Neutrale Zone

"Du hast es selbst gesagt, nicht wahr?" Kel beugte sich zu dem Mann herunter. Der stürzende Baum hatte mehr Schaden angerichtet als er erwartet hatte. Angst zeichnete die blauen Augen des Räubers, der wohl kaum mit diesem Ausgang gerechnet hatte und der voller Entsetzen auf seine zertrümmerten Beine blickte. Es wurde beiden Männern gleichzeitig bewusst, für ihn gab es keine Rettung mehr. Die Kampfeslaute mochte nahe Bestien für den Augenblick verscheucht haben, doch der Geruch von Blut würde sie schon bald zurück locken. Vermutlich würde es nur wenige Minuten dauern. Es jetzt zu beenden, wäre ein Akt der Gnade.
"Die neutrale Zone ist ein grausamer Ort, hier draußen bist du ganz allein. Deine Kameraden scheinen das ähnlich wie du gesehen zu haben.", Kels Stimme war fest und voller Entschlossenheit. Vor wenigen Monaten noch hätte ihm diese Entscheidung mehr abverlangt, doch die Lage hatte sich geändert. Hier ging es um blanke Überleben. Der Mann zu seinen Füßen wimmerte, teilweise wohl durch den Schmerz, falls er ihn denn überhaupt noch wahrnahm, andererseits weil er sich des Ausgangs dieser Situation ebenfalls bewusst war. Ihre Blicke trafen sich zeitgleich mit dem Kratzen des Schwertes das Kel aus der Erde zog. Kurz wollte er sich wieder abwenden, dann entschied er sich doch anders, festigte seinen Blick noch weiter. Seine Augen begannen leicht zu schmerzen, durch die Sekunden die vorbeistrichen in denen er sich selbst das Blinzeln verwehrte und darauf wartete bis der Mann zu wimmern aufhörte. 

Sie wechselten kein Wort miteinander und doch schien der Fremde zu verstehen, was der Magier von ihm wollte. Es dauerte einige weitere Sekunden, bis er sein Schluchzen schlucken konnte und endlich verstummte. Kel hielt den Blickkontakt aufrecht während er die Klinge an seinen Hals legte. Eine ruckartige Bewegung, ein kurzes Spritzen von Blut, einige Sekunden des Gurgelns dann war alles vorbei.
Die neutralen Zonen sind ein Gebiet auf Uras, welches nicht unter der Kontrolle einer Organisation steht, die der kleinen Waage zugeordnet ist. Die neutralen Zonen machen etwa 45% des Kontinents von Uras aus und verlaufen primär als natürliche Grenze zwischen den sechs Ländern. Darüber hinaus jedoch finden sich vereinzelte Gebiete innerhalb der Landesgrenzen der sechs großen Nationen, die als neutrale Zone gewertet werden und den Titel Reservate tragen. Die Gebiete der neutralen Zonen gelten als die gefährlichsten Areale der Welt, werden jedoch von diversen Völkern, Organisationen und Staaten bevölkert.

