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15.Bonus: Schleifen

Abend des 07. Olarune 999, Meerblick, Prokuratorenvilla


Abschrift der Ereignisse aus der Perspektive der verschiedenen Anker.


 
Glorias Abend, Datvatís Perspektive:
Ajeras Notizen zufolge heißt die Fee Gloria, ihren Drachengeist nennt sie Datvatí. Die Kleidung der Fee wirkt pragmatisch und ist aus natürlichen Ressourcen Eberrons gefertigt, wenn auch nach einer seltsam andersweltlich anmutenden Mode.
Die beiden betreten um 21:30 Uhr durch ein geöffnetes Fenster den Wintergarten im Obergeschoss. Sie halten sich nicht lange auf, sondern fliegen durch halb geöffnete Schiebeelemente in einen angrenzenden Speiseaal, dessen Nordseite von einer großen Uhr über der Eingangstür dominiert wird. Links und rechts daneben befindet sich ein Durchlass, den Gloria und Datvatí nutzen. Gloria lauscht einer Weile der Rede eines älteren Mannes, der in diesem Raum von einer Balustrade zu einer Gruppe im Erdgeschoss spricht. Der gut gekleidete Redner wird von den Misty Steppers im Verlauf als Prokurator Eutin Timsh identifiziert. Er nimmt während seiner Rede Notiz von Glorias Anwesenheit, lässt sich aber nichts anmerken.

„Meine lieben Freunde. Ich danke euch, dass ihr heute Abend meiner Einladung gefolgt seid. Wir haben gegessen, getrunken und gelacht. Ein paar von euch mögen sich vielleicht über die Einladung gewundert und einen versteckten Anlass dafür vermutet haben. Nun, eure Intuition täuscht euch nicht. Es gibt einen bestimmten Grund für eure Anwesenheit am heutigen Abend, und es ist kein erfreulicher.
(Blickt sich um, baut Blickkontakt zu Gloria auf, aber wendet sich wieder ab und spricht weiter.)

  „Ich habe euch heute hier versammelt, weil sich ein Mörder unter uns befindet. Jemand, der nicht aus Notwendigkeit tötet, sondern aus purer Blutlust. Ich kenne seine Identität zweifelsfrei, auch wenn ich noch nicht weiß, wen er getötet hat.“


An dieser Stelle wenden sich Gloria und Datvatí ab und betreten ein Arbeitszimmer, in dem sich Gloria die Zeit mit dem beiläufigen Überfliegen einiger Dokumente vertreibt, bis Timsh ihr in den Raum folgt. Die beiden reden kurz:
G: „Du hast es also wirklich getan.“
T: „Es ist nicht so, als hättest du mir eine große Wahl gelassen.“ (setzt zur Umarmung an)
G: (wehrt ab) „Das liegt hinter uns. Und es musste sein.“
T: „Du hast recht. Wir haben nicht viel Zeit, die anderen werden mich gleich in den Schutzraum bringen. Wir sollten später weiter reden.“
G: „Einverstanden.“
T: „Es gibt noch einen weiteren Gast, ein Intellektueller. Ich habe keine Zeit, es genauer zu erklären, aber ich habe inzwischen ein komisches Gefühl bei ihm. Kannst du ein Auge auf ihn werfen?“
G: „Natürlich.“
T: „Ich muss gehen. Du weißt, wie du mich findest?“
G: „Der Salon.“
T: (nickt und wendet sich dann zum Gehen)

Gloria bleibt zurück und wartet an der Tür, dann schleicht sie mit Datvatí ins Erdgeschoss, durch ein Billardzimmer in einen Salon. Sie späht an der Tür in den Speisesaal und weist dann Datvatí an, an ihrer Stelle Position zu beziehen. Anschließend scheint sie an der nordwestlichen Ecke des Raumes etwas zu suchen. Um 22:30 Uhr betätigt sie einen Mechanismus, der einen Teil der Holzvertäfelung zur Seite gleiten lässt. Sie weist noch einmal Datvatí an und verschwindet dann in der entstandenen Öffnung, die sich hinter ihr schließt.

Datvatí bleibt noch etwa eine halbe Stunde im Salon und beobachtet den Speiseaal, scheint dann plötzlich sehr angespannt und huscht nach kurzem Zögern in den Speisesaal und nach oben Richtung Wintergarten. Er öffnet die geschlossenen Schiebeelemente einen Spalt breit und windet sich hinein. Die zuvor herrlich blühenden Pflanzen sind allesamt welk und zerfallend, und vor der Tür liegt eine leblose Kriegsgeschmiedete neben einem verbogenen schlanken Streitkolben. Datvatí stupst den Körper ein paar mal verzweifelt an, schrickt dann aber auf und verlässt den Wintergarten rasch Richtung Balkon, als sich die Tür öffnet. Ein extrem fahler Elf mit kurzem, pomadiertem weißem Haar betritt den Raum und nimmt den Körper voller Interesse zur Kenntnis. Er scheint einen Wiederbelebungszauber zu sprechen, der jedoch nicht funktioniert. Er entdeckt das offene Fenster und blickt nach draußen auf den Balkon, aber Datvatí bringt sich rechtzeitig außer Sicht. Als Datvatí danach versucht, wieder in das Gebäude zu gelangen, ist das Fenster verschlossen – wie auch alle anderen Fenster des Gebäudes. Auch ein verzweifelter Versuch durch den Kamin scheitert an einer geschlossenen Klappe. Der Drachengeist entfernt sich schließlich um 23:45 Uhr vom Gebäude.

     
Veisz' Abend, Streitkolben-Perspektive:
Die Kriegsgeschmiedete nennt sich Ajeras Notizen zufolge Veisz (gesprochen: Weiß). Sie ist definitiv kein neueres Modell und scheint mehrere Male ausgebessert worden zu sein, wobei ihre neueren Elemente weniger grobschlächtig und zunehmend feminin wirken. Sie trägt einen Umhang mit dem Symbol des Hauses Deneith.
Sie betritt das Gebäude um 19:30 Uhr durch den Haupteingang an der Nordseite, durchquert schnurstracks die Halle und findet sich im Speisesaal ein, wo eine Gruppe von vier Leuten beim ersten Gang des Dinners sitzt. Prokurator Thimsh sitzt als Gastgeber am Kopfende, ihm leisten der bereits gesehene Elf, ein Hadozee in der Ausgehuniform der Rotmäntel und ein alternder Drachengeborener mit kupfernen Schuppen Gesellschaft. Letzterer erhebt sich unmittelbar, um Veisz zu umarmen und herzlich zu begrüßen. Sobald sie am Tisch Platz genommen hat, spricht er einen Toast auf ihre kürzliche Ernennung zum Marschall aus. Weitgehend belangloses Geplänkel und nostalgisches Sinnieren begleiten das weitere Dinner, dessen Gänge von einem einfachen Automaten auf- und abgetragen werden. Dennoch schaffen es die Misty Steppers, das ein oder andere aufzuschnappen und aus dem Verhalten der Figuren zu lesen. Der Drachengeborene scheint ein Professor zu sein und heißt mit Vornamen Karl, er ist in ausgelassener Stimmung. Timsh ist als Gastgeber etwas reservierter, aber lange nicht so betont kontrolliert wie der Hadozee, der Robert genannt wird und den Rang eines Oberst zu tragen scheint. Die drei und Veisz gehen vertraut miteinander um, wohingegen der Elf, neben dem Veisz ihren Platz findet, eher als Außenseiter anmutet. Er stellt viele Fragen, deren Antwort ein guter Bekannter wissen könnte, und spricht jeden der Gäste nur mit ihrem oder seinem jeweiligen Titel an. Gelegentlich scheinen sich die anderen ob seiner Anwesenheit unwohl zu fühlen und versuchen, Interaktionen mit ihm auf ein Minimum zu reduzieren. Wenn er doch angesprochen wird, nutzen die Gäste den Titel „Dekan“.
Gegen 19:45 Uhr öffnet sich die Tür und eine elegante Elfe in einem perfekt geschneiderten roten Kleid betritt den Speisesaal. Der Auftritt der Diva ist vollendet. Timsh nimmt ihr den pelzgesäumten Mantel ab und geleitet sie nach der Begrüßung mit bisou zu einem freigehaltenen Platz direkt neben ihm. Sie wird dem Dekan als „Baronin Physalia von Porz“ vorgestellt.

