Generation der Bestien

"Es kann so nicht weitergehen.", die Worte seiner Mutter schnitten wie ein scharfes Messer in Mauros Verstand. Er kauerte auf der großen Treppe, die vom Eingangsbereich hinauf zu den Schlafzimmern führte. Seine Knie hatte er fest an seine Brust gezogen, die Arme eng um sie geschlungen und das Gesicht tief in seiner Armbeuge vergraben. Sein Gesicht war warm, glühte rot vor Aufregung und jeder Schlag seines Herzens knallte wie ein Donnerschlag. Heißes Kribbeln erfühlte seine Ohren während er dem Gespräch seiner Eltern lauschte, die ihn offensichtlich nicht bemerkt hatten.

"Es war nur eine gebrochene Hand, ich habe mich bereits darum gekümmert. Die Familie des Jungen hat einen Beutel Kaliat von mir bekommen, damit sollte das Thema erledigt sein.", erwiderte sein Vater nach einer kurzen Bedenkzeit, bevor das schwere, metallene Tippen der Schreibmaschine wieder einsetzte.
"Das ist nicht was ich meine.", fuhr seine Mutter ihren Mann an. So kannte Mauro sie nicht, sonst ließ sie alles mit sich machen. Jetzt wo es um ihn ging, bekam sie plötzlich ihren Mund auf, "Der Junge ist gefährlich. Die Angestellten fürchten sich vor ihm. Da ist etwas Unheimliches an ihm, sogar Tiere schrecken vor ihm zurück."
"Maßregle dich! Der Junge ist immer noch ein Albrath, im Gegensatz zu dir teilt er mein Blut. Er ist einfach nur stärker als andere Jungen seines Alters."
"Einfach nur stärker? Er brach die Hand dieses Jungen mit nur einem Wisch. Ich fürchte mich vor ihm. Wenn er wütend wird, fürchte ich, er springt mich an und reißt mir die Kehle heraus." Die Stimme seiner Mutter wurde lauter, beinahe kreischend und gleichzeitig bebend. Sie fürchtete sich so sehr vor ihm?
"Ein letztes Mal, Odhari, zügle deine Zunge, sonst brauchst du dich nicht vor dem Zorn des Jungen zu fürchten!"
"Nein, ich schweige nicht!", murmelte sie zornig, scheinbar durch zusammengepresste Zähne, "ich halte es nicht aus, mit ihm unter einem Dach zu leben. Der Junge hasst mich, er blickt mich an als hätte ich sein Leben ruiniert. Ohne die Angestellte befürchte ich, er würde sich auf mich stürzen." Ein Moment der Stille kehrte ein, bevor sie fortfuhr: "Ich habe es Jahre lang mit dir ausgehalten, Jahre unter deiner Widerlichkeit, aber dieser Junge..." Ihre Worte wurden vom Geräusch eines Aufschlags verschluckt, etwas das durch die Luft flog und jemanden trag, danach ein zweiter Aufschlag, ein Körper auf dem Boden, dann Stille.

Als Generation der Bestien wird eine besondere Mutation bezeichnet, die wenige Mal innerhalb der Geschichtsaufzeichnung des fünften Zeitalters zu Tage trat. Ihre Mitglieder verfügen über gewaltige physische und energetische Kräfte, sind jedoch mit einer stark geschädigten Mentalität gestraft.

Inhaltsverzeichnis
lebende Vertreter
Typ
Supernatural

Allgemeines

Bei der Generation der Bestien spricht man zumeist von einer Reihe von menschlichen Kindern, die zwischen dem 24.06.886 nBnZ. und dem 12.04.887 nBnZ. geboren wurden. Offiziell wurden 612 solcher Kinder offiziell festgestellt. Im Hinblick auf die neutrale Zone fällt die Dunkelziffer mit Sicherheit erheblich größer aus. Experten, wie Doktor El-renad Benzai, sprechen von schätzungsweise drei- bis viertausend Vertretern der Generation der Bestien auf ganz Uras. Mitglieder der Generation der Bestien werden mit einer Reihe von Mutationen ihrer eigenen Lebensenergie geboren. Die Mutation tritt ausschließlich unter Menschen zu Tage und es ist nicht das erste Mal, dass eine solche Generation geboren wurde. Theorien zufolge wird wohl alle 60 bis 70 Jahre eine Generation der Bestien geboren, allerdings ist unklar welche Hintergründe es für diese Mutation gibt.

