Wie der Wurimbacher Vereinigungskuchen entstand
"Oh, ich habe darauf tatsächlich einmal eine kleine Weise gedichtet. Sehr trefflich zur Laute und noch überaus trefflicher mit einem Stück dieses Kuchens. Oder jedes Kuchens mit Fruchtsoße."
Eigentlich ist der Wurimbacher Vereinigungskuchen nichts anderes als ein ungesüßter bodenloser Käsekuchen, der seinen einzigartigen Geschmack durch das Zusammenspiel einer säuerlichen Kasmaldensoße mit einer süßen Hunsensoße erlangt.
Der Mythos um seine Entstehung lässt sich zweihundert Jahre zurückverfolgen und der Kuchen soll in einer Zeit, in der zwischen vielen der kleinen Reiche Masmiims höchstens Waffenstillstand herrschte, Frieden zwischen der Grafschaft Wurimbach und dem Fürstentum Waldweit gestiftet haben. Seither ist er aus der Küche der beiden Reiche nicht mehr wegzudenken und hat es inzwischen auch zu so einer Berühmtheit gebracht, dass er in immer weitere Adelshöfe Masmiims Einzug hält und sogar in Perta genossen werden kann.
Zusammenfassung
Zunächst wird beschrieben, dass es einen schon lange zwischen Wurimbach und Waldweit ausgebrochenen Konflikt gab, dem beide Parteien aber müde und überdrüssig wurden. Dabei werden beide Reiche kurz beschrieben und insbesondere ein Augenmerk auf ihre Wappenfarben gelegt - das Gelb der Wurimbacher und das Rot der Waldweiter.
Alsdann folgt die Einladung der schönen Fürstin, die auf ihrer Reise jedoch einige Male verhöhnt und verspottet wird, da sie der Einladung eines Rangniederen folgt und zudem mit derart kleinem Geleit reist.
Die Stimmung wird sodann als angespannt bezeichnet und sie entlädt sich auch zwischen den Adligen beziehungsweise in deren Gefolge, das jeweils den eigenen Herrn beziehungsweise die Herrin ehren möchte.
In der Burgküche wird dies alles mit Sorge betrachtet - die in Furcht umschlägt als die Anweisung kommt, dass eine Mahlzeit zu kreiieren sei, die diese Spannungen bitte lösen soll. In mancher Variante hat der Koch auch eine im besonders vom Konflikt betroffenen Wurimfurth eine Tochter, um die er sich sorgt. Hinzu kommt, dass die Küche gerade eher ärmlich war, da die Geldmittel anderweitig verwandt wurden, so dass die Variante wegfällt, die Adlige schlicht mit Prunk zu überzeugen.
Als in der angespannten Stimmung einem Knecht die roten Kasmalden in die gelben Hunsen fallen, kommt dem Koch die Idee. Er lässt einen schlichten Käsekuchen backen sowie aus den Kasmalden und den Hunsen jeweils eine Soße kochen und nur die Hunsensoße zusätzlich mit Elem süßen. Nach dem handwerklich bereits gelungenen, aber insbesondere für fürstliche Verhältnisse nur soliden Hauptspeisen lässt er dann den Käsekuchen auftischen. Getränkt mit den beiden Soßen - allerdings so kunstvoll in verschiedenen geklecksten Schichten, dass sich die Soßen noch nicht endgültig vermischt und ihre ursprünglichen Farben noch zu sehen sind.
Sodann wird eine kurze Rede auf die Vorzüge gehalten, die es hätte, wenn beide Reiche zusammen arbeiten würden. Denn dann würde es ihnen gelingen, selbst das Profanste zu veredeln - wie die Soßen den schnöden Käsekuchen. Die Rede zündet, der Kuchen mundet und nicht nur der Frieden zwischen beiden Reichen wird besiegelt, sondern der gesoßte Käsekuchen kommt zu seinem Namen: Wurimbacher Vereinigungskuchen. Der dann auch bei Unterzeichnung des Friedensvertrags genossen wird.
Historische Grundlage
Die Grafschaft Wurimbach und das Fürstentum Waldweit befanden sich im Jahr 99.802 AZT in einem seit langem schwelenden Konflikt um den Fluss Wurimbach.