Nach dem finalen sechsten Gang kündigt der Gastgeber an, sich zunächst zurückziehen zu wollen, bevor er um 21:30 Uhr eine Ankündigung in der Halle zu machen hat. Die Baronin und der Oberst nehmen im Salon Platz, während der Professor und Veisz das Billardzimmer für einige Partien Pool nutzen. Zur vereinbarten Zeit finden sich die Gäste in der Halle ein, wo auch der Dekan wieder zur Gruppe stößt, er kommt augenscheinlich aus dem Obergeschoss. Der Prokurator beginnt mit seiner Rede:

„Meine lieben Freunde. Ich danke euch, dass ihr heute Abend meiner Einladung gefolgt seid. Wir haben gegessen, getrunken und gelacht. Ein paar von euch mögen sich vielleicht über die Einladung gewundert und einen versteckten Anlass dafür vermutet haben. Nun, eure Intuition täuscht euch nicht. Es gibt einen bestimmten Grund für eure Anwesenheit am heutigen Abend, und es ist kein erfreulicher.
Ich habe euch heute hier versammelt, weil sich ein Mörder unter uns befindet. Jemand, der nicht aus Notwendigkeit tötet, sondern aus purer Blutlust. Ich kenne seine Identität zweifelsfrei, auch wenn ich noch nicht weiß, wen er getötet hat.
Ihr schaut euch jetzt gegenseitig an und denkt sicherlich: Einer von uns, ein Mörder?! Undenkbar! Und wieder behält eure Intuition Recht. Ihr, meine lieben Freunde, seid über jeden Zweifel erhaben. Ich jedoch bin es nicht.
Ich habe vor Kurzem etwas über mich erfahren, was mich zutiefst verstört hat. Es liegt ein Fluch auf mir, auf meinem Blut, der Fluch der Lykanthropie. Des Nachts, wenn ich mich wohlbehalten in meinem warmen Bett wähne, geschieht es, dass sich eine Bestie erhebt und ihren furchtbaren Trieben folgt. Ich habe keine Erinnerung daran, was diese Stunden sehen. Seit ich es weiß, suche ich die Bestie gefangen zu halten in diesem Haus, doch wer weiß, ob ihr nicht doch eines Nachts der Ausbruch gelingt? Jeden Morgen zittern meine Hände, wenn ich die Zeitung aufschlage. Ich lebe in der ständigen Furcht, die nächste Sonderausgabe könnte einen grausamen Beutezug der Bestie beschreiben.
Unter diesen Umständen käme es einer Verhöhnung von Vertrauen und Recht gleich, meinen aktuellen Posten weiter zu bekleiden. Daher werde ich morgen offiziell von all meinen Geschäften zurücktreten. Ich habe ein Arrangement mit den Häusern Kundarak und Jorasco getroffen, die mich in Gewahrsam nehmen und an einer Heilung dieser schrecklichen Krankheit arbeiten werden. Für diejenigen unter euch, die Vermögenswerte unter die Verwaltung meiner Kanzlei gestellt haben, habe ich einen Transfer zu Advocatus Vlan Goddarts Kanzlei vorbereitet, einem geschätzten und verschwiegenen Kollegen, der euch ebenso gut zur Seite stehen wird wie ich. Solltet ihr das anders sehen, habt ihr selbstverständlich innerhalb des Monats die Möglichkeit, dem Transfer zu widersprechen und eure Vermögenswerte wieder selbst zu verwalten.
Doch genug der trockenen Worte. Ihr als meine ältesten Freunde solltet dieses Geheimnis als erste erfahren. Und der Abend ist wohl gewählt: Die Monde stehen günstig und ein Hervorbrechen der Bestie ist unwahrscheinlich. Dennoch werdet ihr verstehen, dass ich euch nicht unnötiger Gefahr aussetzen möchte und mich für den Rest der Nacht in einen eigens hergerichteten Schutzraum im Keller zurückziehen werde. Derweil bitte ich jeden von euch, meine Freunde: Bleibt, esst, trinkt, redet, genießt den Abend! Mental bleibe ich hier bei euch und stoße mit jedem Glas an: Auf die gute alte Zeit, ja, aber vor allem auf die noch bessere neue Zeit, die kommen wird, sobald die steinige Gegenwart überwunden ist!“


Danach erbittet er sich einen kurzen Moment, sich in seinem Arbeitszimmer zu ordnen, bevor er sich von Veisz, dem Oberst und dem Dekan durch den Speisesaal und die Küche in den Keller eskortieren lässt. Es ist ein schweigsamer Marsch bis zum kargen Schutzraum in der südwestlichen Kellerecke, wo der Anblick versilberter Ketten Veisz und den Oberst protestieren lässt. Der Prokurator besteht jedoch darauf, von seinen Gästen festgemacht zu werden. Sichtlich schweren Herzens leisten die beiden Folge und verschließen auch die schwere Sicherheitstür, der Oberst nimmt den Schlüssel an sich. Während dieser Szene durchschauen die überaus scharfsinnigen Misty Steppers, dass das Schloss an den versilberten Eisen zwar absolut echt, die Eisen selbst jedoch wie die eines Eskapologen derart präpariert sind, dass sie sich auch auf andere Art öffnen lassen.

Der Dekan lässt Veisz und den Oberst im Keller zurück, wo die beiden betreten beschließen, zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, indem sie den Weg mit Kisten und Fässern zustellen. Auch um den Treppenabgang in der Küche drapieren sie Geschirr, Töpfe und ähnliches, um im Falle eines Falles durch ein akustisches Signal gewarnt zu werden. Dann trennen sich die beiden. Veisz steigt die Treppe zum Obergeschoss empor und tippt gegen 22:30 Uhr beiläufig gegen die zentrale Uhr. Dabei springt von ihr unbemerkt ein gelblicher Funke auf ihren Streitkolben über. Sie durchquert die Bibliothek und findet sich im Wintergarten wieder, wo sie sich einige Zeit lang auf fast schon therapeutische Weise mit den Blumen beschäftigt.

