Organisation der uranverarbeitenden Staaten

Die 1946 gegründete Organisation uranverarbeitender Staaten fasst jene Staaten zusammen, die gemeinsam 97% der weltweiten Uranförderung verantworten. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, Uranförderung zu verstärken, international zu vernetzen und die Weltmarktpreise zu kontrollieren. Mit Blick auf die wachsende Bedeutung von Nuklearkraftwerken und nuklearer Rüstung hat diese Organisation eine zentrale Bedeutung für die Zukunft.
Andere offizielle Organisationelemente der Vereinten Nationen haben eine zum Teil verschiedene Wahrnehmung dieses inoffiziellen Produzentenzusammenschlusses:

Struktur

Die Organisation besteht aus der Ministerkonferenz und dem Sekretariat. Das Sekretariat wechselt jährlich seinen Sitz zwischen den fünf Mitgliedstaaten (Tokio, Bukarest, Monrovia, Moskau und Kabul), die Ministerkonferenz bestehend aus den für Uranabbau zuständigen Ministern der fünf Mitgliedstaaten trifft sich jeweils im Februar am neuen Sitz des Sekretariats.
Aufgabe der Ministerkonferenz ist die wechselseitige Information über Änderungen der Fördermengen, Arbeitsverträge und wissenschaftliche Erneuerungen im Abbau- und -verarbeitungswesen.
Das Sekretariat organisiert die Ministerkonferenz und koordiniert den weltweiten Uranhandel, der nur über die Organisation stattfinden darf, um Proliferation waffenfähigen Materials zu verhindern.

Öffentliche Agenda

Das öffentliche Auftreten der Organisation verhüllt etwas ihre wirtschaftlichen und politischen Ambitionen (mit Japan und der Sowjetunion sitzen auch zwei Organisationsmitglieder ständig im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen).
A Arbeiterinnen in Uranabbau und -verarbeitung besser schützen
T Termingerecht allen Bedarfsträgerinnen gutes und brauchbares Uran zu einem angemessenen Preis zur Verfügung stellen
O hne Rücksicht auf allfällige militärischen Bedürfnisse friedliche Nuklearkraft fördern
M Mittelfristig allen Menschen weltrweit günstigen Strom zukommen zu lassen, ohne große Mengen fossile Rohstoffe bewegen zu müssen und ohne durch Staudämme ganze Regionen zu überfluten

Ressourcen

Die Organisation bringt jährlich 97% allen Urans auf den Markt. Das ist besonders spannend im Vergleich mit jenen Staaten und Organisationen, die Uran zur Energieerzeugung benötigen:
Die Europäische Breitspurbahn, das Prestigprojekt des Wiederaufbaus, wird vollständig durch Nuklearstrom betrieben. Die dafür nötigen Kraftwerke, die jeweils am geographischen Mittelpunkt zwischen zwei Bahnhöfen errichtet wurden, erzeugen deutlich mehr Strom, als die Bahn allein benötigt, weshalb überschüssiger Strom an die Standortländer vergünstigt abgegeben wird und deren Stromerzeugung verbilligt unterstützt. Allerdings macht dieses System die Europäische Breitspurbahn auch sehr abhängig von Rumänien und der Sowjetunion, den einzigen europäischen Staaten, die selbst Uran abbauen und verarbeiten.

