Il Zarel - das Ende
der kastaanische Weltuntergangsmythos
"Ganz ehrlich, das ist leider wirklich ein Weltuntergangsmythos. Ganz anders als wenn die Götter einfach auf die Welt fallen und so. Und deshalb sollte er verhindert werden. Auch wenn da noch eine ganze Menge Arbeit vor uns liegt."
Lange bevor mit dem Isilaamel/Zeldasalamnis im Jahre 74.314 AZT auf Darmera die allgemeine Weltuntergangserzählung ihre derzeitige Form bekam, hatten die Vorfahren der Kastaan schon ihre Vision vom Weltuntergang erhalten, die sie in ihrer neuen Sprache später schlicht das Ende nannten. Da sie schon einen Vorgeschmack darauf erhalten hatten oder es zumindest glaubten, stellten sie deshalb ihre ganze Zivilisation um und wurden die Kastaan, wie sie später entdeckt wurden.
Einige Zeit lang fragten sich nicht wenige Kastaan, ob der Mythos nicht fehl interpretiert worden war und eigentlich auf die Ankunft der Berenen abgezielt hatte sowie deren ganzen Zerstörungen, inzwischen ist aber wieder die Überzeugung vorherrschend, dass der Weltuntergang leider noch bevorsteht und abgewendet werden muss.
Zusammenfassung
Anders als im Götterfall Darmeras - wenn man so will - geht bei den Kastaan in gewisser Weise wirklich die Welt unter.
Zu Beginn spitzen sich die Umstände allerdings erst einmal immer mehr zu. Zunächst sollen die Tiere immer feindseliger, zudem kränker werden. Und schließlich massenhaft sterben. Mit Insekten beginnend über Nagetiere, Karmleys bis schließlich auch zu Tieren wie Isern.
Dann soll das Land selbst sterben. Als erstes würde das Land hiernach geistlos werden. Die Schutzgeister, dann die gewöhnlichen Geister bis das Land öde und leer, ohne tieferen Sinn sei. Darauf würde auch das Land sterben. Das Wasser ungenießbar werden, worauf die kleinen Pflanzen wie Blumen zuerst vergehen würden bis es schließlich auch die Bäume trifft.
Und dann würde die Erde, die zuvor schon immer öfter gegrollt hätte, endgültig bebend aufreißen, heiße Steine in die Luft blasend, während Sturmfluten die Küsten entreißen. Dann, ja dann würden Luft, Feuer, Erde und Wasser wieder eins werden und alle noch verbliebenen Menschen und andere, die sich noch retten konnten, sterben.
Historische Grundlage
Die historische Basis bildet die Vision eines damals einfachen Bürgers der Avexta. Er, der sich später einfach Amad, Erster in Ademdis, nannte, um sich dann noch später Awar, lebendig, zu nennen, als Kastaana erfunden war, empfing die Vision unter einer Melbe. Er konnte sich zunächst insbesondere hinsichtlich der Geister keinen Reim auf die Geschichte machen, hielt sie aber für eine Vision der Zukunft, zumal die Vision von da an immer wieder kam.
Natürlich wollte ihm zunächst kaum jemand glauben und es wurde für den Traum eines alkoholisierten Schläfers gehalten, aber nachdem sich beim Vortrag der Vision reihenweise sonderbare Vorkommnisse wie seismische Aktivitäten, absterbende oder aufblühende Pflanzen sowie auch verrückt spielende Tiere ereigneten, ohne dass technologische oder magische Gründe dafür gefunden werden konnten, und sich gleichzeitig der Umweltzustand rapide verschlechterte, begann ein Umdenken.
Der Durchbruch kam, als eine Welle der Erdfäule die Bevölkerung befiel und sein Rat, dass die Betroffenen die Natur ehren und Maßnahmen zum Umweltschutz oder Rettung der Natur treffen sollen, tatsächlich dazu führte, dass alle, die dem Rat nachkamen, auch geheilt wurden.
Die Menschen erkannten, dass die damalige Zivilisation der Avexta, Asamesam, nicht nur das Land, sondern auch sie zerstörte, und begannen eine Bewegung zu gründen, die schließlich zu den Kastaan und Kastaanisim führte. Und dazu, dass diese Vision Awars der Staatsmythos wurde bis das Reich durch die Berenen unterging.
