Anaven Medaia
Dorf der drei Stämme
Anaven Medaia ist die einzige Siedlung der Vinerer, die an kleine Städte der Landmenschen heran kommt. Sie liegt im Miduen Archipel mitten in der Vinerischen See. Obwohl sie im Vergleich zu Städten auf dem Land winzig erscheint, ist sie die größte Siedlung der Vinerer. Sie entstand durch den Verbund der Dörfer der Stämme Matten, Vinuen und Assan-Mia.
Im Gegensatz zu den Städten der landlebenden Menschen ist die Einwohnerdichte hier sehr gering. Die 5.000 Einwohner teilen sich auf weite Teile des Archipels aus.
Diese Stadt ist ein großartiges Experiment und wird die Vinerer in eine neue Ära führen.
Geographie
Die Stadt liegt inmitten des Miduen Archipels. Die geschützte Lage sorgt für eine große Artenvielfalt an Fischen und Pflanzen. Die Dörfer der Gründerstämme liegen an den Inseln Miduen Naia im Nordwesten, Miduen Miva im Nordosten und Miduen Anad im Westen. Mutterplatz wurde zentral dazu an der größten Insel Miduen Ma errichtet, worauf auch Sonntreff gebaut wird. Der Boden in und um das Archipel ist hauptsächlich sandig mit wenig Gestein.Aufbau
Anaven Medaia ist in fünf Bezirke unterteilt. Auf dem Gebiet der ursprünglich getrennten Dörfer der Gründungsstämme befinden sich bis heute drei streng getrennte Wohnbezirke, die nach den Stämmen benannt sind. Nur Angehörige der jeweiligen Stämme dürfen dort leben. Auf diese Art erhält sich Anaven Medaia weiterhin die vinerische Stammeskultur. Handel, Handwerk, aber auch so manche stammesübergreifende Feste werden in Mutterplatz durchgeführt. Hier befinden sich viele Werkstätten und seit 803 die erste stammesübergreifende Schule. Besonders ist hier auch, dass Lehrer anderer Völker eingeladen werden, um die Kinder und Jugendlichen zu unterrichten. Auf Miduen Ma wurde ein ab 797 Überwasserhafen errichtet, der den Bezirk Sonntreff bildet. Der Bezirk besteht hauptsächlich aus Lagerhäusern und einer kleinen Werft, die ausschließlich Reparaturen durchführt. Die wenigen Landmenschen, die in der Stadt leben, haben hier ihre Wohnhäuser.Sonntreff ist der erste Schritt der Vinerer in Richtung moderner Zivilisation. Der Handel, der darüber gemacht werden wird, wird zwangsläufig zu gesellschaftlichen Veränderungen führen. Es ist wichtig, schon jetzt zu investieren, um diese Zukunft mitgestalten zu können.
Gesellschaft
Die überragende Mehrheit der Einwohner sind vinerische Piscinim. Fast alle von ihnen gehören den ansäßigen Stämmen an.Völker
Die Stadt wird fast ausschließlich von Vinerern bevölkert. Mit wenigen Ausnahmen gehören sie alle den drei Gründerstämmen an. In Sonntreff haben sich einige Nord- und Südweidener angesiedelt.Die Stadt hat sich erst vor Kurzem geöffnet. Ich denke, in einigen Jahrzehnten erwartet uns hier eine der vielfältigsten Siedlungen am gesamten Ervenmeer
Hierarchien
Die örtlichen Hierarchien haben sich noch nicht vollständig etabliert. Seit der Gründung haben die drei Stammesfürstinnen gemeinsam die Stadt geleitet. Bereits 778 wurde eine eigene Verwalterin für den gemeinschaftlichen Bezirk Mutterplatz ernannt, die für einige Jahre diese Rolle übernimmt, ehe sie von einer neuen Verwalterin aus einem anderen Stamm nach zwei Monaten Übergangsphase abgelöst wird. Bei der Gründung von Sonntreff wurde sogleich eine Verwalterin für diesen Bezirk bestimmt. Seit 805 steht ihr ein landmenschlicher Berater zur Seite.Die Stadt muss dringend ihren Verwaltungsapparat verbessern. Ich glaube, den Fürstinnen ist nicht klar, wie sehr sich ihre Gesellschaft ändern muss, wenn sie sich für den Handel auf diesem Niveau öffnet.Mit dem zunehmenden Aufbau einer Überwasserpräsenz, der Ansiedelung von Landmenschen und dem gestiegenen Konfliktpotenzial zwischen den drei Gründerstämmen wurde der Aufbau einer Polizeitruppe für notwendig erachtet. Aktuell besteht diese jedoch nur aus drei Mitgliedern aus jedem Stamm.
