Griechenland

Politische Grundlagen

Geschichte seit 1944

1944-1945: Befreiung und Bürgerkrieg
Nach dem Ende der deutschen Besatzung im Oktober 1944 erlebte Griechenland eine turbulente Zeit. Die politische Landschaft war gespalten zwischen monarchistischen Kräften und linken Widerstandsgruppen, was zum griechischen Bürgerkrieg führte. Dieser dauerte bis 1949 und endete mit einem Sieg der Regierungstruppen, unterstützt durch Großbritannien und Frankreich.
1950: Rückkehr der Monarchie
Nach dem Bürgerkrieg wurde die Monarchie unter König Paul wieder etabliert. Die politische Stabilität wurde langsam wiederhergestellt, und die Regierung begann mit dem Wiederaufbau des Landes.
1951-1957: Politische Konsolidierung und Zentralisierung
In den folgenden Jahren konsolidierte sich die politische Macht unter der Führung von Ministerpräsident Konstantinos Karamanlis. Griechenland erlebte eine Phase des wirtschaftlichen Wachstums und der Zentralisierung der Verwaltung. Die Gebietsverluste an Bulgarien und das Osmanische Reich wurden durch die Annexion Makedoniens von Jugoslawien ausgeglichen.

Staats- und Regierungsform

Griechenland hat die Staats- und Regierungsform Konstitutionelle Monarchie, König Paul ist Staatsoberhaupt, Ministerpräsident Konstantinos Karamanlis ist Regierungschef. Griechenland hat einen Selbstverwaltungskoeffizienten von 8, das bedeutet eine relativ zentralistische Struktur.

Legislative

Die Legislative ist zuständig für die Beratung und Verabschiedung von Gesetzen im inhaltlichen und formellen Sinn.

Staat

Griechenland hat die Staats- und Regierungsform Konstitutionelle Monarchie, daher werden gesamtstaatliche Gesetze vom Parlament beschlossen und von König Paul ratifiziert. Das Parlament von Griechenland besteht aus 1 Kammer mit insgesamt 132 Abgeordneten.

Land

Die 33 Länder von Griechenland haben gewählte Landtage mit der Befugnis, Landesgesetze zu beschließen und zu veröffentlichen, wenn diese den Staatsgesetzen nicht widersprechen.

Bezirk

Die 132 Bezirke von Griechenland haben keine Bezirksgesetzgebung.

Gemeinde

Die 1056 Gemeinden von Griechenland haben keine Gemeindegesetzgebung.

Exekutive

Die ausführende Gewalt umfasst die Regierung und die öffentliche Verwaltung, denen die Ausführung der Gesetze anvertraut ist. Auch die Exekutive kann normsetzende Befugnisse wahrnehmen, zum Beispiel mit dem Recht auf Erlass von Rechtsverordnungen. Diese haben nicht den Status von Gesetzen, sondern werden aus bestehenden Gesetzen abgeleitet.

Staat

Die Exekutive von Griechenland wird durch König Paul als Staatschef und Ministerpräsident Konstantinos Karamanlis als Regierungschef mit 33 Ministerien ausgeübt.

Land

Die 33 Länder werden durch Verordnungen und Bescheide regiert, die ein gewählter Landeshauptmann erläßt.

Bezirk

Die 132 Bezirke werden durch Verordnungen und Bescheide regiert, die ein vom Staatsoberhaupt ernannter Beamter erläßt.

Gemeinde

Die 1056 Gemeinden von Griechenland werden durch Verordnungen und Bescheide regiert, die ein vom Staatsoberhaupt ernannter Beamter erläßt.

Judikative

Rechtsprechung liegt vor, wenn die Verfassung ein gerichtsförmiges Verfahren hoheitlicher Streitbeilegung vorsieht und den dort zu treffenden Entscheidungen eine Rechtswirkung verleiht, die nur unabhängige Gerichte herbeiführen können. Wesentliches Merkmal der Rechtsprechung ist die letztverbindliche, der Rechtskraft fähige Entscheidung in einem Streitfall im Rahmen besonders geregelter Verfahren.

Staat

132 weisungsfreie Staatsrichter werden in Griechenland von König Paul auf Vorschlag des bestehenden Staatsrichterkollegiums ernannt. Die Vereinigung aller Richter nimmt auch die verfassungsmäßige Organisation des Gerichtswesens vor. Der oberste Gerichtshof wird unter dem Vorsitz von König Paul aus diesen Richtern gebildet und hat eine Verfassungskammer, eine Verwaltungskammer und eine Sonderkammer, die für Adels-, Militär-, Religions- und Restitutionsprozesse zuständig ist.

Land

Es gibt keine Landesgerichtsbarkeit.

Bezirk

Es gibt keine Bezirksgerichtsbarkeit.

Gemeinde

Es gibt keine Gemeindegerichtsbarkeit. Streitschlichtung ist möglich, traditionell durch Pfarrer.