Urplötzlich durchdringt ein kränkliches grünes Leuchten den Raum. Die Fenster und die Trennelemente im Osten schließen sich schlagartig. Veisz ist zunächst überrascht, dann spürt sie den schwächenden Effekt des Lichtes und sucht erst ruhig, dann immer fieberhafter nach einem Ausweg aus dem Raum, während die Blumen um sie herum zusehends eingehen. Sie brüllt und rüttelt an jeder Tür, doch keine lässt sich öffnen. Zuletzt nimmt sie ihren Streitkolben und beginnt, in Rage auf die Tür einzuschlagen. Dabei verbiegt sich ihre Waffe unter ihrer immensen verzweifelten Kraft. Am Ende sind ihre Bemühungen vergebens. Holz und Glas sind unnatürlich widerstandsfähig, sie bleibt gefangen mit dem kränklichen Leuchten und bricht schließlich leblos zusammen. Nur Momente später verlischt der Effekt und Datvatí verschafft sich vom Speisesaal aus Zutritt zum Wintergarten. Er interagiert kurz mit Veisz' Körper, bevor er sich vor dem nun den Raum betretenden Dekan auf dem Balkon versteckt. Ein Wiederbelebungszauber des Dekans scheitert, dann bemerkt er das offene Balkonfenster und tritt heran, aber Datvatí ist außer Sicht. Er schließt das Fenster, bevor ein aufgeregter Oberst in den Wintergarten stürzt. Dieser rüttelt ungläubig an Veisz' Körper und scheint erschüttert. Der Dekan redet kurz auf ihn ein, dann verlassen beide den Raum wieder. Durch das inzwischen verschlossene Fenster kann Datvatí den Raum nicht mehr betreten und entfernt sich auf der Suche nach einem anderen Eingang. Gegen 23:15 hört man im Wintergarten einen dumpfen Knall. Danach geschieht lange nichts, bis Schlag eins ein Rumpeln und Beben durch das Gebäude geht, gefolgt von einem grellen Lichtblitz.

Professor Blowedoms Abend, Allzweckwerkzeugs-Perspektive:
Der alternde Drachengeborene mit den kupfernen Schuppen trägt behaglich wirkende Gewänder und einen Kneifer. Er bewegt sich langsam, aber sein Blick ist wach und lustig. Er öffnet gegen 19:15 Uhr die Eingangstür zur Halle, wo er Oberst Robert Gatloo und den Dekan antrifft. Ersteren begrüßt er freundschaftlich, letzterer stellt sich ihm als Dekan Quor'ial Xeïvesso vor. Es wird klar, dass der Professor weder den Dekan noch sein Fachgebiet an der Bibliothek zu Korranberg kennt. Kurz darauf stößt der Gastgeber Prokurator Timsh zur Gruppe und begrüßt alle. Von Xeïvessos Anwesenheit scheint er überrascht. Die vier begeben sich zum Dinner in den Speisesaal.

Nach Ende des Dinners begibt sich der Professor mit Veisz für einige Partien Pool ins Billardzimmer, bevor sich alle für Timshs Ansprache in der Halle versammeln. Blowedom wirkt tief getroffen von der Enthüllung und steuert allein den Salon an. Er versucht dort, seine Nerven mit einem starken Likör zu beruhigen. Schließlich öffnet er den Geheimgang und steigt eine Wendeltreppe hinab. Er öffnet den Ausgang im Keller nicht, sondern nimmt ein Paneel an der Wand ab und stellt den dahinterliegenden Mechanismus so ein, dass sich diese Tür von der anderen Seite nicht mehr öffnen lässt. Dann steigt er die Treppe hinauf und verlässt den Gang im Wintergarten im Obergeschoss. Er geht zur großen Uhr und öffnet deren Verkleidung mittels seines Allzweckwerkzeugs, wobei ein Funke überspringt. Der Blick wird frei auf eine Art hochkomplexen Schaltkasten. Der Professor wirkt etwas verdutzt, so als hätte er etwas anderes dahinter erwartet. Dann orientiert er sich rasch und zieht eine der „Sicherungen“ nach.

Danach läuft er Richtung Arbeitszimmer, hält aber am Musikzimmer inne, um eine kurze Unterhaltung mit Physalia von Porz zu führen.

B: (lauscht Musik) „Wunderschön.“
P: „Baptiste hat es für mich geschrieben.“
B: „Keiner von uns sollte jetzt allein sein.“
P: „Falls es wahr ist, hat Timsh es sicher unter Kontrolle. Und deine Uhr kümmert sich um den Rest.“
B: „Du wusstest nicht davon?“
P: „Du meinst, weil Timsh und ich…? Das ist lange her, Karl. Und nein, damals ist mir nichts aufgefallen.“ (steht auf und schließt den Flügel)
B: „Entschuldige, ich wollte nicht… Ich mache mir nur Sorgen.“
P: „Du sorgst dich immer um uns. Du solltest es besser wissen; ich bin weniger wehrlos, als es den Anschein hat.“ (berührt Perle an Kette) „Und im größten Notfall habe ich immer noch das hier.“ (enthüllt silbernen Dolch und legt ihn auf den Flügel)
B: „Voller Überraschungen, wie immer. Du kommst sicher nicht mit?“
P: „Ich brauche das hier. Aber ich wechsle nun zur Orgel, sollte mir etwas zustoßen, wird es das ganze Haus erfahren.“


Im Arbeitszimmer angekommen, schiebt Blowedom eine Holzvertäfelung zur Seite und betritt einen zweiten Geheimgang. Über eine Wendeltreppe gelangt er in die Küche im Erdgeschoss. Er nimmt die von Veisz und Gatloo vorgenommenen Vorsichtsmaßnahmen zur Kenntnis und installiert ein automatisches Geschütz. Um sich nicht mit dem Geschirr auf der Treppe abmühen zu müssen, nutzt er danach erneut den Geheimgang für seinen Abstieg in den Keller.

Er benötigt etwas Zeit, um sich durch die dort errichteten Barrikaden zu winden, erreicht aber schließlich die Tür des Schutzraums, wo er gegen 23:00 Uhr Timsh anspricht.

B: „Eutin?“
T: „... Karl? Was tust du hier? Du solltest bei den anderen sein...“
B: „Ich weiß. Ich muss mich entschuldigen. Ich habe nicht besonders „gut“ auf deine Ankündigung reagiert. Es ist nur - ich war so schockiert, dass ausgerechnet dir dieses Schicksal widerfährt. Du warst immer der Beste von uns.“
T: „Karl, lass gut sein.“
B: „Nein, ich meine es ernst! Ich meine, es ergibt so alles einen Sinn. Dass du dich immer weiter in die Arbeit gestürzt und zurückgezogen hast. Du hattest Angst, es könnte auffallen. Ich wünschte nur, wir – ich hätte dir mehr das Gefühl vermittelt, für deine Sorgen offen zu sein.“
T: „Du solltest dir keine Vorwürfe machen, Karl. Es war meine Entscheidung, und eure Sicherheit hatte immer die höchste Priorität für mich.“
B: „Ja, Sicherheit... Ich habe den geheimen Ausgang aus dem Schutzraum verriegelt und die Küche gesichert. Der Keller ist ziemlich zugestellt, wahrscheinlich hat Veisz ein paar Dinge verrückt. Oder Robert. Oder... Woher kennst du eigentlich diesen Dekan? Hat er dir geholfen, das Horologium zu modifizieren?“
T: „Karl, ich wollte dich nicht beleidigen. Es gab neue Vorschriften von der Stadt, und Fristen, und du warst in Arcanix...“
B: „Schon gut. Verzeih einem alten Narren seine Eitelkeit. Es ist dein, du kannst damit tun, was du möchtest. Nur bitte sei vorsichtig damit. Nicht auszudenken, wenn es falsch eingestellt würde...“
T: „Die Modifikationen sind sorgfältig berechnet. Solange nichts verstellt wird, ist es stabil. Du hast doch nicht...?“
B: „Nein, ich habe nur die Restorations-Verteilung nachgezogen. Das Differential hätte jederzeit herausspringen können, fürchte ich.“
T: „Gut. Danke. … Karl, du bist in keiner guten Verfassung, und ich kann dir im Moment nicht so beistehen, wie ich gern würde. Tu mir den Gefallen und geh nach oben zu den anderen. Du brauchst Gesellschaft.“
B: „Du hast recht, wie immer. … Gloria wusste es, nicht wahr?“
T: „Ja. Es war ein feiner Zug von ihr, mich auf diese Weise damit umgehen zu lassen.“
B: „Ein feiner Zug?! Es war das mindeste!“
T: „Niemand von uns springt einfach so über seinen Schatten, Karl.“
B: „Hm. Wie immer behältst du das letzte Wort.“
T: „Diesmal, mein Freund, will ich es gern dir überlassen.“
B: (öffnet den Mund, zögert dann aber, lächelt müde und wendet sich ohne ein weiteres Wort ab)


