Ildri Cabor
Eine golden leuchtende Blume so tief im Wald, im dunklen Schatten der Bäume? Sie gestattete sich einen Moment der Rast. Ihr Begleiter lehnte sich schweigend gegen einen Baum. Die bedrückende Stille um sie nahm immer weiter zu, die Beklemmung in ihrer Brust. So fremd, so vertraut. Sie konnte nicht umkehren. Nur Tod und Verderben lauerte dort. Reyna geisterte durch ihren Kopf. Bitte, Mutter auf der fernen Lichtung, mach, dass es ihr gut geht. Ein leises Flüstern, so fremd, so vertraut. Nur Einbildung?
Sie zwang sich weiter. Schritt für Schritt, auch wenn ihr Körper protestierte. Warum musste Reyna so stur sein? Ihr Begleiter trampelte voran, schlug einen Weg durch das Gestrüpp. Ein Lichtstrahl leuchtete auf eine kleine Gruppe von prächtig bunten Blumen. Wieder das Flüstern. Ihre Stimme verweigerte den Dienst, als sie dazu ansetzte ihren Begleiter danach zu fragen. Die eisige Schwere erstickte sie. So fremd, so vertraut. Er bleib stehen. Eine dornige Ranke hatte sich um sein Bein gewickelt. Sie versuchte Worte gegen das Flüstern zu senden. Ihr Körper erstarrte. Eine Ranke hatte sich um ihren Arm gewickelt und Dornen bohrten sich in ihre Haut. Sie hatte sie verlassen. Sie musste fort von hier. Keine Schmerzen mehr, nur eine stille Schwere.
Die Tiefen des nördlichen Madoewaldes stehen unter Herrschaft von dornigen Ranken, die fühlenden Krallen von Madoe. Manche sind schwarz wie die Nacht, andere leuchten dumpf in verschiedensten Farben. Kein Leben kann dorthin vordringen ohne von ihnen aufgespürt und gejagt zu werden. Und kein Leben entkommt, es sei denn Madoe erlaubt es. Vereinzelte Berichte erzählen von Tieren, oder gar Menschen aus deren Adern Dornen hervorbrechen und die mit den Ranken jagen. Es heißt, in manchen Nächten verlassen sie hungrig den Kern des Waldes. Doch sie sind Teil von Madoe und so sind sie niemals fern von dem verdrehten, dürren Baum auf dem Hügel, dem Herz der Verderbnis, das manchmal in die Alpträume der Myria dringt.
Die Tiefen des nördlichen Madoewaldes stehen unter Herrschaft von dornigen Ranken, die fühlenden Krallen von Madoe. Manche sind schwarz wie die Nacht, andere leuchten dumpf in verschiedensten Farben. Kein Leben kann dorthin vordringen ohne von ihnen aufgespürt und gejagt zu werden. Und kein Leben entkommt, es sei denn Madoe erlaubt es. Vereinzelte Berichte erzählen von Tieren, oder gar Menschen aus deren Adern Dornen hervorbrechen und die mit den Ranken jagen. Es heißt, in manchen Nächten verlassen sie hungrig den Kern des Waldes. Doch sie sind Teil von Madoe und so sind sie niemals fern von dem verdrehten, dürren Baum auf dem Hügel, dem Herz der Verderbnis, das manchmal in die Alpträume der Myria dringt.
Während die Berichte der wenigen Überlebenden von verschiedensten Schrecken berichten, scheint ein Detail sie alle zu vereinen: In all der Dunkelheit, der bedrückenden Stille, die den verdorbenen Kern umfängt, blühen vereinzelte, wunderschöne, einzigartige Blumen, wie Sterne während einer Mondfinsternis. Ihr Geruch vertreibt die Beklemmung für einen Moment. Berührt man sie jedoch, welken sie innerhalb von Sekunden.
Die Probe des Gifts der Ranken hat beeindruckende Eigenschaften. Schon eine geringe Menge führt ein Starre herbei. Das Schmerzempfinden setzt aus. Ein Gefühl der Schwere, ein leichter doch beständiger Druck breitet sich von der Brust in die Gedärme aus. Der Zustand ist alles andere als angenehm. Aber die Wirkstoffe könnten einige schmerzhaften Prozeduren für die Patienten ertragbarer machen. Bedauerlicherweise war ich nicht erfolgreich mit meinen Versuchen jemanden zu überzeugen, mir eine weiter Probe zu beschaffen.
Tief im Wald, wo die Hexe haust, scheint ein kleines Licht. Eine schwarze Wiese voll glühender Blumen, du siehst ihre Fänge nicht. Bis der Weg ist verloren, vergessen, denn im Trug des Scheins ein Netz aus Dornen umfängt dich.
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