Das Tal der Elemente

Das Wissen um das Tal ist in den vergangenen Jahrtausenden verlorengegangen. Der wahrscheinlich letzte Eingeweihte war der Geode Eschin vom Quell, der vor ca. 500 Jahren lebte und auch unter den Menschen größere Bekanntheit erlangt hat. Er gilt als der erste Geode, der sich die ‚Große Schlange‘ (Hesinde) als Schützerin erwählte und mit den Magiergilden zusammenarbeitete. So ermöglichte er diesen, vielen Zaubersprüchen der Druiden erstmals Formelgestalt zu verleihen, wodurch diese seit dieser Zeit auch Magiern zugänglich sind.
Eschin vom Quell musste in der Folgezeit miterleben, welchen Missbrauch manche Magier mit diesem Wissen trieben. Diese Entwicklung gipfelte in dem Wirken jenes Mannes, der den Helden nur allzu vertraut ist: Borbarad. Die Geoden seines Heimatringes behaupten, dass dem Zwerg vor lauter Gram darüber das Herz gebrochen sei – und tatsächlich erlebte der Zwerg den Fall des Dämonenmeisters nicht mehr mit. Doch er schuf in den letzten ihm verbliebenen Jahren ein Artefakt zur Bekämpfung dieses Frevels, das er im Tal versteckte und von elementaren Mächten bewachen ließ.