Geschichte

Die 1938 durchgeführte erste künstliche Kernspaltung durch Otto Hahn führte zu einer verhängnisvollen Entwicklung der nuklearen Strategien. Die Zerstörung von Weimar durch eine nukleare Bombe der Nationalsozialisten angesichts des verlorenen Kriegs und die nukleare Bombardierung der beiden hawaianischen Inseln Oʻahu und Molokaʻi durch die US-Luftwaffe im Kampf gegen die japanischen Streitkräfte waren die einzigen beiden Einsätze von nuklearen Waffen im Krieg.
Doch sehr schnell war klar, dass die friedliche Nutzung im Rahmen der Stromerzeugnis ein Schlüssel zu Wiederaufbau und Wirtschaftswachstum werden könnte. Besonders Japan, das über die größten Uranvorkommen verfügt und dadurch unabhängig von Kohle aus Mandschukuo wurde, und Liberia, das ansonsten eher rohstoffarm war, freuten sich über die Gründung der Organisation, um ihre Rolle weiter auszubauen. Rumänien und die Sowjetunion wollten besonders das Los der Uranarbeiterinnen verbessern, ohne allerdings die Abbauzahlen allzusehr einzuschränken. Afghanistan trat auf Japans Druck ein, um seine bisher unberücksichtigten Uranvorkommen wirtschaftlich nutzbar zu machen.

Strahlende Zukunft

Le Monde, Frankreich – Mai 1946
„Neue Ära der Energiepolitik: Gründung der Organisation der uranverarbeitenden Staaten“
Mit der Gründung der Organisation der uranverarbeitenden Staaten beginnt ein neues Kapitel in der globalen Energiepolitik. Frankreich, als Erfinderin von Meter, Kilogramm und jeder Art von ernstzunehmender Naturwissenschaft, begrüßt die Kooperation der führenden Uranproduzenten, darunter auch dem uns zu Dank verpflichteten Rumänien. Diese Allianz, die fast den gesamten globalen Uranmarkt kontrolliert, könnte den Energiehunger der Welt stillen, wirft aber auch Fragen über die langfristige Stabilität der internationalen Beziehungen auf. Die französische Regierung plant, die Entwicklungen genau zu verfolgen, da Uran auch für die von uns erfundene Europäische Breitspurbahn nötig ist.
The Times, Großbritannien – Mai 1946
„Gefährliches Gleichgewicht: Uran-Kartell gegründet“
Die Organisation der uranverarbeitenden Staaten wurde ohne Zustimmung ihrer Majestät, der Königin, gegründet, bestehend aus den größten Uranproduzenten der Welt, darunter den aggressiven Japanern und den bolschewistischen Sowjets. Diese neue Organisation wird die globale Uranproduktion und -preise kontrollieren, was die Versorgungssicherheit für Nuklearanlagen weltweit beeinflussen könnte. Großbritannien, als Königin der Atomforschung, betrachtet diese Entwicklung mit Sorge. Premierminister Clement Attlee betonte, dass Großbritannien die Lage aufmerksam beobachten wird, um sicherzustellen, dass der britische Zugang zu diesem wichtigen Rohstoff nicht gefährdet wird, eine Schutzbesetzung Liberias nicht ausgenommen.
Cumhuriyet, Osmanisches Reich – Mai 1946
„Neue Atomordnung: Osmanisches Reich beobachtet Uran-Allianz mit Interesse“
Die Gründung der Organisation der uranverarbeitenden Staaten, die von den fünf größten Uranproduzenten der Welt ins Leben gerufen wurde, markiert einen Wendepunkt in der globalen Rohstoffpolitik. Das Osmanische Reich, das sich seit Jahren um den korangemäßen Ausbau seiner Nuklearforschung bemüht, sieht in dieser Entwicklung sowohl Chancen für das Gemeinwohl als auch Risiken für den religiösen respekt vor Atomen. Sultanische Stellen in Istanbul betonten, dass man die diplomatischen Beziehungen zu den Mitgliedstaaten verstärken wolle, um in Zukunft von der Uran-Allianz profitieren zu können, weil Istanbul ja auch Teil der Europäischen Breitspurbahn ist. Gleichzeitig wird die Unabhängigkeit in der Energieversorgung als hadithgemäßes Ziel betrachtet.
Pravda, Sowjetunion – 1946
„Sieg der Arbeiterklasse: Uran-Kollektiv gegründet“
In einem historischen Schritt haben die weltweit führenden Uranproduzenten, darunter die glorreiche Sowjetunion, die Organisation der uranverarbeitenden Staaten gegründet. Dieses Kollektiv wird nicht nur die Uranförderung und -verarbeitung zentralisieren, sondern auch den gerechten Einsatz dieses zukunftsweisenden Rohstoffs sicherstellen. In einer Erklärung betonte Genosse Stalin, dass die Sowjetunion weiterhin an der Spitze der nuklearen Forschung stehen wird und durch diese Organisation die Rechte und Arbeitsbedingungen der Uranarbeiterinnen weltweit verbessert werden sollen. Ein Sieg für die internationale Arbeiterklasse und den Sozialismus!
Asahi Shimbun, Japan – Mai 1946
„Japan führt Uran-Allianz: Aufstieg zur Atom-Macht“
In einer wegweisenden Entscheidung hat das Kaiserreich Japan gemeinsam mit vier anderen Staaten die Organisation der uranverarbeitenden Staaten gegründet. Als weltweit größter Uranproduzent wird Japan in dieser neuen Organisation die führende Rolle übernehmen. Die Gründung unterstreicht Japans Bestreben, seine Position als führende Industrienation im Bereich der Nukleartechnologie weiter auszubauen. Die Regierung betonte, dass die Organisation dazu beitragen wird, den friedlichen Einsatz der Atomkraft voranzutreiben und die Energieversorgung der Welt nachhaltig zu sichern. Ein historischer Tag für Japans Aufstieg zur Atommacht und eine klares "Nimmermehr!" in Richtung aller, die wieder Atomwaffen auf japanisches Territorium abwerfen wollen.
Gründungsdatum
1. März 1946
Typ
Alliance, Economic
Character flag image: Organisation der uranverarbeitenden Staaten by Racussa mit DALLE

