Dempfleisch

"Nun, mein Vater reiste eine Zeit lang auch mit einem Heilmen. So kam ich zum ersten Mal in Kontakt mit Dempfleisch. Damals fand ich es nicht so gut, weil es eben doch recht säuerlich ist, aber rückblickend betrachtet ist es ganz okay. Immerhin stimmt da eigentlich die Qualität, anders als in Wirtshäusern, wenn es nach Demp schmeckt."
Elmir Dazes
 
Auch wenn durchaus einige Beliazari sowie entsprechende Besucher Aamelfharitawns dank der Dardhaliga Kandigkowntri denken, dass Fleischbrot ein typischer heilmischer Reiseproviant ist, ist es in Heilhem selbst das äußerst einfach herzustellende Dempfleisch - zusammen mit Trockenobst, Hartkäse und dreifach gebackenem Brot. Andere sind Dempfleisch gegenüber jedoch durchaus skeptischer eingestellt - schon, weil der typisch säuerliche Geschmack alles überdecken und man mit Demp selbst verwesendes Fleisch wieder für den menschlichen Verzehr gewinnen kann.
 
Misstrauen begründet?
 
Kurz gefasst: Als Reiseproviant in Heilhem nicht, denn dort wird heutzutage in der Regel einwandfreies, hochwertiges Fleisch benutzt, um einen möglichst hohen Nährwert für Dempfleisch sicher zu stellen. Wer will schon die Armee oder Reisende schädigen?   Bei Dempfleisch für den Privatgebrauch kann die Qualität schon abweichen und wenn Dempfleisch außerhalb Heilhems hergestellt und angeboten wird, sollte man schon misstrauischer sein. Und wenn erst der Eintopf in der Herberge säuerlich wie Dempfleisch schmeckt, dann weiß man in den meisten Fällen, dass Reste aufgebraucht werden mussten.

Herstellungsprozess

Die Herstellung von Dempfleisch erfolgt traditionell, in dem zunächst Demp möglichst frisch gemörsert wird. Die besten Resultate ergeben sich mit vollreifen Beeren, zur Not kann man aber auch getrocknete zerstoßene Beeren nehmen und vor der Zubereitung Wasser zusetzen, um die typische Paste zu erhalten.   Der nächste Schritt hängt davon ab, für welchen Zweck Dempfleisch hergestellt werden soll. Zur reinen Konservierung werden meist größere Stücke Fleisch - traditionell Olusken- oder Ydriss-Fleisch - genommen, diese in regelmäßigen Abständen eingeschnitten und dann mit der Paste sowie weiteren Kräutern an allen entstandenen Flächen eingerieben. Als Reiseproviant wird das Fleisch in etwa fingerbreite und handlange Streifen geschnitten und mit der Paste eingerieben. Hier wird fast immer auf Kräuter verzichtet.   Die Stücke Fleisch werden nun an Schnüren unterm Zeltdach, in speziellen Holzhäusern oder in Höhlen aufgehängt. Nun trocknet das Fleisch, was durch den Demp enorm beschleunigt wird und quasi immer gelingt. Reisedempfleisch ist meist schon nach einer Woche bis 15 Tagen ausreichend trocken, größere Stücke brauchen bis zu 4-5 Wochen.   Während Reisedempfleisch meist trocken gegessen oder höchstens in einen Eintopf geschmissen wird, werden Dempfleischstücke vor Verzehr immer in Wasser eingelegt und dann gekocht. Dadurch sind sie auch deutlich weniger sauer und durch die zugegeben Kräuter weit aromatischer. Die Konsistenz nach dieser Behandlung ist zart - kein Vergleich zum trockenen Dempfleisch für die Reise.

History

Um das Jahr 55.000 AZT wollte Thiminias den Menschen der subpolaren Region helfen und schuf nach Erlaubnis von Daeka die Demster als Zweinutzungsstrauch. Zum einen hielt er Azmaescir ab und zum anderen kann man mit den säuerlichen roten Beeren des Strauchs, den Demp, Fleisch haltbar und sogar wieder genießbar machen - und das in großem Ausmaß.   Diese Hilfe des damaligen Gottes des Friedens wurde schon aus Mangel an Alternativen sehr schnell angenommen, wuchs in der Region doch sonst nicht mehr viel und war Fleisch daher doch ein Hauptbestandteil der Ernährung - wenn man welches erbeuten konnte. Anfänglich wurde mit Demp vor allem Aas genießbar für Menschen, aber mit verbesserten Jagdmethoden und größerer Anpassung an die kalten Regionen wurden schlicht auch immer häufiger Vorräte von frisch erlegten Tieren angelegt.   Insbesondere seit es mit Ende des Kriegs der Götter wieder verhältnismäßig sicher wurde, nahmen auch die Zubereitungsarten bei allen Ethnien des Nordens zu. In Noralanda gilt gut zubereitetes Dempfleisch, dem etwa noch andere Kräuter und Gewürze für eine vielfältigere Geschmacksnote beigemischt wurden, nicht nur als traditionsreiche Mahlzeit, sondern sogar als Delikatesse.   Durch reisende Maogken oder etwa auch Oluskigvirken kamen langsam auch die anderen Ethnien Heilhems in Kontakt mit Dempfleisch. Insbesondere die viel reisenden Händler der Myldiraskarsenall fanden das Fleisch wenn auch nicht sonderlich geschmackvoll, aber doch zumindest sehr praktisch und so begannen sie den Ethnien Noralandas Demp zur eigenen Produktion von Dempfleisch abzukaufen sowie mit den ersten Versuchen, Demster auch außerhalb seiner Ursprungsregion anzusiedeln.   Seit die Demster bis in gemäßigte Regionen angebaut werden kann, begann sich Dempfleisch immer weiter auszubreiten bis es schließlich den Status des traditionellen Reiseproviant Heilhems, sowohl für die Armee als auch Reisende aller Art, erhielt.

