Der Geist des Weitwalder Kernwalds

Ein interessantes Phänomen. So viele menschliche gebundene Geister in einem Gebiet, verbunden in einer Emotion, dass sie eine übergeordnete Entität schaffen. Sozusagen einen Obergeist. Ich bin noch am Überlegen, ob das eher mit Glauben und sozusagen Göttern oder aber energetischen Vereinigungen vergleichbar ist.
Zahirr
 
Der Geist des Weitwalder Kernwaldes in Masmiim ist ein Phänomen, dass viele Berenen zu Recht fürchten und als böse betrachten. Geboren nicht durch eine Geisterbindung, sondern aus dem Hass, dem Leid und der Verbitterung der anderen Geister des Waldes war er jahrtausendelang so feindlich gesonnen, dass viele Berenen den Kernwald nicht überlebten und er teils den Spitznamen Knochenwald bekam.   Erst nachdem eine Fraktion unter der Priesterschaft der Daeman Aufwind erhielt, die Natur ganzheitlich betrachtete, und in Masmiims Fall damit auch Kontakt zu den Kastaan suchte, kam der Geist soweit zur Ruhe, dass die meisten Berenen inzwischen nur aus dem Wald vertrieben werden.
 

Eigenschaften und Fähigkeiten

Als Geist ist der Geist des Weitwalder Kernwalds körperlos. Wenn er visuell in Erscheinung tritt, gibt er sich das Aussehen eines älteren Kastaan, der allerdings relativ geschlechtlos erscheint - schon, weil er bei seiner Entstehung von Geistern beiderlei Geschlechts gespeist wurde, wenn man bei Geistern überhaupt noch wirklich von Geschlechtern reden kann. So kommt es, dass manche Schamanen oder Priester der Daeman ihn eher als männlich und andere eher als weiblich empfinden.   Ihn zu zerstören wäre ähnlich wie bei allen an die Natur gebundenen Geistern schwierig, aber nicht unmöglich wie die Geschichte des Falls von Irmahan zeigt. Dafür müsste eben nur der ganze Kernwald komplett in seiner Existenz vernichtet werden.   Als der übergeordnete Geist des Weitwalder Kernwaldes hat er die volle Kontrolle über die Natur von Hal Awara. Das betrifft das pflanzliche, aber auch das tierische Leben. Insbesondere Tiere agieren als Augen und Ohren des Geists, auch was Vorkommnisse außerhalb seiner Grenzen (Hal Awara) betrifft. Bei den Pflanzen geht es eher um Umlagerungen und -setzungen oder auch Wachstum und Bewegung. Dies kann für Außenstehende an Magie grenzen, ist aber ausschließlich der Verbindung mit der Natur geschuldet.   Auch wenn er eigentlich nur Kastaani kannte, versteht der Geist doch alle Sprachen auf eine übersprachliche Art. Dies ermöglicht ihm auch, in fast jede Seele oder jeden Geist einzudringen, der seinen Wald betritt. Oft bleibt es bei oberflächlicher Verbindung, bloß, um die Absichten gegenüber dem Wald zu ergründen, je nachdem kann er aber auch tief ins Gedächtnis oder in Emotionen vordringen - und den Geist des anderen auch manipulieren, so dass dieser halluziniert oder wie beherrscht wirkt. Da dies je nach demjenigen, der den Wald betritt, allerdings sehr schwierig sein kann, berschränkt er sich eher darauf, bei feindlichen Berenen oder anderen den Spuk durch die Natur an sich zu vollführen und lediglich etwa Furcht und Angst zu verstärken.
 

Persönlichkeit

Früher war sein ganzes Wesen von den negativen Gefühlen der Ursprungsgeister geprägt, die er an den Verursachern der Gefühle beziehungsweise deren Nachkommen geradezu boshaft-sadistisch auslebte, in dem er Berenen im Kernwald möglichst grausam umbrachte - und wenn er sie nur in Sichtweite eines Baches durch Wurzeln fixiert verdursten ließ.   Inzwischen ruht der Geist in sich selbst und betrachtet sich vor allem als Bewahrer und Beschützer von Hal Awara, nicht mehr als dessen Rachegeist. Dies hat zur Folge, dass er etwa Kastaani, die in den Wald kommen, einen bestmöglichen Empfang bietet und Berenen nur noch vertreibt. Er ist es im Übrigen in den meisten Fällen auch, der Berenen Prüfungen auf den Weg gibt, mit denen sie sich beweisen können.   In den letzten beiden Jahrhunderten hat er auch weitestgehend die Kommunikation mit den Priestern der Daeman übernommen, so dass die anderen Geister die meiste Zeit wie vorgesehen schlicht in der Natur leben können. Inzwischen hat sich sogar ein gewisser Humor heraus gebildet - zusätzlich zur grundsätzlichen Freude über die Natur in all ihren Facetten. Einen Namen hat er übrigens bewusst noch nicht angenommen, da er dies auf Grund seiner Entstehungsgeschichte als zu einengend empfindet. In diesem Sinne muss eben der Geist des Weitwalder Kernwalds oder von Hal Awara genügen.
 