Der Weg zum gesuchten Tal führt durch fünf, jeweils mit unterschiedlich langen Gängen verbundene Kammern, in denen sich Schutzvorrichtungen befinden, die von den Kräften der Elemente Feuer, Wasser, Fels, Luft und Humus gespeist werden. (Das Element Eis findet bewusst keine Anwendung, da es von den Geoden als vernichtendes Prinzip angesehen wird.) Die Geoden hielten eine derart starke Absicherung für notwendig, da sie ihrem damaligen Gegner – dem Drachen Pyrdacor – durchaus zutrauten, dass er und seine Kreaturen auf das heilige Tal aufmerksam werden könnten. Auf Menschen haben diese Sperren allerdings eine schwächere Wirkung als gegen die drachischen Gegner von einst. Einzig Geoden (nicht aber Zwerge im allgemeinen), Druiden und Hexen können die Kammern gefahrlos durchschreiten. Achaz und andere Echsenartige erleiden dagegen wesentlich größere Erschwerungen und Schadenspunkte. Die Kammern waren unbeleuchtet, die Wände reflektierten jedoch das Licht von Fackeln.      
Der versteinerte Wald
Die gesamte Flora und Fauna des Talkessels wurde durch die von Borbarad heraufbeschworene Macht des Erzdämonen Widharcal, dem Unherrn der vier Elemente Feuer, Luft, Erz und Humus, zu Stein verwandelt. Und natürlich hat das Wirken dieses Dämons dem Wald seinen Stempel aufgedrückt. Der bis in die kleinste Kleinigkeit verwandelte Ort strahlt daher etwas unsagbar Unheimliches aus. Auf den Rinden der versteinerten Bäume vermeint man gequälte Gesichter zu sehen, die den Träger des Ersten Zeichens (Die sieben Gezeichneten) an seinen ersten Traum erinnern. Die Blüten der ehemals wunderschönen, doch nun versteinerten Blumen sind rasiermesserscharf (DSA-Regelwerk: 1W6-1 SP bei misslungener Gewandtheits-Probe), und die versteinerten Pilze des Waldes, die merkwürdig aufgequollen wirken, sind allesamt von schmierig schwarzer Farbe. Darunter befinden sich auch einige kniehohe Exemplare, die bei Berührung explodieren. (DSA-Regelwerk: Das Opfer erleidet in dem Hagel aus messerscharfen Qesteinsplittern 1W6+ 2 TP) . Die versteinerten Tiere, die hier vorgefunden werden können (darunter längst ausgestorbene Echsenwesen von Elefantengröße), wirken, als ob sie innerhalb von Augenblicken von einer fürchterlichen Macht überrascht worden wären. Die auf ewig in Stein gebannte Mimik und Körperhaltung der Tiere deuten auf das unsagbare Grauen hin, das die Tiere kurz vor ihrem Tod ereilt haben muss.      
Elementargeister
In der Nähe des Wasserfalls, des Magmaflusses, der Schneelawine, der Felsen oder der winddurchtosten Steilwand kann es jederzeit zur Manifestation kleinerer Elementargeister kommen, die – nach Element – einen verspielten, angriffslustigen, unbekümmerten, sturen oder desinteressierten Eindruck machen: lustig plappernde Quellgeister, springende Feuerlohen, hüpfende Schneebälle, steinfressende Erzmännchen und flüsternde Windgestalten.        
Der versteinerte Drachen
Auf einer felsigen Lichtung inmitten der versteinerten Bäume ist der gewaltige, zu schwarzem Basalt erstarrte Leib eines 20 Schritt langen Kaiserdrachen zu erkennen. Seine ganze Haltung mit zornig aufgeblähten Nüstern wirkt abwehrbereit und die glutrot schimmernden Augen machen ganz und gar nicht den Eindruck, als ob der Drache sich seinem Schicksal ergeben hätte. Um den Hals des Lindwurms schmiegt sich ein fußdickes Metallband aus Zwergengold, das mit verschnörkelten Runen und den Zeichen der fünf Elemente Feuer, Wasser, Luft, Erz und Humus versehen ist.        
Der Geodenring
Auf einer Lichtung, exakt im Mittelpunkt des Tals, seht ihr drei konzentrische, aus Dutzenden. großen, stehenden Menhiren geformte Steinkreise, in deren Mitte sich fünf sieben Schritt in den Himmel aufragende Steinsäulen erheben. Eine kleinere, nur fünf Schritt hohe Säule aus schwarzem Basalt steht gerrau im Zentrum zwischen den fünf Giganten. Die 77 Steine des Geodenringes sind etwa 4.000 Jahre alt und – bis auf wenige Ausnahmen – völlig schmucklos. Einzig die fünf mächtigen Steine in der Mitte sind mit einem Relief aus Hunderten von Symbolen übersät, die auf das jeweilige Element hindeuten, dessen Präsenz der Stein offenkundig verkörpert: Flammen für Feuer, Tropfen für Wasser, Spiralen für Luft, Quadrate für Fels und Blätter für Humus. Der Stein mit den Symbolen für ‚Humus‘ wirkt stumpf und grau. Er ist der einzige der fünf, der Anzeichen von Verwitterung aufweist. Der Basaltstein in der Mitte ist offensichtlich jüngeren Datums (aber immer noch einige hunderte Jahre alt). An ihm befinden·sich zwei merkwürdige Inschriften von gleichem Wortlaut – einmal in Rogolan, einmal in Garethi:

Auf fünf Hütern, die behütet sind,
erkenn fünf Zeichen, die bezeichnet sind.
Doch nur im Bund vermag’s gegeben,
steinern Bilder zu bewegen.
Nimm die Schlüssel, die verschlossen sind,
erbrich die Siegel, die versiegelt sind,
und wenn dann Stufen in die Tiefe führen,
kann das Erbe die Weihe bald vollführen.
— Inschrift des mittigen Basaltsteines


Der Basaltstein stammt von dem Geoden Eschin vom Quell, der an dieser Stelle seine arkane Hinterlassenschaft versteckt hat.

Ein Analysis bzw. Odem Arcanum enthüllt, dass auf jeder der Säulen eines der zahlreichen Symbole von besonderer Kraft durchdrungen ist. Bei genauerer Untersuchung erkennt man, dass diese Symbole nicht wie die anderen eingemeißelt, sondern kunstvoll in den Stein eingesetzt worden sind.
Art
Planar Sphere/Grouping

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