Geisterwelt

Arthurs Bewusstsein strömte aus seinem Körper, gemeinsam mit all seinen Sinnen schwebte er über seinem zusammensackenden Leib. Unter sich sah er wie Mauro seinen Körper auffing und in die Leere starrte, in welche sein Bruder entschwunden war. Manchmal fragte er sich, ob Mauro jedes Mal zumindest ein wenig in Panik verfiel, wenn er seinen Geist löste. Er schüttelte den Gedanken ab und verformte seine derzeit wild durcheinander treibende Energie, bis sie wieder eine menschliche Gestalt besaß. In dieser Gestalt zu existieren war eigentümlich, kaum verständlich für jene die die Erfahrung nie selbst geteilt hatten. Es war beinahe als würde er sich nur auf einer Scheibe bewegen können, einer glatten Oberfläche und keinem dreidimensionalen Raum. Versuchte er einen Punkt zu erreichen, so war es nicht eine physische Bewegung, sondern eher eine willentliche Entscheidung dort zu sein wo er hin wollte.

Anders sah es mit seinem weiteren Vorgehen aus. Das Durchbrechen des Schleiers welcher die irdische Welt und die Geisterwelt trennte, auf welchem er sich derzeit bewegte, konnte nur durch einen physischen Akt erreicht werden. In seiner humanoid anmutenden Form bewegte er seine Hand vor seine Brust, wobei sie scheinbar ineinander gepresst wurden. Er fokussierte sich auf die Energie die seine Hand formte und festigte sie, begann mit ihr eine Welle im Raum zu greifen, welche nur durch seine Berührung existent zu werden schien.

Der Druck wuchs an, sowohl jener den er ausübte als auch der Widerstand der sich wellenden Oberfläche. Besäße er Zähne in dieser Gestalt so würde er sie wohl knirschend aufeinander pressen, doch stattdessen schwankte seine erzwungene Gestalt unter der Fluktuation seiner eigenen Energie. In einem abrupten Moment zerbrach die Scheibe gegen die er sich presste und er stolperte ungeschickt hindurch.

Die Geisterwelt oder auch Ebene des Geistes ist eine der Ebenen der Realität welche gemeinsam das Astravirium formen. Sie ist für die Ordnung von Geistesenergie verantwortlich und besteht vollständig aus ihr. An diesem Ort verweilen die Seelen der Verstorbenen, bevor sie ins Jenseits übergehen.

Inhaltsverzeichnis
Art
Dimensional plane

Allgemeines

Die Geisteswelt oder auch Geistesebene besteht vollständig aus Geistesenergie und ist für ihre Ordnung in den Strukturen des Astraviriums verantwortlich. Hier entspringen unzählige winzige Konvergenzen, welche den irdischen Körper eines Lebewesens mit seiner Seele im äußeren Bereich des Astraviriums verbinden. Anders als die übrigen Ebenen, welche durch Schleier aus astraler Energie voneinander getrennt werden, trennt der Geistschleier die Geisterwelt von der irdischen Welt. Dies ermöglicht eine deutlich leichtere Überquerung dieses Hindernisses. Wie andere Ebenen auch verfügt die Geistesebene über mehrere Pfade, abgesonderte Bereiche mit besonderen Eigenschaften.

Aufbau

In seinen Grundzügen sieht die Geisterwelt genau so aus wie die irdische Welt und eine Bewegung innerhalb der Geisterwelt entspricht auch einer Bewegung in der irdischen Welt. Allerdings scheint die physische Welt etwa 10 Mal größer zu sein als das Reich der Geister. Ebenso scheinen jedoch Relationen und Distanzen verzerrt zu sein und der Blick auf alles wirkt verzerrt als würde man durch eine bebende Wasseroberfläche gucken.

Im selben Zug reduzieren sich auch die vorhandenen Farben. Die Geisteswelt besteht nahezu exklusiv aus Tönen von blau, grün und türkis. Besonders herausstechen tun hierbei nur die Sensenmänner, besondere Lebewesen dieses Reichs, welche umherziehen und den Geistern von Verstorbenen die Reise ins Jenseits anbieten.

Innerhalb der Geisterwelt existieren ihre Pfade nicht als festgelegte Bereiche, die man durch das Überqueren von Distanzen erreichen kann, sondern stattdessen existieren sie umfassend und überall und können durch bestimmte Manipulationen, Rituale und Möglichkeiten erreicht werden.


