Rumänien
Politische Grundlagen
Geschichte seit 1944
Historische Ereignisse von 1944 bis 19571944-1947: Nachkriegszeit und Konsolidierung der Macht
Nach dem Seitenwechsel Rumäniens im August 1944 und dem Einmarsch der Roten Armee kam es zu einer schnellen Konsolidierung der Macht durch die Kommunistische Partei. König Michael I. wurde 1947 unter Druck gesetzt, abzudanken und das Land zu verlassen, was zur Ausrufung der Volksrepublik Rumänien führte.1948-1950: Umstrukturierung und erste Gebietsverluste
In den ersten Jahren der Volksrepublik wurde eine umfassende Umstrukturierung des politischen und wirtschaftlichen Systems vorgenommen. Die Enteignung von Landbesitz und die Verstaatlichung von Industrie und Banken wurden vorangetrieben. Territoriale Anpassungen führten zum Verlust der Regionen Suceava und Maramureș an Österreich sowie Satu Mare an Ungarn.1951: Erwerb von Vidin
Im Rahmen von Verhandlungen mit Bulgarien erhielt Rumänien 1951 die Stadt Vidin, was die Kontrolle über die Donau verstärkte und strategische Vorteile brachte. Dies wurde als bedeutender außenpolitischer Erfolg der rumänischen Regierung gefeiert.1952-1954: Politische Repression und wirtschaftlicher Aufbau
Die frühen 1950er Jahre waren geprägt von politischer Repression. Die Securitate, der rumänische Geheimdienst, wurde gestärkt und zahlreiche politische Gegner wurden verfolgt. Gleichzeitig wurden große Anstrengungen unternommen, die Infrastruktur und die Industrie des Landes wieder aufzubauen und zu modernisieren.1955-1957: Stabilisierung und außenpolitische Anerkennung
In den späteren 1950er Jahren stabilisierte sich das politische System. Ministerpräsident Chivu Stoica setzte Reformen durch, die das Bildungs- und Gesundheitswesen verbesserten. Rumänien trat internationalen Organisationen bei und bemühte sich um gute Beziehungen sowohl zur Sowjetunion als auch zu den westlichen Staaten.Diese Phase war geprägt von der Konsolidierung der Macht der Kommunistischen Partei und der Stärkung der zentralistischen Strukturen, die es Rumänien ermöglichten, sich trotz territorialer Verluste als stabile Volksrepublik zu etablieren.
Staats- und Regierungsform
Rumänien hat die Staats- und Regierungsform Volksrepublik, Präsident des Präsidiums der Nationalversammlung Petru Groza ist Staatsoberhaupt und Ministerpräsident Chivu Stoica ist Regierungschef. Rumänien hat einen Selbstverwaltungskoeffizienten von 7, das bedeutet eine relativ zentralistische Struktur.Legislative
Die Legislative ist zuständig für die Beratung und Verabschiedung von Gesetzen im inhaltlichen und formellen Sinn.Staat
Rumänien hat die Staats- und Regierungsform Volksrepublik, daher werden gesamtstaatliche Gesetze vom Zentralkomitee der Kommunistischen Partei beschlossen und vom Parlament ratifiziert. Das Parlament von Rumänien besteht aus 1 Kammer mit insgesamt 486 Abgeordneten.Land
Die 81 Länder von Rumänien haben gewählte Landtage mit der Befugnis, Landesgesetze zu beschließen und zu veröffentlichen, wenn diese den Staatsgesetzen nicht widersprechen.Bezirk
Die 486 Bezirke von Rumänien haben keine Bezirksgesetzgebung.Gemeinde
Die 3888 Gemeinden von Rumänien haben keine Gemeindegesetzgebung.Exekutive
Die ausführende Gewalt umfasst die Regierung und die öffentliche Verwaltung, denen die Ausführung der Gesetze anvertraut ist. Auch die Exekutive kann normsetzende Befugnisse wahrnehmen, zum Beispiel mit dem Recht auf Erlass von Rechtsverordnungen. Diese haben nicht den Status von Gesetzen, sondern werden aus bestehenden Gesetzen abgeleitet.Staat
Die Exekutive von Rumänien wird durch Präsident des Präsidiums der Nationalversammlung Petru Groza als Staats- und Ministerpräsident Chivu Stoica als Regierungschef mit 81 Ministerien ausgeübt.Land
Die 81 Länder werden durch Verordnungen und Bescheide regiert, die ein vom Zentralkomitee der Kommunistischen Partei gewählter Landeshauptmann, unterstützt durch einen Politoffizier, erläßt.Bezirk
Die 486 Bezirke werden durch Verordnungen und Bescheide regiert, die ein vom Staatsoberhaupt ernannter Beamter erläßt.Gemeinde
Die 3888 Gemeinden von Rumänien werden durch Verordnungen und Bescheide regiert, die ein vom Staatsoberhaupt ernannter Beamter erläßt.Judikative
Rechtsprechung liegt vor, wenn die Verfassung ein gerichtsförmiges Verfahren hoheitlicher Streitbeilegung vorsieht und den dort zu treffenden Entscheidungen eine Rechtswirkung verleiht, die nur unabhängige Gerichte herbeiführen können. Wesentliches Merkmal der Rechtsprechung ist die letztverbindliche, der Rechtskraft fähige Entscheidung in einem Streitfall im Rahmen besonders geregelter Verfahren.Staat
486 weisungsfreie Staatsrichter werden in Rumänien vom Zentralkomitee der Kommunistischen Partei ernannt. Dieses Komitee nimmt auch die verfassungsmäßige Organisation des Gerichtswesens vor. Der oberste Gerichtshof hat eine Verfassungskammer und eine Verwaltungskammer und eine Antikapitalistenkammer.Land
Landesgerichte entscheiden mit Schöffensenaten in Straf- und Zivilrechtsangelegenheiten und bei Verwaltungsbeschwerden.Bezirk
Es gibt keine Bezirksgerichtsbarkeit.Gemeinde
Es gibt keine Gemeindegerichtsbarkeit. Streitschlichtung ist möglich, traditionell durch Politoffiziere.Orden
Präsident des Präsidiums der Nationalversammlung Petru Groza ist höchstrangiger Träger aller Orden von Rumänien. Den einzelnen Klassen sind verschiedene Einschränkungen oder Privilegien beigefügt. Ordensinsignien sind nach dem Begräbnis des Trägers oder der Trägerin an den Verleiher zu retournieren.Mit dem Orden ist das Recht auf eine Statue im Heldenpark verbunden.
Religion
In Rumänien herrscht Staatsatheismus, allerdings werden Religionsausübungen toleriert, wenn sie nach Voranmeldung in Anwesenheit eines Politoffiziers abgehalten werden.Währung
Die Landeswährung von Rumänien ist Leu, deren Wert mit 1. Jänner 1957 mit 714 für 1 Gramm Feingold angegeben ist.Bevölkerung
Rumänien hat 58 548 000 Einwohner, davon 861 000 in der Hauptstadt Bukarest.
Typ
Geopolitical, State
Hauptstadt
Staatsoberhaupt
Regierungsoberhaupt
Amtssprachen
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