Inhaltsverzeichnis

Art
Region
Name
Übergeordnete Gebiete
Untergeordnete Gebiete
Neutrale Zone
Uras


Juwelenimperium von Ghahas

1. Entstehungsgründe

Die Gründe für die Entstehung dessen, was heute als die neutralen Zonen bekannt ist, liegt primär an den Einschränkungen der Spezies Mensch im Hinblick auf die Naturenergie. Über den gesamten Planeten von Terria verteilt, finden sich Naturquellen, gewaltige Ansammlungen, gewissermaßen Seen, aus Naturenergie. Diese unterirdischen Quellen entstehen aus dem Planetenkern selbst und nehmen in
drei Stufen an Intensität ab. Die mächtigste Stufe der Naturquellen, die Gaeli, liegen sehr nah am Kern des Planeten und haben immensen Einfluss auf ihre Umgebung. Nur sehr wenige von ihnen liegen weit genug außerhalb, dass ihre Wirkung die Oberfläche erreicht. Tatsächlich existieren drei Gebiete auf Uras, die von den Gaeli beeinflusst werden. Von den Gaeli gehen gewissermaßen Flüsse aus, welche weiter an die Oberfläche führen, bis sie in weitere Becken führen. Diese zweiten, schwächeren Becken werden Mitrii genannt und es findet sich eine Vielzahl an Gebieten auf der Oberfläche von Uras, welche durch Mitriis beeinflusst werden. Die Mitriis wiederum führen in die Elias, die schwächsten der Naturquellen. Diese beeinflussen zwar ihre Umgebung, aber nur sehr geringfügig. Der Mensch verfügt von Natur aus nicht über die Naturenergie, die seinen Körper durchzieht, weshalb er für ihren Einfluss sehr empfänglich ist. Hierbei kann sein Körper den Wirkungen von Elias, deren Wirkung nahezu den ganzen Kontinent bedeckt, problemlos widerstehen. Tatsächlich fühlen sich Menschen, wie viele andere Völker sogar zu diesen schwächeren Siedlungen hingezogen und präferieren das Errichten ihrer Siedlungen in der Nähe dieser. Sobald jedoch eine Mitrii nah genug an der Oberfläche liegt, bildet sich gewissermaßen ein riesiges Areal, welches von dichter Naturenergie
Neben den drei Stufen der Intensität verfügen die Naturquellen zusätzlich über Eigenschaften, je nachdem, welche Elemente der Naturenergie besonders stark in ihr vertreten sind. So können mächtige Naturquellen tropische Dschungel inmitten verschneiter Einöden entstehen lassen oder auch eine Wüste inmitten eines moderaten Klimas. Diese klimatischen und elementaren Aspekte bestimmen darüber hinaus auch einen Großteil der Einwohner dieser Region. Diese verschiedenen Einflüsse machen es oftmals selbst angepassten, intelligenten Lebensformen schwer derartige Gebiete zu halten, weshalb meist selbst elfische oder zwergische Städte von zusätzlichen Schutzwällen umgeben sind.
durchzogen und durch diese verändert wurde. Versucht ein Mensch dieses Gebiet zu betreten, so wird sein Körper massiven äußeren Kräften ausgesetzt. Der Körper ist in der Lage sich an diesen Prozess anzupassen, vorausgesetzt er lässt sich genug Zeit während er dem Epizentrum
Interessanterweise zeigt sich, dass einige der intelligente Völker sich ebenso zu den Mitrii und Gaeli hingezogen fühlen, wie der Mensch es gegenüber den Elias empfindet. Man könnte beinahe vermuten, es handle sich hierbei um das ausgefeilte Denken eines höheren Wesens handeln, welches in weiser Voraussicht natürliche Grenzen zwischen Wesen schuf, deren Mischung in Chaos ausarten würde. Man könnte annehmen, die Göttin selbst habe sich entschieden dem Mensch wirtschaftliche Felder und bewohnbares Land zu geben, während sie die eher bestialischen Geschöpfe in die Dschungel, Tümpel und Moore dieser Welt verbannte.
— Augustus Luwen
der Naturquelle näherkommt. Standardmäßig kann gesagt werden, dass ein Mensch etwa eine Woche braucht, um sich einer Mitrii vollständig zu nähren. Versuche sich schneller heranzuwagen enden bereits innerhalb weniger Stunden in körperlicher Mutation. Im Fall von Gaelis ist es noch schlimmer und es kann bis zu drei Monate dauern, den Körper in langsamen Schritten an ihre Intensität anzupassen. Gleichzeitig muss aber auch ein Entwöhnungsprozess stattfinden, wenn das Gebiet der Naturquelle wieder verlassen werden soll. Folglich dauert das Durchqueren von Arealen, die durch Mitrii oder Gaeli betroffen sind, ein Vielfaches der Zeit, die eigentlich notwendig wäre. Dies erschwert allerdings nicht nur das Durchqueren dieser Gebiete, sondern auch Anlieferung und Abholung von Waren und somit jedweden Handel. Auf Notlagen kann nur sehr spät reagiert werden. Effektiv machen es diese Einschränkungen der menschlichen Zivilisation absolut unmöglich derartige Gebiet langfristig zu halten. Selbst mit moderner Kontrolle über Energien und Technologie ist es einer rein menschlichen Gesellschaft nicht möglich die neutralen Zonen zu halten und zu versorgen. 


2. Frühe Entdeckung

Das Konzept von Bereichen, die der Menschheit verwehrt sind, geht bis auf das dritte Zeitalter zurück. Zu dieser Zeit ging die menschliche Bevölkerung, welche mit den Gesandten zusammenlebte davon aus, dass Elementargötter in diesen Bereichen lebten, welche
der Menschheit den Zutritt verweigerten. Wer sich doch in diese Bereiche begab, der unterlag den energetischen Mutationen was als Strafe der Götter interpretiert wurde. Dieser Gedanke hielt sich auch über diese Zeitalter hinaus und überdauerte sogar das verlorene, vierte Zeitalter. Als die Menschen in Folge des Erwachens einen nomadischen Lebensstil annehmen mussten, waren sie neben ihrer konstanten Flucht auch gezwungen diese Orte zu meiden und pflegten eine ähnliche Interpretation von göttlichen Strafen. Dieser Aberglaube hielt sich eine lange Zeit und erst als die Menschheit das Konzept der Energetik zu erfassen begann, vermuteten sie einen simpleren Zusammenhang als das Wirken höherer Wesen.
Die Deitischen, laut Angaben der Kirche zwar gebunden durch den Auftrag, den sie einst von der Göttin erhalten hatten, galten niemals als wahre Verbündete der Menschen. Sie erfüllten zwar ihre Aufgaben, die Liebe der Ame war jedoch niemals gleichbedeutend für eine Liebe der Deitischen ihnen gegenüber.