Der Professor verstärkt anschließend die Barrikaden im Keller und stellt ein weiteres Geschütz auf. Auf dem Rückweg scheint er so in Gedanken zu sein, dass er erst auf der Treppe das ausgelegte Geschirr wieder bemerkt. Er umrundet die Gegenstände so gut es geht, und benötigt daher relativ lang für den Aufstieg. Erst um 23:45 kommt er wieder in der Küche an. Hier stößt Blowedom auf den Oberst, der anscheinend gerade mit vorgehaltenem Revolver aus dem Geheimgang getreten ist.

B: „Robert? Ich wollte gerade...“
G: „Wo ist er?“
B: „Eutin? Im Keller, ich habe gerade mit ihm geredet.“
G: „Nein, der... Timsh, was hat er gesagt? Läuft alles genau nach Plan, wie immer? Im Moment sieht es nämlich so aus, als würde keiner von uns die Nacht überleben!“
B: „...Wovon sprichst du?“
G: „Wir sterben, Karl, alle sterben wir! Veisz, Physalia – Gloria hat auch noch keiner gesehen, also ist sie wohl auch schon tot! Bleiben nur du, ich, Timsh, und ein zilargischer Psychopath! Da ist es nicht schwer, eins und eins zusammenzuzählen! Warum hat Timsh ihn überhaupt eingeladen?“
B: „Wer ist tot??“
G: „Du weißt es nicht? Oder tust du nur so? Du weißt doch sonst immer, was in diesem Haus vor sich geht, mit deinen Geheimgängen und so. Nein, du bist zu arglos. Denn wenn du wolltest, hättest du uns alle schon längst... Außer – diese Uhr, was kannst du sie tun lassen? Kannst du uns alle als Marionetten steuern?“
B: „Ich weiß nicht, wovon du sprichst! Was ist geschehen? Was ist mit Veisz und Physalia?“
G: „Andererseits ist er der beste Betrüger, den ich kenne. Was, wenn das alles wirklich sein Plan war?“ (wirkt abwesend)
B: „Robert, du machst mir Angst! Vielleicht steckst du erst mal deinen Revolver weg-“
G: „Oh, natürlich! Robert Gatloo, der Wilde, der Hadozee, der Aap! Wie konnte man ihm eine Waffe geben! Alle müssen Angst haben! Vertrauen wir lieber dem erprobten Schurken! Oder dem zwiellichtigen Fremden! Oder der Aberration, die für den Schlitternden Fürsten tötet!“ (schreit jetzt beinahe, gestikuliert wild mit Waffe)
B: „Beruhige dich, Robert! Wir-“ (bewegt sich auf Gatloo zu)
G: „Keinen Schritt näher! Und auch nicht zu deinem Automaten hin! Wir beide gehen jetzt zu Timsh. Dann können wir klären, ob einer von euch beiden dahintersteckt. Und wenn nicht, dann stellen wir uns gemeinsam gegen dieses Spitzohr.“


In diesem Moment wird die Tür zum Speisesaal von Dekan Xeïvesso geöffnet. Mehrere Dinge geschehen nun gleichzeitig: Reflexartig wirbelt der Oberst herum und gibt einen einzigen Schuss ab, der den Dekan mitten auf der Stirn trifft. Sein Gesicht erschlafft und er fällt nach hinten um, wobei sich die Tür wieder schließt. Zugleich schwenkt das automatische Geschütz Richtung Tür um und beginnt zu feuern. Der Professor, der offensichtlich genau das verhindern will, bewegt sich vor das Geschütz und wird von der Salve erfasst, bevor er etwas dagegen unternehmen kann. Mit einem kleinen erschreckten Laut geht er leblos zu Boden.
Der Oberst eilt neben seinen Körper, kann aber nicht mehr tun, als bestürzt seinen Tod festzustellen. Er stählt sich noch einmal und nimmt dann die Treppe in den Keller.

Das Allzweckwerkzeug verbleibt in der Küche, wo lange Zeit nichts geschieht. Kurz vor 01:00 Uhr stürzt ein überaus großes zweibeiniges Zottelwesen mit beeindruckenden Klauen und Fängen über die Treppe nach oben in die Küche. Es ist blutüberströmt und trägt den Dekan über einer Schulter. Pistolenkugeln zertrümmern einige Wandfliesen, da beide von einem aus allen Rohren feuernden Oberst Gatloo verfolgt werden. Als er am oberen Ende der Treppe ankommt und freies Schussfeld auf den Werbären hat, der Richtung Garage zu fliehen versucht, hebt der Dekan seine Hand. Daraufhin setzt sich Blowedoms Leichnam wie an unsichtbaren Fäden gezogen auf, packt das Allzweckwerkzeug und führt es kraftvoll gegen Gatloos Kniescheibe. Ein unschönes Knacken ertönt, gefolgt von einem Aufheulen, dann stürzt der Oberst rücklings die Treppe hinab. Unterdessen brechen Werbär und Dekan durch die Tür zur Garage. Nur wenige Momente später wird das Haus von der beginnenden Explosion erschüttert.

 
Physalia von Porz’ Abend, Dolch-Perspektive:
Die Baronin ist sichtlich gut betucht. Sie trägt ein maßgeschneidertes rotes Abendkleid und allerlei teuer aussehenden Schmuck. Ophelia schätzt ihr Alter auf etwa vierhundert Jahre. Sie hat ihren Auftritt gegen 19:45 Uhr, als die anderen Gäste bereits beim Dinner zusammensitzen.

Nach dem Dinner nimmt sie zusammen mit Oberst Gatloo im Salon Platz, um Likör zu trinken und zu plaudern.

