Bekleidung
"Zeigt mir, wie Ihr Euch kleidet und ich sage Euch, wer und woher Ihr seid. Nichts leichter als das."
Diese Regeln wiederum sind Zeiten beziehungsweise Moden unterworfen, so dass es eigentlich nur zwei Konstanten gibt: 1. Das Empfinden von Schönheit und 2. Bekleidungsregeln und deren Einfluss auf das Empfinden von Schönheit. Dies wiederum führt zu den unterschiedlichen Bekleidungsstilen in den Ländern und Regionen Yenorts, von denen die bedeutendsten grob vorgestellt werden.
In anderen Regionen oder unter den anderen fühlenden Spezies können Bekleidungsstile stark abweichen oder gänzlich anders verstanden werden wie etwa im Dschungelreich Kur Ral Kaleimas oder bei den entsprechend bepflanzten Udaseli, aber dies auszuführen würde den Rahmen sprengen.
Grundlagen
1. Das Empfinden von Schönheit
Zum anderen hängt es natürlich von den örtlichen Gegebenheiten ab, ob man sich "schön kleiden" kann - schön erfrieren ist immer noch eher unschön und Mantelkleider auch nicht unbedingt die beste Bekleidung im Dschungel oer Urwäldern. Wobei die Priester der Göttin der Liebe und Schönheit ihre Empfehlungen zur Bekleidung an die klimatischen Bedingungen zumindest anpassen. Zu den örtlichen Gegebenheiten zählt aber auch, dass es sich die wenigsten leisten können, sich schön anzuziehen, wenn sie praktisch arbeiten müssen. Hier sind priesterliche Ratschläge eher bedingt tauglich und werden auch nicht erteilt.
2. Bekleidungsregeln
Und dann gibt es da noch Regionen, in denen ist feingranular geregelt, dass etwa Bauern nie Damzen tragen dürfen, Handelsleute nur zu hohen Feiertagen und nur der örtliche Regent immer. Entsprechend bildete sich in solchen reglementierten Regionen ein übergeordnetes oder auch ein ständisch unterschiedliches Ideal schöner Bekleidung heraus beziehungsweise auch unterschiedliche Bekleidungsstile, die zudem mit den jeweiligen Moden der Herrschenden wechselt.
Dies alles lässt Bekleidung alles in allem deutlich vielfältiger werden als man wegen des feststehenden Schönheitsideals mit der Göttin der Schönheit meinen könnte. Wobei es zumindest eine fast überall vorherrschende Konstante gibt: Je bekleideter desto besser und desto höher vor allem auch im Rang.
Länder und Regionen im Detail
Masmiim
Nämlich Unterkleid, Oberkleid, Schürze und Haube zu Wende- oder Holzschuhen und das meist ungefärbt oder höchstens schlicht gefärbt. Männlich liegt man in der Unter- und Mittelschicht mit Wendeschuhen, einer Cotte sowie eine Bundhaube nicht verkehrt, wobei auch Kniehosen und Hemd unter Bauern und Handwerkern weit verbreitet sind. Unter Adligen gehören Wams, Hemd, Pluderhose, Strumpfhose, Stiefel und Hut beziehungsweise Unterkleid, Cotte, Surcot und Mantel mit Gebende und Halbstiefeln dazu. Zu feierlichen Anlässen richten sich die adligen Frauen nach der Göttin der Schönheit, während bei den Männern Surkot und Mantel Pflicht werden - in Addellirazar allerdings halblang in Verbindung mit einer Hose.
Ähnlich reglementiert sind im Übrigen die Stoffe und so bleiben Bauern und der Unterschicht höchstens Nimer, Handwerk und Mittelschicht höchstens Alben und darüber dann auch Damzen, Lasha und ähnlich prunkvolles.
Beliazar
Die Bekleidungsstile der Beliazari sind auf Grund der Vielzahl der verehrten Götter eigentlich recht vielfältig. Zumindest unter den Belamern der Oberschicht, die ihre Bekleidung bis hin zum bevorzugten Stoff an ihrem jeweiligen Gott ausrichten.
Emati und Nalerks, die von Belarmern nicht zu einem bestimmten Kleidungsstil verpflichtet sind, tragen oft eine Tunika oder Gegenstücke, einfache Frauenkleider natürlich, zudem gerne ein Tuch oder einen Umhang, selten eine Hose oder Jacke aus Nimer oder Alben - zu Sandalen und Schnürstiefeln. Unter den Sklaven, die Bekleidung tragen dürfen, dominieren gleichsam Tuniken.
In dem Sinne tragen die meisten Bewohner Beliazars doch dasselbe - mit ein paar "adeligen" Einsprengseln.
