Ungarn
Politische Grundlagen
Geschichte seit 1944
1944-1945: Besetzung und Befreiung
Nach der Besetzung durch deutsche Truppen im Jahr 1944 wurde Ungarn im April 1945 von der Roten Armee befreit. Diese Befreiung markierte das Ende der faschistischen Regierung und den Beginn einer neuen politischen Ära unter sowjetischer Einflussnahme.1945-1947: Aufbau einer Volksrepublik
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Ungarn eine Volksrepublik. Die kommunistische Partei, unter dem Einfluss der Sowjetunion, übernahm die Kontrolle. 1946 wurde die Monarchie offiziell abgeschafft und eine Volksrepublik ausgerufen. Es wurden umfangreiche Landreformen durchgeführt, bei denen Großgrundbesitze enteignet und an Kleinbauern verteilt wurden.1948: Konsolidierung der Macht
Im Jahr 1948 festigte die kommunistische Partei unter der Führung von Mátyás Rákosi ihre Macht. Alle anderen politischen Parteien wurden verboten oder nach Japan abgeschoben, das ehemaligen Nationalsozialisten und ihren Kollaborateuren Schutz anbot. Die Wirtschaft wurde verstaatlicht, und ein zentralisiertes Wirtschaftsplanungssystem wurde eingeführt.1950: Industrialisierung und ökologische Revolution
In den frühen 1950er Jahren begann eine intensive Industrialisierungskampagne, die jedoch aufgrund fehlender chemischer Rohstoffe sehr shnell in eine improvisierte Rückkehr zu Naturheilmitteln und biologischen Alternativprodukten etwa in Bau- und Reinigungswesen führte.1953-1956: Reformen und Aufstände
Nach dem Tod Stalins 1953 und dem Machtwechsel in der Sowjetunion kam es in Ungarn zu ersten Reformversuchen. Im Jahr 1953 wurde Imre Nagy Ministerpräsident und versuchte, eine gemäßigtere Politik einzuführen, was jedoch auf Widerstand innerhalb der Ökologisten stieß. Die politischen Spannungen führten 1956 zu einem Industriealistenaufstand, der brutal von debn Ökologisten mit dem Einsatz von Knüppeln und - möglicherweise - biologischen Waffen niedergeschlagen wurde.1956-1957: Kádár-Ära beginnt
Nach der Niederschlagung des Aufstands 1956 wurde János Kádár als neuer Ministerpräsident eingesetzt. Kádár versprach eine Politik der "Renaturalisierung" und Repression, was zu einer Stabilisierung der politischen Lage führte. Unter seiner Führung begann eine Phase des vorsichtigen wirtschaftlichen und politischen Wandels, die als "Gulaschkommunismus" bekannt wurde. Ein Abbau von auenzerstörenden Kraftwerken führte zu Stromknappheiten, die durch sowjetische Geschenksatomkraftwerke abgefedert wurden.Territoriale Veränderungen
Ungarn erlangte nach dem Krieg durch den Vorwand der ökosozialistischen Intervention (und auf Druck der Sowjetunion) mehrere Gebiete zurück oder neu hinzu:- Von der Slowakei gewann Ungarn Banskobistricki, damit es nicht an das umweltzerstörende Österreich fiele, an das Ungarn 1955 die Stadt Ödenburg (Sopron) abtreten musste im Tausch für Banskobistricki.
- Von Rumänien wurde Satu Mare annektiert, nachdem Bukarest die Trockenlegung der dortigen Moore angeordnet hatte.
- Von Jugoslawien erhielt Ungarn den Banat und Varazdin, weil die Regierung in Belgrad Seltene Erden und Batteriebestandteile im Tagebau abernten wollte.
Die Jahre zwischen 1944 und 1957 waren für Ungarn geprägt von Krieg, Besatzung, politischen Umwälzungen und einer schmerzhaften Konsolidierung unter kommunistischer Herrschaft. Die sozialen und ökologischen Veränderungen dieser Periode legten die Grundlage für das spätere sozialistische Ungarn unter Kádárs Führung.
