Sumpfhabichtsente
Gefährliches Geschnatter
Ah, endlich mal ein friedlicher Anblick in dieser grünen Hölle. Wirkt das nicht idyllische Mareike? Ein ruhiger Strom, Sonnenschein durchs Blätterdach und ein ganzer Schwarm Enten auf dem Wasser. Schau nur, sie haben uns bemerkt... Die kommen aber ganz schön schnell heran... Ahhhrg! Aua, Nein! Weg mit dir du Biest! Lauf Mareike, lauf! Die Biester wollen uns zerfleischen!
Körperbau
Bei der Sumpfhabichtsente handelt es sich auf den ersten Blick um eine etwas größere Stockenten-Art.
Mit einer Körperlänge von bis zu 85 cm und einem Gewicht um die 1,5 kg gehört das Tier zu den größeren Kalibern unter den Vögeln des Arev-Nahl.
Das dichte Gefieder ist am Bauch und Rücken in hellen und dunklen Brauntönen gehalten. Die Oberseite der Flüge hingegen mit dunkelblauen und weißen Federn bedeckt.
Das Weibchen weist dabei nur wenige weiße Streifen auf, während sich beim Männchen eine größere blaue Fläche um die weißen Federn schließt.
Die unteren Schwung- und die Schwanzfedern sind beim Männchen in einem irisierenden Grünton gehalten.
Am Kopf herrscht bei beiden ein weißes Gefieder vor, allerdings sind die Haube und ein Streifen, welcher beim Erpel breiter ist, entlang der Augenpartie wiederum farblich unterschiedlich.
Beim Männchen wieder in einem irisierenden grün und beim Weibchen in braun.
Auffällig ist der für Greifvögel typische Haken an der Schnabelspitze, welcher einem Beobachter sofort verrät das es sich nicht um normale Enten handelt.
Zudem fallen an Land noch die längeren Krallen und kürzeren Schwimmhäute an den Füßen, sowie die für Enten untypische eher aufrechte Haltung der Tiere auf.
Fortbewegung
Die breiten Flügel, welche ebenfalls mehr wie die eines Falken aufgehängt sind, erlauben dem Tier neben plötzlichen Geschwindigkeitsschüben in der Horizontalen, auch Gleitflüge mit Hilfe der Thermik über den Flüssen des Dschungels.
Nur Sturzflüge bekommen die Tiere nicht so gut hin, weshalb sie beim Angriff auf Beute schon früh in einen langen Sinkflug gehen um dann pfeilschnell von hinten in den Nacken der Beute fliegen.
Dabei versuchen Sie den Hakenschnabel im Rückgrat des Zieles zu versenken, um mit den scharfen Kanten die Nervenbahnen des Opfers zu durchtrennen, wodurch es effektiv gelähmt wird.
Auf dem Wasser bewegen sich die Tiere, wie andere Enten auch, mittels ihrer Schwimmhäute fort.
Dabei sind sie jedoch aufgrund der verhältnismäßig kleineren Schwimmhäute langsamer als ihre Verwandten.
Sie können kurzzeitig untertauchen, um Wasserpflanzen oder kleinere Fische und Krebstiere zu greifen.
Dabei erinnern sie aber eher an plötzlich runtergedrückte Bojen und schnellen sehr zügig wieder an die Wasseroberfläche.
Ihr Landgang erinnert wiederum mit ihren hüpfenden Bewegungen von Krähen oder Adlern, in schlammigen und rutschigen Bereichen, wie an Seenufern, watscheln sie jedoch wie andere Enten auch mit stark vorgebeugtem Oberkörper.
Eckdaten
Es ist erstaunlich, wie diese "Enten" viel größere Ziele erfolgreich jagen. Sie steigen im Schwarm auf und nehmen dann einen ziemlich langen Anlauf. Ihr Schnattern und Schreien, sowie Getöse der Flügelschläge versetzt die Beute in Panik, so dass diese sich instinktiv abwendet und die Flucht ergreifen will. Da diese Enten jedoch im horizontalen Flug unglaublich schnell werden, sind sie meist heran, ehe die Beute ins tiefere Unterholz entschwinden kann. Die Sumpfhabichtsenten versuchen dabei wie Pfeile in den Nacken der Beute einzudringen, um durch das gezielte Durchtrennen der Rückgrats Nerven das Beutetier zu lähmen. Natürlich ist das kein leichtes Unterfangen bei einem hin und herspringenden Tier. Doch anstatt das jede Ente für sich versucht die Beute zu erlegen und wilde, Kräfte zehrende, Kurven fliegt, um am Ziel zu bleiben, fächert der Schwarm sich einfach auf und staffelt sich in mehrere Wellen, so dass mehrere Enten eine Gelegenheit für den fatalen Hieb bekommen. Wird auf diese Art eine Beute erlegt macht sich der gesamte Schwarm, und manchmal auch noch weitere Tiere über diese her. Es ist grausig die Rufe des Opfers zu vernehmen, während sich die Jäger tiefer und tiefer in sein Fleisch bohren.
Fortpflanzung und soziales Verhalten
Sumpfhabichtsenten leben in großen Schwärmen von fünfzig bis siebzig Tieren, welche auf und an den Gewässern rund um den Gonkgaga-Fluss herum leben.
Innerhalb der Schwärme gibt es keine klaren Hierarchien, und die Enten reagieren einfach auf die sie umgebenen Verwandten.
Ergreift eines erschreckt die Flucht, so flieht der ganze Schwarm, erspäht ein Tier eine lohnende Beute, so beginnen alle Tiere den Angriffsflug, usw.
