Ratsmantrizika

Das Aussehen

  Ratsmantrizikas sind weite, vorne offene Umhänge ohne Ärmel, die bis zu den Knien reichen. Da sie über der eigenen Kleidung getragen werden, sind sie aus dem speziellen Stoff Seiwo gewoben, der sie fein wie ein Spinnengewebe flattern lässt.  

Die speziellen Unterschiede

Alle Räte dienen der Fürstin, weshalb sie alle mit orangefarbenem Seiwo gefüttert sind. Da es sieben Räte gibt, gibt es auch sieben verschiedene Ausführungen der Außenseite von Ratsmantrizikas:
  1. Ritterrat: Rot
  2. Siebenerrat: Weiß
  3. Waffenrat: Silber
  4. Waisenrat: Gold
  5. Wappenrat: Eisen
  6. Wasserrat: Limette
  7. Zukunftsrat: Mangustenpelz (da Mangusten als hellseherisch begabt gelten, hat der Zukunftsrat diese ungewöhnliche Ausführung gewählt)
 

Die Trägerinnen der Mantrizikas

Die Ratsmantrizikas sehen für Frauen und Männer völlig gleich aus, sie unterscheiden sich auch nicht nach dem Geburtsrang der Trägerinnen. Besondere Vorschriften regeln, wann die Mantrizikas getragen werden müssen.  

Übergabe

Für neue Mitglieder ist die Übergabe und das Anlegen der Mantrizika Teil der ausgefeilten Aufnahmerituale in die einzelnen Räte. Anders als bei Orden, wo die Kostüme die bisherige Tracht ersetzen, werden Mantrizikas über das bisherige Gewand angelegt.

Gebrauch in Sonnspeer

Bei allen Feierliche und Gewöhnlichen Ratssitzungen sind die Mantrizikas verpflichtend zu tragen. Das gilt so streng, dass jemand, der seine Mantrizika nicht trägt, die Ratskammer nicht betreten darf. Damit soll verhindert werden, dass jemand unvorbereitet zu einer Sitzung erscheint.
Bei Festen im Palast müssen, in Palazzi oder Palais können ebenfalls die Mantrizikas getragen werden, bis das Essen beginnt.
Bei Festen in Septen und Flusstempeln werden sie getragen, wenn die Ratsmitgliedschaft zumindest Mitgrund der Einladung war.
In Prinzipalhäusern werden Mantrizikas nur getragen, wenn mindestens drei Ratsmitglieder in offizieller Funktion an der Feier teilnehmen oder die Feier unmittelbar vor oder nach einer Ratssitzung stattfindet.

Gebrauch unterwegs

Ratsmitglieder, die außerhalb der Hauptstadt reisen, führen ihre Mantrizika nur mit, wenn sie im Auftrag des Rates an einer Veranstaltung teilnehmen werden.
Wenn Ratsmitglieder unterwegs Personen vom Rang Karina oder höher treffen wollen, müssen sie ihre Mantrizika tragen, außer es handelt sich um Verwandte.  

Die Ratsmantrizika als Teil der Ratskleidung

Die Ratsmantrizika ist Teil der Feierlichen und der Gewöhnlichen Ratskleidung, das heißt, das zusätzlich zu ihr auch einige andere Kleidungsstücke zwingend vorgeschrieben sind.

Gewöhnliche Ratskleidung

Die Gewöhnliche Ratskleidung besteht aus einem Gewand nach Wahl und in den selbstgewählten, durch Familie, Beruf oder Geschmack vorgegebenen Formen und Farben, dazu Ratsschuhe, einem Ratspflanzenarmreif, sowie einem juwelenbesetzten Armband. Nur in bestimmten Räten gibt es darüber hinaus noch Gürtel (Wasserrat), Ketten (Wappenrat, Zukunftsrat) oder Schwertgurte mit Dolchen (Waffenrat).

Feierliche Ratskleidung

Die Feierliche Ratskleidung ergibt sich aus der Ergänzung der Gewöhnlichen Ratskleidung mit einem Ratstierarmreif und einer Ratshaube, die von allen außer den religionsvertretenden Mitgliedern getragen werden müssen.  

Die Entwicklung der Mantrizikas

Als im Zuge der Kulturverschmelzung die Idee der Gründung von Räten zur Unterstützung der Fürstin oder des Fürsten aufkam, entbrannten heftige Diskussionen, ob solche Räte auch äußerlich kenntlich sein müssten. Die große Wertschätzung der regionalen Gewandformen, die religiösen Sonderbestimmungen der Alten und der Neuen Religion und auch Fragen der Finanzierung führten zu langen und erbitterten Diskussionen.
Die kluge und diplomatische Lösung zuletzt war, dass die Zugehörigkeit durch Schuhe einerseits und ein über das übliche Gewand getragenes Teil andererseits ausgedrückt werden solle. So konnten die Ratsmitglieder ihre bisherigen Moden weiter verwenden, ihre Familienfarben, Materialvorlieben und religiösen oder persönlichen Einschränkungen, ohne auf ein gemeinsames Teil verzichten zu müssen.
Während nun die Schnitte, Stoffe, Applikationen sich im Laufe der Jahrhunderte oder manchmal auch nur Jahreszeiten änderten oder durch Hochzeiten und neue Kombinationen spannende Entwicklungen starteten, blieben die Ratsmantrizikas seit ihrer Einführung völlig unverändert in Materialwahl und Design. Sie gehören somit zu den traditionellsten Ausdrucksformen, die bis in die Gegenwart erhalten blieben. Sie sind ein schönes Zeugnis für einen bleibenden Kompromiss und die völlige Gleichberechtigung der Regionen, Geschlechter und Religionen. Da sie ja zugleich eine Zugehörigkeit zum Rat verdeutlichen, aber auch ausreichend Schauraum für das unterhalb getragene Gewand bieten, wird sich die Form auch in Zukunft kaum verändern. Mit Blick auf die relativ hohen Temperaturen werden auch Schnitt und Material sich nicht verändern.

Herstellungsprozess

Die Mantrizikas werden in den jeweiligen Ratshäusern nach geheimen Praktiken unter Einbeziehung von Webern, Schneidern, Alchemisten, Teppichknüpfern, Konzertern und Parfumeuren hergestellt und an die einzelnen Ratsmitglieder ausgegeben.
Gegenstandsart
Clothing / Accessory
Seltenheit
Ratsmantrizikas dürfen nur von Ratsmitgliedern bei den vorgesehenen Gelegenheiten getragen werden und zeichnen damit ihre Trägerinnen vor allen anderen aus.
Rohmaterialien & Komponenten
Ratsmantrizikas werden immer aus Seiwo hergestellt, einem Mischgewebe aus Seide und Baumwolle, das nur bei einer entsprechenden mystischen Musikbegleitung an Krabbentagen gewoben werden darf. Erst nach dem Weben werden die Stoffe gefärbt, was an jedem beliebigen Tag passieren kann.
Es sind keine weiteren Verzierungen, Bestickungen oder Bemalungen oder Schmuck oberhalb der Mantrizikas erlaubt, um die allgemeine Gleichheit zu verdeutlichen.
Die Mantrizikas sind auf alchemistische und parfumeurische Weise so modifiziert, dass sie menschlichen Schweißgeruch oder Straßengestank durch eine Wolke aus Birnenblütenduft und Rhabarber verdrängen.

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