde von Orks überfallen und seine Familie getötet. Seitdem war er auf der Flucht und nur darauf bedacht zu überleben. Heriot schlug vor, dass Yokai doch mit zu ihm kommen könnte und Yokai willigte ein. Als Heriot und Yokai der Geköpfte bei seinem Vater ankamen war dieser zunächst schockiert, beschloss aber den Jungen bei sich aufzunehmen, da sein Sohn so nun einen Freund hatte.
Und so zogen die Jahre ins Land und aus Freunden wurden Brüder. Für den Tod interessierte sich Heriot immer weniger da er nun jemanden hatte mit dem er das Leben genießen konnte. Doch eines Nachts wurden die beiden Elfen von den Alarmglocken des Dorfes geweckt. Als sie nach draußen traten sahen sie unzählige Untote, die dabei waren die Dorfbewohner abzuschlachten. Durch ihre regelmäßigen Jagdausflüge im Kampf nicht gänzlich unbewandert, schnappten die beiden sich ihre Waffen und bekämpften die Untoten. Diese Kreaturen waren träge und unbeweglich, wodurch Heriot und Yokai leichtes Spiel hatten. Und nach einiger Zeit hatten sie auch das letzte Skelett erledigt. Doch statt Dank oder Anerkennung ernteten sie nur Hass von den Dorfbewohnern, Diese machten nämlich ihre Familie für den Angriff verantwortlich, schließlich kümmerten sie sich ja um den Friedhof. Heriots Eltern beschlossen in einem anderen Dorf einen Neuanfang zu wagen. Doch Heriot und Yokai wollten mehr über die Untoten und wer für sie verantwortlich war herausfinden.
Also trennten sie sich von Heriots Eltern und begannen das Land zu durchstreifen. Dabei stießen sie immer wieder auf Untote jedoch nicht auf deren Quelle. Doch bald trafen sie auf einen Mönch, der ihnen erklärte, dass Untote immer von jemandem erschaffen und kontrolliert werden müssen. Er nannte ihnen auch den Namen Dal'Zehar. Dabei handelte es sich um einen Nekromanten, der für die Untotenüberfälle verantwortlich war. Yokai und Heriot wollten sich aufmachen mehr über ihn zu erfahren, als sie eine Gruppe Soldaten aufhielt, die Yokai mit in die Stadt nehmen wollten. Sie sagten nur dass es um Yokais Eltern ging und dass sie ihn auf jeden Fall mitnehmen müssten. Heriot wollte ihn zunächst begleiten doch Yokai meinte, dass die Angelegenheit mit Dal'Zehar wichtiger sei und er sich weiter darum kümmern sollte.
Also trennten sie sich vorübergehend. Heriot begab sich dann tiefer in das von Untoten verseuchte Gebiet. Doch je weiter er kam desto öfter musste er feststellen, dass seine Waffen gegen mächtigere Untote kaum Wirkung zeigte. Deswegen ging er zurück zu dem Mönch und fragte ihn um Rat. Dieser erzählte ihm, dass er in Besitz antiker Schriften ist, die ein Verfahren beschreiben um Klingen wirksam gegen Untote zu machen. Zusammen studierten sie die Schriftrollen und fanden heraus wie der Prozess funktionierte und wenig später gelang es ihnen die erste Waffe zu verzaubern und sie zu einer sterblichen Klinge zu machen. Damit machte sich Heriot auf Dal'Zehar zu Fall zu bringen. Doch auch wenn er mit der sterblichen Klinge nun deutlich mehr gegen die Untoten ausrichten konnte, musste er feststellen, dass er nicht versiert genug war um gegen die mächtigsten Schergen des Nekromanten anzukommen. Doch das Schicksal fügte sich, denn wenig später kam ein Krieger namens Seth der Vergessene in das Dorf, wo der Mönch und Heriot lebten. Er sagte, dass er losgezogen sei um die sechs Fürsten der Finsternis zu besiegen und nun hierher gekommen ist um dem Totenbeschwörer Dal'Zehar zu erledigen. Heriot erkannte ihn seinem Blick, dass Seth derjenige sein könnte, dem dies tatsächlich gelingen könnte. Also verzauberte er seinen Speer um ihn zu einer sterblichen Klinge zu machen. Damit hoffte er genug getan zu haben um den Untoten Einhalt zu gebieten.
So beschloss Heriot sich aufzumachen um sich wieder mit Yokai zu treffen. Er folgte der Straße Richtung Stadt bis er zu einem Schauplatz eines Gemetzels kam. Dutzende Orks sowie einige menschliche Soldaten lagen abgeschlachtet auf und neben dem Weg. Er untersuchte ein paar der Leichen und stellte fest dass es teilweise die Soldaten waren die Yokai mitgenommen hatten. Er war ziemlich auf die Toten fokusiert, sodass er nicht merkte wie aus dem Unterholz einige Orks sich an ihn anschlichen. Als er sie sah war es zu spät - er war umzingelt. Sie brüllten etwas für ihn unverständliches und dann spürte er einen dumpfen Schlag auf den Hinterkopf und ihm wurde schwarz vor Augen.