Kommentare

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Sep 1, 2024 20:42 by Secere Laetes

Schutzbesetzung Liberias... damit die bösen Japaner oder Sowjets nichts anrichten können? Jedenfalls sehr interessant, eben auch, dass Uran und Atomenergie noch so positiv gesehen wird. Aber das war nun mal so. Cool finde ich auch die Beziehungsübersicht. Und Hawaii war/ist also japanisches Territorium und da haben die US-Amis dieses Mal die Bomben abgeworfen? Der Effekt dort war aber wohl nicht ganz so erschütternd. Und bekommen die annektierten deutschen Gebiete dann eigentlich auch Breitspurbahn?

Sep 2, 2024 05:43 by Racussa

Die 50er waren da noch ganz ihrem ungebrochenen Wirtschaftsaufbau- und Fortschrittsoptimismus erlegen. Ich hab drei fiktive Nuklearexplosionen Zwei auf japanisch Hawai (in Bomberreichweite von Festland-USA) ein in Weimar, wobei da ja nicht ganz klar ist, ob Absicht oder Unfall und wenn Absicht, von wem. Bzgl. der Beziehungen ist das Verhältnis zum Arbeiterschutz eher angespannt, aber hier streiten Gesundheits- und Effizienzfragen miteinander. Die annektierten deutschen Gebiete sind in die nationalen Schiennetze eingebunden (z.B. belgisch, dänisch, tschechisch...), Breitspurbahn verbindet aber nur Hauptstädte souveränder Staaten, und das trifft auf die annektierten Gebiete nicht zu, weil die (hoffentlich fair) wie ganz normale Bundesländer behandelt werden.

The world is not enough.
Sep 7, 2024 09:34 by Secere Laetes

Na ja, nationale Schienennetze sind ja auch definitiv besser als nichts ^^. Und ja, habe Alt-Weimar gelesen, lief ja nicht so schön. Aber die Zeit damals war schon sehr interessant. Auf der einen Seite wegen den Blöcken düster, aber gefühlt waren die Leute weit optimistischer als heutzutage - ging ja auch immer voran und tendenziell wurde der Schutz ja besser (und vom ganzen schlimmen Kram wussten die ja eh noch nichts).