G: „Es kommt mir so vor, als hätte ich schon ewig nichts von dir gehört. Es ist ruhig um dich geworden.“
P: (gespielt empört) „Wie kannst du es wagen!“
G: „Eh, ich meine… Naja, dein letzter Auftritt ist doch bestimmt schon ein Jahr her…“
P: „Du hast ja Recht. Gracolos Geschäfte zu übernehmen, hat mich all meiner Zeit beraubt. Versteh mich nicht falsch, es läuft gut. Aber es ist auch viel Arbeit. Ich hatte gehofft, bei der Spielzeit im Herbst wieder auftreten zu können.“
(reden über Ps Opernkarriere)
P: „Wie geht es dir bei den Rotmänteln?“
G: „Ich kann nicht klagen.“
P: „Aber du möchtest gern.“
G: „Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll. Ich bin nun schon so lange dabei, und Oberst bin ich auch schon seit, was, zwei Jahren? Ich müsste lange angekommen sein, und trotzdem bin ich nicht sicher, ob ich dafür geschaffen bin. Ich habe das Gefühl, ich konnte mich noch nicht recht beweisen. Vielleicht hätte ich mit Veisz zu Haus Deneith gehen sollen. Andererseits, dann hätten sie mich morgen vielleicht auch nach Q’Barra versetzt.“
P: „Veisz verlässt uns?“
G: „Ja, als Marschall ist sie nun wohl zu höherem berufen.“
P: „Marschall? Unsere Veisz?“
G: „Oh je, du bist wohl wirklich vollkommen in Arbeit versunken. Ja, sie wurde gerade letzte Woche ernannt. Wir haben ihr vorhin beim Dinner gratuliert, bevor du kamst.“ P: „Herzlichen Glückwunsch, Veisz! Du musst mir nachher alles erzählen.“ (prostet Veisz zu)
G: „Sie hat einen Handlanger des Verderbten Labyrinths zur Strecke gebracht; eine gewisse Cuboza.“
P: (verschluckt sich) „Cuboza?“
G: „Ja, unglaublich, oder? Im Palast der Sehnen muss viel geflucht worden sein in den letzten Tagen.“
P: „...Ganz sicher… Ich sollte mich etwas frisch machen vor Timshs großer Ansprache.“


Sie verlässt den Salon und schließt sich in der Toilette im Erdgeschoss ein. Nach einigem Zögern beginnt sie ein Ritual, das ein belebtes Abbild des Schlitternden Fürsten, Dyrrn, im Wasser des Waschbeckens erscheinen lässt. Sein Part der Konversation besteht aus eingeweideverdrehenden Lauten, die dank Zenathas Zauber „Sprachen verstehen“ aus der Tiefen Sprache übersetzt werden können.

D: „Solana / Die Verlorene Tochter kehrt zurück“
P: „Spar dir das. Datura.“
D: „Sie war eine einzigartige Blume, und eine tödliche Dienerin / Doch sie wurde mir genommen“
P: „Nein...“
D: „Es ist wahr / Haus Deneith wird büßen für dieses Verbrechen / Diejenige, die sie getötet hat, verfügt zwar über kein Fleisch, das ich verdrehen könnte, aber ihren Geist wird niemand mehr wiedererkennen, sobald ich mit ihr fertig bin“
P: „Veisz...“
D: „Du kennst sie… / Nutze meine Macht, und wir bestrafen sie gemeinsam“
P: „Fort!“ (beendet den Zauber mit einer Handbewegung)


Dann erleidet Physalia einen emotionalen Zusammenbruch. Schließlich rafft sie sich wieder vom Boden auf, wäscht ihr Gesicht, erneuert ihr Makeup und verlässt die Toilette Richtung Halle, wo sie gemeinsam mit den anderen Gästen Timshs Rede lauscht.

Anschließend steigt sie die Treppe ins Obergeschoss hinauf. Sie versucht eine Zeit lang vergebens, die große Uhr zu öffnen, was ihr jedoch erst durch den Einsatz des Zaubers „Klopfen“ gelingt. Sie benötigt danach eine kurze Weile, um sich im Schaltkasten zu orientieren, bevor sie einen Schalter mit der Beschriftung „Schutzglas“ umlegt. Ein gelblicher Funke springt zum verborgenen Dolch an ihrem Arm über, als sie damit die Verkleidung streift.

Von 22:00 Uhr an befindet sich Physalia im Musikzimmer und spielt zunächst am Flügel, dann an der Orgel, nur unterbrochen von der bereits zuvor überhörten Konversation mit dem Professor. Während sie sich an der Orgel einrichtet, stellt sie ihren Schminkspiegel so auf dem Instrument auf, dass sie darin den Wintergarten in ihrem Rücken beobachten kann. Als gegen 22:45 Uhr Veisz darin erscheint, verhärtet sich ihr Gesicht. Ohne ihr Spiel zu unterbrechen, zischt sie einige Worte, woraufhin das kränkliche Leuchten im Wintergarten erscheint, das Veisz zum Verhängnis werden soll. Der Effekt wird von Zenatha als der Zauber „Krankmachende Strahlung“ identifiziert. Bei Veisz’ Zusammenbruch rollt eine einzelne Träne über Physalias Wange.

Kurz darauf bemerkt sie, wie der Dekan Richtung Wintergarten eilt, und folgt ihm rasch, wobei ihr Orgelspiel mit einem dissonanten Ton abbricht. Als sie von der Bibliothek aus Veisz’ leblosen Körper erblickt, sackt sie kreischend zusammen, was den ebenfalls herbeieilenden Oberst einige Momente lang ablenkt. Die beiden Männer verlassen den Wintergarten kurz darauf wieder, Gatloo hilft Physalia auf und geleitet sie gegen 23:15 Uhr zurück ins Musikzimmer.

G: „Geht es wieder?“
P: „Ja... Ich meine nein. Veisz...“
G: „Ich kann es selbst kaum glauben. Aber wir werden dem auf die Schliche kommen! Ich habe das Anwesen abgeriegelt; wer auch immer es getan hat, kann nicht weit sein.“
P: „Denkst du, es war dieser Dekan?“
G: „Vielleicht, aber mit welchem Motiv? Wir wissen einfach zu wenig über ihn. Ich wüsste nur zu gern, was sich Timsh dabei gedacht hat, ihn einzuladen. Und du hast nichts gesehen von hier aus?“
P: „Ich habe an der Orgel gespielt. Das hast du doch sicher gehört? Er muss sie hinter meinem Rücken getötet haben.“
G: „Ja... Der Dekan sagte, er wäre durch ein Licht auf den Wintergarten aufmerksam geworden. Du hast sicher nichts gesehen?“
P: „Vertraust du diesem dahergelaufenen Bücherwurm mehr als mir? Was willst du mir vorwerfen?“
G: „Ich werfe dir gar nichts vor! Ich will nur- … Du wusstest nichts von Veisz' Beförderung.“
P: „Na und? Ich sage dir, dieser Dekan-“
G: „Und du hättest überglücklich sein müssen, als ich es dir erzählt habe. Nicht mal für sie, sondern weil sie dem Verderbten Labyrinth großen Schaden zugefügt hat.“
P: „Das ist alles so schmerzhaft, ich wusste nicht- Robert, zwing mich nicht...“
G: „Doch, es stimmt. Ich kenne dich. Du bist noch heute unzufrieden mit uns wegen deiner- “


An dieser Stelle weiten sich die Augen des Oberst, als durchfahre ihn eine erschreckende Erkenntnis. Doch bevor er etwas sagen oder handeln kann, durchschneidet ein einzelnes Wort von Physalia die Luft. Der Oberst erstarrt, gebannt durch den Zauber „Person beherrschen“. Physalia bittet ihn um Vergebung, während er wie ferngesteuert einen Revolver aus einem verborgenen Schulterholster zieht und gegen seine Schläfe drückt. Physalia schließt die Augen, dann gibt es einen lauten Knall und die Waffe fällt rauchend zu Boden. Gatloo ist jedoch bis auf einige versengte Finger unversehrt – der Revolver hatte eine Fehlzündung. Der Bann ist gebrochen und der Oberst reagiert instinktiv: Noch bevor die Baronin einen neuen Zauber sprechen kann, stürzt er nach vorn, greift den auf dem Flügel liegenden Dolch und stößt ihn in Phyalias Brustkorb. Sie starrt ihn einen Moment lang flehend an und geht dann zu Boden. Gatloo weicht erschrocken zurück, sammelt sich dann aber. Nachdem er ihren Tod festgestellt hat, nimmt er seine noch immer rauchende Waffe vom Boden auf und entfernt sich.

