Krobat Partis

Langsam fiel der rote Schleier von seinen Augen ab. Der Nebel aus Zorn der seine Sinne verdrängt hatte, begann zu schwinden und wich einem hektisch zitternden orangenen Licht. Wo war er? Was war geschehen? Langsam kehrten seine Erinnerungen zurück als würden sie sich aus dem Ozean der Verwirrung herauskämpfen. Er erinnerte sich, wie er am klettern war, auf den Weinfässern, obwohl er es nicht durfte. Mutter hatte ihn erwischt und geschrien und geschimpft. Er erinnerte sich, wie sein Vater in das Lager gestürmt kam, den Gürtel halb aus der Hose gerissen. Der erste Schlag hatte ihn überrascht. Er spürte die tiefe Strieme, die quer über sein Gesicht verlief, wie ein heiß glühender Abdruck. Seine Hand tastete unbeholfen über seine Nase. Der Schmerz ließ ihn zusammenzucken.
Wo war er? Er blinzelte zwei Mal und sah sich irritiert um. Wieso war sein Gesicht so feucht? Noch ein Wimpernschlag, bevor er das Licht erkannte. Es war eine der Lampen, die im Weinlager hingen. Sie schaukelte von links nach rechts und ließ das Licht im Inneren beben und zittern. Etwas perlte sich von seiner Wange ab. Er sah etwas rotes aus dem Augenwinkel. Noch ein Wimpernschlag, bevor er seine Hände betrachtete. Wieso klebten sie so? Wieso waren sie so schrecklich rot? Er drehte sie herum und betrachtete die aufgeplatzte Haut auf den Knöcheln.
Endlich fiel sein Blick auf die Ecke, die er bisher unbewusst ignoriert hatte. Seine Mutter kauerte halb hinter einem Fass, die Augen vor Angst weit aufgerissen und noch immer einen erstickten Schrei auf den Lippen. Sein Vater lag in einem anderen Fass, umgeben vom Wein, der vorher im Inneren gelagert worden war. Sein Arm war seltsam verdreht und etwas dickes, weißes ragte seitwärts hervor. Er atmete ungleichmäßig, während rote Bläschen bei jedem Atemzug aus seinem Mund quollen. War das überhaupt sein Vater? Er konnte das Gesicht des Mannes kaum noch erkennen, so aufgedunsen und gleichzeitig eingedrückt und rot beschmiert war es.
"Mama?", das Wort kam krächzend und zögernd über seine Lippen, bevor er einen Schritt auf die verängstigte Frau zutat. Sie schrie, den Schrei der sich scheinbar seit Minuten auf ihren Zügen anbahnte.
"Bleib weg, Krobat! Bleib weg von mir!"
Krobat Partis (*03.01.887 nBnZ.) ist ein Mitglied der Generation der Bestien und agiert derzeit als ein Verbündeter der Überlebenden. Er wurde als Kind von Winzern im Niehrtal geboren, später jedoch ausgesetzt und in einem Waisenhaus aufgezogen. Aufgrund seines problematischen Gemüts verließ er auch dieses und fand schließlich einen Platz in der Waagenakademie von Ethmos, bevor er sich der Abenteurergilde der Graukatzen anschloss.

1. Frühe Kindheit

Krobat wurde am 03.01.887 nBnZ. als Sohn von Irena und Petri Partis geboren. Als angesehene Winzerfamilie im Niehrtal hätte ihm wohl die Fortführung des Familienunternehmens geblüht. Diese potentielle Zukunft zerbrach jedoch durch die Erkenntnis, dass er als ein Mitglied der Generation der Bestien geboren worden war. Diese angeborene Mutation bescherte ihm nicht nur übernatürliche Kraft, sondern auch einen schwachen Geist und ein voraussichtlich sehr kurzes Leben. Von klein auf hatte Krobat mit immensen Wutausbrüchen zu kämpfen, unkontrollierten Schüben wahlloser Aggressivität, die mit Phasen der Amnesie einhergingen. Bereits mit sechs Jahren war Krobat den meisten erwachsenen Männern körperlich überlegen, was schließlich in einer Katastrophe enden sollte.

