Schweden

Politische Grundlagen

Geschichte seit 1944

1944-1945: Ende des Zweiten Weltkriegs
Schweden blieb während des Zweiten Weltkriegs neutral, aber die Nachkriegszeit brachte erhebliche diplomatische Herausforderungen. Die politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zu den Nachbarländern mussten neu ausgerichtet werden, insbesondere zu Norwegen, das durch die schwedische Besetzung Tromsøs und umgekehrt den Gewinn Värmlands beeinflusst wurde.
1947: Gebietsveränderungen und Verträge
Im Jahr 1947 wurden bedeutende territoriale Änderungen zuerst seekriegisch und dann diplomatisch festgelegt. Schweden trat Värmland an Norwegen ab und erhielt im Gegenzug Tromsø und Svalbard. Bei einem Schiffskampf wurden drei norwegische Kriegsschiffe durch die schwedische Flotte versenkt. Diese Gebietsveränderungen wurden durch diplomatische Verhandlungen unter Vermittlung Dänemarks legitimiert und traten im Januar 1948 in Kraft.
1948-1952: Wirtschaftlicher Aufschwung und soziale Reformen
Die späten 1940er und frühen 1950er Jahre waren geprägt von wirtschaftlichem Aufschwung und sozialen Reformen. Ministerpräsident Tage Erlander führte umfassende Sozialreformen ein, die zur Verbesserung der Lebensbedingungen beitrugen. Es wurden Maßnahmen zur Förderung von Bildung, Gesundheit und Wohnungsbau ergriffen.
1953: Tod von König Gustav V. und Thronbesteigung von Gustav VI. Adolf
Am 29. Oktober 1950 verstarb König Gustav V. Sein Sohn, Gustav VI. Adolf, bestieg den Thron und setzte die Politik seines Vaters fort. Unter seiner Herrschaft wurde der Fokus auf Modernisierung und internationale Diplomatie gelegt.
1954: Stärkung der internationalen Beziehungen
Schweden spielte eine aktive Rolle in internationalen Organisationen und setzte sich für den Frieden und die Zusammenarbeit in Europa ein. Das Land trat dem Nordischen Rat bei und förderte den Handel und die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit den nordischen Ländern.
1955-1957: Politische Stabilität und kulturelle Blüte
Die Mitte der 1950er Jahre war eine Zeit politischer Stabilität und kultureller Blüte. Schweden förderte die Künste und Wissenschaften und wurde für seine sozialen Fortschritte und wirtschaftliche Stärke international anerkannt. Die schwedische Neutralitätspolitik wurde weiterhin aufrechterhalten und trug zur Stabilität in der Region bei.
Diese grundlegenden politischen Informationen und die historische Note geben einen Überblick über die Struktur und Funktionsweise des schwedischen Staates sowie die bedeutenden Ereignisse und Entwicklungen in der Nachkriegszeit.

Staats- und Regierungsform

Schweden hat die Staats- und Regierungsform Konstitutionelle Monarchie, König Gustav VI. Adolf ist Staatsoberhaupt, Ministerpräsident Tage Erlander ist Regierungschef. Schweden hat einen Selbstverwaltungskoeffizienten von 7, das bedeutet eine relativ zentralistische Struktur.

Legislative

Die Legislative ist zuständig für die Beratung und Verabschiedung von Gesetzen im inhaltlichen und formellen Sinn.

Staat

Schweden hat die Staats- und Regierungsform Konstitutionelle Monarchie, daher werden gesamtstaatliche Gesetze vom Parlament beschlossen und von König Gustav VI. Adolf ratifiziert. Das Parlament von Schweden besteht aus 1 Kammer mit insgesamt 84 Abgeordneten.

Land

Die 21 Länder von Schweden haben gewählte Landtage mit der Befugnis, Landesgesetze zu beschließen und zu veröffentlichen, wenn diese den Staatsgesetzen nicht widersprechen.

Bezirk

Die 84 Bezirke von Schweden haben keine Bezirksgesetzgebung.

Gemeinde

Die 504 Gemeinden von Schweden haben keine Gemeindegesetzgebung.

Exekutive

Die ausführende Gewalt umfasst die Regierung und die öffentliche Verwaltung, denen die Ausführung der Gesetze anvertraut ist. Auch die Exekutive kann normsetzende Befugnisse wahrnehmen, zum Beispiel mit dem Recht auf Erlass von Rechtsverordnungen. Diese haben nicht den Status von Gesetzen, sondern werden aus bestehenden Gesetzen abgeleitet.

