Melse

"Melsen sind wunderbar. Gut erschwinglich für fast jeden, sättigend, sehr vielseitig. Und die Pflege und Ernte der Melsenbäume ist auch vergleichsweise arbeitsarm. Zumindest wenn es nicht die Gemeine Melse ist und man frische Melsen möchte."
Elmir Dazes
 
Melsen sind die Samen einer von Menschen schon seit Urzeiten kultivierte Nutzpflanze, dem Melsenbaum oder -Strauch. Die Hülsenfrüchte sind auf Grund der Verbreitung der Pflanze von den kaltgemäßigten Regionen bis zu den Subtropen als Grundnahrungsmittel geschätzt.   Überwiegend werden die trockenen Samen zu Melsensuppe, -Brei oder -Mus verarbeitet, in kultivierten Regionen werden Melsen aber gerne auch frisch gegessen und finden sich etwa pur oder als Melsenbratlinge in der Küche. Bei Schnittmelsen überwiegt die Verwendung als herzhaftes Gemüse.

Basic Information

Anatomie

Die Melse ist der Samen des Melsenbaums - oder auch Strauchs bei neueren Züchtungen.   Der ursprüngliche Melsenbaum wird bis zu 15 Meter hoch und ist ein Nadelbaum mit bis daumenlangen fleischigen grünbläulichen Nadeln, in denen der Baum Wasser speichert. Die Nadeln stehen paarweise von den einzelnen Ästen ab, die von einer borkigen braunen Rinde bedeckt sind.   Der Melsenbaum bildet Hülsenfrüchte aus. Dazu wächst ein Stängel zwischen den Nadelpaaren, der eine schmetterlingsartige zweigeschlechtliche Blüte hervor bringt, die durch Insekten oder kleine Vögel bestäubt werden. Aus der Blüte wächst die spiralige Hülsenfrucht heran, die meist mindestens hand- häufig auch fußlang wird. In dieser Frucht bilden sich je nach Witterung und Wasserstand der Nadeln 5-30 grüne Samen heran. Diese sind bei der gemeinen Melse meist nur einen halben Zentimeter lang - und bei anderen Arten, etwa der Großmelse, bis zu fingernagelgroß.   Wenn die Samen reif sind, wirft der Melsenbaum die Hülsenfrucht ab und die trockenen Melsen können eingesammelt werden - entweder aus den Hülsen oder vom Boden, wenn der Fall der Hülse hoch genug war.

Wachstumsrate & -stadien

Vom Samen bis zum Frucht tragenden Baum oder Strauch vergeht unterschiedlich viel Zeit. Während es bei der gemeinen Melse je nach Witterung zwischen 5 und 15 Jahren sind, sind es bei der masmiimischen Strauchmelse nur 1-3 Jahre. Dafür lebt der gemeine Melsenbaum jedoch auch bis zu 70 Jahren, während es bei den Strauchvarianten höchstens 15 Jahre sind.

Ökologie und Lebensräume

Der Melsenbaum kommt vom gemäßigten bis zum subtropischen Klima vor, wobei die Sträucher der Gelbmelse auch in kaltgemäßigten Zonen überleben können. In Wüsten gedeiht er nicht, aber bereits in den Randgebieten hierzu ist er wegen der wasserspeichernden Nadeln zu finden. In diesen Regionen kann während der Samenreifung dafür gut beobachtet werden, wie die Nadeln schmaler und schmaler werden, ja manche von ihnen sogar vertrocknen bis der Samen endlich reif ist.

Additional Information

Domestizierung

Die Melse und der Melsenbaum wurden schon sehr früh domestiziert. Anfänglich war der Gedanke nach schneller Frucht tragenden Bäumen und mehr sowie größeren Samen vorherrschend. Nachdem Menschen auch auf den Geschmack der noch unreifen Samen kamen, versuchten sie auch in Richtung kleinerer und gut erntbarer Bäume zu züchten, was schließlich in Sträuchern gipfelte. In einigen Züchtungen gelang es zudem, dass die Hülsen fleischiger wurden.

