Braxpocken

Verunstaltende Pusteln

Written by Nightone

Hallo Kapitän, willkommen in Kremen...   Sie sehen aus, als würde es Ihnen nicht gut gehen.   Oh verdammt, diese Pusteln!   Halt!   Bleiben Sie, wo Sie sind!   Niemand verlässt das Schiff, oder ich schwöre, derjenige wird sofort erschossen und das ganze Schiff in Brand gesetzt!!
— Pelaf Narkavic, Hafenmeister von Kremen

Allgemeines

Braxpocken sind eine hochansteckende Krankheit, die durch einen Virus über Schmierinfektion oder durch Rattenbisse verbreitet wird.   Diese Pocken galten lange als Unheilbar, als es dann jedoch nach langer Zeit endlich ein Gegenmittel gab, sorgten Gier, Korruption, Angst und Verzweiflung auf den stark betroffenen Keltros Inseln für öffentliche Unruhenen und eine blutig niedergeschlagene Revolte.   Zwar verläuft eine Infektion mit Braxpocken nur selten tödlich, ist dafür aber schmerzhaft und entstellend.   Außerdem können Braxpocken, wenn sie nicht medizinisch behandelt werden, beim Opfer langfristige Schäden an der Haut, den Gesichts- und Sehnerven verursachen.   Infizierte erkennt man schnell an den schwarzvioletten Pusteln und Geschwüren, die sich im Gesicht, vor allem rund um die Augenpartie, bilden.   Diese Pusteln können innerhalb von wenigen Tagen auf die Größe einer halben Kirsche anwachsen und miteinander verwachsen.   Anfangs jucken sie ähnlich einem Mückenstich, aber wenn sie ausgewachsen sind, schmerzen sie bei der kleinsten Berührung.   Sollten sie aufplatzen, ergießt sich ein säuerlich stinkendes dunkelviolettes Sekret aus der Wunde, das bei Hautkontakt hochansteckend ist, wenn die betroffenen Stellen nicht sofort mit Seife und heißem Wasser gereinigt werden.   Es verwundert somit nicht, dass die meisten Ausbrüche der Krankheit in Gegenden passieren, in denen der allgemeine Lebensstandard sehr niedrig ist und viele Personen unter ärmlichen Verhältnissen auf engem Raum leben.
 

Krankheitsverlauf

Bereits zwei Stunden nach dem ersten Hautkontakt mit dem Wundsekret beginnt die betroffene Stelle zu jucken, der Körper ist nun infiziert.   Im Falle eines infizierten Rattenbisses ist die Infektion fast augenblicklich abgeschlossen, wird aber meist wegen der schmerzenden Bisswunde nicht wahrgenommen.   24 Stunden nach der Infektion bildet sich dann die erste schmerzhaft juckende Pockenpustel an der betroffenen Stelle.   Nur 48 Stunden nach der Infektion treten weitere schwarzviolette Pusteln von der Erstkontaktstelle ausgehend in Richtung Gesicht auf.   Die ersten Pocken im Gesicht, sofern nicht hier bereits der Erstkontakt stattfand, erscheinen am dritten Tag nach der Infektion.   Ab dem vierten Tag beginnen die ersten Pusteln von allein aufzuplatzen.   Dabei reicht der Druck aus, um das Sekret in winzigen Tröpfchen bis zu einem Meter weit fliegen zu lassen und so weitere Wirte zu infizieren.   Werden Sekret und Wunde nicht sofort ab- bzw. ausgewaschen, entstehen weitere Pocken um die aufgeplatzte herum.   Jede der entstehenden Pocken hat wiederum eine Reifezeit von ca. vier Tagen, ehe sie sich von selbst öffnet.   Die Stelle zu kratzen oder auf andere Art stärker zu berühren, lässt die unter Spannung stehenden Wucherungen vorzeitig platzen, sodass sich das Krankheitsbild weiter verschlimmert.   Ohne eine adäquate Behandlung heilen die Braxpocken meist nach drei bis vier Wochen von selbst ab.
 
AAAH! NEIN!
Es ist auf meine Hand gekommen!
Oh, bitte nicht! Alles nur das nicht!
  *schluchz*
  Ich darf nicht verunstaltete wie die anderen enden!
Ich muss doch meine Miete bezahlen!
— Marie-Rose, menschliche Prostituierte aus Kremen
Eckdaten
Art
Krankheit
Ursprung
Virus
Aufkommen
Eher Häufig
Verbreitungsart
Biss, Schmierinffektion
Zyklus
Einmalig
Sterblichkeitsrate
10%
Betroffenen Rassen
Menschen, Halblinge, Elfen, Alben, Gnome, Zwerge, Ratten und andere Nager
Immune Rassen
Katfey und alle Scheusale



 
Normalerweise passiert dies, wenn die Pocken durch Kratzen weiter entzündet werden und zu wilden Wucherungen zusammenwachsen.   Bei Kindern unter einem Jahr und Personen, mit anderen Erkrankungen, können Braxpocken das Immunsystem überlasten und zum Tode führen!   Zur Behandlung werden Salben und Tinkturen verwendet, um den Juckreiz und die Schmerzen zu lindern und die Pockenpusteln auszutrocknen.   Je früher die Behandlung beginnt, desto kürzer wird die Leidenszeit und desto geringer sind die Nachwirkungen.   Wer mindestens eine Woche lang unter den Braxpocken gelitten hat, wird nach seiner Genesung vollständig immun gegen diese.   Dabei hinterlassen sie eine Unzahl kleinerer und größerer Narben im Gesicht und auf anderen betroffenen Körperstellen.   Bei schweren Verläufen führt die Krankheit zu Gesichtslähmung und/oder totaler Entstellung.
 

