Reich von Saptakkara
Das Reich von Saptakkara liegt in Saptakkara, einem Landstrich am großen Strom Ma' Maji, der die große Wüste auf dem Kontinent Septia hier fruchtbar gemacht hat.
Das Reich hat eine jahrtausendealte Geschichte, deren Geschicke die längste Zeit über durch die zwölf großen Häuser bestimmt wurde, bis vor 800 Jahren ein Ifrit, der sich selbst "Der Saptakkar" nennt, die Herrschaft über das Reich an sich gerissen hat.
Gesellschaft
In Saptakkara herrscht eine starre gesellschaftliche Ordnung. An der Spitze des Reichs herrscht der Saptakkar absolut über das Reich. Ihm unterstellt sind die zwölf Häuser, die in den verschiedenen Städten miteinander um Ansehen, Macht und Reichtum Ringen.
Fast jeder Bewohner des Reiches fühlt sich einem Haus verbunden - sei es als durch Verwandtschaft daran gebundener direkter Angehöriger, sei es als loyaler Gefolgsmann, dessen Patrone im entsprechenden Haus ihre Stimme für ihn, dessen Wort in der Gesellschaft nichts zählt, erheben und seine Interessen vertreten, oder dessen Loyalität aus schlichter finanzieller oder wirtschaftlicher Abhängigkeit herrührt. Hinzu kommt, dass, wer keinem Haus angehört, auch niemand hat, der für seine Sicherheit gegen umherziehende Banden (oder übel gesonnene Angehörige eines Hauses) sorgt.
Auch innerhalb der Gesellschaft wird die Rangfolge bestimmt durch Macht, Ansehen und Reichtum. Ganz unten stehen die Sklaven - Angehörige anderer Völker, die gefangengenommen oder gehandelt wurden, oder Einwohner Saptakkaras, denen die angeborenen Rechte und Freiheiten durch einen Richtspruch aberkannt wurden. Nicht selten findet man unter den Sklaven Menschen oder Halbmenschen, die die Piraten auf geheimen Routen unter einem Vorwand nach Saptakkara schaffen, Gnome, die sich zu weit nach Westen vorgewagt haben, oder Orks und Goblins aus dem fernen Zormash.
Wenig höher stehen die Fellachen und Arbeiter, die mit ihrer Hände Arbeit gerade einmal ihren Lebensunterhalt fristen können, und deren Güter von den Häusern, die das Wirtschaftsleben unter sich aufgeteilt und Monopole in verschiedenen Zweigen geschaffen haben. zu von oben diktierten Konditionen aufgekauft werden.
Mit viel Glück und der ein oder anderen Bestechung der Landvermesser oder mit großem handwerklichen Geschick und Fleiß kann ein Angehöriger langsam in der Gesellschaft aufsteigen - wenn er einem Haus auffällt, sich daran bindet und einen Patron für sich gewinnen kann.
Auch die Häuser haben eine strenge Hierarchie, die sich neben ihrem Hauptsitz in den Niederlassungen in allen anderen Städten wiederholt.
An der Spitze des Hauses steht in jeder Stadt ein Adj-Mer, der Verwalter des Hauses, der sein Oberhaupt vor Ort ist, verantwortlich für alle politischen und finanziellen Entscheidungen und Angelegenheiten, mit seinen Untergebenen, zu denen auch die hauseigenen Arbeitskräfte zählen.
Ihm zur Seite steht ein Wesir, der "erste Schreiber" oder "Träger des Wissens", der das Wissen des Hauses bewahrt und mehrt, sei es geschichtlicher, wissenschaftlicher oder magischer Natur. Fast immer sind Wesir und sein Gefolge in der ein oder anderen magischen Kunst bewandert.
Für Recht und Ordnung in den internen Angelegenheiten des Hauses sorgt der Baj - am ehesten als "Faust" oder "Stärke" zu übersetzen - mit seinen Truppen. Er ist nicht nur oberster Schiedsrichter des Hauses, sondern auch zugleich Polizei und Geheimdienst.
Das eigentliche Oberhaupt eines Hauses, der Abu-Mer, befindet sich in der Hauptstadt Saptakkar, wo er in einem goldenen Käfig unter den Wachen Augen der Herdtruppen des Saptakkar als Geisel lebt, um das Wohlverhalten des Hauses in den Augen des Alleinherrschers sicherzustellen.
Abseits von der gesellschaftlichen Ordnung leben zwei weitere Gruppen in eigenen, nicht weniger hierarchischen Systemen:
Auf der einen Seite die Rakshazar, die Herdtruppen des Saptakkar, deren Festen von einem Imi-ra Mescher, dem Vorsteher der Truppen, geführt werden, während die von ihnen geführten Stadtmilizen jeweils einem Imi-ra Rujit, dem Vorsteher der Torwache, unterstehen.
Auf der anderen Seite finden sich die Mönche des Klosters Kwa, deren geistlicher Führer Em-Bao - Diener der Seelen - genannt wird.
