Erdfäule

"Erdfäule, die Geißel Masmiims, der Welt ansonsten unbekannt. Udas, der Grausame, Vernichter von Menschen. Deine Werke bestehen fort als sei nichts gewesen, du nicht bezwungen vom eigen Fleisch und Blut. Wer will noch zagen, wer muss noch fragen, wenn die Zeichen so gesetzt? Er ist nicht fort, nein, er ist dort. Im Alkenmoor."
— aus dem die Rückkehr von Udas behandelten Epos "Udas, grausamer Kriegstreiber, zurück kommst du" von Irmalan Tausendstimme
 
Erdfäule ist eine in der Regel tödliche Krankheit, die es nur in Masmiim gibt und bei der man langsam zu fruchtbarer Erde wird. Ein Grund für den Ausbruch der höchstens ein Jahr andauernden Krankheit ist nicht bekannt, weshalb manche sie auch als Fluch ansehen, da häufig eine Geringschätzung der Erde voran ging und ehrliche Verhaltensänderung und Ehrerbietung Erde gegenüber tatsächlich heilen kann. Davon abgesehen sind Heilungen selten, sofern sie nicht auf priesterlichem Eingriff beruhen und selbst diese gelingen nicht immer.

Ursachen

Eine wirkliche Ursache ist nicht bekannt. Auffällig ist jedoch, dass es keine Kinder und geistig Benachteiligte trifft, sondern insbesondere Menschen, die die Erde nicht schätzen und/oder die Natur zerstören. Allerdings gibt es von diesen viele Menschen und es trifft nur einen Bruchteil von ihnen und auch nicht unbedingt die schlimmsten. Kastaani sind generell kaum betroffen.  
 
Göttlicher Schutz hilft
 
In der langen Geschichte Masmiims unter Berenischer Führung wurde noch nie ein Mensch von Erdfäule betroffen, der unter göttlichem Schutz stand oder der zumindest das Wohlwollen eines Gottes hatte. Egal ob es sich um eine Priesterin der Malil, einen Paladin der Menes oder sogar einen Priester der Nalskar handelte, alle bleiben verschont. Ebensolches trifft auf Magier zu, Ezamee sei Dank.

Behandlung

Es gibt keine Behandlung für Erdfäule - zumindest keine, die für alle wirkungsvoll ist.   Priesterliche Eingriffe sind die, die am ehesten Erfolg versprechen. Vasdamis Priester können - so sie hoch genug in der Gunst ihrer Göttin stehen, am ehesten zuverlässig helfen. Das würde wohl auch auf Priester der Daeman zutreffen - nur heilen die nicht so einfach jemanden, der sich an der Natur vergreift. Was häufig nicht funktioniert sind Priester der Nalskar.   Was ebenfalls gut funktioniert, ist, wenn man sich von Grund auf neu ausrichtet und seine Einstellung der Natur gegenüber aufrichtig ändert. Das beinhaltet dann aber auch meist erste Handlungen der Wiedergutmachung oder eine Wallfahrt zu einem Naturwunder, was je nach Fortschritt der Erdfäulnis schwierig sein kann.   Zuletzt verschwindet die Krankheit manchmal einfach so oder bleibt in einem bestimmten Stadium einfach stehen - ohne dass jemand wüsste, warum.   Abseits dessen kann die Behandlung nur bis zum Tod mit Beruhigungsmitteln und Mobilitätshilfen begleitet werden.

Vorbeugung

Die einfachste Prevention ist es, im Einklang mit der Natur zu leben. Daneben ist es möglich, einer Priesterschaft beizutreten oder Magier zu werden. Außerdem reicht es natürlich auch, einfach nicht in Masmiim zu leben.

Epidemiologie

Das Krankheitsbild ist einfach. Der ganze Körper verwandelt sich in fruchtbare, unbelastete Pflanzerde.   Bis zum Eintritt des Todes - der meist vor der gänzlichen Umwandlung einsetzt - dauert es je nach Schwere des Verlaufs einen Monat bis ein Jahr und es beginnt immer mit den Haaren. Danach sind Finger- und Fußnägel betroffen, dann zunächst die Füße und Beine, darauf die Hände und Arme bis schließlich Kopfhaut und Rumpf beginnen.   Es kommt dabei wie durch ein Wunder zu keinerlei Blutungen, da sich die Gefäße dabei verkürzen. Das führt auch dazu, dass man während der Krankheit meist deutlioch weniger Durst hat, weil immer weniger Wasser benötigt wird.   Der ganze Prozess ist nicht schmerzhaft, aber gut zu beobachten, so dass das eigentliche Problem die Psyche ist. Viele halten es nicht aus, bei lebendigen Leibe wie zu verrotten, weshalb oft beruhigende Mittel gegeben werden, wenn derjenige nicht etwa sein Verhalten ändern möchte.   Der Tod gleicht schließlich einem Entschlafen, worauf sich die letzten Reste des Körpers meist binnen weniger Stunden bis ein oder zwei Tagen gänzlich zersetzen.