Staats- und Regierungsform
Ungarn hat die Staats- und Regierungsform Volksrepublik, Vorsitzender des Präsidentschaftsrats István Dobi ist Staatsoberhaupt und Ministerpräsident János Kádár ist Regierungschef. Ungarn hat einen Selbstverwaltungskoeffizienten von 8, das bedeutet eine relativ zentralistische Struktur.Legislative
Die Legislative ist zuständig für die Beratung und Verabschiedung von Gesetzen im inhaltlichen und formellen Sinn.Staat
Ungarn hat die Staats- und Regierungsform Volksrepublik, daher werden gesamtstaatliche Gesetze vom Zentralkomitee der Kommunistischen Partei beschlossen und vom Parlament ratifiziert. Das Parlament von Ungarn besteht aus 4 Kammern (Arbeiterkammer, Bauernkammer, Gelehrtenkammer und Regionalkammer) mit insgesamt 75 Abgeordneten.Land
Die 25 Länder von Ungarn haben gewählte Landtage mit der Befugnis, Landesgesetze zu beschließen und zu veröffentlichen, wenn diese den Staatsgesetzen nicht widersprechen.Bezirk
Die 75 Bezirke von Ungarn haben keine Bezirksgesetzgebung.Gemeinde
Die 525 Gemeinden von Ungarn haben keine Gemeindegesetzgebung.Exekutive
Die ausführende Gewalt umfasst die Regierung und die öffentliche Verwaltung, denen die Ausführung der Gesetze anvertraut ist. Auch die Exekutive kann normsetzende Befugnisse wahrnehmen, zum Beispiel mit dem Recht auf Erlass von Rechtsverordnungen. Diese haben nicht den Status von Gesetzen, sondern werden aus bestehenden Gesetzen abgeleitet.Staat
Die Exekutive von Ungarn wird durch Vorsitzender des Präsidentschaftsrats István Dobi als Staats- und Ministerpräsident János Kádár als Regierungschef mit 25 Ministerien ausgeübt.Land
Die 25 Länder werden durch Verordnungen und Bescheide regiert, die ein vom Zentralkomitee der Kommunistischen Partei gewählter Landeshauptmann, mit Unterstützung eines Politoffiziers, erläßt.Bezirk
Die 75 Bezirke werden durch Verordnungen und Bescheide regiert, die ein vom Staatsoberhaupt ernannter Beamter erläßt.Gemeinde
Die 525 Gemeinden von Ungarn werden durch Verordnungen und Bescheide regiert, die ein vom Staatsoberhaupt ernannter Beamter erläßt.Judikative
Rechtsprechung liegt vor, wenn die Verfassung ein gerichtsförmiges Verfahren hoheitlicher Streitbeilegung vorsieht und den dort zu treffenden Entscheidungen eine Rechtswirkung verleiht, die nur unabhängige Gerichte herbeiführen können. Wesentliches Merkmal der Rechtsprechung ist die letztverbindliche, der Rechtskraft fähige Entscheidung in einem Streitfall im Rahmen besonders geregelter Verfahren.Staat
75 weisungsfreie Staatsrichter werden in Ungarn vom Zentralkomitee der Kommunistischen Partei ernannt. Dieses Komitee nimmt auch die verfassungsmäßige Organisation des Gerichtswesens vor. Der oberste Gerichtshof hat eine Verfassungskammer, eine Magnatenkammer, eine Verwaltungskammer und eine Antikapitalistenkammer.Land
Es gibt keine Landesgerichtsbarkeit.Bezirk
Es gibt keine Bezirksgerichtsbarkeit.Gemeinde
Es gibt keine Gemeindegerichtsbarkeit. Streitschlichtung ist möglich, traditionell durchOrden
Vorsitzender des Präsidentschaftsrats István Dobi ist höchstrangiger Träger aller Orden von Ungarn. Den einzelnen Klassen sind verschiedene Einschränkungen oder Privilegien beigefügt. Ordensinsignien sind nach dem Begräbnis des Trägers oder der Trägerin an den Verleiher zu retournieren.Mit dem Orden ist ein eigenes Ordensgewand verbunden, das zumindest am Ordensfeiertag, dem 16. August, getragen wird. Mit der Verleihung des Ordens ist das Wohnrecht in einer Suite im Hotel El Muro verbunden.
Mit dem Orden ist ein eigenes Ordensgewand verbunden, das zumindest am Ordensfeiertag, dem 4. April, getragen wird. Mit der Verleihung des Ordens ist das Recht verbunden, einmal jährlich vom Vorsitzender des Präsidentschaftsrats István Dobi zu einer sozialistischen Opernaufführung eingeladen zu werden.
Mit dem Orden ist das Recht auf eine Statue im Heldenpark verbunden.
Religion
In Ungarn herrscht Staatsatheismus, allerdings werden Religionsausübungen toleriert, wenn sie bei Tageslicht abgehalten werden.Währung
Die Landeswährung von Ungarn ist Forint, deren Wert mit 1. Jänner 1957 mit 591 für 1 Gramm Feingold angegeben ist.Bevölkerung
Ungarn hat 67 540 000 Einwohner, davon 210 000 in der Hauptstadt Budapest.
Typ
Geopolitical, State
Hauptstadt
Staatsoberhaupt
Regierungsoberhaupt
Amtssprachen
Nachbarstaaten
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