In der Nacht schleicht der Traumfresser heran, frisst dein Herz, deinen Geist.
Bis das Sonnenlicht am Morgen dich nicht länger erreicht.— aus einem alten Lied
In den letzten Jahren häufen sich die Fälle einer rätselhaften Krankheit. In der Bevölkerung kursierten zunächst unzählige Namen. Von Neuer Zauberpest, Tiefenkuss bis Schattenseele murmelte man in den Gasthäusern. Schließlich setzte sich weithin 'Dearithas' durch, nach der alten Legende des Traumfressers. Noch ist die Krankheit selten, doch immer wieder melden die Heiler neue Fälle.
Werte Kollegen, Wissende und Heiler,
jeden Einzelnen von Euch bitte ich um Wachsamkeit. Zu wenig ist über diese neue Krankheit bekannt.
Von Historikern bis Heilkundigen, jede Information ist willkommen.
In Achtung der Weisheit,
Tehin Suera Faradi, Hospital von Canta
Die Natur dieser Krankheit gibt mir Rätsel auf. Die Fälle unter meiner Aufsicht in Vinis liesen mich zunächst vermuten, dass ein unbekanntes Gift über Nahrung oder Wasser verbreitet wird und nur Einzelne anfällig sind. Ich danke den Kollegen in Naerun, Valissanth, Devia und Fiola für das Teilen ihrer Erkenntnisse. Die weite Verbreitung der scheinbar unabhängigen Fälle besorgt mich ebenso wie die stetig zunehmende Fallzahl. Ich bitte jegliche Informationen zu dieser neuen Krankheit an Tehin Suera Faradi von der Miriadis Balthos zu übermitteln. Jeglicher Hinweis auf die Ursprünge dieser Krankheit wird dringend benötigt.— Sovie Nandes, Avinari der Miriadis Balthos, TE 426
Für alle meine Patienten begann die Krankheit mit Phasen der Müdigkeit. Diese werden im Verlauf der Krankheit immer intensiver und länger. Infizierte werden immer anteilnamsloser, teilweise rastlos und unruhig.
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Ein weiteres Symptom scheint ein chaotisches Flackern in der Ialis Betroffener zu sein. Meine Kenntnisse in diesem Bereich sind jedoch begrenzt. Ich bitte Kollegen aus dem Gebiet der Ialisforschung dieses Phänomen genauer zu untersuchen.
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Schliesslich verlieren die Kranken die Kraft aufzustehen und fallen in einen tiefen Schlaf. Dieser Zustand dauert meist wenige Tage. Vereinzelt reden sie in dieser Zeit wirr und ihre Glieder zucken.— Sovie Nandes, Avinari der Miriadis Balthos, TE 424
... Die Mixtur aus Gelrissa-Extrakt mit einigen Tropfen Lorna-Farn-Öl bringt keine signifikante Linderung der Symptome. In dieser Sache scheint sich die Krankheit wesentlich von bisherigen Gemütsbeschwerden zu unterscheiden. In den klassischen Fällen dieser Symptome erzielt das Rezept von Elarinne bekanntlich oft Milderung des Leidens. ...
Daher bitte ich Sie, werte Kollegen, in dieser Angelegenheit um Ihren geschätzen Rat.— Celani, Heilerin in Fiola, TE 425
... Bisher kann ich keine Genesenen vermelden. Vierzehn meiner Patienten sind verstorben. In Vinis und Umgebung sind mir vierunddreißig Fälle der Erkrankung bekannt. Aufgrund des langsamen Verlaufs der Fälle sind weitere Aussagen schwierig. Die Dunkelziffer ist, wie Ihr Euch sicher bewusst seid, aufgrund der unspezifischen Symptome für ungeübte Beobachter vermutlich hoch.— Sovie Nandes, Avinari der Miriadis Balthos, TE 423
... Bisher gibt es nach meinen Kenntnissen nur vereinzelte Fälle. Die Zahlen scheinen jedoch stetig zu steigen. In den bisherigen Berichten finde ich kein Muster für besonders gefährdete Gruppen. Es trifft Alte wie Junge, affine wie unaffine, Menschen in bester Gesundheit wie schwer Erkrankte, Männer gleichermaßen wie Frauen. Wir brauchen mehr Informationen. ...
Daher bitte ich um die Zusammenstellung einer Forschungsgruppe. Wir müssen handeln bevor die Anzahl der Opfer steigt.— Sovie Nandes, Avinari der Miriadis Balthos, TE 422
Fäulnis durch Magie, Fäulnis durch Unreinheit, Fäulnis durch Morallosigkeit. Sucht Heilung. Sucht Reinheit! Lasst ab von der Sünde! Feuer brennt die Fäulnis hinfort. Bietet eure Herzen, eure Seelen Azoral, dem Ewigen, dem Herrn der Flammen. Erlösung erwartet die Gläubigen, Verderbnis die Sünder. Sucht das Erwachen im Licht! Gepriesen sei das Ewige Feuer!
Lasst uns beten für jene, auf die die Schatten fallen. Lasst uns beten für die, die der Dunkelheit trotzen. Lasst uns beten für die Kranken und Schwachen. Lasst uns still, im Lichte Seins, beten.— aus dem Abendgebet der Priester des Levientaril
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