Rhodedaler Mühle

Die Rhodedaler Mühle steht seit Gründung der Stadt außerhalb ihrer Mauern. Was seinerzeit aus Gründen des Schutzes vor explodierendem Mehlstaub diesen Standort bestimmt hat, hat sich auch nach ihrem Umbau zu einem Wunderwerk der Magietechnik als sehr vorausschauend erwiesen.

Als sich das Klima Septias im Jahr 490 NdA durch den Kataklysmus von Sharshamath schlagartig änderte, blieben die Winde aus, die bisher das Mühlrad angetrieben hatten. Schließlich wurde ein wagemutiger Plan der lokalen Magieschmiede umgesetzt: An den sechs Flügeln der Mühle wurden spezielle Potenzien angebracht, die heißen, leuchtenden Dampf unter großem Druck erzeugen und so die Mühle antreiben.

Erste vorsichtige Versuche ergaben, dass die zum Mahlen des Korns nötige Kraft so groß war, dass der entstehende Winddruck, den Potenzien und Flügel auf das Gebäude ausübten, drohte, es in Schieflage zu bringen und schließlich umzuwerfen. Die findigen Handwerker nahmen das modifizierte Mühlrad also aus seiner gewohnten Stellung und brachten es kurzerhand oben auf der Mühle an.

Der erste echte Mahlgang zog die Mühle mit einem laut schmatzenden Geräusch aus dem feuchten Erdreich, und mehr durch glückliche Fügung als durch die schnelle Reaktion der verblüfften Thaumaturgen landete sie nach kurzer Zeit relativ unbeschadet fast an ihrem originalen Standort.

Heute besteht die strahlend weiß gestrichene Mühle aus einem verstärkten, fast vierzig Meter hohen Turm, der von seinen sechs Flügeln gekrönt wird. Massive Ketten verbinden das Bauwerk mit dem Boden.

Der Anblick der mahlenden Mühle ist fast unbeschreiblich. Die Magie steigt an beiden Seiten durch die aufglimmenden Potenzien nach oben, wo sie sich die Flügel entlang knisternd in die dort angebrachten Artefakte entladen. Der leuchtende Dampf, der die Flügel antreibt, formt bei der ewigen Windstille einen fast perfekten Kreis, der sich durch den entstehenden Druck wie eine Röhre über das oberste Drittel der Mühle legt. Das Fauchen und Zischen von Magie ist ohrenbetäubend und mischt sich mit dem Knorren und Knarzen metall- und magieverstärkten Holzes und dem rhythmischen Rumpeln der Mühlsteine. Die Ketten geben der Mühle gerade so viel Raum, dass sie sich etwa zweieinhalb Meter in die Luft erheben kann.

Nach dem Mahlvorgang setzt die Mühle, stabilisiert durch spezielle Runen, die den Sturz abbremsen, sicher wieder an Ort und Stelle auf, so dass keine Gefahr droht, dass ein ungünstiger Umstand die Mühle über der Stadt abstürzen lässt.

Die Rhodedaler schwören Stein und Bein, dass sie das Mehl aus ihrer Mühle überall am Geschmack erkennen würden. Jedes andere sei nur ein matter, fader Getreidegrus gegen das feine, leicht glitzernde pudrige Mehl, das es nur an diesem Ort gibt.

Trotz vieler Versuche ließ sich bisher keine andere ostilische Stadt davon überzeugen, ihre Mühlen auch auf dieses moderne Verfahren umzustellen. Die stolzen Rhodedaler jedoch änderten ihr Wappen, das vorher einen durch einen Ährenkranz springenden Fisch über den Flusstoren gezeigt hatte. Nun prangt die Mühle vor der Stadtsilhouette und drei Wirbeln auf dem blau/roten Stadtwappen.

Founding Date
390 NdA
Typ
Mill
Übergeordneter Ort

Kampagnen News:

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Kommentare

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Jul 5, 2023 06:49 by GM Adrian

AHHH, dieser Artikel ist mal wieder ein Genuss. RAUBFRIESE soooo schön.