Die immerwährenden Stürme

... die dann doch nicht ganz so immerwährend waren

"Diese Stürme waren wirklich äußerst beeindruckend. Und sie erfüllten ihren Zweck. Kein Sterblicher segelte nach Masmiim, solange die Stürme bestanden. Und auch danach dauerte es Jahrtausende und ein wenig Ermutigung bis die Berenen das Metzeln begannen."
Zahirr
 
Die gewaltigen immerwährenden Stürme waren eine Gemeinschaftsarbeit der Götter Kalemnar, Rakemzee, Bes und Tiszla. Sie setzten den Beschluss der Götter um, dass Masmiim nach dem Tode von Udas kein Schauplatz ihres Krieges mehr sein sollte - und auch danach ruhen gelassen werden sollte. Kein Sterblicher sollte je mehr über den See- oder den Luftweg Masmiim erreichen. Allerdings hielt das Dokument nicht ganz so lange wie es sollte und so wurden die gewaltigen Stürme und ihre ganze Zerstörungskraft Geschichte.

Erscheinungsform

Bei den sogenannten immerwährenden Stürmen handelte es sich in gewisser Weise um eine riesige Gewitterfront im Westmeer um ganz Masmiim herum, etwa 30 Kilometer von den entsprechenden Küsten entfernt. In dieser von Starkregen, Hagel und unzähligen Blitzen geprägten Front gab es wiederum sicherlich Tausende von Regen ummantelte Wasserhosen, die wie Gitterstäbe den Meeresgrund mit den Regionen des Himmels verbanden, die bereits nahezu den Übergang zur Sphäre der Luft bildeten.   Als wenn das nicht genug wäre, hielten zudem zahlreiche Luft- und Wasserelementare Wache, auch wenn dies nur sekundär zu den Stürmen zählte. Möglichst kräfteschonend für die Götter wurde dies möglich, weil ein Netz aus Feuer- und Eiskristallen für die notwendigen enormen Temperaturunterschiede sorgte, auf dass möglichst geringer göttlicher Einfluss notwendig war, sondern so viel wie möglich schlicht Kräfte der Natur wirken konnten.

Auswirkung auf die Umwelt

Besonders verheerend war diese Idee der Götter für alle Lebewesen, die direkt in diesem Gürtel gelebt hatten. Viele fanden den Tod, andere verloren nur die Heimat. Andere wurden plötzlich quasi in Masmiim eingesperrt, kamen sie doch nicht mehr von Masmiim runter. Dies betraf nicht nur Meerestiere, sondern auch Zugvögel. Einer der Gründe, warum Masmiims Pflanzen- und Tierwelt ein wenig von der Darmeras abweicht. Als die Barrieren wieder aufgehoben waren, hatten sich die Nachfahren der betroffenen Tierarten damit arrangiert und hatten ihre neuen Nischen gefunden.   Rakemeli war davor Zeit eingeräumt worden, umzusiedeln. Nachdem sie aber betreffend Masmiim schon so manches Unglück erlebt hatten, etwa auch bei dessen Erschaffung, suchten sich die dortigen Rakemeli-Gemeinden dauerhaft eine neue Bleibe, so dass es um Masmiim herum keine Rakemeli mehr gibt und auch sonst höheres Meeresleben sehr rar ist.   Menschen wiederum mieden die Richtung nach Masmiim lange, wussten sie doch, dass kein Durchkommen bestand und wollten in vielen Fällen doch auch schlicht die Götter nicht verärgern. Da die Götter nicht mitteilten, dass die Stürme nicht mehr in Kraft waren, dauerte es schließlich bis ins Jahr 92.347 AZT bis Menschen von Darmera wieder Masmiim besuchten. Und es wenig später eroberten. Nur die Udaseli waren nicht wirklich betroffen.
 