2. Familiäres Zerwürfnis

Bereits von klein auf fürchteten seine Eltern Krobat. Die Ausbrüche seiner Rage verängstigten insbesondere seine Mutter, die mehr und mehr Distanz zu dem Jungen wahrte, was schließlich in einem sehr angespannten Verhältnis zwischen ihnen alle resultierte. Krobat, in seinen jungen Jahren, war unfähig zu verstehen, was genau der Grund für die Ablehnung seiner Eltern war, flüchtete sich jedoch in Ungehorsam, um ein wenig Aufmerksamkeit von ihnen zu erlangen. Eines Tages eskalierte ein solcher Schabernack und wie oft zuvor setzte Petri an seinen Sohn mit einem Gürtel zu verprügeln. Krobats Zorn brach sich jedoch Bahn und raubte dem Jungen seine Sinne. Als er wieder zu sich kam, fand er seine Mutter verängstigt kauernd vor und seinen Vater in einem zertrümmerten Weinfass. Der erwachsene Mann hatte durch den Jungen eine Trümmerfraktur im rechten Arm erlitten, ebenso wie drei gebrochene Rippen und ein halbes Dutzend schwerer Kopfverletzungen. Die Verletzungen waren immens genug, um Petri dauerhaft zu beeinträchtigen und führten zum Aussetzen des Jungen wenige Wochen später.

Ich hatte einen Laib Brot dabei, ein wenig Obst und sommerliche Kleidung, obwohl wir tiefsten Winter hatten. Man mag es zwar Aussetzen nennen, aber im Grunde wollten sie, dass ich dort draußen sterbe. Sie hatten nur nicht den Mumm es selbst zu tun und mich dabei anzusehen.
— Krobat zu Mauro


3. Leben im Waisenhaus

Trotz der misslichen Lage gelang es Krobat sich in ein nahes Dorf zu schleppen. Die Bewohner zeigten sich anfangs noch freundlich, nach dem ersten Kontrollverlust jedoch distanzierten sie sich ebenso wie seine Eltern zuvor. Die fremden Dorfbewohner brachten dennoch den Anstand auf den Jungen in ein nahes Waisenhaus zu bringen und den dortigen Nonnen zu übergeben. Obwohl sich seine Situation nur bedingt verbesserte, erhielt Krobat in dieser neuen Umgebung zumindest Essen, Trinken und warmes Bett. Obwohl der Junge dankbar war, blieb ihm die Kontrolle über seine Impulsivität weiterhin verwehrt und so geriet er wieder und wieder in Konflikte mit den anderen Kindern, die jedoch außerordentlich vorsichtig in seiner Nähe waren. Diese Vorsicht mündete in Abstand und ließ den Jungen eine lange Zeit vereinsamen. Schließlich flüchtete Krobat in einer Nacht und Nebelaktion aus dem Waisenhaus, nachdem er einige Vorräte gestohlen hatte. In den folgenden Monaten zog er durch Asorat und verdiente sich ein wenig Kaliat als freier Abenteurer. In dieser Zeit traf er auf einen Stellvertreter der Waagenakademie von Ethmos, welcher ihm einen Platz an der Akademie anbot, um seine Kräfte und seinen Zorn zumindest in nützliche Bahnen zu lenken.

4. Akademie von Ethmos

Am 09.01.902 nBnZ. wurde Krobat in der Akademie eingeschrieben, wobei die Kosten seiner Unterweisung von der Schule getragen wurden. Innerhalb eher physischer und sportlicher Fächer erwies er sich als herausragendes Talent, versagte jedoch in den meisten anderen Fächern. Lediglich dem guten Willen der Lehrkräfte war es zu verdanken, dass er überhaupt die letzte Klassenstufe erreichte. Zu dieser Zeit wurden er und Mauro Holm Albrath, ebenfalls ein Mitglied der Generation der Bestien, der seine Abschlussprüfung im vorherigen Jahr nicht antreten konnte, zu Zimmergenossen erklärt. Die Akademie erhoffte von sich eine Art ausgleichende Wirkung durch das Zusammenleben der Beiden, spornten beide jedoch eher an. Innerhalb weniger Wochen wurden die beiden Jungen erheblich wilder und ungestümer als sie es vorher gewesen waren, gleichzeitig richtete sich ihr Fokus von anderen Person vollkommen aufeinander. Geriet einer von beiden außer Kontrolle, folgte der andere fast unbewusst. In diesen Momenten richtete sich ihr Zorn nahezu automatisch gegeneinander und sie ließen es vollständig aneinander aus, bis beide wieder bei Verstand waren. Dies ließ die Angst aller anderen vor den beiden zwar wachsen, sorgte jedoch auch für ihre Sicherheit. Dies schlug jedoch um als Mauro wenige Tage vor Antritt der gemeinsamen Abschlussprüfung verschwand. Krobat geriet erneut außer Kontrolle und verließ noch vor seiner Abschlussprüfung die Akademie. 

