Bissum
Wenn die Totenrituale der Khitebe auch weit vielfältiger sind, so ist das Totenmahl genannt Bissum doch eines der wenigen Traditionen, von denen man im Norden zumindest gehört hat.
Ebenso wie das anschließende Verbrennen der Toten scheint das Ritual den Gläubigen des
Levientaril äußerst befremdlich und findet sich so als Zeichen der Andersartigkeit der Hirten in vielen Abenteuergeschichten über den Süden wieder.
Das letzte Mahl
Man findet sich in den Abendstunden zusammen – mir wurde die Ehre zuteil als Außenseiter eingeladen zu sein – und feiert den Toten mit einem Mahl. Für die Lebenden gibt es reichlich zu essen, alles was die Ebenen hergeben, und nicht nur das karge Brot wie es oft heißt. Es war schön, irgendwie, so anders als die tristen Trauerfeiern des Levientaril.Als Teil einer Bestattung unter den Khitebe bereiten die Angehörigen des Dahingeschiedenen neben allerlei anderen Speisen einfache flache Fladenbrote zu, die ebenso wie das Ritual schlicht Bissum heißen. Wenn keine Angehörigen vorhanden sind, bestimmen die Gruppen der Khitebe jemanden aus ihren Reihen, der zumindest das Bissum für den Toten zubereitet. Zum Abend der Bestattung finden sich alle der Gruppe zusammen, um den Toten nach besten Vermögen zu feiern. Selbst wenn sie einen Fremden oder notorischen Störenfried bestatten versuchen sie freundliche Worte zu finden, musizieren und genehmigen sich reichlich der Speisen. Da es Brauch ist, dass zusätzlich zu den von den Angehörigen zubereiteten Speisen auch alle Besucher etwas mitbringen, sind zum Ende des Mahles hin üblicherweise alle bereits mehr als satt. Zum Abschluss des Mahles teilen die Feiernden das Bissum: Jeder erhält einen kleinen Bissen des Fladenbrotes und auch dem Toten legt man etwas als letztes Mahl in den Mund – wo auch immer der Verstorbene nun wandelt, er soll niemals Hunger leiden.
Und dann verbrennen sie ihre Toten. Sie VERBRENNEN sie einfach! Wie sollen die armen Geister der Verirrten so Frieden finden?
Bräuche
Jeder sollte etwas zu dem Totenmahl beitragen – etwas Milch, gebratene Wurzeln, Dörrfleisch, ... Wenn man das nicht vermag, so besteht die Erwartungshaltung, dass man zumindest Musik beiträgt, oder eine Rede auf die Verstorbene. Unser Reiseproviant war nahezu aufgebraucht, daher versuchte ich mich an einem Feuerwerk. Auch damit waren sie als Beitrag wohl zufrieden.
Ein sehr schöne Idee! Gefällt mir mal wieder auserordentlich gut!
Und die verzweiflung des Levientaril Priesteranwärters ist schon fast körperlich spürbar XD 3 kleine Fehler haben sich eingeschlichen (Wieso fühle ich mich als wenn ich im Glasshaus sitze und mit Steinen werfe?): Es hat sich ein kleiner Linkfehler im ersten Absatz eingeschlichen "@Levientaril" Bei der Beschreibung des Bissums (also das Fladenbrot) "Wenn keine Angehörigen vorhanden nimmt,..." - Das "nimmt" sollte glaub ich ein "sind" sein ^^ Und im Folge Absatz: "...und genehmigen sich reichlich der Speisen, die nicht nur die Familie des Totens, sondern auch alle Besucher des Mahls anbieten."
Ich vermute du wolltest "...und genehmigen sich reichlich der Speisen, die nicht nur die Familie des Totens zu sich nimmt, sondern auch alle Besucher des Mahls angeboten werden."
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Danke, aufmerksame Kritik ist doch eine der höchsten Formen des Lobs! Bezüglich des letzten Punktes: Der Satz war tatsächlich nicht sehr gut gelungen. Was ich meinte war, dass neben den Speisen, die die Familie zubereitet – und die typischerweise bei weitem ausreichen um alle satt zu machen – auch alle Gäste zusätzliche Leckereien mitbringen. "Es ist kein richtiges Bissum, wenn jemand hungrig heimgeht."
Helfe gerne ^^ Mir gefällt der Brauch, zu wissen das wenigstens alle dank einem nochmal satt werden, wenn man den Löffel abgibt hat irgend wie einen beruhigenden Gedanken (selbst wenn man sonst nichts im Leben geleistet hat) ^^
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