Die Grafschaft trug ihn zwar im Namen, doch in früheren Jahren, als die Reiche noch zwischen den Nachkommen aufgeteilt wurden, hatte eine niedere Tochter aus dem Hause Wurimbach, die der Linie entsprang, die den Fluss ihr eigen nannte, einen der Fürsten Waldweits geheiratet und so hatte Waldweit einen Anspruch gewonnen.
Diesen machte es geltend als Waldweit nach den verheerenden Stürmen des Jahres 99.784 AZT wegen viel Fallholz Absatzprobleme mit seinen Hölzern hatte und nicht auch noch Zölle für den Transport der Hölzer über den Wurimbach zahlen wollte. Seither kam es bei Wurimfurth erst zu einer Schlacht ohne Sieger und dann immer wieder zu Scharmützeln, was über die Jahre für beide Kriegsparteien immer kostspieliger wurde. Nicht nur wegen der direkten Schäden, sondern auch weil die weiteren Nachbarn aus der geschwächten Position der Kontrahenten Kapital oder eher Stücke Land aus den beiden Ländereien schlugen.
So sicherte Graf Kaismir von Wirmbach Fürstin Eisa zu Waldweit samt Gefolge unbehelligte Reise nach Burg Wurimbach zu Verhandlungen zu. Rasch kam es zu Verstimmungen und Beleidigungen, auch weil die Reise doch nicht ganz so unbehelligt war, aber mit dem Bankett besserte sich die Stimmung deutlich und die Fürstin war schließlich bereit, den Verfall des Anspruchs zu erklären, wenn im Gegenzug insbesondere die Zölle halbiert werden würden, was für den eigentlich rangniederen Grafen akzeptabel genug war, um zuzustimmen. Und dass sie auch das Rezept des Kuchens wollte, der in diesem Rezept zum ersten Mal "Wurimbacher Vereinigungskuchen" genannt wird, wird als Ursprung des Mythos gesehen.
Verbreitung
Beim Mythos des Entstehens des Wurimbacher Vereinigungskuchens handelt es sich um einen zunächst auf Süd-Masmiim beschränkten und noch recht jungen Mythos, der sich allerdings zusammen mit dem Kuchen immer weiter in Masmiim ausbreitet. Sozusagen ein Mythos, der durch den Magen geht.
Varianten & Abwandlungen
Während in der Ursprungsfassung der Koch mit der Idee aufkam, den Kuchen entsprechend zu gestalten und dann auch zu erläutern, gibt es eine spätere Variante, in der die Rolle des Erläuterers einem Barden zugetragen wurde. Diese Variante wurde im Lauf der Jahre vorherrschend - auch, weil es diese Variante ist, die die meisten Barden aufgriffen.
In der Kunst
Dadurch, dass der Kuchen insbesondere in Fürstenhöfen Einzug hält haben sich durch Barden inzwischen viele Weisen gebildet, die den Mythos aufgreifen. Die meisten von diesen sind allerdings eher kurzlebig und werden nicht aufgeschrieben, sondern nur mündlich vorgetragen. Leglich die Weise von Kunibal von Hohenstein wurde im Jahre 99.992 AZT im Selariem-Tempel zu Perta niedergeschrieben, als der Kuchen dort Einzug hielt.
Inhaltsverzeichnis
Ein Grund der Beliebtheit
Wurimbacher Vereinigungskuchen erfreut sich in Masmiim immer größerer Beliebtheit. Selbst in bürgerlichen Häusern wie manchen in Perta oder bei den Priestern im Selariem-Tempel zu Perta wird er inzwischen genossen und sich im adligen Glanz gesonnt. Böse Zungen behaupten, dass dies unter anderem daran liegt, dass der Kuchen für Adelsverhältnisse einfach unglaublich billig herzustellen ist. Ungesüßter Käsekuchen ist auch im Bürgertum weit verbreitet und insbesondere wenn Kasmalden und Hunsen gerade Saison haben sind auch die Früchte nur zu erschwinglich. Einzig der Elem für die Hunsensoße ist exklusiver - und wird manchmal einfach durch Kesch ersetzt.
Wieder ein leckeres Geriht, real photographiert und so beschrieben, das man gern ein Adeliger (oder reicher Bürger) sein möchte, um sich diesen Leckerbissen gönnen zu können.
Danke. Freut mich, dass du das Bild noch sehen konntest. Danach ging es leider verloren ^^". Im September dann... .