Miralke Glockenklang
"Oh ja, Miralke. Ihre Ballade "Udas, der Gewaltige" ist einfach wunderbar. Diese Stimmung und die Melodie erst. Außerdem ist sie deutlich kürzer als der Epos von Irmalan Tausendstimme. Wollt ihr sie hören? Ich habe sie in meinem Repertoire.
Miralke Glockenklang war eine im Fürstentum Keligfelde geborene Bardin von der Westküste Masmiims, die Zeit ihres Lebens insbesondere Lieder und Balladen im speziellen über Seefahrt und das Küstenleben schrieb und vortrug - und das auf Grund ihrer glockenklaren Stimme, gepaart mit ihrem trotzdem herben Charme so gut, dass sie Zeit ihres Lebens keine Not litt - was unter Barden ungewöhnlich ist. Ihr berühmtestes Werk ist definitiv die Ballade "Udas, der Gewaltige" von 99.917 AZT.
Das Leben
Miralke wurde im Frühjahr 99.892 AZT in Keltown im Fürstentum Keligfelde als Tochter von Tavernenbesitzern geboren. Die kleine Küstenstadt und die Taverne bestimmten ihr Leben. Insbesondere faszinierten sie schon früh die Seemannslieder, die dort oft zum Besten gegeben wurden - oder auch die Wandersänger mit ihren doch eher zünftigen Liedern. So war sie abends oft in der Taverne zu finden - ihren Eltern helfend, aber auch kräftig mitsingend.
Dabei stach vor allem ihre Stimme heraus, die tatsächlich glockenklar war, was eigentlich wenig zu den typisch rauchigen oder alkoholgeprägten Stimmen ihrer bevorzugten Lieder passte. Trotzdem, das Gesangstalent überzeugte und bald durfte sie insbesondere die gängigen Balladen zur Rührung der Seemänner alleine vortragen. Ihre Eltern waren allerdings weniger begeistert, wollten sie doch nicht, dass ihre Tochter etwa Wandersänger wird oder gar in See stach, was ein anderer Traum von ihr gewesen war. Stattdessen wollten sie sie eigentlich mit dem Sohn eines anderen Wirts vermählen, der tatsächlich auch ein Auge auf sie geworfen hatte.
Allerdings hatte sich der Ruf ihrer Stimme bis in den Fürstenhof von Keltown herum gesprochen und als der Barde der Fürsten anklopfte und das Angebot machte, sie am Fürstenhof in Ausbildung zu nehmen - und ihnen dafür zudem eine hübsche Summe in Aselum bot - konnten die Eltern nicht nein sagen. So erhielt die junge Frau tatsächlich eine formale Ausbildung, die ihr Gesangstalent noch verfeinerte, und darauf eine offizielle Anstellung im Fürstenhof, was für Frauen schicklicher gilt als durch die Welt zu reisen.
Fürs Fürstentum reichte es allerdings und so wurde sie zur Einholung von Inspirationen oft in den Fischerdörfern, in Havstet oder auch beim Seemoor gesehen - und natürlich auch am sich erhebenden Hügel. Am Seemoor und dem Hügel kam ihr dann auch die Idee zur Ballade über Udas und den Mythos über dessen Rückkehr. Zumindest fand sie, dass sich ein wiederauferstehender Erdgott sicherlich aus der Erde erheben würde und der Hügel wirkte ja irgendwie so, als würde Erde weggeschoben werden, um aufstehen zu können.
Die Ballade "Udas, der Gewaltige" entstand und wurde so berühmt, dass er sogar in die Sammlung der Weisen in die große Bibliothek zu Perta aufgenommen wurde. tatsächlich hatte sie damit auf Grund des Ruhms ausgesorgt, denn natürlich wollte die Fürstenfamilie auch im Alter nicht die Erschafferin dieser so berühmten Ballade verlieren. Und abgesehen davon konnten sich insbesondere die männlichen Hofmitglieder damit auch weiterhin ihrer sonst eher zünftigen Lieder über Seeleute oder das tägliche Bürgerleben erfreuen, die sie sonst nicht so zu hören bekamen. Und im Alter dann eben Geschichten und Märchen erzählen sowie Wissen weitergeben. So starb sie schließlich am Alter in ihrer Kammer am Hof und erhielt sogar einen Gedenkstein gesetzt. Viel für einen Barden, dessen Erbe immerhin auch der Ruhm seiner Werke ist.
Persönlichkeit
Miralke war Zeit ihres Lebens lebenslustig und froh mit einem gewissen herben Charme und Schalk, der typisch für die nördliche Westküste Masmiims ist. Dass sie nie heiratete oder Kinder hatte bekümmerte sie nicht, konnte sie doch zumindest im Fürstentum reisen und einfach leben - und dabei auch noch Leute unterhalten, was sie von kleinauf geliebt hatte. Besonders mochte sie es, auch in Liedern für den Hof eine gewisse Pointe oder einen Schalk zu verstecken. Das gelang ihr sogar bei aller Weltuntergangsstimmung mit ihrer berühmtesten Ballade, was einer der Gründe ist, warum Barden sie auch heute noch gerne in ihrem Repertoire haben. Sie lässt sich so eben auch einfach besser auswendig lernen und sie unterhält.
Eine schalkige Bardin, die noch dazu eine Fixanstellung am Fürstenhof bekommt, was können sich Eltern mehr wünschen - außer vielleicht ab und zu ein paar Enkelkinder zum Verwöhnen. Mir gefällt, dass die Ballade nicht nur ein leicht zu merkenden Text hat, sondern auch die einprägsame Melodie den Text zusätzlich unterstützt.
Ach ne, Männer. Mit denen zusammen sein, deren Seegeschichten zuhören? Ja, cool. Aber heiraten, die ganzen Pflichten? Äh, ne, war ihr zu blöd. Aber versorgt war sie zumindest und für die eigene Versorgung hatten die Eltern hoffentlich noch andere Kinder und immerhin die Summe Aselum für sie.
Das mit dem Aselum ist mir erst jetzt aufgefallen. Die haben ja quasi ihre Tochter verkauft...
Oh, das ist gar nicht so schlimm wie es sich anhört. Das ist eher so was wie ne Kompensation. Die Gute wäre eben ein Teil der Rentenversicherung der Eltern gewesen, wenn man so will, zumal sich ja oft Frauen dann später um alte Menschen kümmern. Da fiel sie eben weg und da war der Fürst so nett und hat den Eltern die Sorgen genommen. Und Miralke hat sich gefreut, der war so ein Leben nämlich deutlich lieber, zumal da schon vereinbart wurde, dass sie dann auch im Alter nicht hängen gelassen wird, wenn das mit dem Singen nicht mehr so gut bei ihr klappt. Wenn man so will eine Entscheidung im Sinne der Tochter, die damit unkonventionell leben konnte (es gibt auch nette Sachen in meiner Welt ^^).