Abbau von Tararukthes

"Von mir aus hätte der neue Standard zum Abbau von Tararukthes auch unerforscht bleiben können. Aber nein, da hat Selariem den sogenannten Fortschritt nicht gebremst. Oder wenn sie es hat, nicht weit genug. Hätte sie es dann nicht auch zulassen können, dass man ein Mittel gegen dieses Mineral erfindet?"
"Du unterliegst ihr nicht. Also, selbst ist der Dämon."
"Ich bin mir sicher, dass du schneller ein Gegenmittel hättest."
"Ich mir auch, aber ich habe mich nicht beschwert. Also, auf an die Forschung."
Elmir Dazes und Zahirr
 
Nachdem herausgefunden - oder wieder entdeckt - war, dass Tararukthes bei Kontakt generell zu ernsthaften Vergiftungen führen und nicht "bloß" Magiern ihrer Fähigkeit berauben konnte, Magie wirken zu können, war guter Rat zunächst teuer. Schnell fand man jedoch magiegestützte Mittel und Wege, das magieraubende Mineral weiter in großem Umfang abbauen zu können, was nicht einer gewissen Ironie entbehrt. Auf der anderen Seite ist der moderne Abbau von Tararukthes ein leuchtendes Beispiel dafür, was möglich ist und wäre, wenn vorhandenes magisches Wissen in den Dienst der Gesellschaft gestellt werden würde.
 

Hintergrund

 
Der König von Addellirazar beauftragte im Jahre 98.027 AZT die Magierakademie Masmiims damals noch die Addellirazars, mit der Fortentwicklung der Abbaumethoden von Tararukthes. Nachdem die weit höhere Giftigkeit von Tararukthes zweifelsfrei festgestellt werden konnte, wollte er an den bisherigen Abbau- und Lagermethoden nicht festhalten.   Dabei ging es ihm weniger um die Kastaan in Miltz mir Minalstaan und dessen Nebensiedlung als vielmehr um die teils hochqualifizierten oder zumindest erfahrenen Bergleute, die er in dem Gebirgsreich auch an anderen Stellen benötigte und nicht an das Mineral verlieren wollte, denn tatsächlich wurde auch vielen Bergleuten, die Tararukthes fördern sollten, mit der Zeit alles egal, was aber eher den Bedingungen zugeschrieben worden war.   Auch wenn vermutet werden kann, dass dem verwaltenden Gremium der Akademie die Aufgabe eher lästig war, begriffen sie sie doch als Möglichkeit, um sich bei der Förderung unabdingbar zu machen.