Ursprung und Werdegang des Geistes

Der Geist des Weitwalder Kernwalds entstand auf Grund einer der dunkelsten Stunden der Kastaan. Seit dem Jahr 92.359 AZT führten Berenazar Krieg gegen Kastaanisim mit dem Ziel, das ganze Reich auszulöschen und das Land dem eigenen Territorium einzuverleiben. Dabei handelte es sich nicht um einen Krieg gegen das Militär des Reiches, sondern alle Kastaani, sahen die Berenen die anderen doch als Ketzer an. In den wenigsten Fällen wurden Gefangene gemacht, was zu einer enormen Anzahl an Toten führte - und bei den Kastaan damit natürlich auch zu einer enormen Anzahl an Geistern.   Diese Geister wurden unter anderen in den Wald von Hal Awara gebracht und führten dort schnell zu einem großen Ungleichgewicht der Natur, hatten diese Geister doch Hass, Leid und Verbitterung mit in den Tod genommen im Gegensatz zu den allermeisten bisherigen Geistern, die friedlich im Kreis der Natur gelöst worden oder wo zuvor Kastaani friedlich verstarben und dann der Geist geborgen wurde. Trotzdem wollten die Schamanen die Geister retten und nicht am Ende vergehen lassen.   Nachdem mit dem Fall Irmahans im Jahr 92.373 AZT dann noch einmal eine riesige Anzahl gewaltsam verstorbener Geister in den Kernwald eingezogen war, war es dann soweit. Die negativen Emotionen waren so verstärkt worden, dass eine Verkörperung hiervon geboren wurde: Der Geist von Hal Awara beziehungsweise des Weitwalder Kernwalds.   Während die anderen Geister damit großteils zur Ruhe kamen, kannte dieser Geist zunächst nichts als Leid und Schmerz sowie eine unbändige Wut auf alle Berenen - die nicht besser wurden als ein Jahr später schließlich das ganze Reich besiegt war und nur jeder hunderste Kastaani meist unter miserablen Umständen überlebt hatte. Schnell lernte der Geist, den Wald als seinen Körper zu nutzen und die ersten Berenen, die sich nach seinem Entstehen hierhin verirrten, wurden geradezu massakriert - ganz ähnlich wie es den Kastaan ergangen war.   Eine gewisse Rationalität gab es lediglich durch die anderen Geister, die trotz allem aus Angst um den Wald bei einer etwaigen Rache der Berenen auf ihren Obergeist einwirkten. Dennoch verschwanden viele Berenen spurlos in dem Wald und die meisten anderen waren danach fürs Leben gezeichnet.   Erst mit den Priestern der Daeman änderte sich dies langsam. Zunächst waren sie für die Berenen den Phänomenen im Wald auf die Spur gegangen und hatten ihn als befallen und krank eingestuft - da es selten vorkommt, dass sich die Natur gegen Priester der Natur erhebt. Während eine Richtung noch überlegte, wie der Geisterbefall beseitigt werden konnte, wollte die anderen die Beweggründe der Symbiosen verstehen und da ansetzen, auch weil es in ganz Masmiim ähnliche Plätze und Orte gab.   Der Geist eines Schamanen ließ sich schließlich auf ein Gespräch mit den Priestern ein, was nicht nur zur Gründung der Beschützer der ganzheitlichen Natur führte, sondern auch zu dem Versprechen der Priester, diese einzigartigen Beziehungen zwischen den Geistern und der Natur nicht zerstören, sondern mit den Kastaan wiederherstellen zu wollen. Über den Geist des Schamanen wurde dann auch das Gespräch dem Geist des Waldes gegenüber geführt, der nach der Erneuerung des Versprechens zum ersten Mal richtig zur Ruhe und überhaupt dazu kam, andere Emotionen als negative zuzulassen.   Der Zustand des Geistes wurde besser und besser, insbesondere als er beobachten konnte, dass die Priester ihr Versprechen auch tatsächlich umzusetzen begannen, in dem sie zwischen den versprengten Nachfahren noch lebender Kastaan und den Geistern Kontakt herstellten und so den Erfahrungsaustausch in Gang setzten, der mit der Zeit zu einem spirituellen Wiedererstarken der Kastaan führte. Im Zuge dessen kam der Geist mit den anderen Geistern überein, Berenen nicht mehr direkt umbringen, sondern sie eher vertreiben zu wollen - und ihnen eine Möglichkeit des Beweises guter Absichten zu gewähren.   Seit nun wieder Schamanen der Kastaan wirken und mit den Dirna amal Kastaani sogar eine Organisation gegründet wurde, die sich um die kulturellen, aber insgesamt auch die sozialen Aspekte aller Kastaan kümmert, die er natürlich gerne unterstützt, kann der Geist auch endlich in Frieden leben, wie es alle Geister sollten.
Inhaltsverzeichnis
 