Heilhem
Hosen sind generell üblich, je nach Ethnie als Knie- oder Langhosen. Teils werden Unterschenkelwickel getragen, häufig aber auch Strümpfe. Sandalen kommen quasi nicht vor, stattdessen mindestens Halbstiefel, wenn nicht feste Stiefel. Das Unterkleid gleicht eher einem Leibhemd, in der Frauenvariante ist die Kopföffnung größer. Über diesem wird ein gegürteter Rock getragen, der bei Männern höchstens knielang ist, bei Frauen hingegen je nach Ethnie bis knöchellang. Generell gibt es in Heilhem allerdings nur wenige Unterschiede zwischen Männer- und Frauenbekleidung.
Waffenröcke als Überbekleidung sind üblich, insbesondere über Brustpanzern. Brustpanzer und generell Panzerung ist bei den Heilmen so üblich, dass es je nach Region verwundern kann, wenn nur die Hälfte der Bewohner einer Heilmischen Siedlung Rüstung tragen. Von Waffen ganz zu schweigen, Axt oder Schwert führt beinahe jeder Heilme bei sich, um allzeit bereit zu sein. Wenig verwunderlich ist die beliebteste Kopfbedeckung die Lederhaube, dicht gefolgt vom Helm.
Lamniesa tir Xam
In Lamniesa tir Xam hängt die passende Bekleidung stark von der Funktion ab, denn die Fuktion und der Rang sind alles in der Gesellschaft der Lamniesae. Die passende Bekleidung kann aus nichts außer Tätowierungen bestehen oder aber bei manchen Geistigen aus Hose und Uniformröcken, die im menschlichen Yenort ihresgleichen suchen. Vergleichbares ist nur bei den Drachen zu finden. Meistens jedoch überwiegen funktionale halblange Mantelkleider mit Hose oder eben Rüstungen.
Wirkliche Unterschiede zwischen männlicher und weiblicher Bekleidung gibt es nicht, wobei insbesondere in den unteren Rängen darauf geachtet wird, dass die funktionalen Tätowierungen noch gesehen werden können.
Auf Yenort gleichen sich die Lamniesae den örtlichen Gepflogenheiten an, um nicht weiter aufzufallen, bevorzugen dabei aber generell Reisebekleidung.
Xerberenazar
Generell teilt es viel Mode mit Masmiim, insbesondere Addellirazar, allerdings sind knielange Tuniken, Kniehosen und Schenkelwickel insbesondere im Osten gleichsam verbreitet. Um die Hauptstadt Ehserdahn und im Küstenbereich sind hingegen Hemden unter der Überbekleidung für Männer und Frauen üblich, die bei Frauen häufig aus einem langärmeligen Überkleid mit weitem Ausschnitt besteht, während bei Männern Wams und Hose dominiert. Kopfbedeckungen sind bei Frauen häufig einfache Tücher oder Kopftücher, bei Männern eher Hüte und Kappen.
Abweichungen bei Frauen sind üblicher als bei Männern, insbesondere wenn es darum geht, die Bekleidung reisefreundlicher zu gestalten. In Xerberenazar ist es dank der Dimensionen des Reiches tatsächlich üblicher zu reisen als anderswo, weshalb Stiefel Gang und Gebe sind. Als Reisebekleidung dominieren für beide Geschlechter im Übrigen hohe Stiefel, Kniehosen, Gürtel, Hemd, Weste und Kapuzenumhang.
Ruzarem Lamniesan
Man könnte sagen, die humanoide Bekleidung der Drachen ist so alt wie diese selbst - und würde der Bekleidung damit nicht gerecht werden. Fakt ist zwar, dass sich die Mode unter den Drachen seit langem nicht mehr änderte, aber das liegt einfach daran, dass diese nun ihren Ansprüchen genügt. Und diese sind hoch. Von Drachen gefertigte Bekleidung - was immer auch Magie beinhaltet - ist in der Kunstfertigkeit der der Menschen weit voraus. Nur in Lamniesa tir Xam gibt es Ähnliches.
Drachen sehen sich als Inbegriff von Kraft, Schönheit, Intelligenz und Weisheit und so kommt es, dass sie unter anderem häufig Mantelkleider in ihrer Reinform tragen - und im Übrigen erklären, dass Vashnesa ihren Stil kopierte und somit die Drachen die Schöpfer schöner Kleider und Schönheit in Reinform sind. Was nicht von der Hand zu weisen ist.
Neben dieser Linie lieben Drachen auch Uniformen in Form von aufwändig verzierten (und verzauberten) Uniformröcken und langen Hosen, was sie wiederum als Zeichen der Stärke betrachten, auch wenn Valkir dem nicht folgte.
Dazwischen gibt es wenig bis nichts. Allein die vor allem Magie wirkenden Drachen haben sich Roben verschrieben - und betrachten diese als Ursprung der Tatsache, dass fast alle Magier Yenorts und der Sphären der Götter Roben tragen.