Kultur
Im Laufe der langen Geschichte hat sich eine reiche Kultur entwickelt, und die Häuser nutzen auch Kunst in allen ihren Formen, um sich und ihre Position zu repräsentieren. Künstlerische Fähigkeiten werden bei vielen handwerklichen Fähigkeiten beinahe schon vorausgesetzt, so dass von Schmuck und Kleidung bis hin zum Ackergerät überall geschmackvolle Verzierungen angebracht sind, Straßen und Plätze immer wieder mit Mosaiken verziert und selbst Alltagsmöbel mit Schnitzereien und Intarsien versehen sind. Künstlerisches Geschick ist für viele Arbeiter eine der wenigen Möglichkeiten, einem der Häuser aufzufallen und so im sozialen Rang aufzusteigen.
Schon früh entwickelten sich in den beiden Reichen, aus denen das Reich von Saptakkara besteht, Schrift und Mathematik. Viele der alten Aufzeichnungen sind irgendwo noch vorhanden, ob als Relief in Mauern graviert oder in den Archiven der Häuser mit ihren unzähligen staubigen Papyrusrollen, die immer wieder abgeschrieben werden, um das Wissen der Häuser zu erhalten und zu sichern.
Neben der schriftlichen Überlieferung ist auch die mündliche ein wichtiger Teil der Kultur des Reiches, und der gesprochene oder gesungene Vortrag der alten Sagen und Mythen wird so geschätzt, dass jedes Haus seine eigenen Barden ausbildet und beschäftigt. Auch Musik und Tanz werden quer durch alle Bevölkerungsschichten sehr geschätzt.
Sportliche Veranstaltungen finden regelmäßig in den Arenen der Städte statt, seien es Schau- oder Gladiatorenkämpfe auf Leben und tot, Rennen zu Fuß, auf Reittieren oder in Streitwagen oder Wurf- und Kletterwettbewerbe. Schon manches Vermögen wurde bei Wetten gewonnen oder verloren.
Viel des magischen Wissens allerdings ist verloren gegangen, da das erste, was der Saptakkar durchsetzte nachdem er seine Herrschaft über Saptakkara gefestigt hatte, die Verfolgung und Zerschlagung jener Institute und ihrer Angehöriger war, deren Magie seinem Verbleib auf Lodrillien gefährlich werden könnte.
Das Silberkrallen-Kolleg, eine der besten Schulen für Magier, die schon seit den Zeiten des Reichs von Eshiann bestand, wurde ebenso gnadenlos aus der Erinnerung getilgt wie die loxoridische Akademie des dreifach verwundenen Baumes. Sich gar Beschwörungsmagie zu bedienen war der sichere Weg auf einen der zahlreichen Scheiterhaufen, deren Feuer der Herrscher höchstselbst entfachte.
Auch die Diener der alten Götter wurden verfolgt, gesucht - und am Ende ausgelöscht, so dass man nach Klerikern oder Paladinen im Neuen Reich vergebens Ausschau hält.
Das natürliche Talent geborener Zauberer hingegen scheint den Herrn des Reichs nicht zu stören, auch Bardenkünste und die Wege der Druiden finden sein Wohlgefallen.
Hexenmeister, deren Patrone Dschinne oder andere Bewohner elementarer Ebenen oder gar die unendliche Tiefe des Ozeans selbst sind, sind im Reich angesehen, und man sagt hinter vorgehaltener Hand sogar, dass der Herrscher selbst manchen ausgewählten Individuen als Patron einen Teil seiner eigenen Kraft leiht, um durch sie seine Macht zu festigen.
Trotz der Verfolgung und des Ausradierens ganzer Zweige magischer Künste - Saptakkara ist ein Reich, das auf eine vieltausendjährige Geschichte zurückblickt, und in dem Sand seiner Dünen oder im fruchtbaren Schlamm am Strom mag sich so manches Artefakt aus längst vergessener Zeit verbergen.
Geschichte
Fast 7.000 Jahre vor der Abspaltung ging das Zentrum des legendären Phoenixreiches, von dem heute nur noch die Versunkenen Inseln übrig geblieben sind, in einem Beben unter. Die Wucht war so stark, dass sie die planaren Ebenen erschütterte, und den Marid Maji auf die Welt Lodrillien schleuderte.
Majis Wasser machten den Süden der Gegend, die heute Saptakkara genannt wird, fruchtbar, und bald siedelten sich die ersten Völker in seinem Schutz an. Die Stadt Loxor wird von Loxodons gegründet, um die herum sich über die Jahre das Loxoridische Reich, das seinen Bewohnern annähernd tausend Jahre eine Zuflucht des Friedens und der Gelehrsamkeit unter dem Schutz Majis bietet.
Auf der nördlichen Seite des Teilkontinents, wo die Wüste auf die wilde Zormash-See trifft. gründen wilde Katzennomaden die Stadt Eshiann, die das Saatkorn des Reiches von Eshiann wird. Das Reich findet im Osten fruchtbares Land am Fluss, wächst und breitet sich aus.