Rechtliches
Die Stammesfürstinnen der Gründerstämme bestimmen über Recht und Gesetz des Dorfes. Wie unter Vinerern üblich, gibt es kein niedergeschriebenes Gesetzbuch. Stattdessen wird von den Stammesfürstinnen nach vinerischen Moralvorstellungen geurteilt. Seit wenigen Jahren gibt es Bestrebungen zur Schaffung eines Gesetzes, das für Sonntreff gelten soll, um Vertrauen für den neuen Handelsposten unter den Landmenschen zu schaffen.Ich glaube, der Wunsch nach einem niedergeschriebenen Gesetz wird von außen an die Stadt getragen. Die Vinerer leben seit Jahrhunderten gut mit den Urteilen der Stammesfürstinnen. Andere Kulturen können diese scheinbare Willkür aber nicht so einfach hinnehmen.
Wirtschaft
Im Vergleich zu den typischen Dorfgemeinschaften der Vinerer, zeigt sich in Anaven Medaia bereits eine deutlich stärkere Ausrichtung auf Handel und Produktion. Seit der Gründung der Stadt gab es eine Tendenz in Richtung stärkerer Interaktion mit anderen Kulturen und Ländern. Während die Dorfbezirke noch immer klar gemeinschaftlich genutzte Bereiche sind, zeigen sich gerade in Mutterplatz immer häufiger Anzeichen für den Wunsch von persönlichen Errungenschaften und Besitz. Auch innerhalb der Dorfgemeinschaften wird zunehmend mit Geld bezahlt.Handel
Die offizielle Währung der Stadt ist der Weidener Schilling. Weiden ist der Haupthandelspartner für Erzeugnisse der Stadt und für mehr als drei Viertel des Handelsvolumens verantwortlich. Verkauft werden hauptsächlich Manafluide des Talavanstrangs, Kühlschränke, Steinmetzkunst und Fisch. Importiert werden verschiedene technologische Erzeugnisse, Baumaterialien und Stahl.Produktion
In der Stadt gibt es einige Steinmetze und Alchemisten. Während erstere sich hauptsächlich den exportierten Kunstwerken widmen, beschäftigen sich letztere mit der Verfeinerung von Manafluiden. Die Ausrichtung auf Export von Waren hat hier zu einem höheren Anspruch an Effizienz geführt, als er in anderen vinerischen Siedlungen üblich ist. Es gibt große Bemühungen, eine für Piscinim durchführbare Metallverarbeitung aufzubauen. Hierzu gibt es verschiedene Projekte in und um Sonntreff um den Piscinim eine angenehme Arbeit über Wasser zu ermöglichen.Ich habe lange nicht bedacht, dass es gute Gründe gibt, warum unter den Piscinim so wenig Metallverarbeitung geschieht. Es ist schwer, eine Schmiede zu betreiben, wenn der Schmied gekocht wird.
Steuern
Innerhalb der Einwohner gibt es keine Steuern. Es herrscht noch die gemeinschaftliche Gesellschaft vor, die Vinerer üblicherweise pflegen und daher wird der eingenommene Profit unter den Stämmen aufgeteilt. Die Einführung persönlicher Profitanteile für Piscinim, die sich besonders hervorgetan haben, zeigt erste Tendenzen in Richtung einer kapitalorientierteren Gesellschaft.Ich habe Angst vor einem Tag, an dem die vinerische Gesellschaft ähnlichen kapitalistischen Ordnungen wie die Weidener folgt. Die Tendenzen in Anaven Medaia dazu gefallen mir überhaupt nicht.Anlegende Schiffe haben eine Liegegebühr zu entrichten. Landlebende Menschen in Sonntreff bezahlen eine regelmäßige Grundsteuer. In ähnlichem Maße werden Piscinim besteuert, die nicht den Gründungsstämmen angehören und in Mutterplatz Geschäfte oder Werkstätten betreiben.
