Allgemeines
Insgesamt drei Teile machen das Bewusstsein aus, der Körper, die Seele und der Geist. Was heute als unumstößliches Wissen gilt, wurde die längste Zeit als Mysterium betrachtet. Der Körper war zwar nicht anzuzweifeln, die Fragestellung nach dem Geist und der Seele dagegen waren stets Plagen für Theologen und Philosophen gleichermaßen. Als die
Menschen jedoch den
Weltenschrein und als Konsequenz daraus die verschiedenen
Energien bemerkten, welche auf
Terria wirken, bewiesen sie zwangsläufig die Existenz eines Geistes. Diesen Fäden aus
Geistesenergie folgend stellten sie bald schon fest, dass an ihrem Ende etwas existierte, eine dritte, nicht anzweifelbare Komponente ihrer selbst, ihre Seele.
Jeder der drei Aspekte ist hierbei verantwortlich für einen anderen Teil des Bewusstseins, jedoch nicht exklusiv. Die Seele umfasst zwar den Großteil aller Emotionen, jedoch finden sich Fragmente von ihnen auch im Geist und im Körper. Ebenso finden sich Teile der Rationalität des Geistes und Fragmente der Instinkte des Körpers innerhalb der Seele. Lediglich im gemeinsamen Zusammenspiel allerdings kann ein Bewusstsein in seiner vollständigen Form existieren, was das Schicksal einer gestohlenen oder gebrochenen Seele umso schrecklicher macht.
Die Verbindung dieser drei Aspekte ist nicht nur spirituell, sondern auch praktisch zu betrachten. Der Körper wandelt auf Terria, oder anderen Bereichen des
Astraviriums, während der Geist sich vom Körper ausgehend hinaus in die äußersten Bereiche des Astraviriums zieht und sich dort mit der Seele verbindet. Wo genau oder in welcher Form diese Seele existiert ist unklar, jedoch scheinen die Seelen aller Lebewesen in den äußersten Gefilden der astraviralen Ebenen zu liegen.
Es war sonderbar. Ich habe gefühlt wie zuvor oder zumindest hat mein Körper auf diese Gefühle reagiert. Als mein Vater starb, habe ich geweint, als ich Angst hatte euch zu verlieren, habe ich gezittert und während wir glücklich um die Flammen saßen habe ich gelacht. Doch hinter jeder einzelnen dieser Reaktionen habe ich fast nichts wahrgenommen. Es war als wüsste ich noch was ich fühlen musste, doch jeder dieser schwach glimmende Emotion fiel in eine endlose Dunkelheit, die sie erdrückte und verschlang.— Yilias Halmen
Position der Seele
Die Seele liegt weit außerhalb der physischen und vorstellbaren Welt. Hinter den
Schleiern und den Ebenen des Astraviriums, in seinen äußersten Gefilden, der Ebene der reinen Energie, wird zum aktuellen Zeitpunkt die Position aller Seelen vermutet. Ihr genauer Aufbau ist jedoch unklar. Einige vermuten einen eigenen Pfad, also einen Unterbereich dieser Ebene als Quell der Seelen. Hier vermuten sie residieren die Seelen, wobei sich über die genaue Form gestritten werden kann.
Die Theorien über die exakte Position einer Seele, also ihrer Lage in den metaphysischen Gefilde des Kosmos, ist eng verwoben mit der Frage nach der Beschaffenheit einer Seele. Existiert eine Seele gesondert und für sich allein oder aber treiben alle Seelen in einer Art Becken miteinander umher. Sind innerhalb dieses Beckens die Seelen voneinander getrennt, womöglich wie einzelne Murmeln, oder aber sind alle Seelen verwoben zu einem großen Wasserbecken. Ginge man von der Existenz eines solchen Wasserbeckens aus, würde dies implizieren, der Geist ginge der Seele voraus und erst durch die Knüpfung der Rationalität an willkürliche Elemente dieses Ozeans würde sich ein bewusstes Wesen formen? Was wenn man Kontrolle über die eigene Seele erringen könnte? Würde die Implikation des Beckens es gestatten auf fremde Seelen frei Einfluss zu nehmen oder würde die Kontrolle auf die eigene Murmel beschränkt bleiben? Muss überhaupt von einem Konglomerat aller Seelen ausgegangen werden oder besitzt womöglich jede einzelne von ihnen einen eigenen Pfad in der Ebene der Energie, ähnlich zu den Traumblasen über dem Pfad der Träume. Fragen über Fragen.