Verbreitung
Den Weltuntergangsmythos kannte früher jeder Kastaan. Mit der Vernichtung ihres Reiches und der Zerstreuung der Überlebenden in die unterschiedlichsten Umstände änderte sich dies. Über Jahrtausende kannten abgesehen von den Geistern der Kastaan nur wenige, in Randgebieten noch traditioneller lebende Kastaan den Mythos bis er zusammen mit dem Wiedererstarken der kastaanischen Kultur dank der Beschützer der ganzheitlichen Natur wiederentdeckt wurde.
Um das Jahr 100.000 AZT findet er sich daher zwar nicht wieder in aller Munde, aber viele Kastaan kennen ihn wieder und auch die große Bibliothek zu Perta hat in ihrer Abteilung zu den Kastaan eine Abschrift dieses Mythos. Was dann auch zu den Vergleichen mit dem Mythos um die Rückkehr von Udas führte.
Varianten & Abwandlungen
Während des Reichs der Kastaan, Kastaanisim, gab es keine weiteren Varianten des Mythos, da genau darauf geachtet wurde, dass nichts verändert wurde. Nach der Zerschlagung des Reichs und dem Untergang ihrer Kultur gab es jedoch einige Kastaani, die den Mythos mit der Ankunft der Berenen und deren schlussendlichen Sieg in Verbindung brachten, da der Krieg von deren Seite immer rücksichtsloser geführt worden war bis schließlich ganze Landstriche magisch vernichtet und geschleift wurden. Die wiedererstarkten Kastaan halten von dieser Deutung jedoch nicht mehr viel.
Kulturelle Wahrnehmung
Der Mythos über das Ende ist der Grund, warum die Kastaan überhaupt entstanden sind. Über Jahrtausende bestimmte die Vermeidung des Weltuntergangs ihr Leben, was aber auch hervorragend funktionierte. Die von der vorherigen Zivilisation stark in Mitleidenschaft gezogene Umwelt erholte sich zusehends, nur damit sie schließlich vor den Berenen besser war als davor.
Inzwischen wollen viele Kastaani wieder in ein Leben zurück, dass diesen Weltuntergang verhindern würde, denn auf die Götter vertrauen die meisten immer noch nicht. Daneben gibt es eine Strömung unter ihnen, die den Weltuntergang in dieser Form inzwischen nur noch auf Masmiim bezieht, da Masmiim einfach anders sei als der Rest der Welt.
Für die ersten Berenen, die davon hörten, war es Humbug, da sie wussten, dass mit den Priesterschaften und Göttern ohnehin alles gerichtet werden kann, wenn nötig. So geriet es für sie schnell in Vergessenheit wie die ganze Kultur der Kastaan. Nach der Wiederentdeckung wurde es schließlich schlicht als ein weiterer Mythos für die Bibliothek aufgenommen - bis dann Parallenen zur Rückkehr von Udas gezogen wurden.
In der Literatur
In Kastaanisim soll es ganze Abhandlungen über den Mythos und meist auch seine Vermeidung gegeben haben. Diese Werke sind jedoch untergegangen. Inzwischen gibt es wieder einige Bücher dazu, insbesondere in der kulturvergleichenden Betrachtung Udas betreffend.
In der Kunst
Die Kastaan hatten Blumenbücher und auch einige (Wand-)Teppiche hierzu. Seit der Entdeckung des Mythos durch die Berenen kamen ein paar Lieder von Barden hinzu sowie einige Fresken und Gemälde. Vom kulturellen Wert her sticht jedoch keines hervor.
Inhaltsverzeichnis
Datum der ersten Erwähnung
55.472 AZT
Datum der Ereignisse
in der Zukunft und hoffentlich nie
Zugehörige Ethnien
Zugehörige Spezies
Zugehörige Orte
Zugehörige Personen
Zugehörige Gruppen
Uff, das klingt ja wie der epikureische Weltenbrand. Besonders gut gefallen hat mir der Wechsel der Deutungen der Visionen im Lauf der Geschichte, immer bezogen auf den jeweiligen kulturellen (und militärischen) Zustand.
Ja, deren Weltende ist etwas radikaler als das vom Rest Yenorts. Und freut mich. Wie sich so was ändern kann sieht man ja auch gut in der Geschichte des Christentums. Wer schon alles der Antichrist gewesen sein soll... .