Energetische Mutation

Wie bereits erwähnt geschieht die Mutation der Generation der Bestien auf energetischer Ebene. Der energetische Körper eines Mitgliedes verfügt stets über eine höhere Menge an Quellen. Hierbei schwankt die Menge an Quellen, je nach Ausprägung der Mutation, zwischen 10 und 14 Quellen. Darüber hinaus verändert sich auch die Art der Bewegung von Energie innerhalb ihres Körpers. Für gewöhnlich stoßen die acht Quellen im menschlichen Körper in Wellen neue Aktivierende Lebensenergie aus, welche sich über die Strukturelle Lebensenergie verteilt. Überschüssige Energie wird schließlich in den Dämmen eingelagert und dann als Teil des Ufers ausgestoßen.

Im Fall der Generation der Bestien wird ihr gesamtes energetisches Konstrukt konstant "überschwemmt". Jede einzelne Quelle produziert etwa das Fünffache an Kraft, welches sie normalerweise ausschütten sollte. Dies führt zu einer massiven Überlastung der einzelnen Zellen, welche allerdings durch einen zweiten Aspekt der Mutation ausgeglichen wird. Anstatt in Wellen ausgestoßen zu werden, bewegt sich die Energie der Generation in mehreren Spiralen aus der Quelle heraus. Hierdurch verlängert sich die Zeit über welche die Energie ausgeschüttet wird und größere Schäden werden verhindert. Dies allerdings hebelt nicht die limitierte Menge an Energie aus, die einzelnen Lebewesen für die Dauer ihrer Existenz zur Verfügung steht. Den meisten Mitgliedern der Generation der Bestien droht ein kurzes Leben, welches bei keinem von ihnen bisher 28 Jahre überschritt.

Kräfte

Betroffene verfügen über immense physische Kräfte. Sie können zumeist bereits im Alter von 8 Jahren die Kraft aufbringen, um einen erwachsenen Mann zu überwältigen. Ausgewachsen haben sie selbst keinerlei Problem damit es mit den gesteigerten physischen Kräften von Magiern oder Energetikern aufzunehmen, in den allermeisten Fällen überschatten sie diese sogar.

Darüber hinaus befähigt die Mutation der eigenen energetischen Struktur jedes Mitglied der Generation der Bestien dazu Kontrolle über die eigene Lebensenergie zu erringen. Nur wenige von ihnen benötigen überhaupt eine Aneignung, um überhaupt Zugriff auf die Lebensenergie zu erhalten. Unter diesen Fällen ist außerdem anzumerken, dass absolut jeder Versuch eine Aneignung an einem Betroffenen durchzuführen von Erfolg gesegnet ist. Noch nicht ein Mitglied der Generation der Bestien starb beim Versuch der Aneignung oder wurde unwillentlich mutiert. Über dies besteht unter den Betroffenen eine erheblich höhere Chance eine Fähigkeit zu besitzen, die den Undefinierten zugeordnet werden kann.

Bei vielen der Betroffenen ist weiterhin eine außergewöhnliche energetische Resistenz zu nennen. Die immense Struktur ihres eignen Leibes erschwert es fremden Energien in ihren Kreislauf einzudringen, wodurch sie eine gewisse

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Widerstandskraft gegen Fremdkräfte besitzen. Dadurch können sie sich erheblich leichter Naturquellen nähren und in besonders ausgeprägten Fällen zerplatzen feindliche Angriffe einfach an ihrem Körper.

