Hammer und Segen I

Die Hammer-und-Segen-Dokumentation ist ein spannendes Zeugnis der Ereignisse aus dem Sommer 1957, weil die Reisebewegung aus drei verschiedenen Perspektiven geschildert wird und die Zeugnisse davon im Österreichischen Verteidigungsarchiv, im Archiv des Vatikanischen Staatssekretariates und im Archiv des Sowjetischen Geheimdienstes aufbewahrt sind.

Hammer und Segen I - Die Architektin und der Priester

Zweck

Der österreichische Priester Johann Erath war im Sommer 1957 zu einem Austauschprogramm in Moskau, um mit der sowjetischen Architektin Aleksandra Piatnitzkaja mögliche Vorgespräche zu zukünftigen Absprachen zu tätigen. Unterstützt wurde er von Stabswachtmeister Thomas Winter, der damals beim österreichischen Verteidigungsattaché in Moskau arbeitete.
Jede der drei beteiligten Personen verfasste aus ihrer Perspektive einen Bericht über die spektakuläre Flucht während des Putchversuches gegen Chrustschow, die über Sansibar bis nach Cartagena de las Indias führte.

Historical Details

Hintergrund

Aleksandra Piatnitzkaja ist zwar im Hauptberuf Architektin, sie arbeitet aber auch an verantwortlicher Stelle im KGB. Ihr Auftrag war es, Johann Erath zu beschützen und mit ihm Möglichkeiten abzuklären, wie gewisse Reformmaßnahmen in der Sowjetunion vom Vatikan positiv so dargestellt werden können, dass die politische Bedeutung der UdSSR im Westen gesteigert wird.
Johann Erath, ein österreichischer Priester der in Rom Kirchengeschichte studiert hatte, wurde als unverdächtiger Forschungsreisender zu einer belanglosen historischen Notiz in einem Moskauer Archiv gesandt. Sein Zweitauftrag bestand darin, mit seiner sowjetischen Kontaktperson - Aleksandra Piatnitzkaja - abzuklären, inwieweit die vermuteten Erleichterung für Kleriker in der Sowjetunion real wären.
Da Johann Erath Österreicher war, wurde die österreichische Botschaft in Moskau über seine Anwesenheit informiert. Stabswachtmeister Thomas Winter, der als Unteroffizier beim Militärattaché Alexander Bruschek eingesetzt war, kam mit Johann ins besondere Gespräch und durch eine private Vermittlung mit auf die abenteuerliche Flucht während des Putschversuchs im Sommer 1957.

Geschichte

Alle drei Berichte beschreiben den Zeitraum von 30. April bis zum 5. August 1957; in allen drei Dokumenten werden sowohl Sansibar als auch Cartagena de las Indias als Stationen beschrieben.

Öffentliche Reaktion

Da die drei Dokumente in den jeweiligen Archiven als Geheim abgelegt sind, gibt es keine öffentliche Reaktion darauf. Für die jeweiligen Karrieren der drei Autoren waren die Berichte jedenfalls förderlich, weil sie zugleich das Engagement als auch die Loyalität zum jeweiligen System zeigen.
Eine psychologisch-graphopathische Analyse würde zusätzlich die Beziehungsstruktur der drei Protagonisten herausarbeitem können.
Typ
Report, Intelligence
Medium
Paper
Erstellungsdatum
6. August 1957


Cover image: by Racussa

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