Bis zur Explosion um 01:00 Uhr geschieht nichts mehr im Musikzimmer, außer dass die ölige Blutlache um Physalia wächst und schließlich über den Rand des Balkons in den Speisesaal tropft.

 
Oberst Robert Gatloos Abend, Revolver-Perspektive:
Ein schneidiger Hadozee Anfang fünfzig, der in der Ausgehuniform der Rotmäntel steckt. Er scheint sehr darauf bedacht, stets die Kontrolle zu wahren, wirkt dadurch jedoch zuweilen etwas steif und unflexibel in seiner Reaktion auf Unerwartetes.
Der Oberst ist der erste Gast, der in der Prokuratorenvilla eintrifft; Punkt 19:00 Uhr betritt er die Halle. Er nimmt sich vom bereits parat stehenden Sekt und wartet ein paar Minuten, bis der zweite Gast in Gestalt des Dekans zu ihm stößt. Die beiden stellen sich einander vor und überbrücken danach mehr schlecht als recht die Zeit mit unbeholfenem Smalltalk. Die Konversation wird belebt durch die Ankunft des Professors, und kurz danach erscheint auch der Gastgeber und nimmt alle nach einer herzlichen Begrüßung mit in den Speisesaal.

Nach dem Dinner führt Gatloo mit Physalia die zuvor beobachtete Unterhaltung und wird dann von ihr allein im Salon zurückgelassen, wo er der Musik aus einem Grammophon lauscht, während er eine Zigarre raucht und an einem starken Getreidebrand nippt.

Im Anschluss an Timshs Rede gehört er zu der Gruppe, die den Prokurator in seinen Schutzraum eskortiert und widerstrebend einschließt. Zusammen mit Veisz errichtet er einige provisorische Barrikaden, bevor er gemeinsam mit ihr den Keller verlässt. Während sie sich ins Obergeschoss entfernt, legt Gatloo einen Zwischenstopp auf der Toilette im Erdgeschoss ein. In Gedanken wischt er die Überreste von Physalias Ritual weg, bevor er eine kleine Menge eines weißlichen Pulvers auslegt und schnupft. Nachdem er sich im Spiegel gut zugeredet hat, macht er sich auf Richtung Arbeitszimmer.

Er nimmt am Schreibtisch Platz und scheint zu grübeln. Sein Blick fällt auf die Dokumente vor sich, Urkunden, die den Transfer von Vermögenswerten von Timshs Kanzlei zu der von Advocatus Vlan Goddart belegen. Als er bei der Seite mit den Unterschriften ankommt, runzelt er nachdenklich die Stirn. Allerdings wird er unvermittelt aus seinen Gedanken gerissen, als das zuvor klar ins Arbeitszimmer dringende Orgelspiel mit einem letzten dissonanten Ton abbricht. Als er die Tür aufstößt, sieht er den Dekan und Physalia Richtung Wintergarten eilen und folgt den beiden. In der Bibliothek wird er durch die kreischend zusammengebrochene Physalia kurz aufgehalten, begibt sich dann aber zu Xeïvesso in den Wintergarten. Neben der leblosen Veisz fällt er auf die Knie und rüttelt an ihr, der Dekan hat jedoch bereits ihren Tod festgestellt. Nach einer kurzen Diskussion entfernt sich Xeïvesso und Gatloo hilft Physalia auf. Auf dem Weg ins Musikzimmer lässt er sie ein kleines Stück vorangehen, um selbst an der großen Uhr anzuhalten. Nach einem prüfenden Blick gelingt es ihm, mittels eines einzigen gezielten Hiebes mit dem Knauf seines Revolvers, die Verkleidung zu entriegeln. Von dem dabei überspringenden Funken nimmt er keine Notiz. Er blickt einen Moment lang suchend in den Schaltkasten und legt dann einen Schalter mit der Beschriftung „Lockdown“ um. Danach folgt er Physalia ins Musikzimmer.

Während der bereits zuvor beobachteten folgenden Interaktion der beiden ist Gatloo gezwungen, die Baronin mit ihrem eigenen Dolch niederzustechen. Danach zieht er sich fassungslos ins Arbeitszimmer zurück, wo in den ledernen Sessel am Schreibtisch fällt. Er beginnt, seine fehlgezündete Waffe zu reparieren, als ein Geräusch am Fenster ihn herumfahren lässt. Er ist allerdings zu langsam, um draußen Datvatí zu erspähen. Als er zum Schreibtisch zurückkehrt, stellt er fest, dass er eins seiner Werkzeuge vom Tisch gestoßen haben muss, das nun über den Boden bis zur Vertäfelung mit dem Geheimgang gerollt ist. Als er es aufheben will, löst er versehentlich den Mechanismus aus und die Vertäfelung gleitet beiseite. Einen Moment überlegt er, dann zieht er seinen zweiten Revolver und betritt den Geheimgang, der sich hinter ihm schließt.

Der defekte Revolver bleibt auf den Schreibtisch zurück. Kurz nach Mitternacht wird die Tür zum Arbeitszimmer vorsichtig geöffnet und der Dekan betritt den Raum, eine Laterne in der Hand. Xeïvesso durchsucht den Raum oberflächlich, wobei er Notiz vom Revolver und den durchgeblätterten Dokumenten nimmt. Vergleichsweise viel Zeit verwendet er auf das Schlafzimmer, das er mit einem kleinen Büschel braunen, zotteligen Haares in der Hand verlässt. Er stellt die Laterne auf dem Schreibtisch ab, tunkt das Haar in einen kleinen Behälter mit einer öligen Flüssigkeit und zündet es an. Die resultierende grünliche Flamme nimmt er mit Interesse zur Kenntnis und nickt, als habe das Ergebnis eine Vermutung bestätigt. Er möchte gerade gehen, da dreht er sich noch einmal um und nähert sich der Vertäfelung mit dem Geheimgang. Er verfolgt mit dem Finger eine unauffällige Kratzspur im Holz und lächelt. Rasch kann er den Mechanismus betätigen, dann verstaut er seine Laterne in einem nimmervollen Beutel und verlässt den Raum durch den Geheimgang. Keine halbe Stunde später kommt es zur Explosion.

 
Dekan Quor’ial Xeïvessos Abend, Laternen-Perspektive:
Das Alter des Elfen ist schwer einzuschätzen. Seine extrem fahle Haut lässt die darunterliegenden Blutgefäße durchscheinen und eine fortgesetzte Tätigkeit fern von Sonnenlicht vermuten. Seinem Gesicht fehlt ein Teil der vielgerühmten elfischen Anmut, zeichnet es sich doch durch eine relativ spitze Nase und äußerst schmale Lippen an einem auffallend breiten Mund aus, den meist mindestens ein Lächeln umspielt, wenn er nicht gerade zwei Reihen rein weißer Zähne in einem Grinsen entblößt. Das silbrig-weiße Haar ist kurz gehalten und streng nach hinten pomadiert. Der Dekan trägt einen hellgrauen Duster und wie angegossen wirkende Handschuhe.
Xeïvessos Anker, eine Laterne, ist über weite Strecken des Abends in einem nimmervollen Beutel untergebracht und damit technisch gesehen nicht auf materiellen Ebene präsent, um die Geschehnisse zu „bezeugen“. Daher ist Xeïvessos Schleife merkwürdig fragmentiert.