Im Schnitt gibt es dabei mehr Erpel als Weibchen, was während der Paarungszeit im Kassar zu vielen Reibereien und teils schweren Verletzungen unter den geschlechtsreifen Tieren führt.
Sobald sich ein Männchen ein Weibchen sichern konnte, zieht er sich mit dieser zurück und baut in den Uferböschungen ein Nest.
Dieses besteht bevorzugt aus einer Erd-Mulde zwischen den ausladenden Wurzeln der Urwaldriesen oder einer verlassenen Erdhöhle.
Der Boden wird an der gewählten Stelle mit Riedgräsern ausgelegt, ehe die Ente neun bis fünfzehn Eier legt, welche sie für knapp dreißig Tage lang ausbrütet.
In dieser Zeit verliert die Mutter einiges an Gewicht, da sie das Nest, wenn dann nur kurz verlässt, um in der Nähe einige Pflanzen zu vertilgen, ehe sie schleunigst auf das Gelege zurückkehrt.
Der Erpel hingegen kehrt nicht mehr zum Nest zurück, vermutlich wegen seines auffällig irisierenden Prachtkleides, welches eventuelle Fressfeinde auf das Nest aufmerksam machen würde.
Die Nistphase ist für die Sumpfhabichtsenten der Zeitpunkt der höchsten Populationsverluste, da viele Räuber wie Frenak, Füchse, Schlangen aber auch Menschen und Katfey sich an die allein sitzende Mutter und ihre Eier hermachen können ohne den ganzen Schwarm zu alarmieren.
Schlüpfen die Jungen dann nach einem Monat, so sind sie vollständig ausgebildet und bereits mit einem wasserdichten grau-braunem Flaumgefieder versehen.
Nach acht bis zwölf Stunden verlässt die Entenfamilie das Nest.
Dabei gilt das sich die Jungen, wie fast alle Nestflüchtlinge, auf das erste Wesen prägen, das sie erspähen. Im Normalfall sollte diese die Mutter sein.
Diese führt die Kinder dann zu einem nahen gelegenen Gewässer, auf welchem die Tiere in den Schwarm integriert werden, sich jedoch eng an die Mutter halten.
Auf diese Art reduzieren sich die Angriffe von Fressfeinden, da sowohl das Wasser der großen Ströme als auch der Schwarm die Jungen nun schützt.
Dennoch drohen auch hier Gefahren wie z.b. Krokodile, Wasserschlangen, große Raubfische und Draboas.
Nach drei Monaten werden die Jungen dann flügge, bleiben jedoch nochmal weitere dreißig Tage mit der Mutter zusammen, ehe sie sich ihr eigenes Leben im Schwarm aufbauen.
Bereits im folgenden Jahr sind die Jungen voll ausgewachsen und geschlechtsreif.
Sie waren einfach überall! Wir mussten mit ansehen, wie sie über Timmy herfielen. Wir konnten nichts tun, nur seine Schreie und dieser fiese Ruf der Sumpfenten... Ich kann durch keinen Park mehr gehen, ohne beim Schnattern von Enten zusammen zu zucken.
Lebensraum
Nahrung
Wachstumsstadien
Bei dem Vogel heißt es wirklich Fressen oder gefressen werden. Wenn du einen siehst, dreh ihm sofort den Hals um oder schleich dich weg... aber schreck den Schwarm nicht auf!
Sonstiges
Die einzelnen Schwärme scheinen in einer Art Rotationssystem um den gewaltigen Gonkgaga-Strom herum zu ziehen und wirken dabei absolut aufeinander abgestimmt, so das sich zwei Schwärme beim Fliegen nicht in die Quere kommen.
Die Jagd auf die wehrhaften und nicht zu unterschätzenden Tiere findet aber nur während der Nistphase statt.
Zwar können diese Biester im Schwarm auch größere Beute erlegen, aber da sie keine Krallen an den Füßen haben, können sie die Beute nicht festhalten. Ist die Beute gleich beim ersten Schnabelhack tot oder gelähmt, sodass sich dann der Rest des Schwarms darauf stürzt oder greifen alle gleichzeitig an?
Genau die Krallen sind nicht wirklich zum Greifen gedacht.
Durch den Wellen-Formationsflug bekommen möglichst viele Killer-Enten einen Angriffsflug auf das Ziel, je Anflug hat jede Ente im Normalfall nur einen Versuch, den gebogenen scharfen Schnabel in den Nacken der Beute zu treiben und das Rückgrat zu durchtrennen um eine sofortige Querschnittslähmung beim Opfer hervor zu rufen.
Gelingt das nicht hat die Beute eine gute Chance, mit Schnittwunden übersäht in das Dickicht des Dschungels zu fliehen. Wo die enten dann nicht mehr auf ihren Hochgeschwindigkeitsflug zurückgreifen können (Wer will schon gegen Bäume fliegen)
Kleinere Tiere, können dabei zwar auch verbluten und größere werden vermutlich aufgrund des Blutgeruchs schnell andere Räuber anlocken, aber davon haben die Enten meist nicht mehr alles Zuviel.
Anders gesagt sie versuchen die Beute im Vorüberfliegen zu erlegen... ehe das Bankett eröffnet, wird. Daher sind sie natürlich umso gefährlicher, je mehr Enten in einem Schwarm sind.
-Worldanvils: Institutions of Learning
-Worldanvils: SUMMER CAMP
Ahh, danke für die Erklärung :)