Alle drei Bekleidungsstile stehen männlichen und weiblichen Drachen offen. Der Rang eines Drachen zeigt sich dabei nicht im Material, denn da nutzen alle Drachen dasselbe mit Schimmer-Damzensamt, Lahsa, Rakemmaves und auch Mylves, sondern in bestimmten Verzierungen, Farbcodes oder auch einer Lage Mantelkleid mehr. Die Unterschiede sind allerdings so vielschichtig, dass fast nur ein Drache den Rang eines anderen Drachen an dessen Kleidung herausfinden kann - sofern der "Nichtdrache" nicht um das Alter des Drachen weiß, denn nur zu oft gehen Alter und Rang bei Drachen miteinander einher.
Inhaltsverzeichnis
Exkurs: Schönheit in Yenort
Schön ist, was Vashnesa in ihrem üblichen Aussehen und Bekleidung möglichst nahe ist. In diesem Sinne gelten etwa nicht nur schwarze, minimal gewellte und glänzende Haare sowie sanftes helles braun als ausgesprochen attraktiv, sondern auch möglichst lange, luftige Bekleidung, die mantelähnlich angezogen wird und aus mehreren, am besten pastellfarbenen Schichten besteht, sogenannte Mantelkleider. Soll die Bekleidung auch Arbeit und nicht nur die Ausübung von Künsten ermöglichen, ist möglichst schöne Bekleidung solche, die aus bestmöglichen Materialien gekonnt hergestellt ist und trotzdem noch die ein oder andere Zier oder Farbe aufweist. Als Besonders edel gilt der Schimmer-Damzensamt, möglichst feines, ja fast transparentes Lahsa und natürlich der kühlende Wasserstoff Rakemmaves aus Ermangelung von Mylves, dem Stoff der Götter.
Exkurs: Regionenübergreifende Berufskleidung
Manche Bekleidungen sind quasi überall auf Yenort identisch. Dies betrifft vor allem die Priesterschaften, die yenortweit organisiert sind und quasi überall dasselbe tragen, gegebenfalls nur leicht an die Witterungen angepasst, wenn die Regeln der Priesterschaft dies gestatten. Eine einheitliche typische Bekleidung aller Priester gibt es dabei nicht, da diese zum einen den Bekleidungsvorstellungen ihrer Götter folgen und zum anderen der Funktion, die sie inne haben. So tragen Priester der Selariem für gewöhnlich eine bodenlange weiße Tunika mit einer je nach Rang weißen bis orangenen übergeworfenen Mozetta mit dem Heiligen Symbol. Offen agierende Priester der Malil hingegen tragen für gewöhnlich ein bis zur Beckenhöhe eingeschnittenes rotes oder schwarzes Wickelgewand. Generell besser zu erkennen sind hingegen Magier, da diese in ganz Yenort eine Vorliebe für Roben haben. Unterstützt wird dies dadurch, dass es Magiern in manchen Ländern, etwa Beliazar, vorgeschrieben ist, eine Robe zu tragen, deren spezielle Form und Farbe auch gleich über das Fähigkeitsniveau des Magiers Auskunft gibt. Aber auch die Magierakademie Masmiims hat intern klar geregelt, wer welche Robe zu tragen hat, und handhabt dies so stringent, dass auch viele Bewohner Masmiims inzwischen den Rang eines Magiers an dessen Robenfarbe festmachen können. Daneben gibt es selbstredend noch andere Gruppen, die sich yenortweit ähnlich kleiden - und wenn es nur die Diebe sind, die überall dieselben Bedürfnisse nach leichter, strapazierfähiger und geräuscharmer Kleidung aufweisen, die sie zudem in ihrem "Handwerk" nicht behindert.
... und in den Sphären der Götter?
In den Sphären der Götter gibt es zwar auch ein paar übergeordnete Grundsätze, die von fast allen akzeptiert sind, etwa dass der Rang von Aszali umso höher ist, je wertiger er bekleidet ist - Ausnahmen bestätigen die Regel -, aber die Hauptregel ist schlicht und ergreifend, dass sich die Bekleidung nach den Vorlieben des jeweiligen Gottes richtet. Von prunkvollen Rüstungen über hautenge Lederbekleidung bis zu fließenden, beinahe transparenten Stoffen und natürlich Nacktheit ist alles dabei.
Toller Artikel, wie Du Schönheitsideale und Bekleidungsregeln für die Erläuterung der unterschiedlichen Stile verbunden hast. Mir haben auch die kleinen Exkurse gefallen. Und ich hab mich riesig gefreut, dass Du ein paar Bilder in den Artikel eingebaut und den Text besser aufgeteilt hast. Ein wunderbares Lesevergnügen.
Dankeschön ^^. Ja, wenn es um Charaktere geht habe ich das Glück, dass ich mit PortraitWorks ein Tool habe, mit dem ich vieles umsetzen kann. Beim Rest habe ich leider noch nichts.