Geschichte

Erdfäule trat zum ersten Mal einige Jahrhunderte nach dem Versterben von Udas und dem Bann der Götter über Masmiim auf. Die Vorfahren der Kastaan hatten ähnlich den Lamniesae tir Xam zunächst insbesondere auf Technologie gesetzt, um ihr Leben nach dem Verschwinden der Götter zu gestalten. Dies ging jedoch in mehrerer Hinsicht, zu der auch ganze Erdfäule-Epidemien - wenn man will - gehörten, gehörig schief.   Die Kastaani lernten daraus und so trat Erdfäule in ihrer Zeit nur noch als Zeichen an Einzelne auf, ihren Weg zu überdenken - ein Zeichen, das in den allermeisten Fällen befolgt wurde, weshalb die Krankheit damals quasi nicht mehr tödlich war.   Mit Ankunft der Berenen änderte sich dies wieder. Masmiim als das frühere Niemandsland und alte Festung des Udas wurde als ihnen gänzlich gehörig begriffen und sie machten sich quasi sofort an die Umgestaltung. Womit Erdfäule wieder ein prägender Teil der Geschichte Masmiims wurde, wenn auch wegen der möglichen Gegenmaßnahmen nicht mehr ganz so schlimm wie früher.

Kulturelle Wahrnehmung

Viele Menschen glauben, dass es sich bei der immerhin in keiner Weise ansteckenden Krankheit um eine Art Fluch oder Strafe handelt.   Früher hatten sie insbesondere die quasi nicht betroffenen Kastaan in Verdacht. Die Argumentation lautete, sie würden den Berenen Erdfäule als Rache für den Verlauf der Geschichte und ihren geringen Status angedeihen lassen, weshalb nach einem Fall der Erdfäule häufig Jagd auf die Kastaani der Stadt gemacht wurde und diese nicht selten auch in größerer Zahl gelyncht oder misshandelt wurden. Dieser Glaube ging inzwischen stark zurück, auch weil die Verfolgungen nie halfen, aber auch nicht zu neuen Fällen führten, weshalb sich die Priesterschaft der Selariem dagegen stellte.   Heutzutage werden teilweise die Udaseli für die Krankheit verantwortlich gemacht. Diese sind aber deutlich wehrhafter als die Kastaan, wenn Menschen ihnen Böses wollen, so dass nicht belegt ist, ob die Verfolgung von Udaseli hilft.   Generell wird denjenigen Mitleid entgegen gebracht, nur sehr selten Schadenfreude, und es wird versucht, ihnen die verbliebene Zeit so angenehm wie möglich zu gestalten, zumal es sich immer wieder auch um erfolgreiche Geschäftsleute oder Verwalter handelt. Kastaani mit kultureller Identität sehen die Krankheit jedoch eher als ein Selbstverschulden an und helfen deutlich weniger.
Inhaltsverzeichnis
 
Typ
Divine
Ursprung
Divine
Zyklus
Short-term
Seltenheit
Rare
Betroffene Spezies
Sind die Kastaan doch schuld?
 
In gewisser Weise ja. Oder zumindest traten unter den Kastaan beziehungsweise deren Vorfahren die ersten Fälle auf. Damals, als ihr Reich noch die Natur ausbeutete und die Umwelt ganz Masmiims litt. Und mangels göttlichem Schutz waren damals sehr viele Kastaani betroffen. Seit dem endgültigen Gelingen der Lebensumstellung gab es in Kastaanisim allerdings keine Fälle mehr. Die kamen dann erst mit den Berenen und ihrer Lebensweise wieder.

Kommentare

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Aug 18, 2024 19:40 by Racussa

Uah, ist das grauslich. Selbst wenn es eine Strafe für Umweltverschmutzung ist, scheint es mir doch höchst brutal. Und dann der Satz 'der meist vor der gänzlichen Umwandlung einsetzt': Das heißt, bei manchen wenigen setzt der Tod nicht vor der völligen Umwandlung ein, man kann sich also selbst dabei zusehen, wie die Augen zu Erde zerfallen. Das ist echt gut ausgedacht und extrem gruselig.

The world is not enough.
Aug 18, 2024 20:05 by Secere Laetes

Danke ^^. Ja, das kann passieren, ist aber wirklich echt selten und immerhin voll schmerzfrei. Und wenn du richtig bereust und dann wirklich was für die Umwelt machen willst... hey, dann kann es auch dann noch stoppen und ggf. umgekehrt werden. Die Erdfäule sind einer der Gründe, weshalb die Kastaan dann so drauf waren, wie sie es sind. Weil die Vorgängerzivilisation eben keinerlei Schutzgott und co. hatte, so dass quasi fast jeder betroffen wurde zuletzt, der sich gegen die Umwelt versündigte. Und in einer hochtechnischen Zivilisation geht das schnell.

Aug 24, 2024 11:06

Wäre es schlecht, wenn ich Erdfäule als coole Krankheit bezeichne? Mir gefällt, wie sich die Natur an den Umweltsündern rächt und sie verrotten. Es wäre eine wahre Verbesserung für die Natur in unserer Welt, diese Krankheit zu haben. Glücklicherweise tut sie nicht weh und wie Du schreibst, kann man die Krankheit stoppen, wenn man die ersten Symptome entdeckt, falls man sein Leben ändert.

Stay imaginative and discover Blue´s Worlds, Elaqitan and Naharin.
Sep 1, 2024 11:55 by Secere Laetes

Man kann die Krankheit auch noch sehr spät stoppen (mit dann allerdings ggf. schon schlechter Lebensqualität) und dann auch immer noch geheilt werden (was dann aber ggf. teuer wird, wenn es nicht jemand ist, der kostenlos heilt, da magischpriesterliche Heilung teils nicht so verbreitet ist und häufig dann entsprechend teuer oder auf andere Weise kostspielig ist). Man muss nur verstehen, woran es lag und dann auch wirklich, wirklich aus Überzeugung sein Leben umstellen wollen. Aber danke ^^. Tja, was man Udas so alles verdankt... .