Rohstoffe
Das Miduen Archipel ist reich an Frostgras und einiger nur in der Nähe von Frostgras anzutreffender Fische. Innerhalb weniger Kilometer befindet sich außerdem ein großes Marmorvorkommen, von dem die Stadt Gestein für ihre Handwerkskunst und den Bau von Gebäuden bezieht.Infrastruktur
Straßen, Wege, Pfade
Es gibt unter Wasser nur sehr wenige festgelegte Verkehrswege. In Mutterplatz gibt es einen zentralen, freien Platz, von dem in Richtung jedes Stammesbezirks eine Art Straße führt, an deren Seiten die Handwerker und sonstigen Gebäude stehen. Obwohl Piscinim nicht an solche Wege gebunden wären, gilt es als unhöflich, nicht dem Pfad der Straße zu folgen. In Sonntreff gibt es abseits des Hafens mit Holzstegen und einem hölzernen Kai nur festgetretene Erdwege, die jedoch breit genug für Kutschen ausgerichtet wurden. Es wird an Lösungen gearbeitet, den Piscinim den Zugang zu diesem Bezirk über Wasserwege zu erleichtern, doch aktuell wurde noch keine zufriedenstellende Lösung gefunden.Ver- und Entsorgung
Die Stadt wird hauptsächlich durch die Jagdgesellschaften der drei Gründerstämme versorgt. Außerdem gibt es Seegrasfelder im Süden und Osten der Stadt, sowie einige Muschelzuchten. Auf dem Land wachsen Olivenbäume und Wein in wilder Form. Beides wurde bislang noch nicht kultiviert. Wie die meisten vinerischen Dörfer verlässt sich auch Anaven Medaia auf konstante Strömungen in der Nähe, die Unrat und Fäkalien vom Siedlungsgebiet weg treiben. Eine der ersten Bauten für Seestern war ein Waschhaus, das eine minimalistische Kanalisation in eine solche Strömung führt.Gesundheitswesen
Abgesehen von den Stammesheilerinnen gibt es in der Stadt bislang keinerlei Form von medizinischen Einrichtungen. Pläne für die Errichtung eines Krankenhauses, in dem Menschen jeder Art versorgt werden, existieren zwar, werden aber aktuell nicht gezielt verfolgt.Wenn mehr auswärtige Menschen in die Stadt ziehen, wird zumindest ein Arzt, der sich auf andere Rassen versteht, benötigt werden.
Militärisch
An einigen wichtigen Zugangspunkten in das Archipel wurden grobe Netze gespannt, um größere Raubfische, wie Haie, fern zu halten. Gegen menschliche Bedrohungen gibt es keinerlei Verteidigungseinrichtungen.Im Moment mag es keine Bedrohungen für diese kleine Stadt geben, aber auf Dauer kann ein solcher Zustand nicht aufrecht erhalten bleiben. Gerüchten zufolge haben sie Weiden um Unterstützung gebeten, eine Stadtverteidigung aufzubauen.
Kriminalität
Besonders im letzten Jahrzehnt war ein Anstieg an Diebstählen zu beobachten. Das hat schließlich zur Gründung einer Polizeitruppe geführt. Aufgrund einiger Raufereien unter Seemännern sollen auch einige langlebende Menschen aufgenommen werden, um in Sonntreff für Sicherheit zu sorgen.Für die Vinerer ist diese Stadt ein Experiment. Der Weg, an der modernen Gesellschaft Heidrens teilzunehmen oder ein Fehlschlag, der sie erneut in die Abgeschiedenheit treibt.
Persönlichkeiten
Founding Date
761
Art
Town
Einwohner
5.000
Einwohnerbezeichnung
Anavener
Übergeordneter Ort
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