3. Entstehung

Im Jahr 11 nBnZ. endete der erste Territorialkrieg und mit seinem Ende trat der Vertrag der territorialen Ordnung in Kraft. Dieser Vertrag etablierte und sicherte die Grenzen der ersten fünf Länder, Kartus, Lithanien, Lahoral, Mas'Orat Organisation und Asorat. Zu dieser Zeit machten die neutralen Zonen nur etwa 15% des Kontinents aus, auch wenn sie nie wirklich besiedelt wurden. Somit hielten die Länder eher formal einen Teil dieser Areale, jedoch erwies sich ihre Sicherung und Verwaltung als Katastrophe, weshalb die Nationen im Laufe der Zeit begannen mehr und mehr Gebiete abzustoßen und die neutralen Zonen auszuweiten. Lediglich der Ausbau von großen Handelsstraßen fiel in ihre Interessengebiete, weshalb Bahnen ausgewählt wurden, welche nicht durch die Naturquellen beeinflusst waren und künftig die fünf Länder verbanden.

4. Nachwirkungen des zweiten Territorialkriegs

Mit dem Ende des zweiten Territorialkriegs ersetzte der Vertrag der neuen territorialen Ordnung den alten Vertrag, legitimierte Tasmeran als selbstständige Nation und verschob die Grenzen der übrigen Staaten. So ergab sich eine massive Vergrößerung der neutralen Zonen auf die heutige Größe. Diese Aufgabe der ohnehin nicht haltbaren Gebiete war damals eine der Bedingungen, welche Tasmeran nicht verhandeln ließ, um sich auf einen Friedensvertrag einzulassen.

5. Gesetze

Wie der Name bereits verrät, unterstehen die neutralen Zonen keiner der Verwaltungen der Nationen oder anderen Mitgliedern der kleinen Waage. Somit existiert faktisch keine wirkliche Gesetzlage innerhalb dieser Bereiche. Im Grunde herrscht innerhalb dieser Bereiche somit gewissermaßen kein Gesetz, folglich sind Diebstahl, Mord und alles weitere erlaubt. Allerdings gibt es einige Ausnahmen für diese Regelungen. Die Handelsstraßen werden von den Nationen geteilt und in regelmäßigen Abständen patrouilliert. Verbrechen die in Sichtweite der Handelsstraßen gestehen, werden nach dem Gesetz der Patrouille gehandhabt, die derzeit am nächsten ist. Darüber hinaus haben sich unzählige kleinere Nationen innerhalb der neutralen Zonen entwickelt, die meisten nur kleine Stadtstaaten, deren Bewohner die Belastungen durch die Naturquellen auf sich nehmen, um außerhalb der Kontrolle der kleinen Waage zu existieren. Diese Stadtstaaten besitzen ihre eigenen Gesetze und Regeln, die sie innerhalb ihrer Regionen kontrollieren. Darüber hinaus finden sich innerhalb der neutralen Zonen jedoch Unmengen an wertvoller Ressourcen, die für die großen Nationen unerlässlich sind. Aus diesem Grund gestattet es der Vertrag der neuen territorialen Ordnung den sechs Ländern auch außerhalb ihrer Grenzen ihre Legitimation zu vertreten, jedoch würde ein Vorgehen gegeneinander in diesen Bereichen einer Kriegserklärung gleichkommen. Hierbei verfügen die Mitglieder der kleinen Waage meist über gesonderte Einheiten, die in diesen Bereichen agieren, beispielsweise die Goldklingen von Asorat.

"Es ist ein gutes Abkommen. Wir haben jedweden Verdacht dir gegenüber beseitigt und sämtliche Vorwürfe wurden fallen gelassen. Geh zurück in die Akademie, mach deinen Abschluss und anschließend kannst du zu uns zurückkommen. Schließ dich den Goldklingen an und wir geben dir die Ressourcen, um nach Bastiatos zu gehen und selbst nach deinem Bruder zu suchen. Einverstanden, Roku?"


6. Moderne Bedeutung

"Machen wir uns nichts vor. Krieg innerhalb der kleinen Waage hat nie aufgehört an unsere Pforte zu klopfen. All die Verträge und Politik haben es nur herausgezögert und nichts hat den unvermeidlichen letzten Krieg weiter hinausgezögert als die neutralen Zonen. Tasmeran jedoch hat seine kleine Schutzgeräte mittlerweile entwickelt und Mas'Orat steht meines Wissens nach kurz vor dem Durchbruch einer Schutzmagie gegen die Einflüsse der Naturquellen. Sobald dieses Hindernis aus dem Weg geräumt ist, steht einem letzten Krieg nichts mehr im Weg. Asorat ist gespalten, viel zu gespalten, um einen solchen Krieg zu überdauern und ich werde nicht tatenlos zusehen, wie uns die Luwens in diesen Abgrund treiben"
— Lissy en Osterra

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