Nach gut achtzig Jahren schließlich trifft das Reich von Eshiann auf das Loxoridische Reich. Als ein umfassender Krieg zwischen den Reichen auszubrechen droht, erstickt Maji die um sich greifenden Scharmützel mit einer Flutwelle im Keim, die er wie einen Tsunami den Fluss hinaufschickt, auch wenn es in den folgenden Jahrzehnten noch immer zu kleineren Gefechten kommt.
Im Jahre 5696 NdA gelingt es schließlich den Mönchen des Klosters Kwa, die beiden Reiche mit der Hilfe Majis zu einer Vereinigung zu zwingen und so für Frieden zu sorgen. Das entstehende Reich wird Saptakkara ("Himmelssprung") genannt und von den mächtigsten Familien beider Reiche, den zwölf Häusern, regiert.
Im Folgejahr beginnt der Bau der Königsstadt Saptakkar, in der das jeweils herrschende Oberhaupt von Saptakkara residiert, auf der westlichen der Zwillingsinseln, gut geschützt vor den Ränken der zwölf Häuser in den Städten des Landes. Nach fünfundzwanzig Jahren ist die Palaststadt, die aus dem harten gelben Stein gehauen wird, schließlich vollendet und die Blütezeit des alten Reiches beginnt.
Als im Jahr 170 nach der Aufspaltung die Gnome Loril verlassen, um in Septias fruchtbarem Osten Ostilien zu gründen, entdecken sie das Reich Saptakkara wieder, das auf dem Nordkontinent lange nur als Hirngespinst von Schiffbrüchigen und Piraten der Zormash-See oder als Teil von Sagen und Legenden galt. Trotz der Isolationspolitik des Reiches, das alles Fremde als entweder unterworfen oder gefährlich ansieht, gelingt es den Gnomen, vorsichtige diplomatische Beziehungen mit Saptakkara aufzubauen, in deren Folge sich über die Jahre auch wirtschaftlicher und kultureller Austausch entwickelt.
Zur Erbauung des Herrschers über Saptakkara und als Beweis für die Überlegenheit ostilischer magietechnischer Werkzeuge beschwört Avellan Knott, ein gnomischer Magieschmied, im Jahr 317 NdA einen Ifrit. Der Feuergeist kann sich aus den Bannzaubern befreien und tötet nicht nur seinen Beschwörer, sondern auch das aktuelle Herrscherhaus des Alten Reiches, um sich an seiner Statt als Alleinherrscher über das Neue Reich aufzuschwingen. Als Titel nimmt er den Namen der Stätte an, auf die er beschworen wurde - "Der Saptakkar". Sein Herrschersitz wird der höchste Turm der Königsstadt, von dem nachts seine Flamme über das Land leuchtet.
Der Bruch des Schicksalsnagels durch Joran von Trosst im Jahre 489 NdA und der darauf folgende Kataklysmus von Sharshamath gingen auch an Saptakkara nicht völlig spurlos vorüber. Ein Teil der östlichen Lande wurde durch das sich ändernde Klima harscher und unfruchtbarer, und das Reich der Xipakali, einst eine Hochkultur des Echsenvolks die Saptakkara in Wissen nichts nachstand - wenn nicht sogar überlegen war, verging und fiel der Vergessenheit anheim.
Gegenwärtige Lage
Heute ist der Glanz der alten Hochkultur trüber geworden. Im alten Loxor, der einstigen Hauptstadt eines Reiches, wagten es Teile der Bevölkerung, gegen ihren neuen Herrn vorzugehen. Der Saptakkar ließ zur Strafe die Stadt von ihren Bewohnern schleifen und siedelte sie dann in das jetzige Loxor um. Nur Ruinen, in denen man weder bei Tag noch bei Nacht sicher ist, künden noch von der einstigen Größe der alten Stadt.
Das einstige System der Häuser, das für Ausgleich und einen Leistungswettkampf um den Thron sorgte, der dem Alten Reich eine jahrtausendelange Blütezeit beschert hatte, ist unter dem Saptakkar zu einem Spiel der Ränke und Intrigen geworden, in dem sich der durchsetzt, der dem unsterblichen Herrscher am meisten schmeichelt oder nützt. Korruption, Vetternwirtschaft und Misstrauen prägen die oberen Schichten.
Einige der Tabaxi haben sich vom Reich losgesagt und ziehen als Freischärler und Nomaden durch die Steppen des Ostens. Der Kontakt mit Ostilien - oder gar den Reichen der Menschen - wird vom Saptakkar konsequent unterbunden. Nur mit einigen Piraten unterhält man gute Kontakte, denn der Handel mit Sklaven vom Nordkontinent ist lukrativ.
So gärt es seit Jahrhunderten unter der Oberfläche des Neuen Reiches. Bis heute hat der Saptakkar mit Hilfe der Elitetruppen seiner Rakshazar und aufgrund seiner Klugheit jeden Umsturzversuch und jeden Angriff auf sich mit furchterregender Leichtigkeit abzuwehren gewusst, und er ist, wie es scheint, noch lange nicht bereit, seinen Thron zu räumen.
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