Struktur der Seele
Nicht minder viele Fragen stellen sich im Bezug auf die Struktur einer Seele, wobei einige wenige Antworten gegeben werden können. Zunächst einmal ist eine Seele gleichermaßen Bewusstsein als auch eine gewaltige Ansammlung von Energie, wobei der Begriff der Energie irreführend sein kann. Sie entspricht scheinbar keiner der bekannten Energien von Terria, sondern ist womöglich ein ganz eigenes Konstrukt, deren Macht die der Energien weit überschreitet. Darüber hinaus scheint eine Seele auch eine gewisse Struktur zu besitzen, eine Form, auf welche Einfluss genommen werden kann. Wesen wie die
Drachen besitzen die angeborene Fähigkeit ihre Seele zu fragmentieren, in Bruchstücke zu zerlegen und diese Bruchstücke an die Seelen anderer Wesen zu binden.
Darüber hinaus scheint auch das aus den Kräften der
Lebensenergie bekannte
Spiegelbild-Prinzip im Kontext der Seelen Anwendung zu finden. Diese Seele ist eine Wiederspiegelung der eigenen Erinnerungen, Kräfte, Gefühle, Wahrheiten, Fähigkeiten und Gedanken. Dies bedeutet, dass auch die übernatürlichen Kräfte eines Individuums, sonst mit der
Tymidian verwachsen, einen gewissen Bereich der Seele einnehmen und sich in dieser manifestieren.
Wissen aus dem Jenseits
Nicht wenig Wissen über das Jenseits stammt aus den Reihen der
Magier selbst. Das Konzept eines Magiers entspricht hierbei einem irdischen Wesen, welches einen Pakt mit einem
Dämonen eingegangen ist. Dieser Pakt manifestiert sich in einer
Dämonennarbe und dem Austausch ihrer jeweiligen Energien, was in der Entstehung von
magischer Energie mündet.
Dieser Verbundenheit zwischen zwei Seelen entspringt ebenfalls die Möglichkeit der Kommunikation und obwohl die meisten der Wesen im Jenseits kaum Erinnerungen an ihre irdische Zeit besitzen, konnten aus ihren wenigen Berichten einige wenige Erkenntnisse gewonnen werden.
Ich erinnere mich daran meinen Körper losgelassen zu haben. Er war gestorben und obwohl ich anfänglich dagegen ankämpft, wurde mir der Anblick meines eigenen Leibes zusehends fremd. Meine Haare erinnerten mich immer weniger an mich selbst und der gräuliche Ton, der sich auf meine Haut legte, ließ das Leben vermissen, was ich sonst von meinem Spiegelbild kannte. Meinen Augen mochten zwar sonst schon müde aussehen, nun jedoch waren sie derart karg und leer, dass ich nicht mehr das Gefühl hatte meinen eigenen Blick zu erwidern.
Für meinen Verlust erhielt ich einen Ausgleich den ich nicht erwartete, ich wurde vollständig. Mein Geist zog das zurück, was ihr wohl als Seele bezeichnen würdet. Ich war kompletter als ich es mit einem gewöhnlichen Körper jemals sein konnte. Ich vermute daher drängten die Eindrücke meines Lebens, die in den folgenden Augenblicken auf mich einprasselten. Die Wiedervereinigung meiner getrennten Aspekte ließ mich ihren prägendsten Momente ein weiteres Mal durchleben. Jene Augenblicke, die auf meiner Seele die tiefsten Spuren hinterlassen hatten.
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