Orden

König Paul ist höchstrangiger Träger aller Orden von Griechenland. Den einzelnen Klassen sind verschiedene Einschränkungen oder Privilegien beigefügt. Ordensinsignien sind nach dem Begräbnis des Trägers oder der Trägerin an den Verleiher zu retournieren.
  • Erlöser-Orden
  • Der Erlöser-Orden wird von König Paul, seiner Frau, seinen Kindern und Enkeln getragen sowie ausländischen Staatsoberhäuptern oder Regierungschefs verliehen.
    Mit dem Orden ist ein eigenes Ordensgewand verbunden, das zumindest am Ordensfeiertag, dem 1. Dezember, getragen wird. Mit der Verleihung des Ordens ist das Wohnrecht in einer Suite im Hotel Divani Caravel Hotel (Athen) verbunden.
  • Phönix-Orden
  • Der Phönix-Orden wird von König Paul an den Regierungschef unmittelbar nach Regierungsantritt, die Minister nach fünfjähriger, ununterbrochener Tätigkeit und an Landeshauptleute nach zehnjähriger, ununterbrochener Tätigkeit verliehen.
    Mit dem Orden ist ein eigenes Ordensgewand verbunden, das zumindest am Ordensfeiertag, dem 18. April, getragen wird. Mit der Verleihung des Ordens ist das Recht verbunden, einmal jährlich von König Paul zu einem privaten Mittagessen eingeladen zu werden.
  • Großkreuz
  • Das Großkreuz wird von König Paul auf Vorschlag des Parlaments an verdiente Parlamentsabgeordnete, Richter, Beamte und Offiziere verliehen.
    Mit dem Orden ist das Recht auf eine Statue im Heldenpark verbunden.
  • Großoffizier von Griechenland
  • Der Großoffizier wird von König Paul auf Vorschlag des Parlaments oder der Minister an verdiente Beamte und Offiziere verliehen.
    Mit dem Orden ist das Recht auf lebenslängliche Steuerbefreiung verbunden.
  • Komtur von Griechenland
  • Der Komtur wird von Ministerpräsident Konstantinos Karamanlis im Namen von König Paul auf Vorschlag eines Ministers oder Landeshauptmanns an verdiente inländische oder ausländische Beamte und Offiziere verliehen.
    Mit dem Orden ist das Recht auf lebenslängliche Olivenversorgung verbunden.
  • Offizier von Griechenland
  • Der Offizier wird von Ministerpräsident Konstantinos Karamanlis im Namen von König Paul auf Vorschlag eines Ministers oder Landeshauptmanns an verdiente inländische oder ausländische Beamte, Offiziere, Wissenschaftler oder Künstler verliehen.
  • Ritter von Griechenland
  • Der Ritter wird von einem Landeshauptmann im Namen von König Paul an inländische oder ausländische Frauen oder Männer verliehen.

    Religion

    In Griechenland ist Orthodoxie Staatsreligion und ein Empfehlungsschreiben des Erzbischofs von Athen Voraussetzung für die Übernahme eines öffentlichen Amtes. Andere Religionen wie Buddhismus, Zoroastrismus, Judentum, evangelisches und katholisches Christentum und Hinduismen sind in ausgewiesenen Gemeinden zugelassen.

    Währung

    Die Landeswährung von Griechenland ist Drachme, deren Wert mit 1. Jänner 1957 mit 297 für 1 Gramm Feingold angegeben ist.

    Bevölkerung

    Griechenland hat 36 998 000 Einwohner, davon 877 000 in der Hauptstadt Athen.
    Typ
    Geopolitical, State
    Hauptstadt
    Staatsoberhaupt
    Amtssprachen
    by Racussa mit DALLE
    Bericht über die Krönung von König Paul I. und Königin Friederike von Griechenland
    Am 1. Februar 1947 fand in der Metropolis-Kathedrale von Athen die feierliche Krönung von König Paul I. von Griechenland und seiner Gemahlin, Königin Friederike, statt. Die Zeremonie markierte einen bedeutenden Moment in der modernen Geschichte Griechenlands und symbolisierte die Stabilität und den Wiederaufbau des Landes nach den Wirren des Zweiten Weltkriegs ubnd des Bürgerkriegs.
    Die Krönung
    Die Krönung wurde von Erzbischof Damaskinos, dem geistlichen Oberhaupt der Griechisch-Orthodoxen Kirche, geleitet. In einer feierlichen und ehrwürdigen Zeremonie salbte Erzbischof Damaskinos den König. König Paul war in eine prächtige griechische Tracht gekleidet, die mit traditionellen Elementen verziert war und die Verbundenheit zur griechischen Kultur betonte. Sein Schwert war dem legendären Schwert Alexanders des Großen nachgebildet.
    Königin Friederike, ebenfalls in einem eleganten, griechischen Kleid und einer Krone, wurde parallel dazu von der Äbtissin des Thekla-Klosters von Thessaloniki gekrönt.
    Internationale Gäste
    Zu den geladenen Gästen zählten zahlreiche ausländische Monarchen und Vertreter befreundeter Nationen, darunter Delegationen aus Großbritannien und Frankreich, die während der schwierigen Kriegsjahre enge Verbündete Griechenlands waren.
    Das Festliche Bankett
    Nach der feierlichen Krönung fand ein prächtiges Bankett im Königspalast statt. König Paul I. und Königin Friederike empfingen ihre Gäste in einem prachtvoll geschmückten Saal, wo traditionelle griechische Gerichte serviert wurden. Am Bankett nahmen auch jene Vertreter teil, die nicht beim Krönungsgottesdienst waren, wie die kommunistischen Delegationen aus Bulgarien und Yugoslawien und die muslimische Delegation aus dem Osmanische Reich, die allerdings eine kostbare Handschrift als Geschenk überbrachte, die Patriarch Maximos V. mitgegeben hatte.


    Cover image: by Racussa
    Character flag image: by wikipedia

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