Staat

Die Exekutive von Schweden wird durch König Gustav VI. Adolf als Staatschef und Ministerpräsident Tage Erlander als Regierungschef mit 21 Ministerien ausgeübt.

Land

Die 21 Länder werden durch Verordnungen und Bescheide regiert, die ein gewählter Landeshauptmann erläßt.

Bezirk

Die 84 Bezirke werden durch Verordnungen und Bescheide regiert, die ein vom Staatsoberhaupt ernannter Beamter erläßt.

Gemeinde

Die 504 Gemeinden von Schweden werden durch Verordnungen und Bescheide regiert, die ein vom Staatsoberhaupt ernannter Beamter erläßt.

Judikative

Rechtsprechung liegt vor, wenn die Verfassung ein gerichtsförmiges Verfahren hoheitlicher Streitbeilegung vorsieht und den dort zu treffenden Entscheidungen eine Rechtswirkung verleiht, die nur unabhängige Gerichte herbeiführen können. Wesentliches Merkmal der Rechtsprechung ist die letztverbindliche, der Rechtskraft fähige Entscheidung in einem Streitfall im Rahmen besonders geregelter Verfahren.

Staat

84 weisungsfreie Staatsrichter werden in Schweden von König Gustav VI. Adolf auf Vorschlag des bestehenden Staatsrichterkollegiums ernannt. Die Vereinigung aller Richter nimmt auch die verfassungsmäßige Organisation des Gerichtswesens vor. Der oberste Gerichtshof wird unter dem Vorsitz von König Gustav VI. Adolf aus diesen Richtern gebildet und hat eine Verfassungskammer, eine Verwaltungskammer und eine Sonderkammer, die für Adels-, Militär-, Religions- und Wissenschaftsprozesse zuständig ist.

Land

Landesgerichte entscheiden in mit Schöffen- und Geschworenensenaten oder, in zweiter Instanz, in Fünfersenaten in Straf- und Zivilrechtsangelegenheiten und bei Verwaltungsbeschwerden.

Bezirk

Es gibt keine Bezirksgerichtsbarkeit.

Gemeinde

Es gibt keine Gemeindegerichtsbarkeit.

Orden

König Gustav VI. Adolf ist höchstrangiger Träger aller Orden von Schweden. Den einzelnen Klassen sind verschiedene Einschränkungen oder Privilegien beigefügt. Ordensinsignien sind nach dem Begräbnis des Trägers oder der Trägerin an den Verleiher zu retournieren.
  1. Schwertorden
  2. Der Schwertorden wird nur von König Gustav VI. Adolf und seiner Frau getragen. Verliehen werden kann der Schwertorden an ausländische Staatsoberhäupter, die zumindest drei Mal Schweden persönlich besucht und gute diplomatische wie wirtschaftliche Erfolge ermöglicht haben.
    Mit dem Orden ist ein eigenes Ordensgewand verbunden, das zumindest am Ordensfeiertag, dem 11. November, getragen wird. Mit der Verleihung des Ordens ist das Wohnrecht im Königspalast verbunden.
  3. Seraphinenorden
  4. Der Seraphinenorden wird von König Gustav VI. Adolf, seiner Frau, seinen Kindern und Enkeln getragen sowie ausländischen Staatsoberhäuptern oder Regierungschefs verliehen.
    Mit dem Orden ist ein eigenes Ordensgewand verbunden, das zumindest am Ordensfeiertag, dem 15. Jänner, getragen wird. Mit der Verleihung des Ordens ist das Wohnrecht in einer Suite im Grand Hôtel Stockholm verbunden.
  5. Nordstern-Orden
  6. Der Nordstern-Orden wird von König Gustav VI. Adolf an den Regierungschef unmittelbar nach Regierungsantritt, die Minister nach fünfjähriger, ununterbrochener Tätigkeit und an Landeshauptleute nach zehnjähriger, ununterbrochener Tätigkeit verliehen.
    Mit dem Orden ist ein eigenes Ordensgewand verbunden, das zumindest am Ordensfeiertag, dem 7. Juli, getragen wird. Mit der Verleihung des Ordens ist das Recht verbunden, einmal jährlich von König Gustav VI. Adolf zu einem privaten Mittagessen eingeladen zu werden.
  7. Großkreuz
  8. Das Großkreuz wird von König Gustav VI. Adolf auf Vorschlag des Parlaments an verdiente Parlamentsabgeordnete, Richter, Beamte und Offiziere verliehen.
    Mit dem Orden ist das Recht auf eine Statue im Heldenpark verbunden.
  9. Großoffizier von Schweden
  10. Der Großoffizier wird von König Gustav VI. Adolf auf Vorschlag des Parlaments oder der Minister an verdiente Beamte und Offiziere verliehen.
    Mit dem Orden ist das Recht auf lebenslängliche Steuerbefreiung verbunden.
  11. Komtur von Schweden
  12. Der Komtur wird von Ministerpräsident Tage Erlander im Namen von König Gustav VI. Adolf auf Vorschlag eines Ministers oder Landeshauptmanns an verdiente inländische oder ausländische Beamte und Offiziere verliehen.
    Mit dem Orden ist das Recht auf lebenslängliche Holzversorgung verbunden.
  13. Offizier von Schweden
  14. Der Offizier wird von Ministerpräsident Tage Erlander im Namen von König Gustav VI. Adolf auf Vorschlag eines Ministers oder Landeshauptmanns an verdiente inländische oder ausländische Beamte, Offiziere, Wissenschaftler oder Künstler verliehen.
  15. Ritter von Schweden
Der Ritter wird von einem Landeshauptmann im Namen von König Gustav VI. Adolf an inländische oder ausländische Frauen oder Männer verliehen.

