Die Rückkehr von Udas

"Ob etwas dran ist? Nun, das dürftet ihr besser wissen als ich. Aber ich schätze, dass das Kernelement definitiv im Bereich des Möglichen liegt. Udas war einer der mächtigsten Götter, die es gab, er "starb" in Vereinigung mit seinem Element und Nalskar und Erde hat nie wirklich zueinander gefunden. Der ganze Rest? Voraussichtlich menschliche Fantasie, da sind Menschen immer äußerst kreativ."
Zahirr
 
Schon beim Ableben von Udas - so man dieses so nennen konnte - gab es unter den beteiligten Göttern Befürchtungen, dass Udas zurückkehren oder zumindest auf Masmiim Einfluss nehmen könnte, die die Götter für sich behielten. Mit der Wiederbesiedlung Masmiims mit gottvertrauten Menschen und den ganzen Eigenarten, die Masmiim im Vergleich zu Darmera immer wieder hat, lebten die Befürchtungen wieder auf und konnten bis heute nicht zum Verstummen gebracht werden. Egal, wie absurd manche Ausgestaltungen sind.

Zusammenfassung

Zunächst wird immer erst einmal heraus gearbeitet, wer Udas war - wenn auch in der Fassung seiner Bezwinger, die seine Grausamkeiten hervorhebt oder auch überteibt und erfindet. Dann wird auf Nalskar eingegangen, seine Tochter, die für viele immer noch vor allem die Göttin der Berge ist, wenn sie selbstredend auch den ganzen Aspekt der Erde beherrscht.   Dann kommt es zu einer Aufzählung dessen, was Masmiim besonders macht, wobei insbesondere diese Punkte häufig genannt werden:
 
  • Die durch die Geister belebte Natur, die es an einigen Stellen gibt.
  • Die generell sehr lebendige Natur, ohne dass eine besondere Essenzkonzentration beteiligt wäre.
  • Vergleichsweise häufige Umweltkatastrophen in bestimmten Gebieten, etwa an der Ostküste.
  • Insbesondere auch Umweltkatastrophen, die wirken, als wolle sich jemand rächen, wenn die Erde misshandelt wird.
  • Phänomene wie das deutlich häufigere Udeman
  • Die Erdfäule
  • Gebete an die Erde, die deutlich häufiger erfüllt werden.
  • Nach Beliazar die meisten Udaseli
  • Und natürlich die Moore der Udaseli, entstanden durch die Rache Nalskars.
Daraus wird der Schluss gezogen, dass Udas noch lebt - und zurückkommen wird. Wie das geschehen soll, unterscheidet sich je nach Variante teils erheblich:
 
  • Insbesondere in den frühen Varianten wie der von Irmalan Tausendstimme erhebt er sich einfach aus einem Moor. Häufig handelt es sich um das Alkenmoor nahe Perta, manchmal auch das Seemoor oder das dunkle Moor.
  • In späteren Varianten spielen die Udaseli eine immer größere Rolle. Häufig sollen erst ihre Städte wieder auftauchen, bevor verstorbene Udaseli zusammen mit ihrem Schöpfer gleichzeitig zurückkehren, teils tauchen auch Gott und Städte gleichzeitig auf.
  • In der Fassung der Bardin Miralke Glockenklang erhebt sich Udas gleich einem Riesen aus ganz Masmiim, wobei der Kopf im Seemoor an der Ostküste liegen soll.
  • Ähnlich nur in gewaltiger und gewalttätiger sind die Fassungen, die damit auch den Untergang Masmiims verküpfen, wenn beim Aufstehen Berge fallen, neu aufgeschüttet werden und ganze Städte vom Boden verschluckt werden.
Der Mythos endet entweder damit, dass der Gott wieder da ist - mit oder ohne Feier durch die Udaseli - oder dass Masmiim dabei in großem Chaos untergeht.

Historische Grundlage

Die historische Basis ist in einer Hinsicht gut belegt: Udas, die Erde, war einer der mächtigsten Götter, die je lebten. Und er starb. Das ist allerdings auch das Ende des Belegten.   Dies liegt daran, dass die siegreichen Götter vieles taten, um die genauen Umstände seines Todes geheim zu halten. Diese sickerten erst durch, als Aesal von Falesa getötet wurde. Auch wenn sie keiner Seite zugehörte, sorgte sie dafür, dass es einige Götter erfuhren, versprach sie sich davon doch, dass die Götter mehr mit sich beschäftigt sein würden.   Vor allem aber handhabte jeder Gott dieses Wissen anders, auch wenn Nalskar erreichen konnte, dass es zumindest nicht den Udaseli oder insgesamt Sterblichen erzählt wurde, in dem sie dafür aus dem Krieg ausschied. Dies hielt dann auch jeder der Götter ein. Allerdings fiel das ausdrückliche Dekret Masmiim gegenüber, wenn auch erklärt wurde, dass die Götter erst wieder in Masmiim wirken würden, wenn dort gottvertraute Sterbliche leben würden.   Dies war dann mit den Berenen der Fall und diese bemerkten schnell, dass in Masmiim, wenn auch nicht viel, dann doch immerhin einiges anders war als in Darmera. Und dies nutzten dann einige Götter und ihre Priesterschaften, in dem sie die Bedeutung des "grausamen mächtigen Udas" herausstellten und Zweifel streuten, ob dieser wirklich hatte endgültig besiegt werden können. Und so dauerte es beginnend mit dem Epos Udas, grausamer Kriegstreiber, zurück kommst du von Irmalan Tausendstimme nicht lange bis die Gerüchte anfingen und immer mehr sprossen. Und immer mehr geglaubt wurden.

