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Das Lied der Schatten

Die Götter waren des Wachens müde. Vandrias Auge schloss sich zum Schlaf. Und so war es der Dunkelheit, welche sich lange in den Schatten gehalten hatte, erlaubt durch die Ritzen und Risse in der See Arvandor zu erreichen. Iston, Schickalsblender, fand dort einen der alten Feinde: Corellon Larethian, Gott und Vater der Elfen. Und in seinem Zorn stach er ihn nieder. Und mit dem Blute des König riss er Arvandor in zwei. Die hohen Wälder wurden von Dunkelkeit und Tod getaucht als die Wesen der Ferne sich ihren Weg bahnten. Der ungefesselte Wahnsinn und die ungezüglte Gier. Tharizdun ging nieder über Tirionth, dem Observatorium der Welt. Und die Stadt verfiel Wahn und Verrat, bis Daasuran selbst sie verschlang. Nur Yttre, die Augen der Blinden, entkam. Vorerst. In Kassander unter der Linde fand sie sich, ihrer Göttin schlussendlich gegenüber. Nirn wandte ihr die leeren Augen zu und sprach zu ihr, zeigte ihr die Bilder.   "Siehe, der Blender gewann. Der König ist gefallen und die Feinde in der Welt. Doch in seiner Arroganz zerstörte er sich selbst. Er darf niemals wieder sich erheben oder Nithel wird verblühen. Yttre, du wirst sterben. Aber bevor du ins Reich der Raben tritts sollst du meine Botin sein. Lasse die Welt sehen was passieren wird. Auf das Licht die Schatten verdrängt."   So wurden Yttre Bilder gezeigt, Bilder der Zukunft die nur sie kennt. Doch wer Tirionth findet, tief in der Umarmung der Erdmutter, der kann diese Bilder erspähen.   -Das Lied der Schatten (Auszug), nach Salidar Silberzung
  Die Bilder des Testaments
Die Betrachtungen der Schädel führen uns in die Vergangenheit zurück. Zeigen uns Bilder von Gefahren und Zukünften. Von der Rückkehr von Göttern. Yttres Schädel führt uns in die Ruinen Arvandors, nach Kassander. Oder was davon verbleibt. Unter der Linde warnt uns die Weberin und zeigt uns Bilder auf. Für die Zukunft der Welt werde ich versuchen diese Bilder zum Besten meiner Erinnerung aufzuzeichnen.   Erstes Bild
In der Leere Arvandors schweben acht Bruchstücke aus schwarzem Material. Die Reste Istons, wir wissen das ohne Kentniss davon zu haben.   Zweites Bild
Die Splitter gehen durch zahlreiche Hände in zahlreichen Jahren. Verändern ihre Gestalt. Einer verschwindet.   Drittes Bild
Der Verschwundene geht in eine weibliche Gestalt über. Unbekannte Person. Die Weberin berichtet uns folgendes: ‚Aus Istons Linie wird eine Tochter geboren werden.‘   Viertes Bild
Eine bleiche Hand würfelt. Der Würfel zeigt unterschiedliche Gesichter unterschiedlicher Frauen. Eine rothäutige Frau mit flammenden Haar, eine dunkelhäutige Frau mit schwarzem Haar, eine Grünhäutige, eine Rothaarige und eine bleiche Blonde. Volk und Alter der Frauen ist nicht feststellbar.   Fünftes Bild
Ein Buch öffnet sich. Seite auf Seite, Stammlinie auf Stammlinie, eine feingliedrige Hand verfolgt sie und setzt neue Namen dazu, Fäden wachsen aus dem Buch heraus, welche die Frauen auf dem Würfel erreichen.   Sechstes Bild
Die übrigen sieben Bruchstücke erreichen Nithel, die Welt.   Siebtes Bild
Ein Magier wird von einem Skelett erschlagen. Ein Stab entgleitet seiner Hand und in die Hände einer weiblichen Silhouette vor einem brennenden weißen Berg.   Achtes Bild
Ein Dunkelelf kämpft gegen einen kristallenen Drachen in den Tiefen, öffnet ein verziertes Fläschchen. Sternenhimmel entweicht diesem, wird aber von Flammen verschlungen. Das Fläschchen fällt in die Hände derselben Frau vor demselben Berg.   Neuntes Bild
in alter Mann mit einem steinernen Herz wird von einer riesigen Welle verschlungen, bevor derselbe Mann als Untoter an einem Schreibtisch in einem Turm in dröger dunkler Landschaft sitzt. Danach liegt der Mann sich auflösend am Boden, die weibliche Gestalt mit seinem Herz über ihm.   Zehntes Bild
Ein breiter Mann in hohem Lehnstuhl, mit einem reptilen Vogel auf seiner Schulter und einem nebelhafter Mantel ihn umgebend. Lachend, feiernd, trinkend. Derselbe Mann liegt in einer Lache seines Blutes, die Frau mit Mantel über ihm.   Elftes Bild