Bewohner

Wie bereits erwähnt durchstreifen eine Reihe von Kreaturen dieses Reich, unter denen die Geister wohl die wichtigsten sind. Jedes Lebewesen welches auf den zentralen Ebenen verscheidet, lässt seinen Leib zurück und sein Geist, vermischt mit seiner Seele findet sich in der Geisterwelt ein. Da die meisten von ihnen keinerlei Kontrolle über ihre neue, energetische Gestalt besitzen, nehmen sie unterbewusst ihre frühere Form ein. Sobald sie angekommen sind dauert es zumeist nicht lange bis zur ersten Begegnung mit einem Sensenmann. Dieser bietet ihnen die Reise ins Jenseits, den Dämonenpfad, an, kann sie jedoch nicht dazu zwingen. Wer sich weigert der verbleibt in der Geisterwelt. Die Sensenmänner streifen hierbei konstant umher, beachten jedoch lediglich diejenigen deren Ableben sie bereits erwarten und scheinbar schicksalshaft vorhersehen können.

Wann immer ein Sensenmann einen Geist mit sich nimmt, so bleibt ein Fragment dieses Geistes zurück und wird Teil der umliegenden Welt. Diese Fragmente dienen dazu die Geisteswelt selbst aufrechtzuerhalten. Allerdings kommt es auch vor, dass Geister die Reise mit den Sensenmännern ablehnen. In einem solchen Fall verbleiben sie dort und beginnen nach und nach zu zerbrechen während ihnen das umliegende Reich einzelne Stücke herausreißt. In diesem Prozess erlangen die Geister zwar Kontrolle über die umliegende Energie, jedoch verlieren sie dafür ihren Verstand bis nichts mehr außer Wahnsinn übrig ist. Solche Geister können in ihrem Bestreben nach Vollendung ihrer irdischen Ziele irgendwann sogar in die physische Welt zurückkehren und dort für Chaos sorgen.

Darüber hinaus gebärt das Geisterreich von Zeit zu Zeit auch selbstständig Geistwesen, die keinem wirklichen Ziel dienen, sondern willkürliche Ausgeburten sind. Zu solchen Wesen zählen Spuks und andere körperlose Wesen.

Der Pfad der Träume

Der Pfad der Träume bildet den wichtigsten Bereich innerhalb des Geisterreichs. Hierher wird das Bewusstsein eines jeden schlafenden Wesens gezogen. Dort besitzt jedes Bewusstsein eine eigene Blase, die an einem endlosen Firmament schwebt. Innerhalb dieser Blase können sie nach Belieben erzeugen und verändern was sie möchten, obwohl die meisten dies nicht bewusst kontrollieren können. Das Äußere der Blasen verfärbt sich je nach aktuellem Zustand des Bewohners und verrät so einiges über ihr Innenleben.

Unterhalb dieses mit Blasen gefüllten Himmels existiert die Traumwelt Niermera, mit der silbernen Stadt Quulat in ihrem Zentrum. Wann immer eine Blase zerplatzt, da ein Wesen seinen letzten Atemzug tut, purzeln Bruchstücke der lebenslangen Träume heraus und werden somit Teil der endlosen und sich ewig wandelnden Traumwelt. Unter den Orakeln gibt es einige wenige, welche die Fähigkeit besitzen ihre eigenen Träume zu verlassen und stattdessen durch die Traumwelt zu wandeln. Allerdings sind sie nicht so begabt darin wie jene die mit dieser Fähigkeit geboren wurden, die Traumwandler.


Der Pfad des Zwielichts

Der Pfad des Zwielichts ist ein besonderer Bereich der Geisterwelt über den nur sehr wenig bekannt ist. Er grenzt scheinbar an den Pfad der Träume und wird auch als der Hort der Albträume bezeichnet. Aus seinen unergründlichen Kontrasten stammen Wesen wie die Mahre und andere bedrohliche Wesen. Anders als beim Pfad der Träume existiert kein bekannter Weg den Pfad des Zwielichts zu erreichen, weshalb die wenigen Berichte darüber aus den Mündern der Traumwandler stammen, welche versehentlich dort endeten. Sie alle beschrieben den Ort als eine stetig zerfallende und doch niemals ganz zerbrochene Landschaf, gefangen in einer erdrückenden Schwerelosigkeit und einem steten Gefühl des Ertrinkens.

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