20. Die Festung Sipart

General Summary

2. Werktag   Nach der erholsamen Pause begannen die Nebelungen sich vorsichtig am Rand des Dorfes umzusehen. Sie entdeckten einen steilen Bergpfad, dem sie folgten und der sie an eine Höhle führte, die von einem viel zu großen Monster bewohnt war. Glücklichweise befand das Untier sich in tiefem Schlaf. Briwyn, der vorausgeschlichen war, wollte zunächst verheimlichen, dass es hinter dem Biest eine Tür gab, die zielführend wirkte, aber die anderen konnten es ihm entlocken. Salyvia bot sich an, das Ungeheuer für eine kurze Zeit einfach verschwinden zu lassen. Das wurde in die Tat umgesetzt und die Nebelungen rannten durch die Höhle zur Tür, die von Briwyn meisterlich mit einem magischen Gegenstand geöffnet wurde.   Die Nebelungen fanden sich in einem langen Gang wieder, der allmählich aufwärts führte. Wie schon in der Höhle waren auch die Wände hier mit Eis überzogen und die Luft war eiskalt. Ein sicheres Zeichen, dass sie sich auf dem richtigen Weg befanden. Nach einer halben Stunde kamen sie am Ende des Ganges an. Über ihnen befand sich eine Falltür, die sich zunächst nicht öffnen ließ. Nach einer mutwillien Zerstörung stellte sich heraus: Ein großer metallener Käfig stand auf der Falltür. Sìol wurde zu einer Katze und sprang in den Käfig hinein und stellte fest, dass sie sich in einem Raum mit etlichen Käfigen befand, einem Gefängnis gleich. An der Wand standen einige Rüstungen, die die Nebelungen bereits zur Genüge aus anderen Auseinandersetzungen mit Anhängern von Wylfan kannten.   Die Sìol-Katze nahm ein Seil von den unten verbliebenen Nebelungen in Empfang und knotete es an einen gegenüberliegenden Käfig, was sich dank Pfoten nicht ganz einfach herausstellte. Dabei merkte sie außerdem, dass Decke, Wände und Boden aus spiegelglattem Eis waren. Nur weil sie eine Katze war, schlitterte sie nicht sofort weg, sie würden also ziemlich aufpassen müssen. Sie brachte das Seil zur Falltür zurück und die anderen Nebelungen zogen kräftig. Die physikalisch kluge Vorrichtung bewegte den Käfig kurz über das Eis, allerdings verkantete er sich und stürzte mit einem Krachen um, anstatt nur fortgezogen zu werden. Sofort wurden in angrenzenden Räumen Stimmen laut und näherten sich, was die anderen Nebelungen als Anlass nahmen, um einstweilen noch unten zu verbleiben. Die Sìol-Katze verbarg sich kurz, wartete, bis die Besitzer_innen der überraschten Stimmen angekommen waren und ging dann auf eine kurze Erkundungstour, die in einem Schrank aus Eis endete. Dort wurde sie wieder zur Halb-Elfe und rief vier Braunbären zur Hilfe, die in den Gefängnisraum stürzten und sich gegen den erstbesten Unglücklichen warfen, den sie sahen. Das löste Emotionen in den Bewohner_innen aus, was die anderen Nebelungen nutzen, um nach und nach aus der Tiefe zu kommen und sich in den Kampf zu werfen.   Der Kampf war kurz und heiß: Eine von Elisheva beschworene Flammenwand schnitt einen guten Teil der Gegner von ihnen ab und brannte sich gut in die Erinnerungen von zwei weiteren ein. Salyvia erzeugte eine lebensfeindliche Zone, die sich in vergangenen Kämpfen als sehr effektiv bewiesen hatte und auch hier entfaltete sich ihre todbringende Wirkung. Als Sìol auf einem Schwarzbären in den Raum ritt, waren die Bedrohungen schon fast alle ausgeschaltet. Jetzt näherte sich nur noch ein schweres Stampfen und lautes Rufen dem Raum - von einem schwer gerüsteten Kämpfer, den die Sìol-Katze vorher schon beim Anlegen der Rüstung beobachtet hatte.
Datum des Berichts
05 Jul 2020


Cover image: by Viktoria Konradi