Sevia
Sevia ist ein Halbstrauch, dessen Blätter und Stängel mit einer klebrigen, harzartigen Masse überzogen sind, die dem Schutz vor Insekten dient - das Harz bildet eine Schutzschicht in der kleine Insekten kleben bleiben. Unter den Blättern einer Sevia-Pflanze wachsen oft Kolonien von Pursa. Diese Pilze enthalten ein für viele Fressfeinde der Pflanze tödliches Nervengift und dienen damit zusätzlich dem Schutz der Sevia. Für Menschen sind Pursa weniger schädlich und so finden die Sporen des Pilzes weitläufig in der Fertigung von Schmerz- und Schlafmitteln Verwendung.
Welche mythischen, düsteren Eigenschaften man den Pursa auch zuschreiben will, so ist die Rolle der Sevia weit weniger die der unschuldigen Schönen wie man meinen mag. Das Harz auf ihren Blättern fängt letztlich Insekten ein und düngt mit ihnen den Boden. Vermutlich helfen die Pursa beim Erschließen der Nährstoffe aus diesen, sodass Kolonien von Pursa zusammen mit den gesündesten und kräftigsten Sevia gedeihen. Folglich ist von einer Symbiose der beiden auszugehen.
Zwischen Unkraut und Kostbarkeit
Bei vielen Säugetieren, insbesondere Celari, löst das Harz auf der Pflanze eine empfindliche allergische Reaktion aus. So kann der Verzehr von Sevia bei den Tieren unter anderem lebensbedrohliche Koliken hervorrufen. Daher gilt die Pflanze auf Weiden, wo sie in fruchtbaren Regionen nicht selten auftritt, als Unkraut und wird oft mühsam gejätet. Insbesondere die Produktion von Heu für Celari erfordert Sorgfalt, damit keine Sevia-Pflanzen in die Futtermittel geraten. Andererseits gewinnen Menschen aus den Blüten der Sevia einen edlen Duftstoff des gleichen Namens. Der Prozess zur Gewinnung des Duftstoffes kann nur durch eine mühsame, langwierige Enfleurage erfolgen. Zudem gelang es den Menschen bisher nicht Sevia auf Feldern anzubauen und zu kultivieren. So müssen die Blüten an Waldrändern und auf Wiesen gesammelt werden. Daher ist das Duftwasser oder die Pomade, Produkt der Mühen, teuer und bleibt den Reichsten vorbehalten. In den sumpfigen Regionen um den Fluss Janthil wächst Sevia besonders reichlich, daher findet dort auch ein Großteil der Produktion von Duftstoffen statt, die in viele andere Länder exportiert werden. Entsprechend ist der Duft von Sevia ein Statussymbol unter den Vermögenden in Caelis, Sidvain und inzwischen vereinzelt auch Rosha. Als zart, süß und lieblich wahrgenommen, gilt Sevia weithin als ein Duft für Damen. Ausgenommen hiervon ist Alpheia, wo Sevia allgemein als Duft der Herrscherfamilie gilt und Sevia-Wasser in einigen Ritualen der Myria Anwendung findet. Seit einiger Zeit findet eine neue Spezialität aus Janthil, Honig von Seviablüten, zunehmend Beliebtheit in gehobenen Kreisen, allen voran den bei den Reichsten der Reichen in Rosha. Neben der allgemein heilenden Wirkung soll die zuckrige Masse den Geist aufklaren und positive Wirkungen auf die Stärke der Knochen haben. Auch hier ist die Produktion sehr beschränkt - und das Ergebnis entsprechend nahezu sein Gewicht in Gold wert.Blüten in bis zu 90 cm Höhe
Auf einer Wiese, lebhaft grün
zwischen prächtigsten Blüten,
Sindives jüngste Tochter tanzte,
verzauberte jeden Sinn
mit einem zarten Duft im Wind.
Toller Artikel! Ich mag diese symbiotische Beziehung zwischen der Sevia und der Pursa. Deine Zitate und Erzählung sind auch toll, um die Bedeutung der Blume in deiner Welt hervorzuheben :D Das Parfüm und der Honig als Statussymbol ist interessant. Ich kann mir vorstellen, dass ein großer Teil der Gründe, warum sie als schön gelten, darin liegt, dass sie so schwierig herzustellen sind :D Wie verschenkt der Pilz sein Gift? Nur wenn man ihn direkt isst? Oder reicht es, ihn zu berühren? (Entschuldigung für mein schlechtes Deutsch :D )
Vielen Dank für Deinen Kommentar! Für eine gefährliche Dosis des Giftes der Pilze, müssen sie gegessen werden. Ansonsten können die Pilze ein leichtes Taubheitsgefühl auf der Haut auslösen, allerdings ist das eine eher seltene Wirkung.