Verwendung, Produkte & Verwertung

Es wird überwiegend die Melse genutzt - und zwar so sehr, dass die Benennung der Bäume und Sträucher sich immer nach dem Samen richtet. Melsen sind in ärmeren Schichten bei Verfügbarkeit ein Grundnahrungsmittel und äußerst nahrhaft.   Immer noch überwiegend wird der leicht mehlig und herzhaft schmeckende trockene Samen genutzt, die Trockenmelse, die eingeweicht und meist zu Eintöpfen oder Brei beziehungsweise Mus verarbeitet wird - oder auch Melsenbratlingen.
 
Seit etwa 23.000 Jahren wurde in Beliazar begonnen, gezielt auch die unreifen Samen zu nutzen, was sonst eher während Hungersnöten erfolgte. Diese sogenannten frischen Melsen schmecken frisch, zart sowie leicht süßlich. Anfangs wurden einfach die unteren Meter geerntet, aber in den letzten Jahrtausenden kamen für frische Melsen auch gezielt gezüchtete kleinere Bäume und seit etwa dreitausend Jahren auch Sträucher auf - die entsprechenden Sorten finden in den Regionen Anklang, denen es stabil genug gut genug geht.   Eine recht neue Erfindung sind mit etwa zweitausend Jahren die Schnittmelsen - die frischen Melsen in den fleischigen Hülsen, eine beliazarische Züchtung und Erfindung, bei der die unreifen Hülsen im Ganzen verkauft und zur Zubereitung in Stücke geschnitten werden. Sie schmecken ebenso wie die frischen Melsen frisch, leicht süßlich, sind im Nachgeschmack allerdings auch ausgesprochen würzig und wohlschmeckend.

Civilization and Culture

Geschichte

Melsen beziehungsweise Melsenbäume waren gefühlt schon immer da beziehungsweise fast immer. Der Baum wurde zwar nicht von dem Einen, aber noch von Udas erschaffen und die Menschen, die dort sesshaft werden beziehungsweise Quartier beziehen sollten dann in seiner Nutzung unterwiesen. Im Laufe der Zeit wurden Melsen immer weiter kultiviert und so gibt es heute einen relativ großen Sortenreichtum der Melse und noch mehr Rezepte mit ihr.
Inhaltsverzeichnis
 
Geographic Distribution

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Kommentare

Author's Notes

Eine späte Antwort auf die Botanica-Challenge von BasicDragon.


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Jul 1, 2024 07:46 by Racussa

Ein schöne und harmonischer Artikel, der auch den geschichtlichen Hintergrund gut beleuchtet. Allerdings frage ich mich, ob bei Pflanzen 'Domestizierung' der intuitive Begriff wäre, den ich verwenden würde (ist aber auch der Überschrift geschuldet, im Text ist es dann eben Zucht, was mir auch eher eingefallen wäre). Und besonders hervorzuheben ist das Bild der Melsenbratlinge: Das ist kreatives Engagement!

The world is not enough.
Jul 1, 2024 22:56 by Secere Laetes

Ja, mit Domestizierung war ich auch ein wenig unglücklich. Die bessere Entscheidung wäre sicher gewesen, eine eigene Überschrift zu nehmen und Zucht oder ein anderes Wort zu verwenden, aber nicht Domestizierung zu benutzen. Wenn ich den Artikel zum restlichen Verlinken noch mal anfasse schaue ich mal, dass ich es ändre. Vielen Dank für den Kommentar und die Anregung. Das Bild war noch von dem Artikel über Melsenbratlinge, den ich für die Food Challenge schrieb. Ich bin grafisch nicht wirklich bewandert, kann dafür aber ein wenig kochen und so sind die einzigen Bilder, die ich neben Charabildern derzeit selbst hin bekomme, Bilder von Mahlzeiten.