Falsche Worte einer falschen Prophetin
"Blasphemisch", fluchte Nieel, "absolut blasphemisch. Wer würde es wagen etwas derartiges zu verbreiten?" Der junge Mann hielt das Pergament noch einen Moment zwischen seinen Fingern und starrte es aus finsteren Augen an. Als wäre er unfähig, die Worte darauf zu verarbeiten, bewegten sich seine Lippen im Rhythmus der Buchstaben, die er zum wiederholten Mal überflog.
"Du tust so, als hättest du noch nie mit jemandem geredet, der nicht an die Göttin glaubt.", erwiderte Killian müde. Zwar hatte auch er die Aufregung in Harmos ob des Textes mitbekommen, aber irgendwie konnte er es nicht nachvollziehen. Selbst wenn man nur die Menschen betrachtete, gab es wohl unzählige, die die Göttin für nicht mehr als ein Märchen hielten. Auf diese Masse war es wohl kaum überraschend, auch in der Hauptstadt der Kirche einige wenige zu finden, die diesen Glauben teilten. Und ihren Missglauben zum Ausdruck zu bringen, war nun einmal das gute Recht der Leute.
Nieel erhob sich von der langen Couch und trat näher an den Kamin heran. Mit hektischen Bewegungen zerriss er das Dokument in winzige kleine Fetzen, die sich vor seinen Füßen sammelten. Ein unwirscher Tritt beförderte sie ins Feuer. Er schnaubte kurz zornig, brummte einige weitere Verfluchungen.
"Entspann dich ein wenig.", riet Killian ihm und griff sich eine der eingepackten Süßigkeiten von dem Tisch zwischen ihnen. Er machte es sich seinerseits in seinem Sessel bequem und befreite die klebrige Zuckermasse aus der Verpackung, bevor er sich die bissfeste Masse in seinen Rachen warf. Zwischen festen Bissen auf die Leckerei, brachte er schmatzend hervor: "Wer auch immer das war, wollte die Häuser nur ein wenig ärgern. Entweder war es also nur ein Scherz, oder falls es wirklich ein Feind der Mahia gewesen sein sollte, hat er längst die Stadt verlassen. Als ob jemand dämlich genug wäre, etwas derartiges im Vorhinein anzukündigen."
"Falsche Worte einer falschen Prophetin" lautet ein Flugblatt, welches sich Anfang des Jahres 908 nBnZ. in Harmos verbreitete. Das blasphemische Schriftstück befasste sich mit dem Naturell der Göttin, der Ame und kündigte ein Attentat auf die Vertreterin der Kirche, die Mahia.
Inhaltsverzeichnis
"Du tust so, als hättest du noch nie mit jemandem geredet, der nicht an die Göttin glaubt.", erwiderte Killian müde. Zwar hatte auch er die Aufregung in Harmos ob des Textes mitbekommen, aber irgendwie konnte er es nicht nachvollziehen. Selbst wenn man nur die Menschen betrachtete, gab es wohl unzählige, die die Göttin für nicht mehr als ein Märchen hielten. Auf diese Masse war es wohl kaum überraschend, auch in der Hauptstadt der Kirche einige wenige zu finden, die diesen Glauben teilten. Und ihren Missglauben zum Ausdruck zu bringen, war nun einmal das gute Recht der Leute.
Nieel erhob sich von der langen Couch und trat näher an den Kamin heran. Mit hektischen Bewegungen zerriss er das Dokument in winzige kleine Fetzen, die sich vor seinen Füßen sammelten. Ein unwirscher Tritt beförderte sie ins Feuer. Er schnaubte kurz zornig, brummte einige weitere Verfluchungen.
"Entspann dich ein wenig.", riet Killian ihm und griff sich eine der eingepackten Süßigkeiten von dem Tisch zwischen ihnen. Er machte es sich seinerseits in seinem Sessel bequem und befreite die klebrige Zuckermasse aus der Verpackung, bevor er sich die bissfeste Masse in seinen Rachen warf. Zwischen festen Bissen auf die Leckerei, brachte er schmatzend hervor: "Wer auch immer das war, wollte die Häuser nur ein wenig ärgern. Entweder war es also nur ein Scherz, oder falls es wirklich ein Feind der Mahia gewesen sein sollte, hat er längst die Stadt verlassen. Als ob jemand dämlich genug wäre, etwas derartiges im Vorhinein anzukündigen."
"Falsche Worte einer falschen Prophetin" lautet ein Flugblatt, welches sich Anfang des Jahres 908 nBnZ. in Harmos verbreitete. Das blasphemische Schriftstück befasste sich mit dem Naturell der Göttin, der Ame und kündigte ein Attentat auf die Vertreterin der Kirche, die Mahia.
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Typ
Text, Religious
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