Verbreitung

Der Mythos ist um das Jahr 100.000 AZT in Masmiim relativ weit verbreitet. Es hat vielleicht nicht jeder davon gehört, aber mindestens die Hälfte einmal oder sogar häufiger. Sehr zum Ärgernis mancher Priesterschaften.

Kulturelle Wahrnehmung

Erst einmal war es nur ein weiterer Mythos unter vielen. Natürlich fanden es viele Masmiimer spannend, dass bei ihnen ein Gott wiederauferstehen könnte und das auch noch auf solch mitunter sehr eindrücklichen Arten, die meisten betrachteten es allerdings als weit in der Zukunft liegend.   Zur weiten Verbreitung und dem Glauben daran half, dass Udas zwar ein Gott ist, aber ein Verstorbener, und niemand Anspruch auf die Geschichte erhob, so dass sich bald auch Barden und Wandersänger dieses Mythos annahmen und ihn immer weiter ausschmückten. So glauben inzwischen viele mit einem gewissen Stolz daran, dass in ihrem Land einmal Großes geschehen würde - aber natürlich erst, wenn sie selbst schon tot sind.   Seit die Beschützer der ganzheitlichen Natur immer mehr Zugang zur Kultur der Kastaan erhielten und schließlich feststellten, dass sich deren Weltuntergangsmythos irgendwie ähnlich dem anhörte, wie sich manche die Rückkehr von Udas vorstellten, hat sich dies alles allerdings ein wenig gewandelt. Während die meisten es derzeit noch als Kastaanischen Humbug abtun, geraten andere geradezu in Hysterie und versuchen herauszufinden, wann es soweit sein könnte. Beunruhigter sind sie aber alle.

In der Literatur

Vorweg gesagt werden soll, das diese Literaturgattung eine masmiimische Spezialität ist und auf Darmera nicht vorkommt - selbst in der Bibliothek der Selariem in Aamelfharitawn nicht.   Literarisch gibt es inzwischen einige Werke, die sich mit dem Mythos befassen. Waren die ersten noch jene, die schlicht die Lieder und Märchen darüber sammelten, entstanden später vergleichende Werke und ganze gelehrte Abhandlungen darüber, warum manche Erzählart deutlich weniger plausibel sei als eine andere. Das jüngste Werk ist das des Wissenspriesters Gerstif Aperltas aus dem Jahr 99.996 AZT, Weltuntergang oder schlichte Götterauferstehung? Eine Zusammenstellung, in dem er wissenschaftlich die Parallelen zwischen dem Kastaanischen Weltuntergangsmythos und dem plausibelsten Rückkehrmythos und schließlich logische Schlüsse daraus zieht.   Die berühmteste Ballade unter vielen ist hingegen die der Bardin @Miralk von 99.917 AZT: Udas, der Gewaltige.

In der Kunst

In vielen Schlössern oder Burgen findet sich ein Gemälde, manchmal Wandteppiche diesen Themas. In Tempeln sucht man hingegen vergebens danach.
Inhaltsverzeichnis
 
Datum der ersten Erwähnung
93.125 AZT
Datum der Ereignisse
in Zukunft
Zugehörige Ethnien
Zugehörige Spezies
Zugehörige Orte
Zugehörige Personen
Und was sagen die Udaseli dazu?
 
Nichts. Auch wenn sie es sich anders wünschen würden, denken sie tatsächlich, dass Udas starb und dass viele Zeichen einfach daran liegen, dass er seiner geliebten Erde mit seinem Tod aufgab, für sie zu sorgen.

Kommentare

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Aug 12, 2024 04:03 by Susanne Lamprecht

Ein hervorragender Artikel! Er ist gut strukturiert, sauber geschrieben und übersichtlich. Selbst jemand der (wie ich) bisher nicht wirklich tief in der Lore der Welt steckt, ist schnell nachzuvollziehen worum es eigentlich geht. Gleichzeitig hätte ich (als GM) das Gefühl, mit diesem Stück Lore wunderbar zu arbeiten und den Mythos auch in einer Kampagne zu verwenden. Hervorragende Arbeit!

Vampire loving servant of several chaotic forces.

Current Project: Die verlorenen Legionen

Aug 13, 2024 00:05 by Secere Laetes

Oh, danke. So ein Lob von jemandem mit so viel DM-Erfahrung (und co.) zu bekommen ist schon was Besonderes. Normalerweise bin ich allerdings eher in der lange und ausschweifenden Fraktion zu Hause. Hier fand ich es aber anders passend - und ja, es gleicht mehr einer dm-Vorbereitung. Vielleicht sollte ich dem Stil öfter eine Chance geben.

Aug 20, 2024 13:26

Schön und schnell lesbar struckturiert.
Gute Verknüpfung der tatsächlichen ereignisse mit dem Mythos und natürlich waren es wieder die Barden die das ganze aufgebauscht haben XD.
Dieser Mythos hat mir echt sehr viel Spaß gemacht (auch Zahirrs schon fast Meta-kommentar über die Kreativität der menschlichen Fantasy)

Have a look at my entries for:
-Worldanvils: SUMMER CAMP
Aug 20, 2024 21:03 by Secere Laetes

(zur Struktur: Danke. Passt imo nicht immer, aber manchmal hat die Struktur echt Vorteile, wenn man es besser erfassbar machen will.)   Barden sind sehr gut im Aufbauschen, wenn es dadurch mehr Publikum gibt ^^.   Und der Kommentar: Tja, der ist schon ein wenig Meta, aber nicht sooo sehr wie man denkt. Alle Kommentargeber werden von Priestern der Zeit um Kommentare "gebeten". Daher sind manche Kommentare auch äußerst launisch oder wirken als wenn wer noch mal klarstellt oder nachfragt. Ich muss echt mal über die schreiben ^^".