Geschichte

 
Mit der Übereinkunft der Götter zur Behandlung von Masmiim, mit dem Masmiim zum Niemandsland wurde, wurde überlegt, wie sie wirkungsvoll durchgesetzt werden konnte. Schnell geriet der Inselcharakter Masmiims in den Blick und da die Elementargötter inzwischen alle den Geborenen angehörten, war eine Zusammenarbeit einfach und die Idee der immerwährenden Stürme wurde geboren. Und da Udaseli nicht das Meer bereisen, um andere Orte zu erreichen, wurden damit wie vereinbart auch die Udaseli nicht betroffen.   Die Umsetzung dauerte dann nicht lange und ab 52.510 AZT standen die immerwährenden Stürme für eine Ewigkeit. Kein Sterblicher soll die immerwährenden Stürme je durchquert haben. Und kann es auch nicht mehr versuchen, denn sie existieren nicht mehr. Und das kam so: Falesa tötete im Jahre 63.587 AZT Aesal auf eine Art, die ihn zum Redner machte, womit die Umstände um den Tod von Udas ans Licht gekommen waren. Nachdem schließlich alle Götter davon erfahren hatten, wollte eine ausreichend große Anzahl eine Aufhebung des Dekrets - und wenn es nur war, dass sie eigentlich lediglich wollten, dass Nalskar sich aus dem Krieg zurück zog.   So kam es dann auch. Das Dekret wurde - wie man es sehen möchte - entweder aufgehoben oder abgeändert. Jedenfalls entschieden die Götter, keine Mühen mehr auf die Isolation Masmiims zu verschwenden - womit sie im Krieg auch besser mitwirken konnten. Dadurch, dass trotzdem erklärt wurde, dass die Götter erst wieder in Masmiim wirken würden, wenn dort gottvertraute Sterbliche leben würden, mussten allerdings auch keine zusätzlichen Mühen für den Kontinent und die Neugewinnung der Völker Masmiims für die Götter auf sich genommen werden. Kaum dass die Abänderung in Kraft war, schwanden die Stürme, die zumindest mehr als 10.000 Jahre Bestand gehabt hatten, und im westlichen Meer kehrte wieder Ruhe ein.
Inhaltsverzeichnis
 
Art
Natural

Kommentare

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Jul 31, 2024 15:31

Schönes Konzept, erinnert mich an mein Sturmeer - Nur ca. 1000x heftiger!
Mir gefällt besonders, dsas du auf den physikalischen Aspekt mit Hitze und Wärme durch die Eis- und Feuerkristalle eingegangen bist und es somit nicht nur dauerhafte Gottpower war die hier wirkte!
Außerdem lustig wie lange dann keiner gerafft hat das man wieder hin könnte, wenn Götter niemanden etwas anvertrauen wollen um keine zusätzlich Arbeit zu haben ^^

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-Worldanvils: SUMMER CAMP
Aug 11, 2024 22:49 by Secere Laetes

Die Götter waren mit einem Krieg beschäftigt und eine weitere Front auf einer verhältnismäßig kleinen Insel (im Vergleich zum großen Kontinent)... nenene, einfach totschweigen und die Sterblichen beschäftigen, auf dass der Entdeckerdrang nicht zu groß wird. Und danke. Ja, nur Gottpower wäre etwas... langweilig geworden, dachte ich.

Aug 12, 2024 13:25 by Racussa

Vielen Dank für diese schöne und eindrückliche Schilderung: Gitterstäbe aus Wasserhosen ist ein schönes Bild (wobei ich ein bisschen Sharknado-Vibes hatte mit Blick auf herumgewirbelte Tiere und Pflanzen). Diese Gewitterwandtrennung hat mich visuell auch an die Dunkelheit in Shadow and Bones erinnert. Lustig ist die Erzählung am Ende: Ein Dekret bzw. dessen Aussetzung bewirkt viel schneller das Ende der Trennwand als der mühsame Aufbau mit Magie, Götterwirken und den Temperaturkristallen. Das ist eine schöne Metapher auf die Unsinnigkeit der Kosten für Umrüstungsvorhaben, die man am Schluss dann mit Fingerschnippen entsorgt.

The world is not enough.
Aug 12, 2024 22:32 by Secere Laetes

Gerne und ja, versuchte mal, etwas plastischer unterwegs zu sein. Das ist ja leider oft mein Manko. Und beenden oder zerstören geht meist sehr viel schneller als aufbauen. Und in dem Fall hatten die betroffenen Götter dann auch wieder mehr Energie... was definitiv etwas ist, was man in einem Götterkrieg haben möchte.