  Die erste Szene beginnt um 21 Uhr, also nach dem Ende des Dinners. Der Dekan steht in der Bibliothek im Obergeschoss, als er die Laterne herausnimmt. Obwohl der Raum gut beleuchtet ist, richtet er ihren Schein immer wieder gezielt auf die Objekte, die er in Augenschein nimmt. Bei einigen der Bücher nickt er anerkennend, bei anderen lächelt er leicht verächtlich. Ein Buchrücken lässt ihn innehalten. Als er es aufnimmt, kann man auf dem Einband den Titel: „Lykanthrope Amplifizierung lunarer Resonanz in der sanguinen Rheologie und korpuskulären Interaktion: Archaische Regression oder Ausdruck transzendentativer Evolution?“ lesen. Zunächst lächelt der Dekan versonnen, ist dann aber irritiert, als er das Buch aufschlägt und erkennt, dass die erste Seite herausgerissen worden ist. Ein Geräusch aus Richtung der Halle lenkt ihn ab und er stellt das Buch zurück. Langsam tritt er an die geöffnete Tür zur Halle heran und schaut interessiert hindurch. Dann ruft ihn die Stimme des Prokurators, den er offensichtlich gerade beobachtet hat, zu sich.

T: „Gefällt Ihnen meine Bibliothek? Sicher kein Vergleich zu Korranberg. (lacht) Meine Einladung muss eine Überraschung für Sie gewesen sein, nicht wahr?“
X: „Eine Überraschung zweifelsohne, aber eine angenehme.“
T: „Sie müssen wissen, ich lade gelegentlich interessante Persönlichkeiten zu diesen Einlässen ein. Und ihre jüngsten Publikationen habe ich förmlich verschlungen, da konnte ich nicht widerstehen. Ich hätte mir nicht träumen lassen, dass Sie tatsächlich kommen würden!“
X: „Sie verfolgen meine Arbeit … in Lyrris?“
T: „Das ist wahrscheinlich ein zu großes Wort für meine begrenzte laienhafte Perspektive. Ich will nicht mal behaupten, dass ich alles verstehe, was Sie schreiben. Aber in der mir nur sehr begrenzt zur Verfügung stehenden Freizeit versuche ich doch, die Entwicklungen außerhalb meines Feldes nicht völlig aus dem Blick zu verlieren. Ich bedauere, dass meine übrigen Gäste und ich Ihnen in dieser Hinsicht keine Konversationspartner auf Augenhöhe gewesen sind.“
X: „Grämen Sie sich nicht. Der Abend war höchst stimulierend.“
T: „Nun, das erleichtert mich. Ich hatte unterschätzt, wie viel meine übrigen Kollegen und ich seit unserem letzten Treffen aufzuholen haben. Und, um ganz ehrlich zu sein, ich fürchte, der Abend wird mit jeder Stunde informeller werden. Zugleich wird mit jedem Glas die Bereitschaft zur akademischen Debatte sinken. Es wäre gewiss kein Affront, wenn Sie sich unter diesen Umständen eher früher als später zurückziehen wollten. Ihre Anwesenheit bis hier her ehrt mich genug.“
X: „Sie unterschätzen Ihre Gäste. Professor Blowedom zeigte sich durchaus zugänglich.“
T: „Sind Sie sicher? Ich könnte Ihnen ein Taxi bestellen.“
X: „Meine Abreise ist großzügig geplant. Ich werde es mir erlauben können, noch ein paar Stunden zu verweilen.“
T: „Nun gut, aber sagen Sie nicht, ich hätte Sie nicht gewarnt, wenn das Haus in Anekdoten, Gesang und allgemeiner Nostalgie versinkt. (lacht) Nun muss ich mich aber leider empfehlen. Haben Sie schon meinen Wintergarten entdeckt? Gleich neben der Bibliothek. Es gibt einige faszinierende Exoten darin zu bestaunen!“


Timsh verschwindet in sein Arbeitszimmer, und auch der Dekan wendet sich um, als gedenke er, wie vorgeschlagen den Wintergarten zu besuchen. Als die Tür zum Arbeitszimmer zufällt, sieht er sich allerdings rasch um und nähert sich dann leise und zügig der großen Uhr. Er leuchtet sie systematisch mit seiner Laterne ab und identifiziert das Zugangspaneel. Es bleiben nur wenige Minuten bis 21:30 Uhr, und er findet keinen Weg, den Mechanismus zu öffnen. Daher begibt er sich zur großen Treppe, um sich mit den anderen im Erdgeschoss der Halle einzufinden. Unterwegs steckt er die Laterne weg.

Um 22:00 Uhr erklimmt Xeïvesso gerade die Treppe vom Keller in die Küche, als er seine Laterne erneut herausnimmt. Er schaut sich rasch in der Küche um und nimmt Notiz von einem kleinen abgetrennten Bereich im Norden, der wie ein winziges Büro eingerichtet zu sein scheint. Er entdeckt hier eine handschriftliche Notiz, die einen gewissen Aberforth anweist, Einladungen an die üblichen Adressen zu verschicken, gefolgt von einer Liste aller Gäste des Abends – abzüglich Dekan Xeïvesso. Dessen Name findet sich stattdessen auf einer separat beigefügten Seite wieder, die aus dem Buch herausgerissen worden sein muss, das der Dekan zuvor in der Bibliothek in der Hand hielt. Der Titel des Buches stimmt überein und der Dekan wird als Autor aufgeführt. Sein Name ist eingekreist und mit einem „+“ versehen. Als man Geräusche auf der Treppe vernehmen kann, steckt der Dekan seine Laterne rasch weg.

Man sieht ihn das nächste Mal wieder gegen 22:30 Uhr über völlig unleserlichen Notizen im Speisesaal brüten. Von Zeit zu Zeit nimmt er das ein oder andere fremdartig aussehende Instrument hervor, misst etwas im Raum und ergänzt dann seine Notizen. Seine Arbeit wird eine Viertelstunde später unterbrochen, als vom Wintergarten ein grünliches Leuchten ausgeht. Bevor er ins Obergeschoss eilt, steckt er seine Laterne ein.

Gegen 23:30 Uhr ist er in den Speisesaal zurückgekehrt und läuft neben seinem weiter angewachsenen Arbeitsplatz grübelnd auf und ab. Plötzlich bleibt er neben dem Kamin stehen und schaut diesen nachdenklich an. Er streckt eine behandschuhte Hand in Richtung der Flammen aus, legt den Kopf schief und lächelt dann leise. Als er die Laterne vom Tisch nimmt und auf den Kamin richtet, verschwinden die Flammen dort, wo sie von deren Schein getroffen werden. Der Dekan steckt beherzt seinen Kopf in die Feuerstelle und schaut nach oben in den Kamin, der derzeit von einer Klappe verschlossen ist. Kurz blickt sich der Dekan um und findet rasch den dazugehörigen Hebel an der Außenseite des Kamins, den er nach kurzem Nachdenken betätigt.
Vom östlichen Balkon tropft eine ölige Flüssigkeit mit regenbogenartigen Schlieren herunter. Der Dekan beobachtet dies fasziniert und fängt etwas der Flüssigkeit in einem Gefäß auf. Bevor er jedoch zu seinem Arbeitsplatz zurückkehren kann, um sich genauer damit zu befassen, hört er ein Geräusch aus der Küche. Er öffnet die Tür – und prompt schlägt eine Pistolenkugel in sein Gesicht ein. Xeïvesso geht zu Boden und die Tür fällt zu. Wenige Momente später holt er geräuschvoll Luft, richtet sich auf und weicht erschrocken von der Tür zurück. Die Kugel fällt mit einem leisen Klicken zu Boden, als sich die Wunde auf seiner Stirn schließt. Einen Moment überlegt der Dekan, dann schnappt er sich seine Laterne und eilt ins Obergeschoss.

