Drigos
Lange war Drigos nur ein Fischerdorf in einer Bucht an der Ostküste im südlichen Brishnal an der Grenze zu Gieldas. Wie viele andere Siedlungen der Region litt der Ort gewaltig unter den Korsaren des letzten Jahrhunderts.
Doch im Anfang dieses letzten Jahrhunderts lag auch die Saat der Zukunft des Ortes,
denn durch die erste große Fahrt der Tänzerin erlangte der Ort nicht nur Berühmtheit, sondern auch Bedeutung als Knotenpunkt einer wichtigen Handelsroute.
In Drigos haben Seeleute eine letzte Gelegenheit ihre Vorräte aufzufüllen, bevor sie Caelis im Süden umschiffen und die Schattenflucht nach Westen durchqueren, und ebenso die erste Gelegenheit dafür in der entgegengesetzten Richtung.
So dominieren Gasthäuser und Händler für den Bedarf der Seeleute den Ort.
Fast immer in den letzten dreißig Jahren war ein Großteil der Leute in Drigos nur auf der Durchreise.
Durch die Reisenden gewann Drigos auch einen nicht unbeträchtlichen Wohlstand und wächst zu einem Machtzentrum heran – in einer Region, wo seit mehr als vierhundert Jahren keine Macht lange großen Einfluss wahren konnte.
Insbesondere zwei Gruppen dominieren die Politik des Ortes: Der Stadtrat von Drigos und Vertreter des Rymval-Bundes.
Nach der Entdeckung von vielversprechenden Erzvorkommen in den nahen Bergen geraten die beiden Parteien immer wieder aneinander.
Gezeiten des vergangenen Jahrhunderts
La'Drigos, unscheinbar auf den ersten Blick, doch eine wahre Perle. Ein paar von uns sprachen den lokalen Dialekt, und die Einheimischen waren vergleichsweise aufgeschlossen. Ein ältere Dame erzählte uns mit Begeisterung Schauergeschichte um Schauergeschichte über Grail im Süden. Wichtiger jedoch: Wir konnten etwas mehr Wasser einlagern – auf See kann man nicht genug davon haben.In der Zeit der Korsaren brannte La'Drigos, wie die Siedlung damals noch hieß, zwei mal völlig nieder und erlebte deutlich öfter Überfälle. Jedes Mal verschleppten Korsaren einen Teil der Bevölkerung. Insbesondere beim letzten großen Korsarenangriff unter dem blutigen Haken, im Jahr TE 375, blieb der Ort nahezu entvölkert zurück. Nur wenige Einwohner konnten sich in den nahen Hügeln verstecken. Trotz der Zerstörung hingen die Leute an ihrer Heimat. Nach beiden Überfällen bauten die verbleibenden Einwohner den Ort wieder auf. Nach der Zäsur des Angriffs durch den blutigen Haken, benannten sie lediglich den Ort in schlicht Drigos um. Vielleicht war der Grund diesen Verlust darzustellen, vielleicht motivierte auch der Umstand, dass der Aufstieg von Rymval mehr und mehr Reisende in den Ort lockte, diese Änderung. Seither wächst das einstige Dorf nicht nur durch Zuwachs aus der Region zu einem Knotenpunkt des Seehandels durch die Schattenflucht.
Alternative Namen
La'Drigos (vor TE 375)
Übergeordneter Ort
Mutter meinte immer wieder, dass Drigos auf das alte Dagoran zurückging. Sie erzählte von stolzen Siedlern, die im Jahrhundert nach dem Schattenkrieg in die Heimat ihrer Vorfahren zurückkehrten. Vielleicht ist das Dorf tatsächlich so alt, vermutlich nicht.
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