Gesinnung
neutral/böse
Spezies
Ethnie
Year of Birth
92373 7629 Years old
Geburtsumstände
entstanden aus Hass und Wut der Geister Hal Awaras
Geburtsort
Hal Awara
Children
Sex
keines
Gender
keines
Presentation
androgyn
Augen
gänzlich grün
Haare
eigentlich schwarzgrau
Hautfarbe
eigentlich braun
Größe
1,65 m
Gewicht
schwerelos
Zugehörige Organisation
Andere Zugehörigkeiten
Known Languages
Kastaani
sprachlose Kommunikation

Character Portrait image: der Geist von Hal Awara by Secere Laetes

Kommentare

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Aug 21, 2024 13:10 by Racussa

Interessant, ein bisschen wie in Silent Hill, wo auch ein Gefühl Gestalt gewinnt und viele Einzelerinnerungen synchronisiert. Dieser Waldgeist kommt aber irgendwie auch so weit mit, dass er wahrnimmt, was sich außerhalb des Waldes kulturell tut (und da muss er sehr gut sein, wenn er nur die Augen und Ohren der Tiere als Kundschafter hat).

The world is not enough.
Sep 5, 2024 22:11 by Secere Laetes

Interessant hinsichtlich Silent Hill. Ich sollte mehr Horrorfilme schauen (oder generell Filme, das ließ die letzten Jahre stark nach).   Und ja, er kommt soweit mit, weil er das Gedächtnis nahezu aller Leute anzapfen kann, die seinen Wald betreten. Und so erfährt er neben "seinen" Augen und Ohren recht viel, was im größeren Umfeld passiert.

Sep 4, 2024 10:56

Hui, der Wald war wohl Kurzzeitig von allen guten Geistern verlassen.
(Sorry den konnte ich icht unterdrücken)
Toller Artikel! Gute aufgelieder warum der Geist sich in sein finsteren Form manifestierte.
Ich hätte mir noch gewünscht zu erfahren, wieso der Geist später bereit war mit den Priestern der Daeman zu sprechen und wie sie ihn genau besänftigten

Have a look at my entries for:
-Worldanvils: SUMMER CAMP
Sep 5, 2024 22:25 by Secere Laetes

Wenn man so will... ja, definitiv. Massen massengemordete Menschen, die zu Geistern werden, helfen bei. Und danke ^^. Und da gibt es zwei Hauptgründe. Der eine, etwas schwächere, ist, dass es Priester der Daeman waren. Klar, auch Berenen, aber sie ist die Göttin der Natur, um die es den Kastaani und damit ihm auch ging und geht. Da überwiegt dann der göttliche Aspekt die Feindschaft zumindest soweit, dass es auch anfänglich nur noch leicht feindselig bis abweisend war. Abweisend, weil es ja auch die anderen Priester gab, die ja in den kastaanischen Geistern eine zu beseitigende Anomalie sahen. Der andere ist der Geist des Schamanen. Schamanen waren bei den Kastaan seeeehr angesehen, sozusagen die spirituelle Verbindung zur Natur. Und der Geist hatte eben mit den Priestern besprochen und sie für "gut" befunden und daher war es dann auch für den Geist okay, die mal anzuhören. Und nun ja, diese speziellen Priester wollen eben Wiedergutmachung für die Kastaan und ihnen zu ihrer alten Kultur zurück verhelfen und nachdem sie das auch glaubhaft gemacht hatten und er ja auch zusätzlich in deren Geist sehen konnte, dass die das wirklich ernst meinen, war es okay. Der Geist möchte ja auch das beste für alle Kastaani, Verstorbene wie Lebende.

Sep 6, 2024 08:19

Danke für die ausführlichere Erklärung ^^

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-Worldanvils: SUMMER CAMP