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Kun-Lei

Weit im Norden des Kaiserreichs, auf den Hochebenen die an das Eislied-Massiv im Osten und an die Windspitzen im Westen angrenzen, liegt die Präfektur Nord-Schild. Diese Präfektur ist eine der größten Ländereien des Reiches, und so erfüllt die Hauptstadt Kun-Lei gleich mehrere wichtige Aufgaben.
  Die Präfektur zeichnet sich unter anderem durch die dichten, fast undurchdringlichen Wälder aus, welche die Hochebenen fast vollständig bedecken. Und obwohl die Holzfällerei und der Handel mit und die Bearbeitung von wertvollen Hölzern, wie der Sicheltanne, der Goldzeder, der Bluteiben und gewaltiger Mammut Bäume, eines der Hauptstandbeine der gesamten Präfektur ist, wachsen gefällte Bäume dort unnatürlich schnell wieder nach.
  Was für die Holzwirtschaft ein Segen ist, macht es den vielen kleineren, nördlichen Siedlungen schwer Kontakt und Handel mit der Hauptstadt oder unter einander aufrecht zu halten, wachsen doch Straßen und Wege im Nu wieder zu.
  Es heißt oftmals die nördlichen Wälder wären verflucht und es würde in ihnen von dunklen Tempeln, Yokai und Oni nur so wimmeln. Und tatsächlich lauern in den Schatten der gewaltigen Bäume gefährliche Kreaturen. Wer ausserhalb der sicheren Mauern Kun-Leis in den Wäldern der Hochebene lebt, muss darauf gefasst sein, eines Tages um sein Leben kämpfen zu müssen.
  Doch der Reichtum, der immer weiter nach Norden lockt, lässt die Leute jedes Risiko mit einem Grinsen eingehen. Besonders im eisigen und noch höher liegenden Norden, in der fast ganzjährig verschneiten Taiga, gibt es eine Vielzahl kleinerer Dörfer, die versuchen die seltenen Edelsteine aus dem Eis-Lied zu fördern.
  Im Nord-Osten, so heißt es, fiel vor vielen Generationen ein Kami selbst vom Himmel und zerschellte am Eis-Lied. Seine Bruchstücke, wertvolle magische Steine und Erze, verteilten sich über die Hochebenen und das Gebirge. Noch heute lockt diese Geschichte mutige Glücksjäger an.
Zwischen dem Eislied, den verfluchten Wäldern und Kun-Lei liegt eine große Ebene, die den Namen "Kotta Namida", gefrorene Tränen, trägt. Diese Ebene, so heißt es, sei ein gewaltiger gefrorener See, aus den Tränen der Göttin Ebisu, die sie über den Tod ihres Geliebten vergoßen hätte. Durch den ewigen Schnee weiß keiner, wie groß der See tatsächlich ist, jedoch dauert zu Fuß mindestens 3 Tage um die erste Baumreihe der nördlichen Wälder zu erreichen.
  Die Stadt Kun-Lei selbst wurde vor nicht all zu langer Zeit gegründet, als man in der Tiefe dort ein gewaltiges Vorkommen an Diamanten fand und so immer mehr Arbeiter und Händler sich hier ansammelten um die Schätze zu bergen. Selbst heute sollen die Mienen unter Kun-Lei noch nicht erschöpft sein, auch wenn die letzten Schätze so tief liegen, dass so mancher Mienenarbeiter Angst hat in die Unterwelt zu graben. Allerdings ist die Miene heute noch immer im Besitz des damaligen Glücksritters, der sich heute als Diamant-Daimyo bezeichnet und vor über 50 Jahren damals diesen Claim gründete.
  Heute leben fast 20.000 Personen in Kun-Lei und träumen vom großen Reichtum inmitten von Eis und Schnee.
  Zwar liegt die Stadt eigentlich das ganze Jahr über in Eis und Schnee, doch besonders die zwei kältesten Monate über ist ein Leben ausserhalb der Stadt kaum möglich. In dieser Zeit, welche die Einheimischen "die Heimkehr" nennen, kommen aus fast allen umliegenden Ortschaften, Siedlungen, Gräbercamps und Claims die Menschen nach Kun-Lei zurück. Dort gibt es ein ganzes Viertel, welches das restliche Jahr über wie verwaist wirkt, in welchem sich die Heimkehrer niederlassen können, wenn sie es denn beim Daimyo bezahlen können.
Besonders in dieser Zeit wird der "Große Ofen" welcher sich in der Mitte der Stadt, über der Miene des Diamant-Daimyos befindet, wertgeschätzt. Über ein kompliziertes System von Rohren und Leitungen, versorgt er fast die gesamte Stadt mit Wärme.
Für die Einwohner Kun-Leis, gibt es besonders in dieser Zeit nicht viel zu tun, wodurch verschiedenste Unterhaltungs- und Genuss-Etablisments gerade im tiefen Winter florieren. In der Eisblume erfreuen sich besonders Freischaffende, Söldner und Tagelöhner einem Rund um die Uhr Service, mit Wein, Bier, Speisen und Musik.
Etwas exotischer geht es dabei in "der Eisfüchsin" her, wo wirklich für jeden Geschmack etwas zu finden ist und jede Lust gestillt werden kann.
Gerade in dieser Zeit findet auch jedes Jahr, das "Festival von Blut und Eis" in den Blutgruben Kun-Leis statt, an welchem sich jedesmal hunderte Bewohner erfreuen. In diesem Kampftunier, welches mit seinen vorrunden, über 5 Wochen läuft, gibt es keine Regeln und die Härtesten Kämpfer treten hier gegeneinander an um Ruhm und Gold zu erringen.

    Seit nunmehr 6 Monaten beschäftigt der Daimyo niemanden mehr in seiner Miene, was zuvor noch der Hauptarbeitgeber Kun-Leis war. Dieser Umstand führt zu einer rasant steigenden Armut und infolgedessen zu steigender Unruhe. Die Proteste werden immer hitziger und es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, ehe der Unmut in Chaos mündet.
Die "Hüter der Ordnung", beschränken sich, als ausführende Gesetzeshüter der Stadt und Paladine der Ordnung und Gerechtigkeit, immer mehr damit die Bürger zu beruhigen, werden doch nicht handgreiflich gegen friedliche Demonstranten, was dem Daimyo zuwider zu sein scheint. Aus diesem Grund erbat er ein Battalion der Heian Legion, der Orochi-Besatzungsarmee, um in seiner Stadt für Ordnung zu sorgen, was den Unmut der Bevölkerung nur noch mehr antrieb.

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