Konsequenzen

Neben dem erheblich verkürzten Leben leiden die Betroffenen ebenfalls unter einem weiteren Problem. Das extreme Wachstum ihres Körpers und auch der erhebliche energetische Druck, die ihrem Körper entströmen, haben einen zerstörerischen Einfluss auf ihren Verstand. Im Grunde werden die Verbindungen aus Geistesenergie durch die umliegenden Kräfte nach und nach aufgelöst, was zu schweren Folgen für den Verstand des Opfers führt. Die Betroffenen leiden unter einer breiten Palette von Problemen darunter Wutausbrüche, Kontrollverlust, Halluzinationen und Depressionen.

Diese Kombination im Körper kleiner Kinder führt zu einer ganzen Reihe sozialer und gesellschaftlicher Probleme, was viele der Betroffene ins Aus drängte. Eine Vielzahl wurde von ihren Familien verstoßen oder sogar im Kindesalter "beseitigt". Die meisten der Verstoßenen wurden von den Waagenakademien aufgenommen und aufgezogen, um später in den Dienst der großen Nationen und Organisationen der kleinen Waage zu treten.


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Das letzte Glühen

Im Verlauf des Lebens eines Betroffenen setzt irgendwann eine finale Phase ein, welche als das letzte Glühen bekannt ist. Hierbei beginnt die Energie den physischen Körper nach und nach zu zersetzen. Diese Selbstzerstörung äußert sich durch eine Reihe von fingernagelbreiten Flächen, die auf dem Körper erscheinen und an die Glut eines Lagerfeuers erinnern. Ihr Zentrum glüht in einer Mischung aus orange und rot, mit einem glühenden Rand. Jede der Flächen strahlt eine sanfte Hitze aus. Mit der Zeit beginnen sie sich auszuweiten und es sieht beinahe aus als würde der Betroffene nach und nach von unsichtbaren Flammen aufgezehrt werden.

Erreicht das letzte Glühen seine finale Stufe, wenn beinahe der gesamte Körper verschlungen wurde, bäumen sich die Kräfte der Bestien ein letztes Mal auf. Auf ihre letzten Tage, manchmal auch ihre finalen Wochen erleben sie einen gewaltigen Anstieg ihrer Kräfte, der ihr vorheriges Potenzial mehr als verdoppelt. Es können zwischen den ersten Anzeichen des letzten Glühens und dem Ableben des Betroffenen nur Tage liegen, manchmal zieht sich der Prozess jedoch auch über Monate hinweg.


Behandlung

In früheren Generationen existierte keine wirkliche Behandlung für die Generation der Bestien und ihre Mitglieder starben zumeist im Alter von etwa 14 Jahren. Heutzutage existieren zwei Wege, wie das unvermeidlich frühe Ende der Generation zumindest hinausgezögert werden kann. Zunächst einmal wäre die Behandlung mit der Jaseriaknospe zu nennen. Die Essenz dieser Blume wird einmal pro Woche eingenommen und hemmt die energetische Produktion der Quellen. Hierdurch verzögert sich auch der degenerative Prozess. Wird das Mittel von Kindheit an regelmäßig konsumiert, kann sich das Leben eines Betroffenen auf bis zu 28 Jahre verlängern.

Alternativ entwickelte Arwin Leroche eine besondere meditative Technik, die nur für Energetiker, Aurarer und Kampfalchemisten geeignet ist. Hierbei kontrolliert der Anwender konstant und sogar im Schlaf unterbewusst den Fluss seiner Energie. So kann jede Fluktuation seiner Energie angeglichen werden und es wird schließlich ein ähnliches Resultat erreicht, wie beim Einnehmen der Jaseriaknospe.

Diese Behandlung kann auch noch begonnen werden, nachdem das letzte Glühen bereits eingesetzt hat. Ist auch dieses allerdings bereits zu weit fortgeschritten, kann auch die Einnahme der Jaseriaknospe oder Arwins Meditation keine Abhilfe mehr verschaffen, der Betroffene stirbt unweigerlich in kürzester Zeit.


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