Die Technologie

 
Bisher war das Mineral von den Bergleuten Masmiims schlicht mit Spitzhacken aus dem härteren Umgebungsgestein, in der Regel Granit, gehauen, teils auch gekratzt worden. Entsprechend war er nicht immer leicht zu bestimmen gewesen, da der Granit der Umgebung vor allem rotgrau war - und Tararukthes dunkelrot. Oft hatten Bergleute zur Sicherheit die Wärmeprobe vorgenommen, da sich Tararukthes deutlich wärmer als Granit anfühlt. Brocken beziehungsweise Kristalle waren pulverisiert worden.   Wenn das Mineral pulverförmig vorlag und die Verunreinigung mit Granit nicht zu stark war, war Tararukthes dann einfach in Lederbeutel gefüllt worden. Tararukthes-Granit-Mischungen waren endgültig pulverisiert und dann über Öl getrennt worden, in dem sich das Mineral im Gegensatz zum Granit löste. Danach wurde das Öl gesiebt und das bereinigte Öl wurde zum Verdunsten gebracht, um wieder Tararukthes zu erhalten.   Die erste Neuerung besteht darin, dass ähnlich wie bei den Priestern der Nalskar der Stein schlicht bestimmt wird. In diesem Fall allerdings nicht durch einen Priesterzauber, sondern mittels Magie, in dem einfach der Zauber Tararukthes erkennen verwandt wird. Der Zauber wird mit einer langlebigen Holzrute, etwa Steinmelbe, so verbunden, dass die Rute auf das nächste oder auch das nächste größere Mineralvorkommen zeigt.   Während in Ekilapind dann immer noch die Spitzhacke beziehungsweise spezielle Kratzer verwendet werden, wurden im normalen Abbau die Spitzhacken mit einem Trennzauber verbunden. Mit diesen fährt man an der Oberfläche des Minerals entlang, spricht das Wort, meist Banal, Ilerdan für Trenn dich und die beiden Gesteinsarten trennen sich. Und falls es wegen der Beschaffenheit oder Fehlern in der Ausführung doch nicht gelingt hat man immer noch die Spitzhacke.   Das gewonnene Tararukthes - samt etwaigen Beigestein - ist so häufig noch in einem Brocken/Kristall und wird wieder in einem Lederbeutel verstaut - dieses Mal allerdings der magischen Art, der das Mineral in diesem Beutel in einer Vorkammer direkt zerkleinert, was die Staubbelastung im Gang weit reduziert. Zusätzlich besteht der Beutel aus zwei weiteren Kammern, der Haupt- und der Nebenkammer. In die Hauptkammer wandert durch magische Sortierung der Tararukthes-Staub, in die Nebenkammer anderer Staub.   Da in der Theorie die Luft trotzdem immer noch Tararukthes-geschwängert sein könnte - etwa durch das Treiben des Stollens ausgelöst oder Zufallsereignisse - gibt es in jedem Stollen eine Rinne, in die in regelmäßigen Abständen Krüge eingelassen sind. Diese Krüge sind mit einem Zauber belegt, der bei Aktivierung jeglichen Staub anzieht und im Krug behält. Entsprechend rein ist die Luft in jedem Stollen - zumindest wenn man die Krüge vorm Volllaufen regelmäßig wechselt. Regelmäßig wird der Staub nach Platzierung des neuen Kruges auch in einen der magischen Lederbeutel gefüllt, um etwaiges Tararukthes nebenher zu gewinnen.   Die Lederbeutel werden außerhalb der Stollen in aktivierbare und dann in sehr spezielle staubanziehende Kisten aus Holz mit einer magisch angebrachte dünnen Glasbeschichtung gefüllt, die den Tararukthes-Staub sicher verwahren. Die Truhen dienen auch der Lagerung und dem Verkauf. Sollte jemand eine geringere Menge benötigen, erfolgt dies entweder mit kleineren staubanziehenden Truhen oder aber mit staubanziehenden Lederbeuteln.   Zusätzlich ist in der Theorie jeder, der mit Tararukthes zu tun hat - abgesehen von den Gefangenen Ekilapinds - durch eine persönliche Schutzausrüstung mit schmutz- und damit auch staubabweisender Kleidung samt Handschuhen und Mundschutz geschützt. Manchmal wird dies aber für die Lagerarbeiter eingespart, da die Mengen, denen diese ausgesetzt sind, im Verhältnis zu der Zeit vor der Einstellung eimfach nur noch gering sind.
 
Unfälle passieren
 
Trotz der Schutzvorkehrungen kommt es manchmal zu unerklärlichen Unfällen, dass etwa die Magie eines Kruges oder gleich mehrerer versagt oder die staubanziehende Wirkung in eine staubabstoßende umgekehrt wird. Nur selten sind Minenarbeiter oder gar Transporteure Opfer der Unfälle, sondern meistens ranghohe Beamte oder Magier. Schon deshalb tragen die meisten von ihnen persönliche Staubschutz-Amulette. Und wenn diese auch versagen, weiß man, dass der Rivale, der es auf einen absah, leider doch einen Schritt voraus war.
 

Zugang & Verfügbarkeit

 
Die addellirazarischen Techniken zum Abbau von Tararukthes könnten grundsätzlich auch an anderen Orten angewandt werden - nur lohnt sich dort der Aufwand nicht, da die Vorkommen an Tararukthes in Darmera einfach zu gering sind. Abgesehen davon bestehen in den dortigen Abbaugebieten jahrtausendealte Beziehungen zu den Peteli und sind Priesterschaften generell besser in der Gesellschaft verankert, so dass ein risikoloser Abbau auch ohne Magie möglich ist. Zuletzt hätte von den Reichen mit einem Vorkommen des Minerals nur Beliazar die Möglichkeit, die Methoden nachzuahmen.