Als Heriot wieder zu sich kam befand er sich auf einer Pritsche und seine Arme und Beine waren festgebunden. Jegliche Befreiungsversuche waren vergebens. Nach einiger Zeit kam ein Ork zu ihm und als er sah, dass Heriot wach war rief er noch weitere Orks zu sich. Dann trugen sie ihn nach draußen zu einem großen Feuer. Es war Nacht und doch hatten sich einige Orks versammelt. Dann wurden Kriegstrommeln gespielt in einer Rhythmik die Heriot von solch simplen Kreaturen nie erwartet hätte. Sein Erstaunen wich schnell einer Todesangst als ein schamanisch aussehender Ork mit zwei Beilen in der Hand auf ihn zu kam. Er schien ein Gebet zu sprechen und dann ließ er die Klingen in Heriots Brust einfahren. Mit zwei schnellen Schnitten wurde eine X-förmige Wunde auf seiner Brust erzeugt. Heriot schrie, so laut wie er noch nie jemanden Schreien gehört hatte. Doch der Ork machte keinerlei Anstalten aufzuhören - im Gegenteil nun nahm er eines der Beile und schnitt Heriots Bauch auf. Sein ganzer Körper war mit Blut überdeckt und die Schmerzen steigerten sich weiter und weiter ins Unermessliche. Dann griff der Schamane in Heriots Körper und zog ihm seine inneren Organe heraus und warf sie ins Feuer. Und so starb Heriot schließlich.
Dann sah er wie sein Geist seinen Körper verließ. Sehr verschwommen konnte er noch die Orks bei ihrem Ritual beobachten. Doch dann erschien eine Gestalt vor seinen Augen. Ein Engel mit schwarzen Flügeln und einer goldenen Sense. Der Engel ließ seine Waffe mit einer schnellen Bewegung niederfahren und durchtrennte die letzte Verbindung zwischen Heriots Geist und seinem Körper. Dann nahm sie ihn mit. Sie überquerten den Kontinent bis sie zu einer Festung tief im Wald gelangen. Heriot wurde hineingebracht und befand sich vor einem riesigen runden Portal, welches geschlossen war. Dann kamen zwei weitere Engel mit weißen und grauen Flügeln und stellten sich hinter ihm auf. Kurz darauf öffnete sich das Portal. Hindurch trat eine Gestalt die nur eine schwarze Robe zu sein schien. Sie kam auf Heriot zu und stoppte nur wenige Meter vor Heriot. "Heriot" begann die Gestalt mit einer flüsternden Stimme zu sprechen.
"Ich bin das, was du denn Tod nennst. Und ich verkünde dir, dass du dein Ende gefunden hast. Und dennoch endet dein Weg nicht hier. Ich spüre große Macht in dir. Ich spüre das du würdig bist mein Stellvertreter in dieser Welt zu sein. Ab sofort wirst du die Seelen der Toten richten und dann durch dieses Portal in den Totengrund schicken. Du entscheidest wo sie die Ewigkeit verbringen werden. Entweder im Unendlichen Garten - dem Paradies oder den Lichtlosen Folterkammern. Dabei werden dir meine drei Erzengel Izalith, Izanagi und Izanami helfen. Sie bringen die Seelen der Verstorbenen hierher und du wirst über sie richten. Und nun rasch ans Werk!". Danach kehrte der Tod wieder durch das Portal zurück. Auch die Erzengel machten sich wieder auf den Weg. Und so begann Heriots Aufgabe über die Toten zu richten. Anfangs war er etwas verloren, doch schon bald gewöhnte er sich an seine neue Aufgabe und nach und nach kehrte auch seine körperliche Gestalt wieder zurück. So vergingen einige Jahre.
Doch eines Tages kam die Seele einer Person in seine Festung, die Heriot nur allzu bekannt war - Yokai. Er sah in seine Augen und auch Yokai erkannte seinen Bruder wieder. Was er auch sah waren Yokais Taten. Dafür hätte Heriot ihn in die lichtlosen Folterkammern schicken müssen. Ein flehender Blick breitete sich in Yokais Gesicht aus. Heriot hätte nun über das Schicksal seines Bruders entscheiden müssen - doch er konnte nicht. Er konnte ihn einfach nicht in den Totengrund schicken. Also öffnete er das Tor der Festung und brachte Yokai wieder nach draußen. Nun war er frei. Er konnte gehen wohin er will und tun und lassen was er will. Erleichterung machte sich in Heriot breit, da er seinen besten Freund vor dem Seelenschlund bewahren konnte. Mit einem lauten Schlag öffnete sich das Portal und der Tod trat hindurch. "Heriot! Wie kannst du es wagen! Es ist dir nicht erlaubt verstorbene Seelen zurück in die Freiheit zu entlassen! Ich werde dafür sorgen, dass so etwas nie wieder vorkommt!". Und mit diesen Worten ließ er eine schwarze Krone auf Heriots Kopf erscheinen. Diese bohrte sich in seinen Schädel, sodass er sie nicht mehr abnehmen konnte. Dann floss eine dunkle Flüssigkeit in seine Augen und ließ ihn erblinden. Nun konnte er nur noch anhand der Taten der Verstorben über sie richten. Und seit jeher wartet Heriot auf die Seele eines jeden um über ihn zu richten.
Divine Domains
Tod, Seele
Divine Symbols & Sigils
6-blättriger Lotus
Divine Classification
God
Religions
Species
Realm
Church/Cult
Circumstances of Death
Getötet von Izalith dem schwarzen Engel
Place of Death
Children
Ruled Locations
Comments