Die Erschaffung Masmiims
"Das Handeln der ersten Elementargötter, insbesondere Udas und Rakem, war schon immer sehr beeindruckend. Gerne hätte ich zugesehen, aber leider war ich noch zu jung und unnütz. Mal davon abgesehen, dass sich die Rächende nicht einmischte. So mussten die Eindrücke aus dem Strom des Wissens reichen." "Oh, nur die Eindrücke aus dem Strom des Wissens. Welch schweres Schicksal. Du weißt schon, dass die meisten nur davon hören oder lesen können, oder?" "Hättest du es dir denn nicht gerne angesehen, Elmir?" "Falls es dir entgangen ist: Ich verdanke meine Misere meinem immer wiederkehrenden Drang, mein Leben möglichst schmerzfrei zu erhalten. Also: Nein."
Masmiim bestand anders als Darmera nicht bereits seit der Schöpfung durch den Einen. Stattdessen beginnt die Geschichte des weit kleineren Kontinents mit einem Gewaltakt in den frühen Tagen des Kriegs der Götter. In diesen von besonderen Kraftdemonstrationen der Götter dominierten Jahrtausenden tat sich Udas besonders hervor - ohne Rücksicht auf die Folgen.
Ablauf
Udas hatte anfänglich wenig Interesse an dem Krieg gezeigt, sondern war weiter seinen Aufgaben gefolgt, die ihm weit wichtiger waren als sich mit Geborenen Göttern zu bekriegen. Er verließ sich darauf, dass er nicht angegriffen werden würde, wenn er sich möglichst unparteiisch verhielt, wurde jedoch eines Besseren belehrt, als in seiner Abwesenheit seine Sphäre angegriffen und überrannt wurde - hätte er die Verkörperung seines Aspekts nicht bei sich getragen, er wäre gestürzt worden.
So hingegen kam er zu dem Schluss, dass es wohl noch mehr Vorsicht und eine Machtdemonstration brauche, um weitere Angriffe auf ihn zu verhindern. In der Überlegung, dass es wohl lange dauern würde bis jemand Rakem besiegte - wenn überhaupt -, entschied er, eine Festung im Meer zu bauen und die Udaseli selbstverständlich mitzunehmen. Zum einen, damit er ihnen nahe sein konnte und zum anderen, damit sie dadurch durch ihn besser geschützt werden konnten, denn in diesem Krieg schien nun alles möglich.
Die Wahl des zu versetzenden Erdstücks war daher schnell getroffen. Zum einen musste Udabal mitziehen sowie das Kernland der Udaseli. Zum anderen wollte er die Festung in ein Gebirge setzen. Udas war schon immer besonders um das Gebirge Kumalskarem herum aktiv gewesen und so viel seine Wahl darauf.
Nachdem feststand, welche Erdmassen er bewegen wollte ging es relativ schnell. Zunächst weihte er Rakem ein, der mit dem Landmassenwechsel einverstanden war und sich begierig zeigte, sich einen Teil Darmeras einzuverleiben, auch wenn dadurch das Meer verkleinert wurde. Dann begab sich Udas nach Udabal in seinen Tempel, weihte die Udaseli ein und verbrachte alle Udaseli zu sich in die Stadt - egal wo sie davor waren. Zuletzt hieß er sie, sich verwurzeln sowie einen Schutz aus Erdmagie um die Stadt und ihre Gebiete legen.
Und damit ging es los. Kraft seines göttlichen Aspekts löste Udas Erdschicht um Erdschicht von der Umgebung bis er tief genug ausgelöst hatte, dass der Erdballen nicht im Meer untergehen, sondern sich aus diesem erheben würde. Dann ließ er den gewaltigen Aushub in die Luft steigen, und bewegte ihn binnen eines Tages an seinen späteren Standort. Und damit langsam genug als dass der Erdmagieschutz der Udaseli ausreichte, um ihre Gebiete weiterhin zu schützen.
Schließlich war es soweit und Rakem hatte den neuen Kontinent da, wo er ihn haben wollte. Er warnte noch einmal seine Schöpfung vor, damit sie ihren Schutz intensivierten und ließ die Erdmassen dann mit ausreichend Tempo sinken, dass sie sich fest mit dem Meeresboden verankern konnten und das Gebirge Kumalskarem bereits entsprechend vorgestaltet für seine spätere Festung war. Masmiim war geboren.
Umweltfolgen
Auch wenn Udas sich sehr um seine Udaseli sorgte und es tatsächlich gelang, dass nicht einem von ihnen nebst ihrer Stadt Schaden entstand, war der weitere Schaden doch enorm. Rakem hatte manche Meeresbewohner, insbesondere sein Volk vorgewarnt und ihm besonders schützenswert vorkommende Meeresbodenstrukturen hatte er zuvor umgesetzt, aber alles, was darunter verblieb, wurde begraben.
Dem, was in den tiefen Erdschichten auf Darmera gelebt hatte, fehlte nicht nur der Schutz durch die oberen Erdschichten, das Leben wurde sogar geflutet, als Rakem die Marsel in das gewaltige Loch strömen, ja selbst Wasser entstehen ließ und damit das gewaltige Binnenmeer Marselmeer schuf, das spätere Erscheinungsmeer.
Auch auf Masmiim selbst waren die Schäden enorm. Beinahe alles erdgebundene höhere Leben im alten Gebirge Kumalskarem kam um, als Udas dieses im Zuge der Entstehung Masmiims nach seinen Wünschen umgestaltete. Nur von den Taekuraseli überlebte eine nennenswerte Anzahl. Im übrigen Masmiim außerhalb der Udaseli-Gebiete gab es durch die Erdbeben und Erdumbrüche ebenfalls enorme Schäden, wenn sie sich verglichen zum Gebirge noch im Rahmen hielten. Dennoch dauerte es lange bis die Vegetation sich ausreichend erholte und auch viele Tiere und Menschen hatten den Tod gefunden.
Schließlich erwischte es auch die Küstengebiete Westdarmeras und insbesondere jene in der Nähe zum neueentstandenen Masmiim. Nicht nur, dass der Meeresspiegel zu Rakems Freude stieg ohne dass dieser etwas dafür tun musste, eine gewaltige Tsunami zerstörte auch nahezu alle nahe gelegenen Küstengebiete inklusive vielen frühen Siedlungen der Menschen. Die Kraft der Wassermassen raubte zudem viel Boden, so dass sich die Küste um ein gutes Stück gen Osten verschob.
Alles in allem führten diese göttlichen Aktionen wie so vieles in den ersten Tagen des Kriegs der Götter zu gewaltigen Umweltschäden und zahlreichen Toten und Verletzten unter höherem und tierischem Leben, von der Flora ganz zu schweigen.
Inhaltsverzeichnis
What an experience for the people that were moved by a god!
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