Social Impact

Abgesehen davon, dass für den Tararukthes-Abbau addellirazarischer Prägart weniger Bergleute benötigt werden, so dass diese andere Metalle, Gesteine und Mineralien abbauen können, sind diese auch deutlich gesünder als zuvor. Manche von ihnen beklagen sich zwar, dass es gegen die Ehre von Bergleuten geht, vor allem magische Gegenstände zu benutzen, aber die meisten sind eigentlich äußerst froh, wenig und verhältnismäßig angenehme Arbeit für ihr Geld leisten zu müssen.   Magier wurden hingegen bis zu den neuen Methoden weder beim Abbau noch zum Vertrieb benötigt. Dorthin als Ausbildungsstation abgeordnet zu werden, insbesondere nach Ekilapind, ist eine der unbeliebtesten Aufgaben und trifft meist nur wenig begüterte Magier von niedriger Geburt. Nur wenigen gefällt es dort, obwohl insbesondere beim Bergbau deutlich mehr Freiheiten herrschen als als Hofmagier bei einem Adligen oder gar als Kampfmagier einer Garnison, und so sind die dortigen Magier in ihren Studien meist besonders fleißig und vielen gelingt es verhältnismäßig schnell wieder an die Akademie zu kommen oder wie Bastian Albach sogar sehr weit aufzusteigen.
Inhaltsverzeichnis
 
Inventor(s)
98.028 AZT durch Mitglieder der Magierakademie Masmiims, damals noch die Addellirazars auf Veranlassung des Königs von Addellirazar.
Zugang & Verfügbarkeit
Die Technik ist nicht geheim, aber wegen der vielen benötigten magischen Gegenstände komplex und schwer zu reproduzieren, sofern nicht mit einer Magierakademie zusammen gearbeitet wird.
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Kommentare

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Aug 2, 2024 09:22

Ironie, dein Name ist Tararukthes-Abbau!
Wir wollen sicherer ein Mittel gegen Magier abbauen, nur wie? Mit Magie!
Toller Twist!

Have a look at my entries for:

-Worldanvils: Institutions of Learning
-Worldanvils: SUMMER CAMP
Aug 11, 2024 22:41 by Secere Laetes

Danke ^^. Hat aber auch Vorteile für die Magier... immerhin können sie damit in gewisser Weise mit kontrollieren. Trotzdem aber sehr... ironisch. Fanden die Magier auch erst mal im Sinne von "wir sollen WAS?"

Aug 16, 2024 09:07 by Racussa

Ich bin beeindruckt, was du alles über Bergbau weißt! Oh ja, was wir alles könnten - wenn es nicht so viel kosten und damit den Profit weniger Kapitalisten schmälern würde... Die Methode mit dem Öl klingt interessant, hab grade mal nachgeschaut, Olivenöl verdampft bei 350° C, beginnt aber bereits bei 180° C stark zu rauchen, sicher gibt es - magische - Rauchabzüge in den Abscheidehallen zum Wohl der Arbeiterinnen ;-) Und eins noch: Staubanziehende Krüge - wenn du dafür ein Patent hast, kauf ich das Ding sofort, das könnte nicht nur in einem Steinbruch, sondern auch in der Wohnung vieles erleichtern.

The world is not enough.
Aug 16, 2024 21:40 by Secere Laetes

Also eigentlich wüsste ich gerne sehr viel mehr, um es realistischer zu gestalten, aber Zeit ist leider eine schwierige Ressource. Bevor die Magier mit der Überarbeitung beauftragt wurden gab es jedenfalls keine Magie in der Mine und der Job war... total sauber und gesundheitsfördernd, insbesondere hinsichtlich des Öls ^^ (wobei die Öl-Jobs dann Jobs für nicht so fähige und vor allem entbehrliche Bergleute bzw. Zuarbeiter waren).   Und ja, dieser Abbau vor den magischen Neuerungen war hart. Danach... na ja. Zu den Krügen: So einen hätte ich selbst ganz gerne, muss hier mal nen Magier beauftragen, kenne allerdings keinen Fähigen.