Eine Zeit wird kommen, in der jeder für sich selbst entscheiden muss, auf welcher Seite der Geschichte er stehen wird: Die des Schreibers, die des Geschriebenen oder die des Vergessenen.

— Atrinelle

/* Der Inhalt folgenden Textes ist noch ein Rohentwurf, und dient lediglich den Spielern, Atrinelle ein wenig zu verstehen:

Atrinelle ist eine Entität, die man nur schwer als Person oder überhaupt als Figur bezeichnen kann. Sie ist vielmehr eine konzeptuelle Entität – Etwas, mit dem die Protagonisten kommunizieren können. Sie einzuordnen, ob Freund oder Feind, entzieht sich jeglichem Verständnishorizont.

Doch noch am nahe liegendsten wäre Folgendes – und das wäre für die Protagonisten, aber vorerst ihren Spielern, so zu erklären:

Atrinelle ist der gemeinsame Nachkomme zweier Weltengottheiten, aber ein Besonderer. Manchmal findet sich in unserer Mythologie (und teilweise auch in Religionen) ein Kind, welches göttlichen Ursprunges ist, oder etwas so Übernatürliches, dass es nicht mehr wirklich Mensch ist. Wenn man jetzt die beiden menschlichen Elternpaare durch Götter ersetzt, lässt sich ungefähr erahnen, wer Atrinelle ist. Unter Göttern ist sie sozusagen das „Übergöttliche“. Und wenn wir noch eine Meta-Ebene weiter wechseln, ist Atrinelle das fiktive Kind des Weltenbauers. Sie besitzt eine so schier unendlich große Macht, dass praktisch keine Figur der Spielwelt, gegen sie bestehen könnte, sondern nur die Spieler selbst – durch ihre Geschichten. Und diese Geschichten werden erzählt und geschrieben. Wann, wie und ob überhaupt sie jemand herausfordert und letztendlich auch einen Sieg davon tragen könnte, ist noch nicht gewiss. Doch eines ist gewiss: Atrinelle ist die Nemesis der Spielercharaktere und auch ihrer Spieler, und es existieren noch verborgene Antworten tief in der sich noch entwickelnden Geschichte. Was könnte Atrinelle wirklich vorhaben und was sind ihre Absichten? Dies zu klären ist der erste Schritt, den die Weltengeschichte verlangt.

Atrinelle stehen zwei Fraktionen gegenüber: Die Chronisten, das sind die Protagonisten und ihre Verbündeten im letzten Bollwerk, und die Entropie. Die Entropie greift immer dann und trägt ihren Sieg davon, wenn eine Geschichte nicht zu Ende geschrieben wird – etwas was die Spieler selbst in der Hand haben; Ur’Uuva, Menelya und Lathaerum scheinen schon verloren. Und was ist wirksamer eine Geschichte nicht zu vollenden, als das Desinteresse der Spieler der Chronisten?

Und jetzt wird auch einige klarer für die Spieler, oder? Atrinelle IST der Weltenbauer, der Abenteuererschaffer, der Kampagnen-Leiter, der Spielleiter – sie ist mehr als nur EINE Person. Und so sind die Chronisten auch gleichzeitig die Spieler.

Die Entropie hingegen lässt sich nicht personifizieren.

Jetzt stellt sich die Frage, wie man einen solchen Gegner wie Atrinelle besiegen kann ... . Ja, den Spielleiter den Lebensfaden abschneiden, dann wäre natürlich Atrinelle besiegt, aber dann hätte AUCH die Entropie gesiegt.

Sie ist also besiegt, wenn sie entscheidet, besiegt worden zu sein. Und das kann nur passieren, wenn die Geschichte zu Ende geschrieben wurde, und der letzte Punkt im Satz der Chronik der Protagonisten gesetzt wird. Aber all das wissen die Protagonisten (noch) nicht. Für sie ist Atrinelle nur ein vager Umriss eines Feindes, dessen Absichten zu diffus sind, um diese überhaupt präzisieren können. So bleibt den Protagonisten zunächst nichts anderes übrig, als sich auf ihre Verbündeten des letzten Bollwerkes zu verlassen, ihnen den Weg zu zeigen. Mit jeder Geschichte, die nun geschrieben wird, können die Chronisten Meridaith und Faye mehr Informationen aus Atrinelles Vorgehensweise ermitteln; die ersten besitzen sie schon: Es sind die Artefakte des elementaren Chaos. Jene Erbstücke, welche die Geschichten ihrer Ahnen an sie bindet. Doch von allen Ahnengeschichten spielt aktuell Melekessa die größte Rolle – aber Atrinelle hat dadurch noch mehr an Macht gewonnen. Und so auch wegen Sharlandra. Es ist alles wie ein Tauziehen mit einem Dreieck aus Seilen: Wenn die Chronisten (Spieler) und Atrinelle (Spielleiter) in eine Richtung ziehen, verliert die Entropie. Ziehen die Chronisten zusammen mit der Entropie an einem Seil, verliert Atrinelle, aber ohne Atrinelle stehen die Chronisten der Entropie gegenüber, und die Entropie ließ das Tau fallen. Gleiches träte auch ein, wenn Atrinelle und die Entropie an einem Seil zögen. Wäre Atrinelle überhaupt ein Feind? Nein, nicht für die Spieler, aber für ihre Spielercharaktere.

Um es noch einfacher auszudrücken:

Die Entropie siegt, wenn die Spieler nicht mehr spielen werden, und die Kampagne(n) nicht abgeschlossen ist und es nie sein wird/werden.

Die Chronisten sind die Spieler selbst.

Atrinelle ist der Motor und Wille, den Spielern etwas zum Spielen zu geben.

Sie ist eine Dualität: Sie existiert personifiziert für die Spielercharaktere und als „Etwas“ für die Spieler.

Sie ist der Inbegriff jeglicher Antagonisten.

Sie ist die Intention der Spieler, ihre Spielercharaktere nicht ad acta legen zu wollen.

Sie ist das TBC (to be continued).

Sie ist nicht das „Alpha und Omega“ – sie ist das, was nach dem „Omega“ kommt.



Dies alles ist momentan noch ein Meta-Konzept. („Take it with a grain of salt.“) */