Mochi Kōsai (Irisches Reisbällchen)

Mochi Kōsai sind mit Irisbutter gefüllte Reisbällchen, die, gedämpft und mit Iriszucker karamellisiert, japanischen Kolonisten gegeben werden, wenn sie ihre Heimat in Richtung ihres neuen Zuhauses verlassen.

Geschichte

Schon im Rahmen der ersten Siedlungsbewegungen nach Taiwan (ab 1895) und Korea/Chōsen (ab 1910) verbreiteten sich große Verabschiedungsrituale in den Häfen der Transportschiffe. Familienangehörige versuchten, bis zur letzten Minute mit Geschenken, gemeinsamen Mahlzeiten und Zärtlichkeiten ihre gegenseitige Liebe und Verehrung zu bezeugen.
Die daraus resultierenden chaotischen Zustände verhinderten nicht nur oft das pünktliche Ablegen, sondern führten auch zu Bränden oder öffentlichen Sexualakten, die das Ausschiffen noch weiter verzögerten.
Mit kaiserlichem Erlass vom 11. Juni 1911 wurde daher jegliche Abschiedszeremonie im Umkreis von 500 m der Landestege verboten, mit Ausnahme der Übergabe und Verfütterung EINES Mochi. So wurde die schon vorher beliebte Süßspeise, deren Transport kaum Platz einnimmt, zum Symbolakt für ein gemeinsames Essen, einen Abschiedskuss oder eine formelle Abschiedslitanei.

Durchführung

Aufgrund der von vielen praktizierten Mochi-Gabe finden sich in allen Passagierhafengegenden zahlreiche Mochi-Dämpfer, die vor allem vor dem Ablegen der großen Kolonieschiffe ihre Süßigkeiten in großen Mengen herstellen und verkaufen.
In jüngster Zeit, nach der Züchtung der Salzwasseriris, wurde eine mit dem Extrakt ihrer Blüten gewürzte Butterkugel als innere Überaschung der Mochi etabliert. Der leicht salzige Geschmack soll an Tränen erinnern, die den Abschied der Kolonisten begleiten.

Komponenten und Hilfsmittel

  • 1 EL Irisbutter
  • 20 g Klebreismehl
  • 1 EL Stärkemehl
  • 20 ml Wasser
  • 6 g Zucker
  • 6 mg Iriszucker

Teilnehmer

Die Mochi werden von Dämpfern zubereitet und verkauft. Zumeist sind es Ehefrauen, Mütter, Tanten oder Schwestern von Kolonisten, die die Reisbällchen kaufen und an ihre männlichen Verwandten verfüttern.

Einhaltung

Nur in sehr traditionellen Familien werden die Mochi zuhause selbst gedämpft und in seidene Tücher eingeschlagen, um sie warm zu halten. Die meisten Familien kaufen in Reispapier verpackte Mochi direkt im Hafenbereich.
Da der Verkauf und die Verabeitung von Salzwasseriris nur der Iris-Vermarktungs-Stelle, einer Strohfirma der Irisschwesternschaft, zukommt, fließt der Reingewinn der Produktion von Moschi Kōsai direkt in die Schatuelle der Schwesternschaft.
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Cover image: by Kociomaczek

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