Yaewas Tränen
"Und Yaewa kniete mit dem blutenden Mädchen in ihren Armen. Tränen strömten ihre Wangen herab und mischten sich mit dem Rot. Leise, fast flüsternd erhob sie die Stimme und sang ihren Schwur. Die Sprache war fremd, uralt, doch verstand sie jeder, der sie hörte. 'Noch ist deine Zeit nicht gekommen, kleiner Stern. Noch soll das Licht in dir verweilen.' Ihre regenbogenfarbenen Tränen versickerten in der Haut der tödlich Verwundeten. Die Wunden schlossen sich und Yaewa sang weiter. 'Dein Licht soll ein Jahrhundert erleuchten, denn es ist von meinem Licht.' Und Yaewa hauchte ihren goldenen Atem in das Mädchen. 'Teile dein Licht, Saelia, denn es ist das Licht Seins.' Bald darauf sollte Yaewa die grünen Lande verlassen. Doch in Saelia, der Goldenen, lebte ihr Licht weiter." Die Myria hält inne und blickt in die Runde. "Und daher, Kinder, Erben Saelias, sollt ihr dem Beispiel Yaewas folgen und Gutes tun. Nur so können die Lichter der Welt weiter strahlen."
Zusammenfassung
Die Legende von Yaewas Tränen ist eine Erzählung des Levientaril und zentral im Leviael Sein. Es heißt, dass Yaewa, bevor sie Caelis verlies, ein Fragment ihres Lichts in ein verletztes Kind, Saelia, die sie in ihrer Zeit in Havenith als Freundin gewonnen hatte, einhauchte. Diese Frau wurde eine große Heilerin und Tänzerin ihrer Zeit, eine Wohltäterin für Körper und Geist. Nach ihrem langen, glücklichen Leben sollen ihre Überreste sich in Licht aufgelöst und zwei Steine zurückgelassen haben. Siafilar, den Sonnenstein und Luevan, den Sternenstein. Beide Steine, geboren aus den Tränen Yaewas, sollen ewiges Licht aussenden, das Leiden heilte und die Jugend verlängert.
Siafilar rief später Ilissa Narluin zu ihrem heiligen Schicksal und machte sie zur ersten Myria, bevor er zersprang. Sein Erbe soll in allen Myria und mit ihnen in den Nelphe fortleben. Luevan stahlen bald nach Saelias Tod die Norund.
Historische Grundlage
Einige Aspekte des Mythos von Saelia sind offensichtlich unwahr. Die Ereignisse sollen sich nahe bei Wianduil ereignet haben. Das Gebiet von Wianduil war zu dieser Zeit jedoch in den Händen eines Norundclans. Von einem Überfall der Norund in der Region kann also keine Rede sein. Es gibt jedoch auch die Legenden von Roune, Siven oder Lagrin, Krieger der Norund, die viele Male von der Schwelle des Todes zurückkehrten. Vielleicht verfügen die Norund tatsächlich über uns unbekannte Heilfähigkeiten, aus denen diese Legende geboren wurde.
Kulturelle Wahrnehmung
Für die Nelphe gelten Yaewas Tränen, und von ihnen Siafilar, als der Ursprung ihrer besonderen Stellung unter den Menschen und essentieller Quell ihrer Identität. Das Licht von Siafilar soll als Saat in ihre Ahnen eingedrungen sein und sich durch die Geburt der Myria offenbaren. Der Diebstahl von Luevan durch die Norund gilt in Alpheia als eine der grässlichsten Sünden, die jemals begangen wurden.
Die Hauptströmung des Levientaril sieht die Erzählung lediglich als eine der unzähligen Geschichten über Yaewas Gnade.
In der Kunst
Ein Lied von Saryniva, "Sonnentanz", erzählt eine Geschichte über Saelias Wirken. In der Gegenwart ist es ein beliebtes Lied zu religiösen Feiern des Levientaril.
Und ohne Rast wirbelt sie,
mit dem Wind, mit der Sonne umher.
Aus ihrem Lachen strahlt hell
ihr Licht, ihr Schein in die Welt.
Datum der Ereignisse
ITE 581 - ITE 470
Zugehörige Ethnien
Zugehörige Spezies
Zugehörige Orte
Zugehörige Personen
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