Geschichte des Gegenmittels

Bevor es ein herstellbares Gegenmittel gab, konnten nur magisch begabte Priester die Krankheit behandeln.   Da ein Ausbruch in einer Stadt immer schnell zu einer Epidemie führt und die benötigten thaumischen Gebete viel Zeit und Kraft kosten, hatten die wenigen befähigten Priester in den Orten kaum eine Chance gegen den Virus.   Ein Gegenmittel zu den Braxpocken wurde erstmals 3394 ndK von dem felsgnomischen Alchemisten Gregory Buntmixer entdeckt.   Da er eigentlich an einem Farblösungsmittel forschte, verkaufte er die Rezeptur um seine weiteren Forschungen finanzieren zu können.   Der neue Besitzer, Thimo von Sternbach, ein Mittel-Aravelliescher Händler aus Turelîs, verdiente sich bald darauf eine goldene Nase, als auf den Keltros Inseln 3402 ndK wieder einmal eine Epidemie der schwarzen Pusteln ausbrach.   Da die Herstellung kompliziert und anfangs nur auf kleine Mengen beschränkt war, konnte der Geschäftsmann horende Preise verlangen.   Außerdem war der Seeweg weit und voller Gefahren, was die Preise für die Tinktur in der Theokratie Keltrosland noch weiter in die Höhe trieb.
Die wohlhabenden Einwohner bestachen deshalb die Hafenmeister und Bürokraten, um sich und ihre Familien mit einige Ampullen des Heilmittels zu versorgen, selbst wenn sie nicht von den Braxpocken betroffen waren.   Dadurch waren die Gegenmittel für die ärmeren Gesellschaftsschichten noch schwerer zu erhalten und es breitet sich immer mehr Unmut über diesen Umstand aus.   Der anfangs schwelende Zorn der Bevölkerung wurde bald darauf zu einem Flächenbrand von Unruhen, welche am 22. Sjerbor 3402 ndK darin gipfelten, dass die unzufriedenen Massen wütend die Handels- und Lagerhäuser der Hafenstädte stürmten und plünderten.   Schließlich waren sie am stärksten von der entstellenden Krankheit geplagt.   Die Kirchengarde des Tellanim Orden wurde darauf hin entsandt um den Aufruhr blutig niederzuschlagen.   Als der Aufruhr am 28. Sjerbor beendet war, ging die Regierung einen Handel mit Thimo von Sternbach ein, um auf Staatskosten einen Betrieb in Ultemnam aufzubauen und die wiederkehrende Krankheit schneller bekämpfen zu können.   Seitdem wurden mehrere wirksame Rezepturen zur Behandlung der Braxpocken entwickelt, sodass die Krankheit heute fast überall in Aravellien und Daterra geheilt werden kann, wenn die Infizierten rechtzeitig reagieren.


Cover image: Pharmacy by Angelo Rosa

Kommentare

Author's Notes

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Aug 8, 2024 23:45 by Secere Laetes

Hm, eine schöne Idee und eine fies beschriebene Krankheit. Die Idee, dass ausgerechnet das Gegenmittel an den Unruhen schuld ist, ist außerdem gut. Nur war ich erst mal etwas verwirrt, bzw. stockte. Dieser andere Fokus kam irgendwie sehr plötzlich. Da wäre imo eine Einleitung zu Beginn oder aber zu Beginn des Gegenmitteltextes, die schon drauf vorbereitet, ganz gut für den Lesefluss.

Aug 19, 2024 15:37

Danke dir!
Du hast recht ich hätte vor dem "wütenden Sturm" noch einen oder zwei Sätze zum besseren Aufbau nutzen sollen:

"Dadurch waren die Gegenmittel für die ärmeren Gesellschaftsschichten noch schwerer zu erhalten und es breitet sich immer mehr Unmut über diesen Umstand aus.
Der anfangs schwelende Zorn der Bevölkerung wurde bald darauf zu einem Flächenbrand von unruhen, welche am 22 Sjerbor 3402 ndK darin gipfelten das die unzufriedenen Massen wütend die Handels- und Lagerhäuser der Hafenstädte stürmten und plünderten."

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Sep 1, 2024 21:51 by Secere Laetes

Hm, ja, das hätte natürlich definitiv geholfen, aber ich dachte eher an so ein Intro wie (ins Unreine gesprochen) "Braxpocken sind eine äußerst gefürchtete hochansteckende und entstellende Krankheit, für die es lange kein gewöhnliches Heilmittel gab. Als die Entwicklung dann doch endlich gelang, waren anfänglich Unruhen und Revolten an der Tagesordnung bis das Heilmittel endlich in der notwendigen Stückzahl hergestellt werden konnte." Aber ja, das ist eine Stilsache ^^".

Sep 2, 2024 08:12

Ich nehme mir den hinweis dankend zu herzen - und muss nur noch daran denken den Text nach der challenge umzuändern.

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Sep 5, 2024 22:46 by Secere Laetes

Gerne. Und Änderungen sind inzwischen wieder erlaubt, versuche bei mir auch gerade die Artikel hübscher zu machen. Je nach zeitlichen Ressourcen ^^".

Sep 6, 2024 08:17

So die Anpassungen wurden vorgenommen ^^ - Danke nochmals!

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