Bedeutung

Hoch - Dempfleisch half der Bevölkerung Noralandas in früheren Zeiten zu überleben und ist auch jetzt noch fester Bestandteil der Ernährung dieser Region. Im Rest Heilhems ist er im Reiseproviant nahezu unverzichtbar, um bei Kräften zu bleiben. Das gilt insbesondere auch für die Armee Heilhems, für die inzwischen der Großteil an Dempfleisch produziert wird.
Inhaltsverzeichnis
 
Gegenstandsart
Consumable, Food / Drink
Zugehörige Ethnien
Seltenheit
gewöhnlich in Heilhem, ungewöhnlich in Grenzregionen, selten im Rest Yenorts.
Grundpreis
1 Aselum pro 50g
Rohmaterialien & Komponenten
Fleisch jeglicher Qualität und Größe sowie Demp.
Werkzeuge
ggf. Mörser, Messer, Unterlage.
Dempfleischpaste
 
Insbesondere in Noralanda, aber auch im Hochland gibt es die Variante, dass getrocknetes Dempfleisch zerstoßen und mit Fett vermengt wird. Dieses wird dann in kleinen Tontöpfen mitgenommen und sorgt speziell in den Wintern für noch mehr Nahrung und Wärme als Dempfleisch allein. Außerdem lässt es sich deutlich einfacher essen. Der Geschmack ist für Nichtheilme aber noch weniger zugänglich als reines Dempfleisch.

Kommentare

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Aug 6, 2024 09:28

Schöner Artikel! Tolle idee mal Beeren zum Konservieren bzw. Pökeln zu verwenden.
Besonders charmant ist das durch die Paste auch verdorbenes wieder genießbar wird.
Hier wäre aber auch schon meine Frage: Wie weit "drüber" darf das Fleisch / Aas sein ehe auch Demp nicht mehr hilft? - Strenger Geruch, leichter oder Starker Grauschleier, oder sogar wenn schon die Proteinzusätze (maden) drin wimmeln????

Eine Kleinigkeiten noch: Im ürsprünglichen Dempster-Zweige Artikel würde sich eine Referenz hierher gut machen (so als zusätzlicher Punkt unter Traditionen und ihr Wirksamkeit)

Have a look at my entries for:
-Worldanvils: SUMMER CAMP
Aug 11, 2024 22:28 by Secere Laetes

Danke. Wegen dem Zweige-Artikel... ich habe einen Unzugänglichen mit Lebensmitteln, wo Demp dabei ist und bisher beides mit drinnen steht. Vielleicht wäre das sogar noch besser. Oder ein Artikel über Demster. Aber ja, mehr Vernetzung wäre nicht schlecht, ich habe es mir mal notiert, danke für die Anregung ^^.   Und zum Fleisch: Willst du gar nicht wissen. Anders: Die Maden muss man schon noch rauspulen, aber ja, auch DAS Fleisch ist dann wieder genießbar.

Aug 18, 2024 18:50 by Racussa

Nun gut, die fettige Altfleisch-Öl-Paste klingt zwar energiereich, aber nicht so mein Geschmack. Noch überraschter war ich aber über 'dreimalgebackenes Brot' Uff, ist Zwieback schon staubtrocken, wie schmeckt dann dieses Brot? Die Idee, den Eigengeschmack des Altfleisches durch die sauren Beeren zu neutralisieren nenn ich mal wirtschaftlich. Die armen Soldaten!

The world is not enough.
Aug 19, 2024 00:02 by Secere Laetes

Dreimal gebackenes Brot ist... trocken. Aber äußerst haltbar. Man kann ja Wasser drüber geben oder es in Bräu tunken. Das geht wirklich alles (solange ich es nicht essen muss).   Den Soldaten in Heilhem hingegen geht es echt ganz gut. Dort wird nur gutes Fleisch verwandt. Aber außerhalb dieses Reiches... sollte man um alles, was Dempfleisch ist oder nach Demp schmeckt wirklich einen großen Bogen machen. Das trifft dann aber eher gewöhnliche Reisende.