Religion

In Schweden ist das evangelische Christentum Staatsreligion und Voraussetzung für die Übernahme eines öffentlichen Amtes. Andere Religionen wie Judentum, katholische und orthodoxes Christentum sind überall zugelassen.

Währung

Die Landeswährung von Schweden ist Schwedische Krone, deren Wert mit 1. Jänner 1957 mit 420 für 1 Gramm Feingold angegeben ist.

Bevölkerung

Schweden hat 94 400 000 Einwohner, davon 384 000 in der Hauptstadt Stockholm.
Typ
Geopolitical, State
Hauptstadt
Staatsoberhaupt
Regierungsoberhaupt
Amtssprachen
Nachbarstaaten
Die Krönung von König Gustav VI. Adolf von Schweden fand am 4. Dezember 1950 in der Storkyrkan, der großen Kathedrale von Stockholm, statt. Die Zeremonie war eine prachtvolle Angelegenheit, die Tradition und Moderne miteinander verband und die Stärke und Kontinuität der schwedischen Monarchie symbolisierte.
Vorbereitung und Prozession Schon Wochen vor der Krönung war Stockholm in festlicher Stimmung. Die Straßen waren geschmückt mit schwedischen Flaggen und Girlanden, und Besucher aus aller Welt strömten in die Stadt. Am Tag der Krönung bewegte sich eine prächtige Prozession vom königlichen Palast zur Kathedrale, angeführt von berittenen Gardisten und begleitet von Musik aus der königlichen Kapelle.
Die Zeremonie In der Storkyrkan, die festlich geschmückt und voller Würdenträger war, fand die Krönungszeremonie statt. Der Erzbischof von Uppsala, als höchster kirchlicher Würdenträger Schwedens, führte die Zeremonie durch. König Gustav VI. Adolf trug eine traditionelle Krönungsrobe und das Königszepter. Nach dem Schwur auf die Verfassung und das Volk wurde ihm die Krone aufgesetzt, gefolgt vom Krönungsritus seiner Frau, Königin Louise Mountbatten, durch die dänische Königin Ingrid, eine gebürtige Schwedin.
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Empfänge und Feierlichkeiten Nach der Zeremonie gab es eine Reihe von Empfängen und Banketten, bei denen die neu gekrönten Monarchen ihre Gäste aus dem In- und Ausland begrüßten. Die Feierlichkeiten dauerten mehrere Tage und umfassten unter anderem Paraden, Feuerwerke und öffentliche Feste. Die Krönung von König Gustav VI. Adolf markierte einen wichtigen Moment in der Geschichte Schwedens. Sie stärkte das nationale Bewusstsein und die Einheit des Landes und unterstrich die Bedeutung der Monarchie in einer Zeit des Wandels und der Modernisierung. Die Krönung wurde in der nationalen und internationalen Presse ausgiebig behandelt und trug dazu bei, das Ansehen Schwedens weltweit zu fördern.    
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Die 'Eroberung' Tromsös unddie norwegische Kapitulation


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