5. Arwins Führung

Eine unbekannte Zeit nach seinem Verlassen der Akademie traf Krobat zum ersten Mal auf die Graukatzen und eines ihrer Mitglieder, Arwin Margner. Der Mann und er fühlten eine tiefe Verbundenheit zueinander und Arwin zeigte erstaunlich viel Mitgefühl und Verständnis für das schwere Los des Knaben. Die Akademie hatte es vermieden Krobat oder Mauro zusätzlich energetische Kräfte zu bescheren, Arwin hingegen sah solche Kräfte als Lösung. Er unterzog Krobat der Aneignung und verlieh ihm die Mächte der Energetiker. In den folgenden Monaten lehrte er ihn die Kontrolle über seine neue Kraft und damit einhergehend tatsächlich auch Kontrolle über seine Impulsivität und seine Kontrollverluste. Trotz der kurzen Zeit erlernte Krobat die Techniken der internen Lebensenergie auf meisterlichem Niveau. Die Zeit der beiden Männer miteinander war recht kurz. Arwin hatte gehofft Krobat die Werkzeuge gegeben zu haben, um ein friedliches Leben führen zu können, doch der jüngere der beiden sehnte sich nach Abenteuern und Freiheit. Dies führte zu Krobats Eintritt in die Gilde der Graukatzen und damit einhergehend dem Austritt von Arwin aus der Gilde.

6. Graukatze

In den Graukatzen fand Krobat endlich was er sich immer gewünscht hatte, eine Familie. Wie die meisten Abenteurergilden bestanden auch die Graukatzen aus eigentümlichen Sonderlingen und in all ihrem Irrsinn fiel er mit seiner mittlerweile kontrollierten Impulsivität kaum noch auf. Gildenmeister Urtok wurde beinahe etwas wie ein Vater für Krobat und die übrigen Mitglieder wurden seine geliebten Geschwister. Obwohl er Arwin vermisste, machte er sich niemals auf die Suche nach ihm und verblieb größtenteils in Wigershafen, dem Sitz der Graukatzen. In dieser Rolle befand er sich auch am 25.02.910 nBnZ. als Edoras Sab-Other und Caipos Dhuren die Stadt erreichten. Nachdem Krobat auf die Hilferufe eines elterlichen Pärchens reagierte, konfrontierte er die beiden Unruhestifter und entledigte sie eines illegalen Artefakts, bevor er sie der Stadt verwies.

7. Bündnis mit den Überlebenden

Auch wenn ihr Verhältnis schwierig begonnen hatte, verbesserte sich die Beziehung zwischen Krobat, Cai und Edoras deutlich, nachdem die Fremden einem Mitglied der Graukatzen das Leben retteten. Dies schmälerte zumindest sein Misstrauen und erlaubte es den Dreien sich besser kennenzulernen. Sie schlossen sich einer Mission zu einer nahen Ausgrabungsstätte an, bei der Krobat Edoras Leben rettete und sie zurück in die Stadt brachte. In ihrer kurzen gemeinsamen Zeit deckten sie das falsche Spiel von Urtok auf und wurden daraufhin von ihm verschleppt. Es gelang ihnen jedoch das Schiff ihrer Entführer zu übernehmen, bevor sie einen Kampf mit den Piraten der Kastan Inseln begannen und sogar gewannen. Nach einem teilweise gescheiterten Anschlag auf eine zweite Insel, spürte Edoras die näher kommenden Überlebenden, die ihn jagten und ließ Cai und Krobat zurück. Auf der Insel stießen alle übrigen Mitglieder der Überlebenden auf Krobat und Cai, was zum ersten Wiedersehen zwischen Krobat und Mauro führte. Die beiden lieferten sich einen kurzen Schlagabtausch, bevor sie sich ihres Treffens erfreuten.

Trotz den Gesuchen ihnen bei der Jagd auf Edoras zu helfen, lehnten Krobat und Cai ab, die stattdessen die Jagd nach dem Obsidianturm zu ihrem großen Ziel erklärten. Auf der Spitze des Turms kollidierten sie mit Lortan, den sie zwar im Kampf überwinden, nicht aber töten konnten. Der Kopf der Unterwelt verteilte sie mithilfe eines Artefakts über ganz Asorat.