Aug 18, 2024 10:39

Mir gefällt besonders das Erscheinungsbild, was Du sehr schön beschrieben hast und ich kann mich Racussas Meinung nur anschließen. Aber warum war es wichtig, das Masmiim in Ruhe gelassen wird?   Hast Du schon einmal darüber nachgedacht, Deinen Text nur noch in der Hauptvignette zu schreiben, um den Aufbau des Artikels für den Leser verständlicher zu machen und z.B. zeitliche Abläufe vorzuziehen, anstatt diese ans Ende zu setzen? Ich denke, viele Deiner Artikel könnten von einem anderem Aufbau sehr profitieren und den Leser besser durch den Artikel führen.

Stay imaginative and discover Blue´s Worlds, Elaqitan and Naharin.
Aug 18, 2024 13:28 by Secere Laetes

Danke ^^.   Warum es wichtig ist, hängt von ab, wer gefragt wird.   Also Nalskar wollte ursprünglich verhindern, dass raus kam, wie ihr Vater ums Leben kam... bzw. eben eher nicht so richtig ums Leben kam. Und natürlich auch "wie", weil das ja nicht die feine Englische war, so dass sie danach mit einigen Göttern hätte Probleme bekommen können.   Bei den meisten anderen überwogen zwei Gründe.   Zum einen war ganz Masmiim quasi als die Festung von Udas entstanden. Wer wusste also, wie dieser Gott die allgemeingültigen Regeln verändert hatte. Was er ja auch teils hatte, Masmiim hat ja einige Eigenarten im Vergleich zum Ursprungskontinent Darmera.   Zum anderen liegt Masmiim recht weit ab vom Schuss mitten im Ozean. Gänzlich ungeeignet als Schlachtfeld, weil man für eine vergleichsweise geringe Fläche viel Aufwand hat, um seine Anhänger, insbesondere die menschlichen, drauf zu bekommen (der Krieg der Götter war oft auch eine Art Stellvertreterkrieg, sonst wäre Yenort schnell nicht mehr da gewesen). Da war es viel einfacher, wenn man in einer Art Gentlemen's Agreement beschließt, nur auf Darmera Krieg zu führen. Daher haben sie auch dran festgehalten, als die Gründe Nalskars ans Licht kamen. Nur dass sich die Götter, die fürs Abschirmen zuständig waren, dann die Mühe sparten.   Zum Aufbau: Na ja, um ehrlich zu sein ist das tatsächlich mein derzeitiger Aufbau gewesen. Das Artikel-Template selbst hat nämlich nur "Manifestation / Visualization" und "Localization" - was mir so überhaupt nicht passend erschien, insbesondere weil mir die Geschichte dahinter meist so wichtig ist. Da ich mich damit aber manchmal sehr alleine fühle, weil den meisten eher das Phänomen selbst wichtig ist (z.B.), habe ich den Hintergrund/die Geschichte nach ganz unten gepackt.

Aug 18, 2024 14:10

Ah danke für die Erklärungen zu Masmiim.   Also mit dem Geschichtsteil hast Du in mir definitiv schon mal eine Gleichgesinnte. Ich finde es immer schön zuerst den Geschichtsteil zu lesen, sozusagen ist das ja in den meisten Fällen der Grund, warum etwas passiert. Deshalb finde ich es in Artikeln auch immer etwas komisch, wenn dieser Teil ans Ende gepackt wird. Aber ich kann Dich gut verstehen, dass man vielleicht Angst davor hat, den Leser mit langen Geschichtssachen zu "langweilen". Eventuell wäre es ein Kompromiss, in dem Fall einen kurzen Auszug zur Geschichte mit den wichtigsten 2-3 Fakten zu schreiben und weitere Aspekte in einem Spoiler zu verstecken, den der Leser dann auch noch lesen kann, wenn er will.

Stay imaginative and discover Blue´s Worlds, Elaqitan and Naharin.
Aug 18, 2024 18:06 by Secere Laetes

Ah, schön zu hören ^^, Ist aber leider ja nicht immer so. Wegen den Spoilern weiß ich nicht so recht. Bei vielen würde das theoretisch gehen, aber andere Artikel haben in der Geschichte Spoiler. Und Spoiler im Spoiler? Häufig packe ich ein wenig leicht verdauliche Geschichte ganz nach oben, etwa auch hier im Intro, was eine Art kürzeste Kurzzusammenfassung ist. Aber mal sehen, was für eine Lösung mir da vielleicht noch einfällt.