Die Leiche eines Elfen mit weißem Panzer umgeben von Mosaiken und Zahnrädern. Der Elf scheint bereits lange verstorben zu sein. Die weibliche Gestalt verlässt einen, sich immer ändernden, Würfel auf einer Insel. Zwölftes Bild
Ein Turm über zerstörter Landschaft auf einer Insel inmitten eines Flusses, blutgetränkte Frau steht auf der Spitze umgeben von bewaffneten Leichen, Dolch in der einen Hand und schwarzes zackiges Schwert in der anderen. Über ihr tobt ein Sturm.   Dreizehntes Bild
Die dunkelhäutige Frau vom Würfel steht mit einem dunklen Schwert unter dem Banner einer schwarzen Sonne. Dieselbe Frau blutend im trockenen Gras liegend, dieweibliche Gestalt zieht das Schwert aus ihrer Brust.   Vierziehntes Bild
Die weibliche Silhouette und die Objekte verschmelzen zu einer furchtbaren Gestalt. Dem Vater der Nacht.   Fünfzehntes Bild
Die Stadt Tirionth brennend und sinkend. Seltsame Larven oder Würmern, nicht unähnlichen jenen die ich in diesen Ruinen fand, verlassen sie. Die Würmern bilden zusammen eine menschliche Gestalt, dann eine halblingsche, dann einen Loxodon. Viele Gesichter und Personen. Handelnd, Tötend, Wartend, während die Welt um sie herum alter.   Ab diesem Bild umgibt ein Nebel uns und die Eindrücke erscheinen nur kurz und unklar   Sechzehntes Bild
Ein mittelalter Mann erscheint umhüllt von Schmetterlingen. Blut läuft aus seinen Augen und an ihm herab.   Siebzehntes Bild
Kämpfe brechen aus. Soldaten desselben Reiches bekämpfen sich. Freund gegen Freund. Bruder gegen Bruder.   Achtzehntes Bild
Ein alter grauhäutiger Ork befiehlt eine Armee vorwärts. Ritter und Orks treffen in der Schlacht aufeinander. Ein purpurnes Banner mit zwei Gipfeln fliegt darüber.   Neunzehntes Bild
Ein Berg steht in Flammen. Davor kämpfen Gestalten und Elemente gegen schlagenähnliche Wesen.   Zwanzigstes Bild
Soldaten des ersten Reiches töten Echsenmenschen und setzten Siedlungen in Brand. Einunzwanzigstes Bild
Fey kämpfen mit Elfen in einer Stadt im Schneesturm. Von allen Kämpfenden gehen Fäden aus die zu einer Hand aus Würmern führen.   Zweiundzwanzigstes Bild
Unterirdisch steht eine Art Schale aus schwarzem Glas, Blut materialisiert in der Luft darüber und tropft hinein, Macht wächst. Die Schalen multiplizieren sich ins Unendliche. Bevor sie brechen und Energien frei geben.   Dreiundzwanzigstes Bild
Ketten klirren in der Dunkelheit und Brechen. Ein blauhäutiges Mädchen weint blutige Tränen über den Leichen von Tieflingen als weiße Hände sie in den Arm nehmen.   Vierundzwanzigstes Bild
Auf dem Rad der Ebenen werden Armeen aus Teufeln, Celestialen und Dämonen aufgestellt. Die Götter ziehen wieder in den Krieg gegeneinander. Ihr Blut wird vergossen.   Fünfundzwanzigstes und letztes Bild
An einer einsamen Stele bringt eine weibliche Gestalt die Relikte dar, während die göttlichen Essenzen sich in ihr sammeln, bevor sie sich mit dem Dolch selbst tötet. Iston tritt aus der Säule.   -aus den persönlichen Aufzeichnungen des Salidar Silberzungs
Vor langer Zeit entbannte unser Herr jemanden von seinem Schicksal, jemand Bedeutendes. In den Ästen der Linde auf Kassander. Und er zeigte ihr ein Bild das in den Annalen des Ordens bewahrt wurde. Eine panische Frau flieht durch die Straßen einer Stadt. Zwei Säuglinge auf ihren Armen. Ein Drachengeborener und ein rothäutiges Wesen. Auf ihren Fersen ist eine Gruppe Reiter, angeführt von einem Mann in den Kleider eines Noblen. Als die Verfolger sie fast erreichen bricht eine Feuerwand zwischen ihnen hervor und alle Dunkelheit und alle Schatten werden von dem Feuer vetrieben. Die Reiter stoppen, die Pferde scheuen. Im Feuer steht ein Wesen, rote Haut und Hörner. Es stellt sich den Verfolgern entgegen, riesige bronzene Klinge und der Hand. Und es wendet sich der Frau zu und schenkt ihr ein Lächeln. "Bring dich in Sicherheit," spricht er bevor der Kampf beginnt. - aus den Aufzeichnungen eines unbekannten Hochmeisters der Wandelsbringer, Zeitpunkt unbekannt

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