8. Reise nach Utiam

Nach ihrer Trennung erwachte Krobat in Gesellschaft von Salim und Kasim. Obwohl die Zeit drängte Utiam rechtzeitig zum vereinbarten 31.03 zu erreichen, erlangte Krobat auf unbekanntem Weg eine Information über einen Weg, mit dem eine Seelenbindung aufgelöst werden könnte. Innerhalb der Zeit mit Cai hatte sich gegenseitige Fürsorge entwickelt und da Krobat die Sorgen und das Leid des Mannes verstehen konnte, entschied er sich diesen Umweg einzugehen, in der Hoffnung Hilfe für Cai zu finden. Wie genau sich dieser Weg gestaltete ist unklar, jedoch erreichte Krobat Utiam scheinbar rechtzeitig, nur um in die Gewalt von Corvo zu fallen, der ihn als Geisel einsetzte. Cai und Auril gelang es ihn aus seiner Gewalt zu befreien, bevor sie von der unbekannten Gestalt angesprochen wurden, welche die umgekehrte Götterschatulle ein zweites Mal öffnete und sie alle ins Innere zog.

9. Persönlichkeit

Im Umgang mit Fremden zeigt sich Krobat eher forsch und befehlerisch, was ihm durch seine üppige Gestalt gut gelingt. Dies rührt teilweise aus den schlechten Erfahrungen, die er im Lauf seines Lebens gesammelt hat. Insbesondere in seiner Zeit bei den Graukatzen taute Krobat ein wenig gegenüber Fremden auf, ist jedoch weiterhin vorsichtig. Darüber hinaus empfindet Krobat viel Empathie für jene, die ihm nah stehen und Hass für jene, die ihn hintergehen. So entschied er recht schnell Urtok selbst töten zu wollen, sollte er die Graukatzen tatsächlich verraten haben. Grundsätzlich ist Krobat jedoch eher ruhig, was teilweise an seiner dauerhaften Manipulation seiner eigenen Lebensenergie liegt, die an seiner Konzentrationsfähigkeit zehrt. Für jene, die in ähnlichen Lagen sind wie er selbst es einst war, zeigt er viel Empathie und ist bereit sich selbst aufzuopfern, um ihnen zu helfen und sie aus ihrer misslichen Lage zu befreien. Krobat fürchtet sich vor dem Ozean und allen nicht einsichtigen Gewässern, was ihn jedoch mit Scham erfüllt.

10. Aussehen

Krobat, wie die meisten Mitglieder der Generation der Bestien, verfügt über eine stämmige Statur, auch wenn er nicht ganz die beinahe quadratischen Maßstäbe von Mauro erreicht. Dementsprechend ist auch die von ihm getragene Plattenrüstung eine Sonderanfertigung, die bis heute das Wappen der Graukatzen auf der rechten Brust zeigt. Seit seiner Zeit bei den Überlebenden hat er seinen Militärhaarschnitt abgelegt und seine Haare etwas auswachsen lassen. Er verfügt über dunkelbraunes bis schwarzes Haar und braune Augen, die über einen leichten Grünstich verfügen. Durch seine Zeit als Abenteurer verfügt er über eine Reihe von Narben, drei davon gut sichtbar entlang seiner linken Schläfe.

11. Fähigkeiten und Schwächen

So wie alle Mitglieder der Generation der Bestien verfügt Krobat über einen maßgeblich verstärkten Körper. Selbst als Kleinkind konnte er seinen Vater physisch mühelos überwältigen, eine Fähigkeit, die sich durch Training und Wachstum noch verstärkt hat. Mittlerweile ist er problemlos in der Lage es auch mit den verstärkten Körpern von Magiern und dergleichen mehr aufzunehmen. Darüber hinaus verfügt Krobat über meisterhafte Kontrolle über seine innere Lebensenergie, die er jedoch nicht zum Kampf einsetzen kann. Er zählt zu einer Handvoll von Personen, die ohne Einnahme von Bestienschlaf in der Lage sind den degenerativen Prozess der Bestien zu verringern. Allerdings kann Krobat aus diesem Grund den Großteil seiner potenziellen Kräfte nicht einsetzen, würde er es allerdings tun, würde jede Minute ihn eine knappe Woche Lebenszeit kosten. 

Name
Aliase


Spezies
Geburtstag
Alter
Geschlecht
Größe
Gewicht
Haarfarbe
Augenfarbe
Status
Zugehörigkeit



Energetik
Typus
Familie


 
Krobat Partis
Krobian (von Arwin)
Mensch
03.01.887 nBnZ.
23 Jahre
männlich
189 cm
97 kg
dunkelbraun/schwarz
braun
lebendig
Graukatzen
Überlebende (Verbündet)
Lebensenergie
Energetiker
Irena Partis (Mutter)
Petri Partis (Vater)
Children

Glossar
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Ein Glossar mit Kurzbeschreibungen der wichtigsten Begriffe.


Inhaltsverzeichnis
Generic article | Mar 9, 2024

Eine Sammlung von Begriffen, mit direkter Verlinkung zum jeweiligen Artikel.



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