  Es ist kurz vor Mitternacht, als er das Arbeitszimmer betritt. Was er dort vorfindet, scheint (wie zuvor beobachtet) einen Geistesblitz auszulösen oder zu bestätigen. Als er den Geheimgang betritt und die Laterne wegsteckt, ist die Explosion keine halbe Stunde entfernt.

Prokurator Eutin Timshs Abend, Schlüssel-Perspektive:
Der Prokurator ist ein Mensch in seinen Siebzigern. Sein blauer Gehrock zeichnet ihn als Mitglied der gehobenen Gesellschaft und seine acht Ringe als Mitglied des Aurums aus. Sein Haar ist weiß und sein Gesicht von Falten durchzogen, aber seine Augen verraten einen wachen Intellekt und einen starken Willen.
Der Prokurator bereitet sich um 19:00 Uhr noch in seinem Arbeitszimmer auf den kommenden Abend vor, bevor er eine Viertelstunde später die ersten Gäste in der Halle begrüßt und zum Dinner führt.

  Nach Ankündigung seiner Rede begibt er sich zurück ins Obergeschoss. Er schaut sich kurz um und öffnet dann das Zugangspaneel an der großen Uhr sowie ein verborgenes Abteil im Schaltkasten. Dahinter liegt ein Drehschalter, den er sorgfältig einstellt, bevor er die Uhr wieder schließt. Danach bemerkt er den Dekan im Nebenraum und führt eine kurze Unterhaltung mit ihm, bevor er ins Arbeitszimmer zurückkehrt.

Nach seiner Rede und der kurzen Interaktion mit Gloria lässt sich Timsh von Veisz, dem Oberst und dem Dekan in den Schutzraum im Keller eskortieren. Nachdem er sicher ist, dass sich alle entfernt haben, befreit er sich geübt aus den Ketten, nimmt eine Flasche Wein und einen Becher aus einem Schrank und setzt sich, um ein paar Schlucke zu trinken. Dabei prüft er wiederholt seine Taschenuhr.

Gegen 22:30 Uhr wird ein geheimer Zugang zum Raum geöffnet und Gloria betritt den Raum.

G: „Solltest du nicht angekettet sein?“
T: „Die anderen haben es nicht übers Herz gebracht. Aber kein Werwolf der Welt kann diese Tür öffnen, das versichere ich dir. Außerdem haben wir andere Probleme.“
(Er nimmt einen weiteren, kleineren Becher in Feengröße aus dem Schrank, schenkt ein und überreicht Gloria den Becher, welche einen Schluck nimmt.)
G: „Der Intellektuelle? Was ist mit ihm?“
T: „Ich hatte bis jetzt gehofft, dass er irgendwie zu dir gehört.“
G: „Zu mir? Nein, ich kenne ihn nicht.“
T: „Datvatí ist bei ihm?“
G: „Ja. Jetzt sag schon, was ist das Problem?“
T: (nimmt noch einen Schluck und schaut Gloria dann direkt an) „Ich habe ihn nicht eingeladen.“
G: „Wie kann er dann hier sein? Dank Karls Gerätschaft braucht man entweder eine Einladung-“
T: „Oder einen Schlüssel, genau. Das lässt nur einen Schluss zu: Der Andere hat ihn eingeladen.“
G: „Der Andere? Wie?“
T: „Das Wie ist mir fast schon egal; das Wozu macht mir Sorgen.“
G: „Wir müssen dem auf den Grund gehen.“
T: „Wir? Ich kann hier nicht weg.“
G: „Ich werde das schon allein schaffen.“
T: (blickt Gloria einen Moment lang an) „Natürlich wirst du das.“ (trinkt seinen Becher aus und steht auf) „Lass mich dich zur Tür bringen.“
G: (Trinkt ebenfalls aus und fliegt auf. Dann sinkt sie unvermittelt und schaut überrascht, bevor sie gelähmt zu Boden fällt.)
T: (Tritt langsam heran und schaut bedauernd auf Gloria herab) „Ich wollte wirklich nicht, dass es so kommt. Aber du konntest es ja nicht gut sein lassen. Wer würde einen Lykanthropen zum Stadtrat wählen? Und jetzt müssen wir alle die Konsequenzen tragen.“ (Er zieht sein Einstecktuch hervor und schlägt Glorias unbeweglichen Körper darin ein. Dann öffnet er einen verborgenen Tresor in der Wand und schließt sie ein.) „Nur noch etwas Geduld, und ich kann mir vom Vorgarten aus das Feuerwerk ansehen.“


Die folgende Zeit verbringt Timsh mit mal mehr, mal weniger geduldigem Warten. Als er gegen 23:00 Uhr draußen Professor Blowedom hört, ist er kurz alarmiert, kann das Gespräch aber rasch beenden und den Professor abwimmeln, ohne Verdacht zu erregen.

Um Mitternacht geht der Prokurator gerade unruhig im Raum auf und ab, als sich plötzlich sein Gesicht verzerrt. Er kann nur ein unterdrücktes „Nein! Nicht jetzt!“ herauspressen, bevor er sich krümmend auf die Knie fällt und mit den Händen die Haut von seinem Rücken abreißt: Die Transformation in den Werbären beginnt. Nach vollendeter Verwandlung benötigt dieser einen Moment zur Orientierung, dann tut er seine Frustration kund und beginnt, sich gegen die Tür zu stemmen. Mehrere Anläufe sind vonnöten, bis sie aus den Angeln springt. Kaum aus dem Raum, gerät der Werbär unter Beschuss durch das Geschütz des Professors und Oberst Gatloo, der inzwischen den Keller betreten hat. Die Barrikaden halten ihn zusätzlich auf, sodass es Gatloo, der nicht auf die flehenden Äußerungen des Werbären achtet, gelingt, diesen zu Fall zu bringen und unter Regaltrümmern zu begraben. Er bemerkt zunächst nicht, dass der Dekan zur gleichen Zeit über den Geheimgang in den Schutzraum gelangt ist. Xeïvesso hält nur inne, um den Schlüssel des Prokurators an sich zu nehmen, den er aus den Augenwinkeln wahrgenommen hat, und eilt dann auf den Flur. Gatloos Überraschung, den totgeglaubten Dekan zu sehen, verschafft diesem wertvolle Momente, um sich neben dem Körper des Werbären hinter den Trümmern in Deckung zu bringen. Er injiziert dem Werbären eine rötliche Flüssigkeit und sagt: „Wir müssen hier weg.“ Daraufhin rappelt sich dieser auf, wirft sich Xeïvesso über die Schulter und sprintet Richtung Kellertreppe.

In der Küche ist es erneut Xeïvessos Intervention, die den beiden die Gelegenheit erkauft, die Tür zur Garage zu durchbrechen und dank Timshs Schlüssel das Kraftfeld um das Anwesen zu durchschreiten. Nur Sekunden später kommt es zur Explosion.

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