Grünbach
Die Bauernschaft Grünbach, einst ein blühendes und fruchtbares Land inmitten des Herzogtums Eisenfeste, ist heute ein trauriges Zeugnis vergangener Tage. Gelegen inmitten sanfter Weiten und durchzogen von einem klaren Bach, der dem Ort seinen Namen gab, versorgte Grünbach die Stadt Eisenfeste einst zuverlässig mit Kartoffeln und Getreide. Die Felder, goldgelb und üppig, erstreckten sich bis zum Horizont und waren Zeugen harter Arbeit und des Wohlstands der dort ansässigen Bauernfamilie.
Doch diese Idylle wurde jäh zerstört, als vor vielen Jahren ein verheerendes Feuer, mutmaßlich durch Brandstiftung entfacht, über Grünbach hereinbrach. Die Flammen verschonten weder die saftigen Felder noch die behaglichen Heimstätten und rissen die Mitglieder der bewirtschaftenden Familie in den Tod. Einzig der jüngste Sohn überlebte das Inferno, verlor jedoch alles, was ihm lieb und teuer war.
Seit diesem schicksalshaften Ereignis liegt Grünbach brach. Keine Pflüge durchfurchen mehr die Erde, keine Lieder der Erntearbeiter erfüllen die Luft. Die Natur hat begonnen, sich das Land zurückzuerobern, und dort, wo einst Felder standen, breitet sich nun Wildwuchs aus. Obwohl die Stadt Eisenfeste weiterhin gedeiht, bleibt Grünbach eine Narbe in der Landschaft, ein stummer Zeuge der Zerstörung und des Verlustes.
Trotz der Tragödie und der Jahre des Verfalls hält die Legende des überlebenden Sohnes die Erinnerung an Grünbach wach. Man munkelt, er durchstreife manchmal die Ruinen seines ehemaligen Zuhauses, ein Geist der Vergangenheit, unfähig, den Ort seiner Kindheit und seiner tiefsten Trauer zu verlassen. Grünbach bleibt somit ein Ort des Gedenkens, ein Mahnmal für die Zerbrechlichkeit des Lebens und die unerbittliche Kraft der Natur.