Astranova Physical / Metaphysical Law in Terria (German) | World Anvil

Astranova

Astraseia zitterte. Vor dem Hintergrund des schwarzen, von Sternen gesprenkelten Nachthimmels erbebbten die langen Verbindungsbrücken aus Muskelfasern. Spannung durchzog die organische Masse und ließ sie unbegreiflich nah an ein kraftvolles Zerreißen drängen. Selbst die fernen Himmelskörper, absurdeste Formen, die teilweise still verharrte und sich andernorts auf immer komplexere Arten in sich selbst bogen, krümmten und brachen. Das, was Selias Augen fokussierten, stand still zwischen drei der Muskefaserbrücken. Eine eiförmige Struktur, die im Vergleich zum ständigen Zittern und Beben des gesamten Raums eingefroren zu sein schien.

Die kleine Echse in Selias Brusttasche quietschte einmal schrill, während sie sich von einer der Brücken abstieß. Die geringere Gravitation des astralen Raums erlaubte es ihr mehrere Meter durch die Luft zu gleiten, bevor ihre Füße eine der kleinen, scheinbar ziellos umherschwebenden Plattformen erreichten. Augenblicklich reagierte der neue Untergrund. Anstatt als glatte Fläche zu verharren, wirbelte sie einemal um sich selbst während Wellen über ihre Oberfläche glitten.

Halt doch still!, fluchte Selia, verzweifelt darauf fokussiert einen Moment abzupassen, in welchem das wabbernde Konstrukt still genug hielt, damit sie sich erneut abstoßen konnte. Glücklicherweise war ihr nächstes Ziel deutlich besser auf sie zu sprechen und stieß lediglich einen lang gezogenen, quietschenden Ton aus, unterbrochen vom Klang von brechendem Glas. Ein Riss setzte am unteren Ende des grünen Eis an und zuckte über dessen Oberfläche, wie eine Eierschale, die von innen auseinander gesprengt wurde.

Eine Astranova bezeichnet ein bislang unerklärtes Ereignis, das lediglich in der astralen Ebene des Astraviriums zu Tage treten kann. Es äußert sich in einer extremen Erschütterung und Transformation der astralen Ebene selbst, ohne hierbei Einfluss auf die zentralen Ebenen des Astraviriums zu nehmen.

Inhaltsverzeichnis
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Allgemeines

Die Astranova erscheint als eiförmige Struktur in Astraseia. Sie besitzen zumeist eine grüne bis gelbe Färbung und scheinen vollkommen ohne Bewegung zu sein. Das Ei wächst im Laufe seiner "Lebzeit" von Daumengröße auf bis zu zwei Meter an, wobei zwischen diesen beiden Phasen teilweise wenige Augenblicke oder sogar die Lebenszeit eines Drachen liegen kann. Der Ausbruch der Astranova äußert sich in Form eines Risses, der sich vom Boden her öffnet und sich von dort aus bis zu seiner Spitze öffnet. Zwischen dem ersten Erscheinen des Risses, welches stets vom Geräusch zerbrechenden Glases begleitet wird, und dem Ende dieses Prozesses liegen immer exakt 103,124 Sekunden.

Wirkungen

Nach Ablauf der Zeit öffnete sich die Oberseite der Astranova in einem gleißenden Lichtblitz. Bisher ist kein Weg bekannt vorher einzuschätzen, wie weit dieser Lichtblitz reicht, jedoch bringt er innerhalb seines abrupt abbrechenden Areals bedeutende Veränderungen hervor. Die gewaltigen organischen Brücken, welche an strapazierte Muskelfasern erinnern, werden größtenteils zerstört. Die kleineren Plattformen, die ziellos in Astraseia umhertreiben, werden gleichermaßen restlos vernichtet. Die größeren Himmelskörper allerdings werden von dem Licht nicht vernichtet, sondern stattdessen in Bewegung gebracht. Hierbei verlieren sie ihre feste Gestalt und treiben stattdessen als gewaltige Massen aus Flüssigkeit umher.

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Ausschnitt des Missionsberichts #C14-7611 der Brandakademie
Akolyth Vesrow Haren wurde durch die Explosion der Astranova im Bereich des linken Arms und des rechten Beins getroffen. Sein linker Arm wurde bis auf 4 Zentimeter an die Armbeuge heran augenblicklich verflüssigt, ein knappes Viertel des rechten Fußes war gleichermaßen betroffen. Die verflüssigte Masse kombinierte sich wenige Momente später mit einem der liquidierten Himmelskörper und formte eine planetare Oberfläche, welche die Struktur von Haut zu imitieren schien. Aufgrund der restlichen Strahlung konnte keine genauere Untersuchung stattfinden, jedoch konnten aus der Distanz Haarstrukturen entlang des Himmelskörper erkannt werden, sowie Milbenartige Lebewesen, die aus dem neuen Konstrukt emporstiegen. Extinktionseinheit Argrave wurde unverzüglich über die neue Lebensform informiert und mit Befugnissen des dritten Rangs ausgestattet. Die Wunden des Akolyths wurden zwar durch die Hitze des Lichts versiegelt, dennoch verstar er binnen 4 Minuten, scheinbar innerlich liquidiert. Seine sterblichen Überreste, namentlich Haut, sowie durch Mund und weitere Poren ausgetretene Flüssigkeiten wurden der Akademie zur Untersuchung übergeben. Es werden keine zusätzlichen Maßnahmen empfohlen.
Hierbei vermischen sich die Substanzen und rekombinieren sich zu neuen Gemischen, welche im Laufe der Zeit wieder aushärten und neue Himmelskörper bilden. Derartig entstandene Gebilde treiben solange in Astraseia umher, bis sie erneut mit den Faserbrücken kollidieren und an diesen haften bleiben. Besonders schwerwiegend sind die Astranova jedoch für die einzelnen Pfade, welche von ihrem Licht getroffen werden. Entlang Astraseia öffnen sich immer wieder solche Pfade in Form von weißen Rissen, die im Raum verharren. Gerät ein solcher Pfad in Kontakt mit dem Licht, verfärbt er sich schwarz und das Licht dringt in sein Inneres ein.


Ein Pfad, der durch eine Astranova befallen wird, entwickelt eine Art von Krankheit, die sich Ascherdakan nennt, auch als Lichtpilz bekannt. Einmal von dieser Krankheit befallen, gibt es für den Pfad keine Rettung mehr. Gleichzeitig ist die Krankheit allerdings auch nicht in der Lage diesen angestammten Pfad zu verlassen, selbst nachdem sie ihn vollkommen überwuchert hat.

Gegenmaßnahmen

Bisher ist nur ein Weg bekannt, um einer Astranova Herr zu werden. Entweder man entfernt sich aus ihrem potenziellen Einflussbereich, nimmt also möglichst viel Dienst auf und hofft, weder von der Nova selbst, noch von den verflüssigten Himmelskörpern getroffen zu werden, oder man akzeptiert die Astranova als Teil der ewigen Veränderungen von Astraseia. Insbesondere Schüler der Brandakademie gehen mit deutlich gewagteren Mitteln gegen die Astranova vor und schleudern diese absichtlich in einzelne Pfade hinein. Hierbei opfert sich ein einzelner Schüler, der sich mit der Nova durch das Tor des Pfades stürzt. Viele der astralen Welten halten nicht viel von dieser Praxis der Akademie.


Cover image: by CSor96 using Midjourney

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Author's Notes

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